Wissensmanagement in der Agrar- und Ernährungswirtschaft : Wissenstransfer in Kooperationen der Wertschöpfungskette

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2011

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Zusammenfassung

In der Agrar- und Ernährungswirtschaft existieren bereits seit langer Zeit verschiedene Formen der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette. Die Branche weist eine stetig stärkere Entwicklung zu einem höheren Grad an vertikaler Integration auf. Heute dominiert dabei das Ziel, Wettbewerbsvorteile durch die Partizipation an einer Kooperation zu genieren. In diesem Zusammenhang wurde Wissen als Erfolgsfaktor identifiziert und als Ressource höchster strategischer Relevanz und als Teil der Kernkompetenzentwicklung ermittelt, die für die Einzigartigkeit von strategischen Positionen verantwortlich ist. Es reicht nicht mehr aus, Daten- und Informationsmanagement zu betreiben, sondern es ist notwendig Wissen zu generieren und zwischen Kooperationspartnern zu transferieren, um einen Wettbewerbserfolg zusammen mit den Kooperationspartnern zu erreichen.Aus diesem Grund werden in der vorliegenden Arbeit der Wissenstransfer und seine Voraussetzungen in Kooperationen der Agrar- und Ernährungswirtschaft untersucht. Dazu findet ein bestehendes verfügungsrechtstheoretisches Modell Berücksichtigung, das einen Leistungserstellungsprozess zwischen zwei stufenübergreifenden Akteuren abbildet. Es werden darin Wissensinvestitionen, Vor- und Nachteile des Wissenstransfers und die Eigentumsverhältnisse von Wissen in Kosten und Erträgen dargestellt. Die Aussagekraft und Erweiterung des Modells wird unter Einbindung einer empirischen Befragung von Genossenschaften, die eine spezielle Form der Kooperation darstellen, analysiert. Es hat sich bestätigt, dass hinsichtlich der Wissensdefinition in explizites und implizites Wissen unterteilt wird. Die Relevanz der Wissensform zeigt sich in der höheren Nutzungswertigkeit und im flexibleren Einsatz von Wissen gegenüber der Information. Bestehende Strukturen wie z. B. Vertrauensverhältnisse begünstigen einen Wissenstransfer. Hinsichtlich der organisationalen Entwicklung steht implizites Wissen, in das verstärkt investiert werden soll, im Vordergrund. Allerdings fehlen derzeit Rahmenbedingungen zur wissensorientierten Ausrichtung, da es keine hinreichenden Instrumente und Methoden für den Wissenstransfer in der Praxis gibt. Diese Ergebnisse sind genutzt worden, um verschiedene wissensorientierte Szenarien des Modells weiter zu entwickeln. Über die Unterteilung in implizites und explizites Wissen kann festgelegt werden, ob Wissen übertragbar ist, oder ob ein Partner von der Nutzung des Wissens ausgeschlossen werden kann. Das Modell liefert einen Rahmen für Kooperationspartner, um Möglichkeiten und Grenzen des Wissenstransfers abzubilden, das Risiko einer Wissenskooperation abzuschätzen und Beteiligungsanreize und deren Wirkungen zu ermitteln.


In the agriculture and food business various forms of cooperation between different levels in the value chain have existed for some time. The industry´s development is constantly increasing to a higher degree of vertical integration. Today, generating competitive advantages by participating in a cooperation is the dominant objective. In this context, knowledge has been identified as a success factor and as a resource of strategic relevance. Knowledge has been ascertained as the part of core competency development which is responsible for the uniqueness of strategic positions. It is no longer sufficient to conduct data and information management. In order to achieve competitive success with the cooperation partner it is necessary to generate knowledge and to transfer between the partners of the cooperation.For this reason, this thesis will examine knowledge transfer and its prerequisites in cooperations of the agriculture and food sector. A theoretical property rights model is taken into account which illustrates a performance process for two stakeholders who act across various levels of the value chain. It describes knowledge investments, advantages and disadvantages of knowledge transfer and the ownership of knowledge in costs and benefits. The validity and expansion of the model is analysed by the means of an empirical survey of cooperatives representing a special form of cooperation. It has been verified that regarding the definition of knowledge, it is divided into explicit and implicit knowledge. The relevance of the form of knowledge can be seen in the significant higher utilization and in the more flexible application of knowledge compared to information. Existing structures such as mutual trust promote the transfer of knowledge. Regarding the organisational development, the focus is on implicit knowledge. The investment in implicit knowledge should be increased. However, there are currently no framework requirements for knowledge orientated alignment as there are no adequate tools and methods for the transfer of knowledge in practice.These results have been used to develop various knowledge orientated scenarios of the model. Due to the division into implicit and explicit knowledge, it is possible to determine whether knowledge is transferable or whether a partner can be excluded from using knowledge. The model provides a framework for cooperation partners to depict possibilities and limitations of the knowledge transfer, to estimate the risk of a knowledge orientated cooperation, and to determine incentives for participation and their impacts.

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