Einfluss einer eCG-Applikation im Puerperium auf die Fruchtbarkeit von Fleckvieh-Milchkühen

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2020

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Zusammenfassung

Der puerperale Zeitraum legt die Grundlage für die nächste Trächtigkeit. Erkrankungen des Uterus in diesem Zeitraum können die Uterusinvolution beeinträchtigen und die Fruchtbarkeit der Rinder vermindern. Zur Beschleunigung der Involution und Verbesserung der Fruchtbarkeit wurde in der Vergangenheit mehrfach der Einsatz von Hormonen im Puerperium untersucht. In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss einer eCG Applikation im Frühpuerperium auf den Verlauf des Puerperiums und die Fruchtbarkeit von Fleckviehkühen analysiert.Dazu wurden 203 Tiere der Rasse Fleckvieh in die Studie aufgenommen. 57 der Tiere waren Färsen, 146 Kühe. Den Tieren wurde am 10. Tag p. p. 500 I. E. eCG (n = 67), 50 myg GnRH (n = 68) oder 2,5 ml Catosal (n = 68) intramuskulär verabreicht. Die Tiere wurden am 10. Tag, 25. Tag und 42. Tag p. p. klinisch untersucht, die Rückenfettdicke sonographisch gemessen und das Vorliegen von vaginalem Ausfluss erhoben. An den Untersuchungstagen wurde der Uterus und das Ovar sonographisch vermessen. Die Tiere wurden bis zur erfolgreichen Trächtigkeit oder Ausscheiden aus dem Betrieb verfolgt. Um die Fruchtbarkeitsleistung der Tiere zu vergleichen wurde von allen Tieren der Besamungsindex, Rast- und Güstzeit berechnet. Weiterhin wurde die Milchleistung der ersten 100 Laktationstage erhoben.Folgende Ergebnisse wurden erzielt:- Die Gabe von eCG führte zum gehäuften Nachweis von Ovarialzysten am 25. Tag p. p. (p = 0,04).- Die Applikation von eCG führte zu einer schnelleren Involution der Zervix vom 25. bis zum 42. Tag p. p. (p = 0,009).- Die Färsen zeigten über den Untersuchungszeitraum eine schnellere Involution der Zervix (p = 0,005) und des Gebärmutterkörpers (p = 0,01) im Vergleich zu den Kühen.- Die Kühe wiesen häufiger ein gestörtes Puerperium auf als die Färsen (p = 0,006) und wurden später trächtig (p = 0,04)- Die Kühe zeigten in den ersten 100 Laktationstagen eine höhere Milchleistung als Färsen (p < 0,0001)- Tiere mit einem physiologischen Puerperium zeigten am 42. Tag p. p. folgende relevanten Ergebnisse:o geringerer Zervixdurchmesser (p = 0,0009)o geringerer Gebärmutterdurchmesser (p = 0,0002)o geringerer Durchmesser der Uterushörner (p < 0,05)- Tiere mit einem physiologischen Puerperium hatten eine kürzere Güstzeit (p = 0,01)Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Gabe von eCG im Frühpuerperium zu einem erhöhten Auftreten von Ovarialzysten führt. Eine relevante Beschleunigung der puerperalen Involution konnte nicht erreicht werden. Die Uterusinvolution wurde durch die Laktationszahl und dem puerperalen Verlauf beeinflusst. Hingegen hatte die Milchleistung und die Abnahme der Rückenfettdicke keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Uterusinvolution. Die sonographische Messung des Gebärmutterdurchmessers kann zur Unterscheidung von Tieren mit gestörtem oder physiologischem Puerperium herangezogen werden.


The puerperal period is essential for the next pregnancy. Uterine infections during this period lead to an extension of the uterine involution and reduces the fertility of cattle. The present study investigated the influence of an eCG application on the puerperium and the fertility of Austrian Fleckvieh cattle.For this purpose, 203 Austrian Fleckvieh cows were included in this study. 57 of them were heifers and 146 were cows. On day 10 p. p. the cattle received an intra muscular injection of either 500 I.U. eCG (n = 67), 50 myg GnRH (n = 68) or 2.5 ml Catosal (n = 68). The cows were clinically examined on day 10, 25 and 42 p. p., measured the back fat thickness by ultrasound and the presence of vaginal discharge was monitored. Ultrasonographic examination of the uterus and ovary were performed on each examination day. The cows observed followed until their next pregnancy or their culling. To compare the reproductive performance, the interval from calving to first insemination, the interval from calving to the first pregnancy day and the insemination index were calculated. Moreover, the milk yield during the first 100 days in milk were measured.This study contains the following relevant results:- The application of eCG induced an increase of ovarian cysts on day 25 p. p. (p = 0.04).- The eCG application accelerated the cervical involution from day 25 to day 42 p. p. (p = 0.009).- Compared to cows, the heifers showed a quicker cervical involution (p = 0.005) and involution of the corpus uteri (p = 0.01).- Cows more often develop a disturbed puerperium than heifers (p = 0.006) and had a longer calving to conception interval (p = 0.04)- The milk yield of the first 100 days of cows was higher (p < 0.0001)- Cows with an undisturbed puerperium showed the following relevant results:o smaller cervical diameter (p = 0.0009)o smaller diameter of the corpus uteri (p = 0.0002)o smaller diameter of the uterine horns ( p < 0.05)- Cows with an undisturbed puerperium showed a shorter calving to conception interval (p = 0.01)In summary application of eCG in the early puerperium increases the number of cows with ovarian cysts. A relevant increase of the puerperal involution process was not achieved. The number of lactation and the puerperal condition influenced the uterine involution, whereas the milk yield and the loss of body condition didn t. The sonography of the uterine diameters can be used to distinguish between a normal and an abnormal puerperium.

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