Die Entstehung der frühkonstitutionellen Verfassungsurkunden Süddeutschlands : Motive - Einflüsse - Ergebnisse

  • Eine der Funktionen einer Verfassung sei, eine neue politische Ordnung zu etablieren. Doch welche Veranlassung gibt es hierzu, wer zeigt welches Interesse, welcher Zustand soll durch diese Neuordnung erreicht werden und insbesondere: wer hatte die Macht, diese neue Ordnung zu bestimmen? Nach Auflösung des Alten Reiches und Wegfall der Reichsverfassung hatten im Rahmen von Gesamtreformen die Länder teilweise auch begonnen, ihre inner-staatliche Verfassung neu zu bestimmen und diese aus unterschiedlichen Beweggründen und Zielsetzungen in einer Urkunde zu fassen. Durch Auflösung des Rheinbundes und der vertraglich gesicherten Souveränität ergab sich eine neue Situation, insbesondere durch die im Rahmen des Wiener Kongresses getroffene Vereinbarung des Artikels 13 der Bundesakte, in den Ländern landständische Verfassungen einzuführen. In der kurzen Periode zwischen dem Wiener Kongress mit der Deutschen Bundesakte 1815 und der Wiener Schlussakte 1820 entstanden u. a. die Verfassungen des Königreichs Bayern, des Großherzogtums Baden und des Königreichs Württemberg. Es soll in dieser Untersuchung ihre Entwicklung nachgezeichnet werden mit ihren Entstehungsbedingungen und Entstehungsursachen und hierbei aufgezeigt werden, welchen Einflüssen die Entwicklung unterworfen war, welche Ziele die Verfassungsgebung verfolgte und zu welchen Ergebnissen sie in den drei Ländern führte. Ausgehend von der Darstellung der Verfassungsarbeiten als Fortführung der in der Rheinbundzeit begonnenen Reformen und als dessen krönender Abschluss werden die Ausgangsbedingungen unter der Fragestellung beschrieben, ob es sich bei der Verfassungsarbeit um eine kontinuierliche Fortführung bereits früher bestehender Regelungen handelt. Die Entstehung der Verfassungen soll unter der Hauptüberlegung erfolgen, welche geistigen und empirischen Grundlagen zu dieser Form der Verfassung führten. Welche staatstheoretischen Überlegungen waren maßgeblich und wie wirkten diese auf die praktische Verfassungsgebung ein. In welcher Weise haben die Verfassungen Englands, Nordamerikas, Frankreichs und der anderen deutschen Staaten, in welchen es bereits zu Verfassungen gekommen ist, auf die Form der süddeutschen Verfassungen eingewirkt.
  • One of the functions of a constitution is to establish a new political order. But what are the reason, who shows interest, what state are achieved by this reorganization and in particular: who had the power to define this new order? After the dissolution of the Roman Empire and abolition of the constitution had in the context of overall reforms, the countries also partially begun to determine their own national constitution and the newly recast in the different motivations and objectives in a document. By resolution of the Confederation and the contractually secured sovereignty resulted in a new situation, in particular by the introduction in Congress of Vienna agreement made in Article 13 of the Federal Act, in the estates of the countries' constitutions. In the short period between the Congress of Vienna with the German Federal Act of 1815 and the Vienna Final Act of 1820 created the constitutions of the Kingdom of Bavaria, the Grand Duchy of Baden and the Kingdom of Wurttemberg. It is to be traced in this study their development and their interference suppression-hung and the causes and conditions shown here, the influences on the development was subject to the objectives pursued the constitutional and what results they led in the three countries. Based on the representation of the Constitution works as a continuation of started in the Confederation of the Rhine-term reforms and as the culmination of the initial conditions are described under the issue of whether it is in the Constitution work for a steady continuation of already acting sooner to existing regulations. The emergence of constitutions is to take place under the main consideration, which intellectual and empirical basis for this form of the constitution led. What considerations were largely political theory and how this one worked on the practical constitution.

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Metadaten
Author:Otto Franke
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-247593
Referee:Andreas FahrmeirGND, Barbara Wolbring
Advisor:Andreas Fahrmeir
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2012/04/23
Year of first Publication:2012
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2012/03/20
Release Date:2012/05/02
Tag:Baden / Verfassung <1818>; Bayern / Verfassung <1818>; Deutscher Bund / Bundesversammlung; Rheinbund <1806-1813>; Wiener Kongress; Württemberg / Verfassung <1819>
Page Number:136
HeBIS-PPN:300328079
Institutes:Philosophie und Geschichtswissenschaften / Geschichtswissenschaften
Dewey Decimal Classification:9 Geschichte und Geografie / 94 Geschichte Europas / 943 Geschichte Mitteleuropas; Deutschlands
Sammlungen:Universitätspublikationen
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