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Die kanine Hüftgelenksdysplasie : statische und dynamische Ultraschalluntersuchung der Hüftgelenke beim Hundewelpen im Vergleich zur röntgenologischen HD-Beurteilung

Datum

2008

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Zusammenfassung

Sonographische Untersuchungen der Hüftgelenke von 566 Hundewelpen aus 17 verschiedenen Rassen wurden durchgeführt. Das Alter der Welpen lag zwischen 16 und 49Tagen (Ø 32,49 Tage). Die Durchführbarkeit dieser Untersuchungstechnik wurde anhand von Vergleichen maschineller und manueller Knochenwinkelmessungen und einer Wiederholbarkeitsstudie überprüft. Drei sonographische Parameter wurden erhoben (α-Knochenwinkel, dynamische Stressuntersuchung, Distraktionswert) und im Hinblick auf ihre Korrelation mit der Auswertung von konventionellen Röntgenaufnahmen des Beckens mit gestreckten Hintergliedmaßen beim ausgewachsenen Hund verglichen. Im Weiteren wurden die sonographischen Parameter mit einzelnen röntgenologischen Merkmalen (Norberg-Winkel, Distraktionsindex, Lage des Femurkopfzentrums) verglichen. Es wurden alpha-Knochenwinkel von 74 bis 89° gemessen (Ø 82,8°±2,31), wobei die kleinsten Winkel bei den Rassen Rottweiler und Airedale Terrier auftraten. Die größten Winkel wurden beim Hovawart gemessen. Welpen großwüchsiger Hunderassen wiesen einen signifikant größeren α-Knochenwinkel auf als Welpen, die mittel- oder kleinwüchsigen Rassen angehören (83,7° gegen 82,3°). Eine Reifung der Hüfe im Sinne einer Zunahme des alpha-Knochenwinkels mit fortschreitendem Alter konnte nicht beobachtet werden. Im Mittel werden die Winkel bei den HD-freien Tieren mit jedem Lebenstag um 0,106° kleiner. Die zwei Wiederholungsmessungen innerhalb desselben Hüftgelenkes zeigten eine hohe Übereinstimmung (Varianz = 0,43°±0,66). Die manuelle Nachmessung des alpha-Knochenwinkels ergab einen im Mittel um 1,04° kleineres Messergebnis bei gleicher Gesamtverteilung. In der wiederholten manuellen Ausmessung erwies sich die Variabilität innerhalb eines Untersuchers (intraobserver variability) mit einer Standardabweichung von 1,09° als niedrig. Die Labradore wiesen in der dynamischen Stressuntersuchung signifikant lockerere Hüftgelenke auf als die Deutschen Schäferhunde und Hovawarts. Insgesamt wurden die Gelenke der Hunde kleinwüchsiger Rassen lockerer eingestuft als die der großwüchsigen und mittelgroßen Rassen. Mit im Mittel 0,74mm lagen die gemessenen Distraktionswerte unter den in vorangegangen Studien publizierten Werten. Dabei muss beachtet werden, dass in diesen Untersuchungen zum Teil unterschiedliche Distraktionstechniken angewendet wurden und/oder die Welpen narkotisiert waren bzw. die Studien an toten Welpen durchgeführt wurden. Auch in dieser Untersuchung wiesen die Labradore den höchsten mittleren Distraktionswert auf (0,88mm). Durch Abwehrbewegungen der Welpen war es nicht immer möglich, ein auswertbaresStandbild während der maximalen Distraktion einzufrieren, was die Auswertung der Bilder in manchen Fällen erschwerte. Statistisch besteht eine signifikante, wenn auch niedrige Korrelation zwischen der subjektiven Einschätzung der Gelenklockerheit in der dynamischen Stressuntersuchung und der Messungdes Distraktionswertes. Kein Unterschied besteht zwischen den Mittelwerten der alpha-Knochenwinkel bei Hunden, die eine HD entwickeln und denen, die keine HD entwickeln (82,99 gegenüber 82,91°). In der Analyse der einzelnen Hunderassen und der Gruppen unterschiedlicher Körpergröße traten ebenfalls keine Korrelationen zwischen der sonographischen Winkelmessung und der HD Beurteilung auf. Im Vergleich der einzelnen radiologischen Parameter (Norberg-Winkel, Distraktionsindex, Lage des Femurkopfzentrums) konnte lediglich für den Hovawart eine signifikante Korrelation zwischen den alpha-Knochenwinkelmessungen und den Messungen des Distraktionsindex ermittelt werden. Basierend auf diesen Ergebnissen weisen Hovawarts mit einem großen alpha-Knochenwinkel im Welpenalter einen hohen Distraktionsindex als adulte Hunde auf. Weder durch die dynamische Stressuntersuchung noch die Distraktionswertmessung konnte eine für alle Rassen gültige Vorhersagbarkeit bezüglich der Entstehung einer HD erzielt werden. Lediglich für die kleinwüchsigen Rassen besteht eine Korrelation zwischen den Ergebnissen der dynamischen Stressuntersuchung und dem HD Grad. Für den Hovawart konnte eine statistisch signifikante Korrelation zwischen der in der dynamischen Stressuntersuchung gemessenen passiven Gelenklockerheit eines Hüftgelenkes und dessen Distraktionsindex nachgewiesen werden. In beiden Fällen würden lockerere Hüftgelenke im Welpenalter zu einer besseren Beurteilung des HD-Grades bzw. zu einem niedrigeren Distraktionsindex beim adulten Hund führen. Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die statische und dynamische sonographische Untersuchung der Hüftgelenke beim Hundewelpen, trotz guter Durchführbarkeit der Technik, keine Vorhersagbarkeit über die Entstehung einer Hüftgelenksdysplasie zulässt.


