Effektivität von Akupunktur in der postoperativen Analgesie nach endoprothetischem Ersatz des Hüftgelenks

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2007

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Zusammenfassung

In einer randomisierten, Patienten-, Untersucher- und Statistiker-blinden Studie sollte die Wirkung von Meridianakupunktur als Zusatztherapie zur medikamentösen Standardtherapie bei postoperativen Schmerzen nach HTEP-Op untersucht werden. Gemäß der im Studienprotokoll definierten Ein- und Ausschlusskriterien wurden 60 Patienten, für die eine HTEP-Op in der operativen Abteilung einer orthopädischen Praxis geplant war, ausgewählt und mittels Randomisation der Verum- und der Kontrollgruppe zugewiesen. Wie im Studienprotokoll festgelegt, erhielten beide Gruppen an zehn Tagen während des stationären Aufenthaltes, je einmal pro Tag, eine 20minütige Akupunkturbehandlung an einem definierten Punkteschema. Die 30 Patienten der Kontrollgruppe wurden mit "Teleskop-Placebonadeln" und die 30 Patienten der Verumgruppe mit herkömmlichen Akupunkturnadeln behandelt. Bei den "Teleskop-Placebonadeln" handelt es sich um eine wissenschaftlich anerkannte nicht invasive Scheinakupunkturmethode. Jeweils am Abend wurde von einem verblindeten Untersucher mittels Numerischer-Rating-Skala die Schmerzintensität erhoben und der Bedarf an zusätzlichen Medikamenten und etwaige Komplikationen notiert. Die Differenz der Schmerzscoremediane der beiden Gruppen wurde zusammen mit der Differenz des Schmerzmedikamentenbedarfs als Hauptzielkriterium ausgewertet. Als Nebenzielkriterium wurde die Anzahl an Entlassungstagen vor Ablauf des zweiten Beobachtungszeitraums definiert. In der Auswertung der definierten Haupt- und Nebenzielkriterien zeigte sich keine statistische Signifikanz. Eine Überlegenheit von Verumakupunktur gegenüber nicht invasiver Scheinakupunktur für die Indikation postoperativer Schmerzen nach HTEP-Op konnte nicht nachgewiesen werden. Wir vermuten aufgrund unserer Resultate unter Einbeziehung bisheriger Studienergebnisse, dass standardisierte, also westlich orientierte, Meridianakupunktur bei akuten postoperativen Schmerzen nach HTEP-Op einen zu geringen analgetischen Effekt aufweist und deshalb für diese Indikation nicht in die medizinische Routine integriert werden sollte. Aufgrund des Interpretationsspielraums der Studienergebnisse empfehlen wir für weitere Akupunkturstudien ein vierarmiges Studiendesign und die obligate Erhebung von objektiven sowie subjektiven Parametern.


The aim of this randomized, patient-, interviewer- and analyst-blinded study was to asses the effectiveness of meridian-acupuncture as an adjunctive analgesic therapy to support standard drug medication against pain after total hip arthroplasty. 60 patients were enrolled in the study, who matched the defined in- and exclude criteria of the study protocol and were scheduled for total hip arthroplasty in an operative section of an orthopedics surgery. They were randomly assigned to the acupuncture or control group. As defined in the study protocol, both groups received a 20-minutes-long acu-puncture treatment per day for a period of ten days along a defined point scheme. The 30 patients of the control group received acupuncture with "telescope placebo needles" and the 30 patients of the acupuncture group a treatment with real intradermal needles. The "telescope placebo needles" are a scientific acknowledged non invasive sham-acupuncture method. Every Evening the pain level of a blinded interviewer was measured with a numeric rating scale and the analgesic drug requirement and possible anal-gesic-related side effects were recorded. There were no significant differences between the acupuncture and control group on pain score median, median of analgesic drug requirement or time of premature discharge. No superiority for standardised meridian acupuncture over a non invasive sham acupuncture as adjunctive analgesic treatment after total hip arthroplasty was found. The reason for our unexpected "negative" results is unclear, but some hypothetical explanations are discussed in this thesis. We assume, because of our study results and in consideration of previous studies that standardised meridian acupuncture is to less powerful as an analgesic treatment for acute postoperative pain after total hip arthro-plasty and therefore should not be integrated in the daily medical practice for this indication. Due to the scope of interpretation of the study results we suggest for following acupuncture trials a four-arm study design and the obligatory investigation of objective and subjective parameters.

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