Visuell evozierte Potentiale (VEP) bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Epilepsie

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2005

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Frage: Eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des Zentralnervensystems ist die Epilepsie. Auch im heutigen Zeitalter modernster Untersuchungstechniken ist ein Krampfanfall oft nicht zweifelsfrei als solcher zu erkennen. Wir untersuchten daher die Aussagekraft von visuell evozierten Potentialen (VEP) bei Kindern mit Epilepsie. Methode: Untersucht wurden 93 Kinder und junge Erwachsene, die in 6 Untergruppen je nach Erkrankung und Form der Epilepsie eingeteilt wurden. VEP wurden mit je 100 Lichtblitzen in einer Frequenz von 0,9 Hz ausgelöst und über 19 EEG-Elektroden nach dem 10/20-System erfasst. Synchron wurde ein EEG abgeleitet. Artefaktfreie Einzelantworten wurden aufsummiert und in einem Mapping dargestellt, das durch lineare Interpolation der Amplitudenwerte zwischen den 19 Elektroden berechnet wurde. Ergebnisse: Über den temporalen Hirnregionen zeigte sich bei Kindern mit Epilepsie nach ca. 200 ms eine Negativität, die N200, die einseitig oder bilateral auftrat. In der Kontrollgruppe war die N200 nur bei wenigen Patienten zu finden. Die N200 kam bei Patienten mit generalisierter Epilepsie zu 50% beidseitig vor. Bei Kindern mit fokalen Anfällen trat sie dagegen zu 70% einseitig auf. Die einseitige N200 war fast immer rechts zu finden. Die N200 hatte ihr Maximum zwischen 168 und 188 ms. Die N200 kam häufiger vor, je länger der letzte Krampfanfall zurücklag.Sie trat häufiger bei den Patienten auf, die antikonvulsive Medikamente einnahmen, also in einem akuteren Erkrankungsstadium waren. Das synchrone EEG bei Patienten mit generalisierten Krampfanfällen war häufiger pathologisch, wenn auch eine N200 auftrat. Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen deuten zusammenfassend darauf hin, dass das Auftreten der N200 in den VEP als Negativität nach 200 ms mit dem Auftreten interictaler hypersynchroner Aktivität und damit mit einer gesteigerten Erregbarkeit des Gehirns korreliert.

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