Wer braucht Theologie?

Unterschiedliche Positionen und Perspektiven sollen in diesem Journal für Theologie miteinander ins Gespräch kommen. Das geschieht in einer Situation, die geprägt ist von Tendenzen der Abschottung und „Versäulung“ von Diskursen in „Echokammern“ und „Filterblasen“. Die Fähigkeit zum kritischen Denken ist im pluralistischen Kontext nötiger denn je. Vor allem die Systematische Theologie hat zur Aufgabe, dass die evangelische Theologie innerhalb und außerhalb der eigenen Fachgrenzen gegenwartsorientiert und geschichtsbewusst Rechenschaft über ihre Geltungsansprüche ablegt. Protestantisch profiliert und zugleich überkonfessionell ausgerichtet gilt es, zersplitterten Diskursen, in denen anderslautende Positionen zunehmend ignoriert und einseitige Sichtweisen wesentlich verstärkt werden, die Pflege einer echten Streit-Kultur entgegenzuhalten. Eine Kultur, in der die Argumente, Inhalte und Stile unterschiedlicher Auseinandersetzungen geachtet, kritisch aufgenommen und weitergeführt werden.

Das Online-Format verfolgt das Ziel, theologisch Interessierten in Gesellschaft und Kirche, in Schule und Universität den (systematisch-)theologischen Zugang zu Problemlagen und Stimmen in aktuellen Debatten zu erleichtern. Das jährlich im Oktober erscheinende Journal widmet sich einer Fragestellung aus unterschiedlichen Blickwinkeln in Gestalt von zwei kontroversen Leitartikeln (Streit-Frage), einem Interview (Streit-Gespräch) sowie zwei Kurzkommentaren (Streit-Punkt). Drei einschlägige Buchbesprechungen (Streit-Empfehlungen) ermuntern zur weiteren Auseinandersetzung. Die Herausgeberin und die Herausgeber achten bei ihrer Einladung von Expert*innen auf Qualität und Diversität. Ein wissenschaftlicher Beirat berät die Journal-Redaktion, gibt thematische Anregungen und schlägt Autorinnen und Autoren vor. Unterstützt wird das Journal vom Fachinformationsdienst Theologie der Universitätsbibliothek Tübingen.

Positionelle Differenzen und Bruchlinien zwischen theologischen Schulen, in kirchlichen und gesellschaftlichen Kontexten sowie zwischen den Generationen sollen in diesem neuen Publikationsorgan kompakt, nachvollziehbar und anregend abgebildet werden. Streit-KULTUR wird so zu einem Spiegelbild kultureller Mentalitäten. Das Journal bietet zugleich die Chance für einen gehaltvollen, dem Stand der gegenwärtigen Wissenschaft verpflichteten Transfer an Orientierung in die breitere gesellschaftliche Öffentlichkeit – mit dem Ziel der Schärfung der individuellen Urteilskraft.

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