Steroide, biochemische Knochenmarker, Knochendichte und Histomorphometrie bei männlichen Osteoporosepatienten

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2001

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Zusammenfassung

Die Absicht der vorliegenden Studie war die Untersuchung der prognostischen Vorhersagbarkeit von Sexualsteroiden, insbesondere vonÖstrogen und Testosteron in Bezug auf den Schweregrad der Osteoporose des Mannes. In der Studie wurden Patienten mit sekundärerOsteoporose eingeschlossen. Besonders häufige Risikofaktoren waren Alkoholkonsum, Nikotinabusus, Steroid-medikation und die Behandlung mit Antikonvulsiva. 100männliche Patienten der Medizinischen Poliklinik der Justus-Liebig-Universität Gießen im Alter von 30 bis 78 Jahren wurden klinischuntersucht und biochemisch auf bestimmte Knochen-umsatzparameter aus dem venösen Blut und dem 24 Stunden-Urin hin kontrolliert.Außerdem wurde die Knochendichte gemessen. In 40 Fällen fand eine Knochen-marksbiopsie zur histomorphometrischen Untersuchungstatt. Labor-chemisch bestimmten wir Kalzium, Phosphat, Parathormon, Osteokalzin, Prokollagen Typ I Propeptid, AlkalischePhosphatase, knochenspezifische Alkalische Phosphatase, 25 OH-Vitamin D3, Testosteron, Östradiol, Gonadotropine, T3 und TSH ausdem Serum und Desoxypyridinolin und Hydroxyprolin aus dem 24 Stunden-Urin. Die Ergebnisse der deskriptiven Statistik zeigen im Vergleich zum entsprechenden Normalkollektiv bei 26.4% der gemessenen Patienteneinen Hypogonadismus, einen Mangel an 25 OH-Vitamin D3 bei 26.2% und erhöhte Serumestradiolwerte bei 59.1%. Bei 8.5% desKollektivs fanden sich erhöhte PTH-Serumwerte. Bei der multiplen Kovarianzanalyse konnten weder signifikante Korrelationen zwischen der Knochendichte und der semiquantitativenHistomorphometrie, noch positive Korrelationen zwischen Testosteron bzw. Estradiol und der Knochendichte gemessen werden. Signifikante Korrelationen fanden sich zwischen Testosteron und Estradiol (r=0.398, p=0.008) und zwischen der knochenspezifischenAlkalischen Phosphatase und der Knochendichte am Ward'schen Dreieck (p=0.001). In der mit Steroiden behandelten Patientengruppe(n=12) fanden sich bei PTH (p<0.01), bei 25 OH-Vitamin D (p<0.05) und bei dem im Urin gemessenen Desoxypyridinolin (p<0.05)signifikante Unterschiede im Vergleich zur anderen Patientengruppe (n=88). Zusammenfassend können wir sagen, dass wir zwischen der Knochendichte und der semiquantitativen Histomorphometrie keineKorrelation feststellen konnten. Die untersuchten biochemischen Knochenumsatzparameter zeigten ebenfalls keine Korrelation zu denSexualsteroiden Estradiol und Testosteron. Im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen, die im Zusammenhang mit der männlichenOsteoporose auf ein Östrogendefizit hinweisen, fanden wir bei unserer Patientengruppe überwiegend erhöhte Werte vor. Ausblickend ist festzustellen, dass das Östrogen, wie bei der postmenopausalen Osteoporose, auch bei der Pathogenese der männlichenOsteoporose eine zentrale Rolle spielt, während das Testosteron in diesem Zusammenhang an Bedeutung zu verlieren scheint. Dies läßtsich ebenso durch unsere Studie bestätigen.

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