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Untersuchungen zur Klassierung von abnormal-repetitiven Verhaltensweisen bei Hunden

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2011

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Zusammenfassung

Abnormal-repetitive Verhalten (ARV) umfassen verschiedene Verhaltensstörungen,deren auffälligstes Merkmal die abnormal häufige Wiederholung vonVerhaltensweisen ist. ARV treten auch bei Hunden auf und umfassen mitunter Koprophagie , die eigene Rute jagen (Kreiseln) , Lichtreflexe jagen , Schattenanstarren und psychogene Leckdermatitis . In der Humanpsychologie werden ARVunter anderem in Stereotypien und Zwangsstörungen unterteilt. Bei Stereotypien wirdein bestimmtes Bewegungsmuster meist ziellos, jedoch gleichförmig wiederholt,während es bei Zwangsstörungen in gewissem Maße variabel, jedoch sehrzielgerichtet ausgeführt wird. Eine klare Zuordnung verschiedener ARV bei Hundenzu Stereotypien und Zwangsstörungen ist aufgrund ihrer phänomenologischenEigenschaften jedoch meist nicht möglich.Stereotypien und Zwangsstörungen unterscheiden sich auch auf neurologischerBasis. In Studien an autistischen Kindern konnte gezeigt werden, dass sie mitunterschiedlichen Formen von Perseveration in spezifischen Verhaltenstestskorrelieren. Während Stereotypien mit rekurrenter Perseveration, demunangebrachten Wiederholen einer Verhaltensreaktion, verbunden waren,korrelierten Zwangsstörungen mit stuck-in-set Perseveration, dem unangebrachtenFesthalten an bestimmten Verhaltensregeln. Ausgehend von diesen Erkenntnissensowie von vergleichbaren Untersuchungen an Primaten und Labornagern wurdendaher in der vorliegenden Arbeit Verhaltenstests zur Unterscheidung von rekurrenterund stuck-in-set Perseveration entwickelt und auf ihre Eignung zur Klassierung vonARV bei Hunden in Stereotypien und Zwangsstörungen getestet. Damit sollte einezuverlässigere Diagnose dieser Verhaltensstörungen ermöglicht und eine gezieltereTherapie mit besseren Therapieerfolgen bei geringeren unerwünschtenNebenwirkungen angestrebt werden.Dazu wurden im Rahmen dieser Dissertation drei Studien durchgeführt.Weder bei den Hunden mit ARV insgesamt, noch bei Hunden mit bestimmten ARVbewirkte das mit Tryptophan angereicherte Futter eine signifikante Besserung in derDauer oder Frequenz des auffälligen Verhaltens. Hunde mit Koprophagie zeigtenjedoch unabhängig von der verabreichten Substanz eine signifikante Besserungwährend des Studienverlaufes. Zudem konnte bei diesen Hunden eine signifikanteKorrelation zwischen der Häufigkeit der Kotaufnahme und der Häufigkeit derKonfrontation mit Kot festgestellt werden. Dieser Nebenbefund deutet darauf hin,dass eine Vermeidung des Kontakts mit Kot ein Ansatz zur Verminderung vonKoprophagie darstellt. Dagegen konnten anhand der oralen Gabe von L-Tryptophankeine Rückschlüsse auf eine mögliche Diagnose von Zwangsstörungen gezogenwerden. Dies könnte einerseits an der schwachen Ausprägung der ARV bei denuntersuchten Hunden liegen, andererseits aber auch an einer zu kurzenBehandlungszeit. Entsprechend sind auch hierzu weitere Untersuchungen unterkontrollierten Bedingungen erforderlich.


Abnormal-repetitive behaviours (ARBs) are a subset of behaviours that are frequentlyrepeated, invariant in motor output, and independent of environmental interaction orgoal. Furthermore they are apparently functionless, maladaptive, self-injurious, andinappropriate or odd. They are common in dogs and are shown as differentbehaviour patterns, such as coprophagia, lick granulomas, tail chasing, light chasingand shadow staring. Two of the most common types of ARBs are stereotypies andcompulsive behaviours. In human medicine stereotypies and compulsive behaviourare distinguished based on measurable characteristics. For example, a stereotypycomprises the abnormal repetition of a motor pattern that has no obvious goal,whereas a compulsive behaviour is characterized by the abnormal repetition of abehavioural goal while the motor pattern may be variable. However, a cleardifferentiation of ARBs based on their phenomenological characteristics is often notpossible.Stereotypies and compulsive disorders also differ with respect to the underlyingneurobiology. Studies in humans have shown that both stereotypies and compulsivebehaviours are associated with neural dysfunctions resulting in perseverativebehaviour in test situations. However, while stereotypic behaviour is associated withrecurrent perseveration - the inappropriate repetition of previous responses -compulsive behaviour is associated with stuck-in-set perseveration - theinappropriate repetition of attentional sets or goals. The aim of the presentdissertation was to develop behavioural tests for use with dogs to assess thesedifferent types of perseveration. Furthermore, the tests should be used to classifyARBs in dogs into stereotypies and compulsive behaviour with the intent of improvingstrategies to prevent or treat ARBs in dogs. In order to meet these goals, threestudies were conducted.There was no significant effect of treatment on the frequency or duration of ARBs.However, a significant improvement was shown in the dogs with coprophagiaregardless of the substance applied. Furthermore, a significant correlation betweenthe frequency of confrontation with feces and the frequency of coprophagia wasfound in these dogs. This incidental finding shows that the avoidance of feces maybe an important first step in the behavioural therapy of coprophagia. The presentresults indicate that dietary supplementation with tryptophan is ineffective fordetecting compulsive behaviour in dogs. However, several reasons may account forthis finding. The dosage may have been too low and/or treatment too brief todemonstrate measurable improvements. Furthermore, the severity of the ARBs mayagain have been too mild to find differences to healthy dogs. Further research undercontrolled conditions is needed to clarify this.

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Giessen : VVB Laufersweiler

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