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Analyse und Simulation von Geschäftsmodellen für Elektrizitätsvertriebsunternehmen

Untersuchungen für die Implementierung von Smart Metern

Zeller, Michael

Mit der Energiewende müssen mehr als sechshundert Elektrizitätsvertriebsunternehmen in Deutschland ihre Geschäftsmodelle überdenken und den Rahmenbedingungen anpassen. Ein wichtiger Aspekt ist die Anpassung des Verbrauchs der privaten Haushalte an die fluktuierende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien mittels der Wertangebote durch Smart Meter. In dieser Arbeit erfolgt eine Geschäftsmodellanalyse zur Bewertung der Handlungsoptionen. Damit wird ein Beitrag zur Geschäftsmodellforschung geleistet, denn trotz Uneinigkeit mangelt es nicht an Definitionen, strukturierte Methoden zur Anwendung gibt es kaum. In dieser Dissertation wird eine strukturierte Vorgehensweise zur Bewertung von Smart Metern in reifen Industrien vorgeschlagen. Eine Besonderheit dieser Arbeit ist die Weiterführung des Modellgedankens mittels einer Simulation. Hierzu wird ein Verfahren zur Modellierung der Großhandelspreise und Einspeisung der Erneuerbaren Energien entwickelt. Neuartig ist auch die Modellierung der Lastverlagerung, welche als Funktion der Lebensgewohnheiten und dynamischen Präferenzen dargestellt wird und nicht über die geringe Preiselastizität. Für die Handlungsoptionen werden zukünftige Szenarien untersucht. Ein Ergebnis ist der Widerspruch zwischen den Werttreibern der Tarife und den Kundenpräferenzen. Dynamisierung und Automatisierung steigern die Vorteilhaftigkeit, die Endkunden stehen diesen Aspekten eher ablehnend gegenüber. Ein zweites Ergebnis ist, dass trotz geringer Einsparungen bei den Beschaffungskosten hohe Netzentlastungen geschaffen werden können. Ein drittes Ergebnis ist, dass nach der Modellbewertung Tarife mit statischen Zeitzonen in Zukunft keine Beschaffungskostenvorteile mehr versprechen.
More than six hundred power distributors in Germany have to adapt their business models to the changed regulatory framework and business environment due to the “Energiewende”. An important issue is the need to align domestic power consumption with the fluctuating power generation of renewable energies using smart meters. This dissertation evaluates the options for implementing smart meters in existing business models. The method used contributes to the growing field of business model research. While there is no lack of business model definitions, there are few validated methods to analyse business models. This dissertation proposes a structured approach to evaluate business models in mature industries. A distinctive feature of this research is the application of a simulation to the modelling concept. A procedure to reflect wholesale power prices and the introduction of renewable energies in light of power demands is developed. A new approach in the modelling of the load shift is shown, which reflects a function of consumer habits and their dynamic preferences, rather than the minimal price elasticity. Different scenarios for the implementation of smart meters are analyzed. One finding is the discrepancy between the value drivers and customer preferences. Dynamic prices and a high degree of automation raise the potential profit, while customers see these aspects negatively. Furthermore, the simulation results show that minimal savings in wholesale costs can achieve notable savings in grid usage. Finally, the results have shown that tariffs with static time of use pricing won´t provide savings on the wholesale market in the future.
Published by Universitätsverlag der TU Berlin, ISBN 978-3-7983-2725-2
  • Zugleich gedruckt erschienen im Universitätsverlag der TU Berlin unter der ISBN 978-3-7983-2724-5