Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-33993
Titel: Troponinregister Saarland : Troponinwerterhöhungen bei Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom ohne ST-Hebungen und ohne Koronarobstruktion : Eine Querschnittsstudie zur Identifikation von Prädiktoren für ein Troponin-positives akutes Koronarsyndrom ohne ST-Hebungen bei Patienten ohne revaskularisationsbedürftige Koronarstenosen und zur Abbildung des 6-Monats Krankheitsverlaufs
VerfasserIn: Germer, Stefanie
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2018
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Troponin
Akutes Koronarsyndrom
Freie Schlagwörter: Troponinregister
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Hintergrund: Patienten mit einer Troponinerhöhung ohne revaskularisationsbedürftigen Koronarbefund machen unter den Patienten mit der klinischen Diagnose eines NSTE-ACS (non-ST elevation acute coronary syndrome) einen Prozentanteil von bis zu 10% aus (Lanza & Crea, 2014), (Raskovalova et al., 2013), (Gehrie et al., 2009). Kenntnisse zu Risikofaktoren, Charakteristika sowie dem längerfristigen Krankheitsverlauf dieser Patientengruppe sind bislang unzureichend. Zur Verbesserung der Diagnostik bzw. für die Entwicklung von Diagnosealgorithmen für diese Patienten sind diese Kenntnisse unerlässlich. Forschungsgegenstand: Ziel der vorliegenden Studie war die Identifikation von Prädiktoren für ein NSTE-ACS mit einer Troponinerhöhung ohne interventionspflichtige Koronarobstruktion. Des Weiteren wurde der Krankheitsverlauf dieser Patienten sechs Monate nach dem Erhebungszeitpunkt erfasst und mit den Angaben der Patienten, die eine Koronarintervention erhalten haben, verglichen. Methodik: Das Forschungsvorhaben wurde in Form einer Querschnittsstudie umgesetzt. Die Erhebung fand in der Zeit von Mai 2015 bis Oktober 2016 statt und umfasste eine Studienkohorte von 563 männlichen und weiblichen Patienten über dem 18. Lebensjahr. Eingeschlossen wurden Patienten mit einer Troponinwerterhöhung ohne elektrokardiographische ST-Hebungen, bei denen eine koronarinvasive Diagnostik durchgeführt wurde. Aus diesem Patientenkollektiv wurden zwei Subgruppen gebildet. Patienten bei denen eine interventionsbedürftige Koronarobstruktion vorlag und Patienten bei denen keine Koronarintervention erforderlich war. Als Ausschlusskriterium galt das fehlende schriftliche Einverständnis. Die statistische Auswertung der Untersuchungsergebnisse erfolgte mit der Statistik Software SPSS®. Es wurden eine uniund bivariate Analyse sowie eine binär logistische Regression zur Identifikation von Risikofaktoren durchgeführt. In die multivariate Analyse wurden als Variablen das Geschlecht, der CK-, CK-MB- und Troponinwert, der Raucherstatus und die instabile Angina Pectoris einbezogen. Das Signifikanzniveau wurde auf α=0,05 festgelegt. Ergebnisse: Im Rahmen eines NSTE-ACS ist die Wahrscheinlichkeit für das Fehlen einer interventionsbedürftigen Koronarobstruktion bei Frauen (OR: 2,5) sowie bei Patienten ohne Erhöhung der CK- (OR: 1,9) und CK-MB-Werte (OR: 2,4) signifikant erhöht. Bei einer Troponinwerterhöhung größer 1000% über dem Laborreferenzwert (OR: 0,8), bei einem positiven (Ex-) Raucherstatus (OR: 0,5) und bei Vorliegen einer instabilen Angina Pectoris (OR: 0,4) ist das Risiko für das Vorliegen eines nicht revaskularisationsbedürftigen Koronarbefunds signifikant erniedrigt. Innerhalb des ersten halben Jahres nach dem Troponin-positiven NSTE-ACS verstarben 4,1% der Patienten ohne Koronarintervention gegenüber 2,8% mit einer Stenosierung/Intervention der Gefäße. Zusätzlich litten 21,6% der Probanden ohne revaskularisationsbedürftigen Koronarbefund innerhalb der sechs Monate Nachbeobachtungszeit an einer Angina pectoris bei leichter körperlicher Anstrengung, nach der Klassifikation der Canadian Cardiovascular Society (CCS), gegenüber 10% aus der Patientengruppe mit einer Intervention. Fazit: Im Rahmen der vorliegenden Studie konnten Prädiktoren und Patientencharakteristika identifiziert werden, die bei Patienten mit Troponin-positivem akutem Koronarsyndrom ohne interventionsbedürftige Koronarstenosen signifikant häufiger nachweisbar sind. Der weitere Krankheitsverlauf war unabhängig von einer initialen Koronarintervention, das Risiko zukünftiger kardiovaskulärer Ereignisse war bei Patienten mit und ohne interventionsbedürftigen Koronarstenosen im Rahmen eines Troponin-positiven NSTE-ACS vergleichbar. Dies bedeutet, dass auch Patienten mit einer Troponinerhöhung im Rahmen des NSTE-ACS ohne Notwendigkeit einer Koronarintervention bei fehlender relevanter Koronarobstruktion einer Hochrisikogruppe angehören. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie dienen daher als Grundlage für eine weitere Identifizierung und Stratifizierung dieser Risikopatienten.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-339934
hdl:20.500.11880/31281
http://dx.doi.org/10.22028/D291-33993
Erstgutachter: Baumhäkel, Magnus
Tag der mündlichen Prüfung: 20-Aug-2019
Datum des Eintrags: 7-Mai-2021
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Innere Medizin
Professur: M - Prof. Dr. Michael Böhm
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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