Randomisierte Doppelblindstudie zur Reduktion physiologischer Parameter durch Ohrakupunktur bei einer psychischen Belastungssituation (Public Speaking)

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2008

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Zusammenfassung

Die vorliegende Ohrkupunktur Studie wurde bewusst als doppelblind randomisierte Studie konzipiert, um der Kritik, Akupunkturstudien wiesen ein mangelhaftes Studiendesign auf, entgegen zu wirken. 96 Probanden wurden randomisiert drei Behandlungsverfahren zugeordnet: Verum Akupunktur an fünf spezifischen Punkten im Ohr, Schein Akupunktur an fünf Punkten am Mastoid und eine Placebo Behandlung mit einem verschweissten Laser, der doppelblind eingesetzt wurde. Die Probanden wurden des weiteren in zwei Gruppen unterteilt und dabei ebenfalls randomisiert der Stress oder Non-Stress Gruppe zugewiesen. Als Modellstressor kam die öffentliche Rede zur Anwendung, die sich hinsichtlich Validität und Reliabilität in vorausgegangenen Studien etabliert hat. Das Behandlungsziel wurde an den physiologischen Größen Herzfrequenz, Blutdruck und elektrodermale Aktivität evaluiert. Es wurden drei Hypothesen aufgestellt, die überprüfen sollten, ob: der Modellstressor seiner Funktion, als Stressor zu fungieren, nachkommt, die Verum Akupunktur unter Stress eine Minderung der physiologischen Parameter bewirkt, die Verum Akupunktur den anderen Behandlungsverfahren überlegen ist. Die erste Hypothese konnte angenommen werden, wohingegen die zweite und dritte Hypothese weitestgehend abgelehnt wurden. Ein Erklärungsansatz ist der durch die Nadelung gesetzte Schmerzreiz, der eine Anhebung der physiologischen Messgrößen bewirkte. Interessanterweise stellte sich heraus, dass die weniger schmerzhafte Akupressur in Kombination mit dem eigentlichen Placebo einen therapeutischen Effekt aufwies. Dieser kam durch die Stimulation im Sinne einer Akupressur, mit dem Punktsuchstift zu stande. Somit müssen die drei Behandlungsverfahren retrospektiv anders bewertet werden. Für zukünftige Studien wäre es interessant, eine Behandlung an Verum Punkten zeitlich von der Stressexposition zu entkoppeln, um den tatsächlichen Effekt der Behandlung messen zu können. Die Placebokomponente sollte dabei unspezifische Effekte durch Reizung von Hautrezeptoren vermeiden und die Schein-Akupunktur nach den neuen Möglichkeiten einer nicht invasiven Nadelung durchgeführt werden.


The study at hand was premeditated as a double blind randomised trial to avoid the criticism that acupuncture trials often are presented with a weak study design. Using randomisation, 96 subjects were matched to three different treatment methods. These were: verum acupuncture at five specific localisations on the ear; sham acupuncture at five localisations on the mastoid; and a placebo treatment with an inactivated laser. The inactivation was not known to either the treatment administrator or the subject. Each of the three groups were further randomly divided into two groups: "stress" and "non-stress groups". Public speaking was selected to be the stressor. This method has been established in former studies in terms of reliability and validity. The treatment effect was measured by physiological indicators of heart rate, blood pressure and electro-dermal activity. The following three hypotheses were tested:

  • if the stressor was able to prove its intention to induce nervous tension in the subjects
  • if acupuncture administered at the pre-selected verum points was able to lower the physiological parameters under the circumstance of stress
  • if verum acupuncture while the subject is being stressed is the most effective treatment method The first hypothesis has been accepted while the second and third hypotheses were rejected. One explanation might be that the needling pain always induces an elevation of the physiological measurements. Although not anticipated, the placebo had a therapeutic influence. The explanation for this phenomenon is that the stimulation with the point detector was akin to therapeutic acupressure. For future studies it would be of interest to administer verum treatment at a separate time from the exposure of stress. This would allow the measurement of the real effect of treatment. Further, the placebo should act as a placebo and should not have an effect bigger than the calculable placebo influence. Finally, sham acupuncture could be administered according to the newest approach, using a non-invasive sham-acupuncture-needle.

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