Häufigkeit und Schweregrad von Zahnerosionen bei Rekruten

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2008

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Zusammenfassung

Das Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz der Erosionen und die beeinflussendenätiologischen Faktoren bei jungen Männern zu bestimmen.Zur Auswertung kamen die Daten von 362 Rekruten der deutschenBundeswehr im Alter von 17 bis 28 Jahren (Mittelwert 20,8 +/-1,6 Jahre,Median 22 Jahre). Im Rahmen einer klinischen Untersuchung wurdenalle Zähne mit Ausnahme der dritten Molaren auf faziale, okklusale undorale Erosionen untersucht, die nach dem Index von Lussi kategorisiertwurden. Außerdem erfolgte die Bestimmung des DMF-T- und DMF-S Index.Sozial-, Ernährungs- und Gesundheitsdaten wurden mit Hilfe einesFragebogens erhoben.84 Probanden (23,3%) wiesen mindestens eine Erosion auf. 22,7%hatten eine Erosion Grad 1 und 4,1% eine Erosion Grad 2. Der arithmetischeMittelwert für den Erosionsindex betrug 0,8 +/-2,1. OkklusaleZahnflächen (Grad 1: 19,1%; Grad 2: 3,9%) waren häufiger von Erosionenbetroffen waren als faziale (Grad 1: 8,3%) und orale (Grad 1: 0,6%;Grad 2: 0,3%). An den fazialen Zahnflächen der Oberkieferinzisiven wareine erhöhte Prävalenz von Erosionen Grad 1 zu beobachten. Die okklusalenErosionen (Grad 1 und Grad 2) zeigten eine Häufung an denersten Molaren im Unterkiefer.Die Prävalenz von Erosionen war bei Probanden mit einer höherenSchulbildung mit 30,1% statistisch signifikant höher als bei Probandenmit niedriger oder mittlerer Schulbildung (23,1% bzw. 16,7%). Ein statistischsignifikanter Einfluss der Wohnregion und des Bundeslandes ließsich dagegen nicht nachweisen.Im Hinblick auf die Gesundheitsdaten konnte ein Zusammenhang zwischenErosionen und Mundtrockenheit nicht nachgewiesen werden,während Studienteilnehmer mit Reflux oder chronischem Erbrechen signifikanthäufiger Erosionen aufwiesen auf als die Vergleichsgruppe(43,5% vs. 21,8%). Bezüglich des DMF-T und DMF-S unterschiedensich Probanden mit und ohne Erosionen nicht.Weiterhin wurde untersucht, ob das Auftreten von Erosionen von derAufnahmefrequenz säurehaltiger Speisen und Getränke beeinflusst ist,die mit Hilfe eines Scores in drei Risikogruppen eingeteilt war. In derniedrigsten Risikogruppe betrug die Prävalenz 25,5%, bei einem mittlerenund hohen Risiko lagen die Werte bei 25,0% bzw. 19,7%. Ein statistischsignifikanter Einfluss des Verzehrs säurehaltiger Speisen und Getränkeauf die Prävalenz von Erosionen bestand demnach nicht. Zusätzlichwurde überprüft, ob ein Zusammenhang zwischen dem Grad dernachgewiesenen Erosionen und der Risikogruppe des Probanden besteht.Bezogen auf Erosionen vom Grad 1 erwies sich der Zusammenhangnicht als signifikant. Dagegen zeigte sich für Erosionen vom Grad 2eine mit zunehmender Risikoklasse eine steigende Prävalenz.Erosionen stellen in Deutschland einen häufigen, wenn auch nichtschwerwiegenden Mundbefund dar. Im Hinblick auf die ätiologischenEinflüssen konnte ein signifikanter Einfluss nur für die Schulbildung sowiefür den Faktor Reflux / chronisches Erbrechen nachgewiesen werden.Da die ätiologischen Faktoren in der Literatur insgesamt kontroversbeurteilt werden, besteht hier weiterhin Forschungsbedarf.


The objective of the study was to evaluate the prevalence of dental erosionsand the associated etiological factors in young males. 362 Germanrecruits between 17 and 28 years (mean age 20.8 +/-1.6 years, medianage 22 years) were examined for frequency and severity of erosion onall tooth surfaces except the third molars. Facial, occlusal and oral erosionswere classified according to the index of Lussi. Furthermore, theDMF-T and DMF-S index was measured. A questionnaire was given tothe recruits in order to explore social and dietary factors as well as medicalhistory.84 recruits (23.3%) had at least one dental erosion. 22.7% had an erosiongrade 1 and 4,1% had an erosion grade 2. The erosion indexamounted for 0.8 +/-2.1 in arithmetic average. Occlusal surfaces showeda greater prevalence of dentral erosions (grade 1: 19.1%; grade 2: 3.9%)than facial (grade 1: 8.3%) and oral surfaces (grade 1: 0.6%; grade 2:0.3%). Especially in the facial surfaces of the upper incisors the prevalenceof dental erosions grade 1 was seen to be higher, whereas thegreatest prevalence of occlusal erosions (grade 1 and grade 2) wasattributed to the first molars of the mandible.Recruits with a higher educational level had a significantly higher prevalenceof erosion (30.1%) than recruits with a low or an average educationallevel (23.1% resp. 16.7%). A statistically significant impact of theregion of domicile could not be demonstrated.As to the medical history, there was no association between dental erosionsand xerostomia, whereas persons with gastroesophageal reflux orchronic vomiting had significantly more erosions than persons withoutthis factor (43.5% vs. 21.8%). The comparison of recruits with and without dental erosions did not result in a significant impact of DMF-T andDMF-S.Another aim of the study was to answer the question, if there is a relationshipbetween the intake frequency of acidic food and drinks, whichwas by means of a score divided into three risk groups. Recruits with thelowest risk had a prevalence of 25.5%. Medium and high risk scores resultedin a higher prevalence of dental erosions (25.0% resp. 19.7%). Asa consequence, there was no statistically significant impact of acidicfoods and drinks. Additionally, the association between the grade of erosionand the dietary risk group was evaluated. Dental erosions grade 1showed no significant impact, whereas the prevalance of dental erosionsgrade 2 increased in correlation with the risk score.In conclusion, there is a high prevalence of dental erosions in Germanrecruits. A significant etiological impact could be demonstrated only forthe factors educational level and reflux/chronic vomiting. As still controversyexists concerning the etiology of dental erosions, further studiesare necessary.

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