Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-34269
Titel: Retrospektive Analyse des Ruhe-EKGs bei Kader- und Leistungssportlern unter Anwendung der aktuellen Interpretationskriterien
VerfasserIn: Röll, Simon Marcel
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2020
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Sekundenherztod
Sportliche Aktivität
Elektrokardiogramm
Ruhe
Sportler
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Der plötzliche Herztod im Zusammenhang mit sportlicher Aktivität, ist ein seltenes- aber tragisches Ereignis. Untersuchungen aus Italien konnten zeigen, dass die Rate sich durch ein effektives Screeningprogramm senken lässt. Das Ruhe-EKG ist ein essentieller Bestandteil des Untersu-chungsvorgangs und dient der Erkennung von Veränderungen, die durch zugrundeliegende Herz-erkrankungen verursacht werden können. Zur standardisierten Analyse des Sportler-EKGs wurden spezielle Kriterien entwickelt und über die Jahre angepasst. Damit soll die Rate an falsch positiven Befunden gesenkt werden um weni-ger kostenintensive, weiterführende Untersuchungen, die aus einem positiven Befund resultieren würden, zu verursachen. Letztendlich geht es auch um die Sporttauglichkeit und die Karriere des Betroffenen. In einer retrospektiven Studie wurde das Ruhe-EKG von 932 Kader- und Leistungssportlern des Instituts für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes unter Anwendung der ESC-Kriterien von 2009, der Seattle-Kriterien von 2013, sowie der Refined-Kriterien von 2014, vergleichend ausgewertet. Zusätzlich wurde ein echokardiographischer Befund am Untersu-chungstag ausgewertet. Veränderungen, welche mit Training assoziiert sind, traten häufig auf. 451 (48,4%) der Athleten zeigten eine Sinusbradykardie im EKG. Die Frühe Repolarisation war mit 447 (48%) die zweithäu-figste Veränderung. 233 (25%) der EKGs zeigten eine Sinusarrhythmie. Ein inkompletter Rechts-schenkelblock trat bei 104 (11,5%) der Sportler auf. Ein positiver Sokolow-Lyon-Index für den linken Ventrikel war bei 116 (12,4%) der Athleten vorhanden. Die nicht trainingsassoziierten Veränderungen wie beispielsweise negative T-Wellen, Achsenab-weichungen, komplette Schenkelblöcke, pathologische Q-Zacken, nicht physiologische AV-Blö-cke oder Veränderungen der QTc-Zeit, führten nach jeweiliger Definition der Kriterien, zu einer unterschiedlichen Anzahl an positiven EKGs und somit zu Sportlern, bei denen weitere Untersu-chungen nötig gewesen wären. Dies war beim 1. Cut-Off für die ESC-Kriterien bei 35,6% (332 Sportler) und beim 2. Cut-Off bei 15,5% (144) der Fall. Nach Anwendung der Seattle-Kriterien wurden 2,9% (27) und nach Anwendung der Refined-Kriterien noch 1,7% (16) der Sportler als 2 potentiell erkrankt klassifiziert. Der Unterschied zwischen diesen einzelnen Gruppen war in allen Fällen signifikant. Es konnten keine Zusammenhänge zwischen den EKGs der potentiell erkrankten Sportler und deren echokardiografischen Befunden gefunden werden. In verschiedenen Studien wurde eine Steigerung der Spezifität der jeweils später erschienenen EKG-Kriterien beschrieben. Die vorlie-gende Studie kann darauf ebenfalls Hinweise liefern. Zukünftig sollten noch weitere standardi-sierte Untersuchungen durchgeführt werden, welche auch die in der Zwischenzeit erschienenen EKG-Kriterien miteinbeziehen.
Sudden cardiac death associated with exercise is a rare but tragic event. Studies from Italy have shown that the rate can be reduced by an effective screening program. The resting ECG is an essential part of the examination process and is used to detect changes that can be caused by underlying heart diseases. For the standardized analysis of the athlete's ECG, special criteria were developed and adapted over the years. This is intended to reduce the rate of false positive findings in order to cause less cost-intensive further examinations that would result from a positive ECG. In a retrospective study, the resting ECG of 932 professional and competitive athletes from the Institute of Sports and Preventive Medicine at Saarland University, using the ESC criteria from (2009), the Seattle Criteria (2013) and the Refined Criteria (2014), were evaluated retrospectively. In addition, an echocardiographic finding was evaluated on the day of the examination. Training related changes were common. 451 (48.4%) of the athletes showed sinus bradycardia on the ECG. Early repolarization was the second most common change in 447 (48%) of the ath-letes. 233 (25%) of the ECGs showed sinus arrhythmia. An incomplete right bundle branch block occurred in 104 (11.5%) of the athletes and a positive Sokolow-Lyon index for the left ventricle was present in 116 (12.4%). Training unrelated changes, such as negative T-waves, axis deviations, complete bundle branch blocks, pathological Q-waves, non-physiological AV-blocks or changes in QTc interval, led to a different number of positive ECGs and thus athletes according to the respective definition of the criteria, which would have required further investigation. This was the case in 35.6% (332 athletes) 3 for the 1st cut-off for the ESC-Criteria and in 15.5% (144) for 2nd cut-off. After applying the Seattle- Criteria, 2.9% (27) and after applying the Refined Criteria still 1.7% (16) of the athletes were clas-sified as potentially ill. The differences between these individual groups were significant in all cases. No connection could be found between the ECGs of the potentially ill athletes and their echocar-diographic findings. An increase in the specificity of the ECG criteria that have been published later was described in various studies. The present study may provide evidence on this. In the future, further standardized studies should be carried out, including the ECG-Criteria that have been published in the meantime.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-342699
hdl:20.500.11880/31881
http://dx.doi.org/10.22028/D291-34269
Erstgutachter: Scharhag, Jürgen W.
Tag der mündlichen Prüfung: 24-Jun-2021
Datum des Eintrags: 21-Okt-2021
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Sport- und Präventivmedizin
Professur: M - Prof. Dr. Tim Meyer
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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