Ultrasonographical examinations of the hip joints of 566 dog puppies from 17 different breedswere carried out. The age of the puppies was between 16 to 49 days (Ø 32.49 days). Thepracticability of the examination method was tested on the basis of comparisons of automaticand manual measurements of the alpha-angel and the measurement s repeatability. Three ultrasonographic parameters (alpha-angel, dynamic stress ultrasonography, distraction value) were collected. Correlation with conventional radiographs of the hip joints with extended hindlimbs at the age of 12 to 18 months was assessed. The ultrasonographic parameters were compared to different radiographic characteristics including the Norberg angel, distractionindex and position of the femoral head center. α-angels between 74 and 89° (Ø 82,8°±2,31) were measured with the smalles angels found in Rottweilers and Airedale Terriers. The highest angels occurred in the Hovawarts. Significantly higher angels were found in giant dog breeds compared to the puppies of small and medium breeds (83.7° versus 82.3°). No evidence of hip maturation in terms of increasing size of the alpha-angel could be observed. In the dogs with no signs of hip dysplasia the alpha-angeldecreased with every further day in life about 0.106°. A high consistency was found in the two repeated measurements of the same hip joint (variance=0.43°±0.66). α-angels measured manually had on average an 1.04° smaller result but where distributed equally. Manual control measurements observed a low intraobservervariability and standard deviation (s=1.09°). A significantly higher hip joint laxity was found in the dynamic stress test in Labradors, compared to the Hovawarts and German Shepherds. All in all, the hip joint of small-size breed dogs were classified to have a higher incidence of hip joint laxity than dogs of tall- and medium-size breeds. With a medium distraction value of 0.74mm, results in this study where smaller than published in other publications. Differences in the examination technique must be taken into account as in some cases, studies were performed on deceased or anaesthetized puppies. Corresponding to studies published before, the highest mean distraction value was observed in Labradors (0.88mm). Note that in some instances, it was not possible to freeze an image under maximum distraction which in some cases, lead to difficulties in correct distraction value measurement. There was a statically significant correlation between subjective assessment of the passive joint laxity and distraction value measurement. However, this correlation was low. No difference exists between the medium alpha-angels in dogs which developed hip dysplasia and those which did not (82.99 vs. 82.91°). In comparison of the different breeds and sizes of dogs, no correlation could be found between the ultrasonographical parameters and evaluation of the radiographs. Compared to the different radiological parameters (Norberg angel, Distraction value, position of the femoral head center) the only statistically significant correlation found was a negative correlation between the measurement of the alpha-angel and distraction value in Hovawarts. Based on this finding, it appears that Hovawart puppies with high alpha-angels develop higher distraction values when they are adult dogs. No predictive value could be achieved for the dynamic ultrasound techniques (dynamic stresstest, distraction value) that were valid for every breed. A negative correlation between the results of the dynamic stress test could be found for the severity of the hip dysplasia in smallsize breeds and the results of the distraction index for Hovawarts. In both cases a higher hip joint laxity at the puppy s age would lead to a better judgment of the degree of hip dysplasia, or a lower distraction index in adult dogs. Within this study, it can be shown that based on static and dynamic ultrasonographical examination of the hip joint in puppies, despite the good practicability of the technique, no prediction of the development of canine hip dysplasia can be made.

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Erstpublikation in

Giessen : VVB Laufersweiler 2008

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