Dissertation
Subrezenter Vegetations- und Landschaftswandel im Südschwarzwald : untersucht am Beispiel des Menzenschwander Tals
Weitere Titel
Subrecent vegetation- and landscape change in the southern Black Forest [englisch]
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Erschienen in
Bibliographische Angaben
URN:
urn:nbn:de:bsz:25-opus-26477
Sprache:
deutsch
Naturwissenschaften / Biologie
Erscheinungsjahr: 2005
Abstract
-
deutsch
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englisch
Im Rahmen dieser Arbeit wird in einem Talzug im südlichen Schwarzwald der Frage nachgegangen, wie stark die aktuelle Vegetation und die Diasporenbank von der Nutzungsgeschichte beeinflusst werden.
Dazu wird im Menzenschwander Tal ausgehend von einer Analyse verschiedener historischer Karten und Luftbilder die Landnutzungsgeschichte über die letzten 130 Jahre in einem geographischen Informationssystem erfasst. Zusätzlich werden historische Darstellungen des Gebietes in Ansichtskarten mit aktuellen Fotos verglichen. Probeflächen für eine vegetationskundliche Erhebungen und die Erfassung der Diasporenbank werden auf der Grundlage der Nutzungskartierung verteilt. Darüber hinaus werden historische Vegetationserhebungen der Weidfeldvegetation ausgewertet.
Durch die Analyse der Landnutzungsdaten ist eine Bilanzierung des Landschaftswandels möglich. Dabei wird deutlich, dass im untersuchten Zeitraum eine Vergrößerung der Waldfläche eingetreten ist. Die Zunahme der Waldfläche geht mit einer Reduzierung der Fläche des Dauergrünlandes einher.
Die Bildvergleiche mit historischen Darstellungen des Gebietes liefern zusätzliche Daten und Informationen zur Vergrößerung der Waldfläche im Untersuchungsgebiet. Sie zeigen sehr differenziert, dass die Landnutzungsänderungen nicht in allen Teilen des Gebietes in gleicher Weise abgelaufen sind.
Die allgemeinen Tendenzen der Nutzungsaufgabe in peripheren Regionen werden auch im Untersuchungsgebiet deutlich. Von einer oft damit einhergehenden Banalisierung des Landschaftsbildes kann nicht gesprochen werden, solange die natürlichen Sukzessionsprozesse zu gleitenden Übergängen im Gelände führen und die Flächen durch Pflegemaßnahmen einer Dynamik unterworfen sind.
Die Ergebnisse der Vegetationserhebungen stellen die aktuelle Vegetation der Wälder und der Weidfelder des Untersuchungsgebietes dar. Sowohl im Dauergrünland, wie auch im Wald lassen sich Arten identifizieren, deren Vorkommen durch die natürlichen standörtlichen Bedingungen bestimmt ist. Dagegen lässt sich das Auftreten anderer Arten auf aktuelle oder historische Nutzung zurückführen. Durch den Vergleich der aktuellen Vegetation mit historischen Kartierungen können Bereiche mit relativer Nutzungskonstanz identifiziert werden.
Die Analyse der Weidfeldvegetation zeigt, dass diese Nutzungskonstanz alleine keine Garantie für ein Überdauern von Arten oder Vegetationsgemeinschaften ist. Innerhalb der Vegetation der einzelnen Flächen kann sich auch bei scheinbar konstanter Nutzung eine Veränderung der Artenzusammensetzung ergeben, da verschiedene Arten unterschiedlich lange unter veränderten Bedingungen ausharren können. Es sind einerseits Tendenzen der Nutzungsintensivierung zu erkennen, andererseits wird auf einem Teil der Flächen die Intensität der Landnutzung geringer.
Innerhalb der Waldflächen können Arten benannt werden, die jeweils für die alten Wälder beziehungsweise für junge Wälder charakteristisch sind. Die Zeigerqualität der Arten alter Wälder ist im Gegensatz zu anderen Regionen geringer. Die Artenausstattung der jungen Wälder, die im Zuge des Nutzungswandels innerhalb der letzten Jahrzehnte entstanden sind, unterscheidet sich merklich von jener alter Wälder.
Die Diasporenbankanalyse zeigt, dass die meisten Arten in ihrem Vorkommen an bestimmte Nutzungstypen gebunden sind. Damit ergibt sich für jeden Nutzungstyp eine charakteristische Diasporenbank, die durch die Artenzahl, ihre Individuenzahl und die Artenzusammensetzung bestimmt wird. Dabei kann gezeigt werden, dass die Arten sehr unterschiedlich auf Nutzungsveränderungen reagieren. Einige Arten können mit Hilfe einer dauerhaften Samenbank über lange Zeit Zeugnis früherer Nutzungs- und Landschaftszustände abgeben. In den jungen Wäldern lässt sich die ehemalige Nutzung als Weidfeld gut am Vorkommen einiger Offenlandarten in der Diasporenbank ablesen.
In den jungen Wäldern ist die Bedeutung der Samenbank für eine Wiederherstellung der durch Aufforstung verloren gegangenen, vegetationskundlich wertvollen, artenreichen Pflanzengemeinschaft als gering einzuschätzen. Allein Calluna vulgaris ist aus der ehemaligen Vegetation der Weidfelder noch in größerer Anzahl in der Diasporenbank vertreten. Vermutlich reichen allerdings auch die vorhandenen Samenmengen dieser Art nicht aus, um eine schnelle Re-Etablierung zu gewährleisten. Darüber hinaus finden sich wertgebende Arten in zu geringer Anzahl und Abundanz um daraus erneut eine artenreiche typische Weidfeldvegetation zu entwickeln.
Beschreibung
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Subrezenter_Vegetations_und_Landschaftswandel_im_Suedschwarzwald01.pdf
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Prüfungsangaben
Fakultät:
Fakultät für Biologie
Betreuer:in:
Bogenrieder, Arno
Prüfungsdatum: 07.07.2005
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