Einführung eines Patientenaufnahmescreenings nach MRSA an einem Universitätsklinikum

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2011

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Nosokomiale Infektionen gehören in Deutschland zu den häufigsten Komplikationen medizinischer Behandlung. Staphylococcus aureus mit einem zunehmenden Anteil von MRSA ist dabei einer der wichtigsten Verursacher. Niedrige MRSA-Raten in den Niederlanden und Skandinavien zeigen, dass konsequente MRSA-Präventionsstrategien die Verbreitung verhindern können. Basis der Transmissionkontrolle im Krankenhaus ist die frühzeitige Erkennung von MRSA durch Screeninguntersuchungen bei Aufnahme des Patienten. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beschreibung und Bewertung des MRSA Aufnahmescreening-Procedere am Universitätsklinikum Gießen. Im Mittelpunkt stehen die Umsetzung des Screenings, die Evaluation von MRSA Häufigkeiten in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, Abteilungen und ausgewählten Risikofaktoren sowie mögliche Effekte auf die Häufigkeit nosokomialer MRSA-Nachweise. Im Jahr nach Einführung des Screenings wurden 17,9% mehr MRSA-Fälle nachgewiesen als im Jahr davor (270 versus 229 Patienten). Der Anteil nosokomialer MRSA-Nachweise ging im selben Zeitraum von 93% auf 56,7% zurück. Die Zahl der Screeninguntersuchungen ist im Verlauf der Studie monatlich gestiegen aber ein hoher Anteil von Patienten mit Risikofaktoren wurde nicht untersucht. Die Risikofaktoren Aufnahme aus dem Pflegeheim und MRSA in der Anamnese zeigten ein signifikant erhöhtes Risiko für eine MRSA-Besiedlung. Für die übrigen ausgewählten Risikofaktoren ergab sich kein signifikantes Risiko. Bei der Wahl des Abstrichortes stellte sich eine Kombination aus Nasen- und Rachenabstrich sowie eventuell vorhandener Wunde als sicherste Methode für den MRSA-Nachweis dar. Die Evaluation von nicht untersuchten Risikofaktoren mit bessern Vorhersagewerten sollte Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Kritisch stellte sich vor allem die unvollständige Umsetzung des Screenings dar. Die Einbindung des Screenings in einen Routineprozess könnte dieses Defizit verbessern. Nach aktuellem Wissensstand sind durch MRSA-Screening niedrigere nosokomiale MRSA-Raten und dadurch eine Reduktion von MRSA-Infektionen sowie ein ökonomischer Vorteil zu erwarten.


Nosocomial infections are among the most common infections in German hospitals and cause widespread complications in many healthcare facilities. Staphylococcus aureus, with an increasing proportion of MRSA, has rapidly become the most common cause. Low rates of MRSA in the Netherlands and Scandinavia demonstrate the success of strict search-and-destroy policies to control the spread of MRSA. Control of nosocomial MRSA transmission is based on the early identification of MRSA by use of screening procedures.The aim of this study was to regard and evaluate the MRSA hospitalisation screening procedures. The centre of the study was the implementation of the screening, evaluation of MRSA in context of age, gender, department and certain risk factors, and also effects on nosocomial MRSA rates.Overall 17,9% more MRSA-positive patients were identified during the screening period than the year before (270 versus 229 patients). The amount of nosocomial MRSA decreased in the same period (93%to 56,7%). Screening tests increasinf monthly, but therewas always an amount of patients with known MRSA risk factors who where not investigated.The risk factors from nursing home and positive MRSA anamnesis showed a significantly increased risk for MRSA colonization. For other selected risk factors, there was no significant risk. The safest method for taking swabs was a combination of nasal-and-throat swab, and also from existing wounds.Evaluation of risk factors not-yet analysed with better predictive values should be part of additional studies. A critical point ist the incomplete screening implementation. Integration of the screening procedure in a standardised protocol at hospital admission should improve this deficit. Including current scientific knowledge, decreasing rates of nosocomial MRSA due to MRSA-screening are efficient in reducing MRSA-infections and costs.

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