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Untersuchung zum Blutgas- und Säure-Basen-Status beim neugeborenen Fohlen mittels netzunabhängiger Messmethode unter Berücksichtigung des Giessener Vorsorgeprogramms

Datum

2004

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Zusammenfassung

Die genaue Überwachung der kritischen Umstellungsphase von der passiven intrauterinen Entwicklung des Fohlens zum aktiven Dasein erfordert eine besondere Vorgehensweise. Im Rahmen vorheriger Untersuchungen beschrieben BOSTEDT und BELLINGHAUSEN (1985) ein Sistieren der pH-Entwicklung im engen postnatalen Abschnitt. Der Zeitraum der nachgewiesenen, scheinbar physiologischen Stagnation des pH-Wertes ließ sich damals aber durch die großen Blutentnahmeintervalle zeitlich nicht genau festlegen. Ziel dieser Arbeit war daher die differenzierte Darstellung des Blutgas- und Säure-Basen-Status beim Fohlen in den ersten 96 Lebensstunden durch enge Blutentnahmeintervalle. Zusätzlich erfolgte unmittelbar post natum eine klinische Vitalitätsbewertung der Tiere mit dem Giessener Vorsorgeprogramm 1 und 2. Im Rahmen eines Vorversuches wurde der Vergleich zwischen einem erprobten, stationären Blutgasanalysegerät (Gerät 1) und einem in der Veterinärmedizin noch kaum eingesetzten, netzunabhängigen Blutgasanalysegerät (Gerät 2) durchgeführt. Diese Vergleichsmessung ergab eine gute Übereinstimmung der Werte. Für die Untersuchung standen insgesamt 41 equine Neonaten des Lewitzer Warmblutgestütes zur Verfügung. Nach ungestörtem Graviditätsverlauf wurden alle Probanden per vias naturales entwickelt. Vom Zeitpunkt 0 bis 96 Stunden post natum wurden pro Fohlen insgesamt 11 Blutproben aus der ungestauten Vena jugularis gewonnen und der pH-Wert, der Kohlendioxidpartialdruck sowie die aktuelle Basenabweichung mit Hilfe der netzunabhängigen Messeinheit, dem OPTI 1, bestimmt. Die klinische Einteilung der Probanden erfolgte in die Gruppe der vitalen Fohlen und in die Gruppe der Fohlen, die leichte Einschränkungen in den Vitalfunktionen aufwiesen. Lebensfrische Fohlen wurden nach einer Gestationszeit von 336 +/- 8,2 Tagen geboren. Fohlen, deren Vitalität unmittelbar post natum eingeschränkt war, kamen nach 329 +/- 12,5 Tagen zur Welt (p & #61603; 0,05). Diese Untersuchung hat die Stagnation des pH-Wertes, des Kohlendioxidpartialdruckes und der aktuellen Basenabweichung besonders berücksichtigt. Auffallend ist, dass nur 9 Fohlen (22%) einen kontinuierlichen Anstieg des pH-Wertes zeigten. Die Mehrzahl der Fohlen (78%) unterlagen dem von BOSTEDT und BELLINGHAUSEN (1995) beschriebenen Phänomen der vorrübergehenden Stauchung der pH-Kurve im Sinne einer Depression. Hervorzuheben ist hierbei, dass diese Stagnation des pH-Wertes zu unterschiedlichen Zeiten auftritt. Der Verlauf des Kohlendioxidpartialdruckes, einschließlich des Ansteigens der pCO2-Konzentration zu einer kritischen Periode wurde ebenso untersucht wie die einzelnen ABE-Werte der neugeborenen Fohlen; hierbei konnte die Parallelität zum pH-Wert einschließlich seiner Stagnation festgestellt werden. Es konnte somit im Rahmen dieser Untersuchung differenziert an einer großen Population unter einheitlichen Ernährungs- und Haltungsbedingungen nachgewiesen werden, dass es bei einem Großteil der equinen Neonaten zu unterschiedlichen Zeiten innerhalb der ersten Adaptationsperiode zu einer Depression im Blutgas- und Säure-Basen-Haushalt kommt. Es besteht eine Übereinstimmung zwischen den klinisch zu erhebenden kardiorespiratorischen Befunden und dem Blutgas- respektive Säure-Basen-Status. Die klinische Erfassung der Vitalparameter mit dem Giessener Vorsorgeprogramm 1 und 2 und die Beurteilung des Säure-Basen-Status stellen gemeinsam ein wichtiges Kriterium zur Erfassung und Überwachung der Vitalsituation des neugeborenen Fohlens dar. Weiterführende Untersuchungen auf der Grundlage dieser Ergebnisse sind erstrebenswert, damit die für das neugeborene Fohlen kritische Phase immer mehr eingeschränkt werden kann.


The detailed monitoring of a foal´s critical neonatal adaption period from the passive, intrauterine stage to the active and living equine neonate stage requires specific procedures. Descriptions by BOSTEDT and BELLINGHAUSEN (1985) show a stop in the pH development within the first neonatal period of foals. The exact length of time of this proven, and apparently physiological, stagnation of pH values could not be determined because of the long time intervals between blood tests. The aim of this study was to continously examine the blood gas and acid-base-status within the first 96 hours of a foal`s life. This was done by taking blood samples from the foals in very short intervals. In addition, each foal was assessed for early detection of illness in newborn and up to 24-hour-old foals (Giessener score system 1 and 2). This study used a battery-operated blood-gas analyser. A pre-test trial comparing an approved, stationary blood-gas analyser and the battery-operated blood-gas analyser used in this study showed a good conformity of values. Altogether 41 foals were provided by the Lewitz warmblood breeding farm. All foals were developed via naturalis after an unproblematic gestation. 11 venous blood samples were taken per foal within the first 96 hours post natum. The pH values, the partial pressure of carbon dioxide and the current base excess was regularly monitored with the battery-operated OPTI 1 blood-gas analyser. The equine neonates were divided into a group of healthy foals, and foals with a minor reduction of the vital functions. Healthy foals were born after a gestation length of 336 +/- 8,2 days, but foals with a minor reduction of vital functions were born after 329 +/- 12,5 days (p  0,05). The results of the continuous sampling show that only 9 of the foals (22%) sampled had a continuous increase in ph value. The majority of newborn foals (78%) showed the described depression in pH development at different times post natum, as described by BOSTEDT and BELLINGHAUSEN (1985). The progress of partial pressure of carbon dioxide, as well as the increase of pCO2, and the current base excess in the neonatals demonstrated a constant parallelity to the pH value, including the period of stagnation. This study showed that within a large equine population, kept under similar management and feeding conditions, the majority of equine neonates will show a decrease of blood-gas and acid-base status at different times. A correlation exists between the clinical cardio-respiratory results and the blood-gas respectively acid-base status. The clinical recording of the vital parameters with the Giessener score system 1 and 2 and comparing these recordings with the results of the acid-base status represent an important criterion for comprehending and monitoring of the vital situation of the neonate. Further examinations based on these results are recommended, to ensure that the critical period for the newborn foal immediately post-natum is kept to a minimum.

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Erstpublikation in

Giessen: http://www.dvg.net/ DVG Service, 2004

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