Roosen, Barbara: Benjamin Vautier : Einführung in das Werk und Überlegungen zur autothematischen Reflexion des künstlerischen Selbstverständnisses. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-11620
@phdthesis{handle:20.500.11811/2764,
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title = {Benjamin Vautier : Einführung in das Werk und Überlegungen zur autothematischen Reflexion des künstlerischen Selbstverständnisses},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Obwohl der seit 1949 in Nizza lebende und arbeitende Benjamin Vautier (geb. 1935), genannt „Ben“, zu den wichtigsten französischen Künstlern der sogenannten „Neo-Avantgarde“ gehört, wurden sein Werk und Wirken bislang kaum gewürdigt. Vor diesem Hintergrund bietet die Dissertation die erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Vautiers Oeuvre, dessen immenser Umfang bedingt, dass sich die Untersuchung auf die frühen Schaffensjahre bis etwa 1975 konzentriert. Anhand der Analyse ausgewählter Werkgruppen aus dieser Zeit werden Vautiers Kernanliegen, die Suche nach Innovation und die autothematische Reflexion, fokussiert.
Im Sinne der soziologisch-kulturwissenschaftlichen Methodik wird zur Kontextualisierung von Vautiers Schaffen zunächst die Situation der Kunst in Frankreich, speziell in Nizza, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts skizziert, um darauf folgend die Eingliederung des Künstlers in die Niçoiser Kunstszene nachvollziehen zu können. In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung des von Vautier in Nizza geführten Schallplattenladens „Laboratoire 32“ herausgestellt, dessen künstlerisch ausgestaltete Fassade sich heute im Besitz des Centre Georges Pompidou in Paris befindet.
Im Hauptteil werden die von Vautier bereits zwischen 1949 und 1955 formulierten Ansprüche an seine Kunst vorgestellt und an Werkbeispielen überprüft. Die Forderung nach „Neuem“ wird dabei anhand der Schriftbilder verdeutlicht, die nach „Wahrheit“ anhand der Appropriationen und Gesten und die des „Allmöglichen“ anhand der Fluxus-Aktivitäten des Künstlers. Die theoretischen Texte Vautiers bieten im Folgenden die Möglichkeit, den Aspekt der „Ego“-Reflexion, der dem Gesamtwerk zugrunde liegt, nachdrücklich zu vertiefen.
Zur Mitte der 1970er Jahre sahen sich viele Künstler im Dilemma der Postmoderne, nichts Neues mehr schaffen zu können, gefangen. Die Untersuchung stellt daher im Anschluss heraus, wie auch Vautier sich in dieser Zeit neu zu definieren suchte, indem er den tradierten Werkbegriff in seiner „Déconstruction (de l’oeuvre d’art)“ ausdifferenzierte und in seiner „Exercice envers l’Ego“ Strategien zur Veränderung seines Ego-Anspruches entwickelte. Dass er sich in seiner Gedankenwelt verfangen hatte und nur Resignation bzw. Akzeptanz des Scheiterns seiner Ansprüche als Lösungen aus dem Konflikt blieben, wird schließlich anhand der Arbeit „Autocritique“ aufgezeigt.
Mit der „Freien Figuration“ und dem „Ethnisme“, widmet sich das Schlusskapitel der Dissertation Vautiers Arbeiten nach der Einsicht in das Scheitern seiner Theorien. Ausblickartig wird hier auch die Frage aufgeworfen, inwiefern dieses Scheitern mit dem für Vautier so bedeutungsvollen „Erfolg“ korrespondiert, bzw. wie letzterer überhaupt zu beurteilen ist.
Der Anhang bietet neben Abbildungen und erstmals publiziertem Archivmaterial mehrere Interviews mit dem Künstler, einen tabellarischen biografischen Überblick, eine umfassende Bibliographie und ein Ausstellungsverzeichnis des „Laboratoire 32“.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2764}
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