Untersuchungen zur Anwendbarkeit des Zementzonenverfahrens bei Zähnen aus prähistorischen Leichenbränden

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2006

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Zusammenfassung

Das Ziel dieser Arbeit war zu untersuchen, ob mit Hilfe der Zahnzementanulation eine Altersbestimmung bei verbrannten Zähnen möglich ist. Es sollte geprüft werden, ob auch Zähne von prähistorischen Leichenbränden eine Lebensaltersbestimmung durch die Auszählung der Zahnzementzonen ermöglichen. Die morphologische Struktur und die Umformung des Zementes durch die Verbrennung stellte schon am Anfang der Untersuchung ein großes Hindernis für das Herstellen der Dünnschliffpräparate dar. Durch das fehlende Eindringen der Einbettmasse in das Zement lösten sich die Schnitte beim Sägen auf. Die Basismethode wurde modifiziert und die Zähne wurden unter Druck eingebettet, um eine bessere Fixierung zu erreichen. Durch diese Maßnahme konnten von jedem Zahn Schnitte hergestellt werden. Von insgesamt 50 experimentell verbrannten rezenten Zähnen lieferten 11 (22%) und von 67 Leichenbrandzähnen 12 (18%) darstellbare Ergebnisse. Bei den Präparaten, die kein Ergebnis erbrachten, waren die Ringe durch postmortale Veränderungen und durch die Verbrennung überhaupt nicht zu erkennen und folglich nicht auszählbar. Die Altersbestimmung an Leichenbrandzähnen anhand der Zahnzementanulation ist in manchen Fällen die einzige Möglichkeit der Altersdiagnose. Dieses Verfahren kann jedoch für die Routineuntersuchung nicht in Frage kommen, da postmortale Veränderungen an den Zähnen zu häufig sind und nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Leichenbrandzähne Zementringe aufweist. Die Anwendung des Verfahrens kann nur zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen, wenn es nicht zu einer kompletten Verbrennung des Leichnams kommt, sondern nur zu einer "Ankohlung", wie es z.B. bei manchen Hausbränden der Fall ist. Nur für bestimmte Fragestellungen, die einen hohen experimentellen Aufwand rechtfertigen und zur Nachprüfung von konventionellen Methoden kann das Zementzonenverfahren empfohlen werden.


The intention of this study was it to investigate, whether with the help of cementumannulation an age determination of cremated teeth is possible. It was to be examined, if the age determination of teeth is also possible with prehistorical cremations through counting incremental lines. The morphological structure and the remodelling of the cement caused by the burn appeared to be a difficulty even at the beginning of the examination. The missing penetration of the resin (Biodur) into the cement caused the sections to break away while sawing. Therefore the production of thick sections became a problem. The basic method was modified and the teeth were embedded under pressure for better fixation. With this modification it was no longer a problem to produce sections from every tooth. From a total of 50 experimentally burned modern teeth for comparison 11 (22%) gave depictive results. From another 67 cremated teeth 12 (18%) also gave depictive results. Preparations without results were due to post mortal changes and burns, because their incremental lines were not identifiable. The age determination of cremated teeth, by means of cementumannulation, is in some cases the only possibility to state the age. This procedure however is not suitable for routine examination, because the post mortal changes of the teeth are very frequent and only a very small percentage of cremated teeth show incremental lines.The use of this procedure can only provide satisfactory results if the corpse is not completely burned. The dental cementum layers are only advisable for certain questions that justify such a high experimental effort and for the re-examination of conventional methods.

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Giessen : VVB Laufersweiler 2006

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