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Kulturhauptstadt Europas Ruhr 2010

Ein Festival als Instrument in der Stadtentwicklung

Pachaly, Christina

ISR Impulse Online (bis Bd. 50: ISR Graue Reihe)

Das Ruhrgebiet wird im Jahr 2010 zur „Kulturhauptstadt Europas“! Das Festival zielt in erster Linie auf die Herausstellung des kulturellen Reichtums Europas. Darüber hinaus wird von den Kulturhauptstädten immer stärker erwartet, dass sie Lösungswege für die gesellschaftlichen Herausforderungen Europas aufzeigen, zu denen auch räumliche Problemstellungen gezählt werden. Die austragenden Städte versprechen sich vielfältige positive Auswirkungen auf ihre strukturelle und räumliche Entwicklung. Um die gewünschten langfristigen Auswirkungen zu erzielen, müssen die Städte das Festival aktiv planen und steuern. Verlangt wird die gezielte und intendierte Einbindung des Festivals in die langfristigen Strategien der städtischen Entwicklung. Das Ruhrgebiet erhebt unter dem Motto „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ den Strukturwandel und die damit verbundene räumliche Entwicklung der Region zum Thema der Kulturhauptstadt im Jahr 2010. Die Städte des Ruhrgebiets haben dabei die Chance, ihre lokalen Strategien mit regionalen Handlungsansätzen zu verbinden, um gerade durch das Festival längerfristige Auswirkungen auf die Stadtentwicklung zu erzielen. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit das Festival von den Städten des Ruhrgebiets als Instrument der Stadtentwicklung genutzt wird. Anhand der Städte Bochum, Duisburg, Essen und Gelsenkirchen wird das Verhältnis von Festivals zu mittel- bis langfristig orientierter Stadtentwicklungspolitik untersucht. Herausgestellt werden kann, dass die Städte unterschiedliche Strategien verfolgen: Einerseits sollen die vergangenen und zukünftigen Entwicklungen der Region anhand der prägenden Projekte der Bau- und Stadtentwicklungskultur präsentiert und andererseits die Umsetzung ohnehin geplanter Projekte beschleunigt werden. Das besondere Potential der Kulturhauptstadt, qualitativ hochwertige Modellprojekte zu entwickeln, die sich nach dem Jahr 2010 in den kommunalen Praktiken fortsetzen, wird bisher noch nicht vollständig ausgeschöpft. Online im Universitätsverlag der TU Berlin [http://www.ub.tu-berlin.de/index.php?id=1787] erschienen.
The festival “European Capital of Culture 2010” takes place in the Ruhr area in Germany. The main aim of the policy “European Capital of Culture” is to stage and highlight Europe’s cultural wealth. Beyond that the aim of the festival is to explore and create new societal and spatial opportunities in the context of contemporary challenges such as urban and socio-economic transformation. Accordingly, the cities within the Ruhr area expect considerable benefits from the festival beyond the staging of arts itself, for example, in terms of urban regeneration. In order to achieve the ambitious policy objectives, the festival activities need to be systematically coordinated and integrated into the city’s long-term of urban development strategies. The cities within the Ruhr area address the festival’s requirements under the label “Transformation through Culture – Culture through Transformation”. The main opportunity is to connect local strategies with regional ones in order to produce synergy effects that help realising the cities’ long-term urban regeneration objectives. The paper examines how and why the cities within the Ruhr area want to make use of the festival for urban regeneration and how they aim to create synergy effects. Drawing on case-studies in the cities of Bochum, Duisburg, Essen and Gelsenkirchen, an ex-ante analysis of the potential benefits and long-term impacts of the festival “European Capital of Culture 2010” was carried out. A main finding of this paper is that festival strategies across cities differ strongly. Whereas some strategies focus on distinctive urban development projects to present past and future developments of the Ruhr area, others intent to take advantage of the festival’s framework to accelerate the realization of already planned projects. However, the potential of the festival has not been fully exploited up to now. In particular the development of high-quality projects that can be incorporated into local communities after 2010 is lagging behind. Online: Universitätsverlag der TU Berlin [http://www.ub.tu-berlin.de/index.php?id=1787]
Published by Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-2088-8 ISSN 1864-8037