Popescu, Andreas: Die Franken und das Römische Militär : Identität in Gallien und dem Rheinland in der Spätantike. - Bonn, 2017. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-47600
@phdthesis{handle:20.500.11811/7065,
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title = {Die Franken und das Römische Militär : Identität in Gallien und dem Rheinland in der Spätantike},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2017,
month = jun,

note = {Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist eine neue Betrachtung dessen, wer die Franken waren, was ihre Identität ausmachte und wie diese geformt wurde. Nach erneuter Sichtung aller früher Quellen, in denen seit dem 3. Jahrhundert die Rede von "Franken" ist, ergibt sich der Befund, dass der Begriff nicht in erster Linie für eine neue ethnische Gemeinschaft stand, sondern besonders alle Kämpfer nichtrömisch-germanischer Herkunft bezeichnete, die sich einer neuen irregulären Kampfweise bedienten. Die offensichtlichen Erfolge dieser asymmetrischen Kampfweise verschafften Franken einen Ruf und qualifizierten sie nach vielen Jahrzehnten der Konfrontation zur Integration in die römischen Streitkräfte. Viele römisch-fränkische Offiziere profilierten sich im 4. Jahrhundert erfolgreich als Experten für die Taktiken der asymmetrischen Kampfweise und als Führer von Einheiten leichter Infanterie.
Im 5. Jahrhundert gingen einige selbstständige Frankengruppen Bündnisse mit der weströmischen Regierung oder römischen Warlords in Nordgallien ein und nahmen aktiv an den Machtkämpfen des zerfallenden Römischen Reiches teil. Franken operierten in ganz Nordgallien, u.a. im Rheinland um Köln und als Teil des gallischen Bewegungsheeres um Soissons. Die Koexistenz von Franken und römischer Armee formte ihre Gruppenidentität entlang den zentralen Interessen, die Franken mit den römischen Soldaten teilten: Prestige, politische Mitbestimmung und Versorgung.
Aus der komplizierten Gemengelage von verbliebenen regulären römischen Streitkräften und den zahlreichen foederati-Gruppen Nordgalliens bildete Chlodwig nach 470 den exercitus Francorum und stellte als legitimierter Repräsentant des Imperiums die Ordnung in Gallien wieder her. Die besondere historische Situation nach seinen umfassenden Siegen ermöglichte es Chlodwig, weitreichende Konsolidierungsmaßnahmen zu ergreifen. Um den Interessen seiner Soldaten und Veteranen gerecht zu werden, die Heeresversorgung auf eine nachhaltige Weise zu sichern und seinen Söhnen stabile Verhältnisse zu hinterlassen, erließ er die Lex Salica, um das alltägliche Leben zwischen ziviler Landbevölkerung und ansässigen Soldaten und Veteranen zu sichern.
Die Identität der Franken wandelte sich zwischen dem 3. Jahrhundert und der Zeit Chlodwigs grundlegend. Sie entwickelten sich vom Feind am Rhein zum Kooperationspartner des Imperiums, um schließlich die Position des prestigeträchtigen römischen Bewegungsheers einzunehmen.},

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