Überprüfung und Validierung der italienischen Version des "Hautzufriedenheitsfragebogens" und Anwendung im interkulturellen Vergleich: Italien - Deutschland

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2010

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Um die psychischen Einflussfaktoren auf die Haut von Hautgesunden undHautkranken näher zu betrachten wurde 2003 in Gießen von Grolle et al. der Hautzufriedenheitsfragebogen = Hautzuf entwickelt. Er wird im deutschen Sprachraum seither im Bereich derpsychosomatischen Dermatologie angewendet und liefert hier gute Ergebnisse.Auch in anderen Ländern wurden bereits psychische Einflüsse auf die Entstehung unddie Exazerbation von Hauterkrankungen untersucht, unter anderem von Fortune et alin Großbritannien, von Gaston et al in Canada und von Gupta et al in USA und Canada und vielen mehr.Interkulturell vergleichende Studien in dieser Thematik sind kaum zu finden. Bislangist sehr wenig bekannt über die soziokulturellen Unterscheidungen bezüglichKrankheitsverarbeitung und Hautempfinden.Um diese Thematik näher zu beleuchten wurde im Rahmen dieser Arbeit der Hautzufins Italienische übersetzt und anschließend an der Universität in Padua, Oberitalien,überprüft und validiert.Ziel dieser Arbeit war es zum einen die Gültigkeit der italienischen Version desHautzuf in Italien zu überprüfen, und zum anderen einen interkulturellen Vergleich mititalienischen und deutschen Haut-Patienten und Haut-Gesunden durchzuführen, umkulturell bedingte Einflüsse darzustellen.Es wurde zur Validierung des Hautzuf in italienischer Sprache eine studentischeStichprobe mit 113 Personen untersucht und anhand einer parallelisierten deutschenStichprobe die Anwendbarkeit geprüft. Zum anderen wurde der Fragebogen in derKlinik für Dermatologie der Universität Padua an 108 Patienten mit einerHauterkrankung teils entzündlich, teils nicht entzündlich angewendet und anschließendmit einer deutschen parallelisierten Stichprobe verglichen, um interkulturelleUnterschiede bei Hauterkrankten zu ermitteln.Im Rahmen der Validierung wurde der Fragebogen zunächst an der studentischenStichprobe angewendet. Hier konnte gezeigt werden, dass die Skalenstruktur desHautzuf in der italienischen Version gegenüber der deutschen Version stabil ist. Dieeinzelnen Skalen des Hautzuf zeigen eine hohe innere Konsistenz undunterschieden sich zwischen der deutschen und italienischen Stichprobe kaum. Dieslässt uns von einer guten Anwendbarkeit der italienischen Version ausgehen undspricht für eine gute Validität.Desweiteren fanden sich für beide Sprachräume schlüssige und logischeZusammenhänge zwischen den Skalen des Hautzuf und den Skalen des MHF, TASund HADS. Auch dies deutet auf eine gute Validität hin.Im zweiten Teil dieser Arbeit wurden zusätzlich zwei Patientenstichproben eine mitentzündlichen und eine mit nicht-entzündlichen Hauterkrankungen untersucht undanschließend im Vergleich Italien Deutschland analysiert. Hier zeigten sich iminterkulturellen Vergleich der Hautgesunden deutliche Unterscheidungen bezüglich derHautzuf-Skalen.Es konnte gezeigt werden, dass die Hautzufriedenheit im Ländervergleich tatsächlichunterschiedlich bewertet wird. Die eindrücklichsten Unterscheidungen waren zumeinen, dass die elterliche Berührung in der italienischen Stichprobe negativerbewertet wurde. Zum anderen wurde das Schamempfinden in der italienischenStichprobe deutlich höher bewertet. Außerdem zeigte sich in der italienischenStichprobe die Ekelempfindlichkeit deutlich niedriger.Diese eindrücklichen Unterscheidungen im Ländervergleich der Hautgesunden gehenim Ländervergleich der Hauterkrankten wieder verloren. Die beschriebenenkulturspezifischen Ergebnisse im Hautzuf werden also durch die Hauterkrankungwieder verwischt.Abschließend lässt sich festhalten, dass es mit der vorliegenden Studie gelungen istzahlreiche Hinweise für die Validität der italienischen Version des Hautzuf aufzuzeigen.Außerdem konnte gezeigt werden, dass die im Vergleich Italien Deutschlandgefundenen kulturspezifischen Unterschiede bezüglich der Hautzufriedenheit derHautgesunden, im interkulturellen Vergleich der Hauterkrankten weitestgehendverschwinden.


The Skin Satisfaction Questionnaire (SSQ) was introduced by Grolle et al. in 2003in order to examine psychological factors influencing the skin of healthy subjects as well asdermatological patients. Since then it has been used in German-speaking countriesin psychosomatic dermatology and it is providing good results.Psychological factors influencing the development and the exacerbation of skindisease have been assessed in other countries as well. Amongst others Fortune etal. did research on this topic in Great Britain, Gaston et al. in Canada and Gupta et al. in the United States and Canada.Cross-cultural Studies about this topic can rarely be found. So far there is limitedknowledge about the socio-cultural differences respecting coping with disease andskin perception.In the scope of this work the SSQ has been translated into Italian and afterwards itwas validated and used in a study at the University of Padua in Italy.The purpose of this study was tovalidate the Italian version of the SSQ and toperform a cross-cultural comparison between Italian and German dermatologicalpatients in order to demonstrate culturally determined influences.In order to validate the Italian version of the SSQ a group of 113 students wasexamined and afterwards the applicability was rechecked with the help of a Germanparalleled sample. In addition the questionnaire was applied to 108 patients at thedermatological clinic at the University of Padua. Some of the patients had aninflammatory skin disease and others had a non-inflammatory skin disease. In orderto identify cross-cultural differences the findings were compared to a paralleledGerman patient sample.In the scope of validation the questionnaire initially was applied to a sample ofstudents. The results showed a stable scale structure in the Italian version of theSSQ in comparison to the German version. Several scales of the SSQ showed astrong internal consistency and differed barely amongst the Italian and the Germansample. This fact favors the assumption of good applicability of the Italian Versionand therefore a good validity. Furthermore we found conclusive and logic relationsbetween the scales of the SSQ and the scale of MHF, TAS and HADS. This alsoprovides a strong indication of good validity.In the second part of this study two patient samples were examined. One sample withinflammatory skin disease and one sample with non-inflammatory skin disease.Afterwards a cross-cultural comparison between Italy and Germany was performed.The cross-cultural comparison respecting the healthy subjects showed remarkabledifferences concerning the SSQ-scales between patients in the two countries.One could show that skin satisfaction is indeed valuated differently in cross-culturalcomparison. The most remarkable differences were on the one hand the validation of closeness to one s parents , which was more negative in the Italian group, whereason the other hand the feeling of shame was estimated much higher in the Italiangroup. In addition the Italian group showed a lower sensibility of disgust .These notable differences in cross-cultural comparison of healthy subjectsdisappeared in cross-cultural comparison of (skin) patients. The described culturespecificresults in the SSQ clear away when we are talking about (skin) patients. Theskin disease neutralises cross-cultural differences to some extent.In conclusion this study has accomplished to point out several indications for thevalidity of the Italian version of the SSQ.In addition we could show that the differences found in the cross cultural comparisonbetween healthy subjects in Italy and Germany disappear when comparing skinpatients from the two countries.

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