Die intraoperative Messung des intracerebralen Sauerstoffpartialdrucks als adjuvanter Monitoring-Parameter der cerebralen Durchblutung bei der operativen Versorgung cerebraler Aneurysmen

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2001

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Fragestellung: Während der operativen Versorgung cerebraler Aneurysmen des anterioren Stromkreislaufes wurde die Wertigkeit zweierintraoperativer Meßverfahren hinsichtlich der Erfassung cerebraler Ischaemien sowie des klinischen Ergebnisses untersucht. Methode: Bei Patienten (n=40) mit einem Aneurysma des anterioren Stromgebietes und einem initialen Hunt und Hess Grad zwischen 0-4wurden zwischen Juni 1997 und Mai 1998 intraoperativ sowohl der intracerebrale Sauerstoffpartialdruck (ptiO2; Licox Clarke Type Sondeder Fa. GMS, Kiel, Germany) als auch die Somatosensibel Evozierten Potentiale (SSEP) abgeleitet. Insgesamt konnten von 42 versorgtenAneurysmen (zwei Patienten wiesen zwei seitendifferente Aneurysmen auf) 40 Messungen ausgewertet werden. Postoperativ wurde beiallen Patienten eine Computertomographie (CCT) durchgeführt und die Patienten anhand des Glasgow-Outcome-Scores (GOS) am 30.postoperativen Tag beurteilt. Als pathologisch zu wertende ptiO2-Werte bei cerebrale Ischämie wurden a priori anhand publizierterGrenzwerte bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma definiert. Die intraoperativ erhobenen Ergebnisse wurden mit den postoperativenDaten verglichen. Resultate: Bei 12 Patienten war nach dem Klippen ein rasches Absinken des ptiO2 um mindestens 20% zu registrieren, pathologischeVeränderungen der SSEP (Latenzverlängerung um 1 ms, Amplitudenreduktion um 30%) traten bei drei Patienten auf. Durch ein ptiO2Monitoring konnten Anterior- und Mediastromgebiet gleichermaßen, durch ein SSEP-Monitoring hingegen nur das Mediastromgebieterfaßt werden. Fünf mal war ein pathologisches Absinken des ptiO2 von einem cerebralen Infarkt gefolgt (Sensitivität 0,5 (S), Spezifität 0,8(Sp), positive Prädiktion 0,4 (pP) negative Prädiktion 0,8 (nP)), für die SSEP trat dieses Ereignis einmal ein (S 0,08, Sp 0,96, pP 0,3, nP0,7). Im Gegensatz zu einer prozentualen Änderung des ptiO2 fand sich nach einem Unterschreiten eines (Absolut-)wertes von 15 mmHg(Normwert 20-30 mmHg) ein besserer Zusammenhang zum Auftreten eines Infarktes in der postoperativen CCT (S 0,9, Sp 0,8, pP 0,6,nP0,96), sowie zu einem schlechten GOS. Zusammenfassung: Die ptiO2-Messung ist eine sichere Methode (Mortalität und Morbidität 0%). Cerebrale Ischaemien sind durch ihrenEinsatz gut zu erfassen, insbesondere im Stromgebiet der A. cerebri anterior. Der Absolutwert von 15 mmHg stellt einen neuenprognostischen Grenzwert dar, nach dessen Unterschreiten das Auftreten cerebraler Infarkte mit daraus resultierendem schlechtenklinischen Ergebnis überdurchschnittlich ansteigt.

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