Mørch Winter, Kristine: Klinische, histologische und immunhistochemische Untersuchungen zur Chondrodermatitis nodularis chronica helicis. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-15649
@phdthesis{handle:20.500.11811/3793,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-15649,
author = {{Kristine Mørch Winter}},
title = {Klinische, histologische und immunhistochemische Untersuchungen zur Chondrodermatitis nodularis chronica helicis},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2008,
note = {Die Chondrodermatitis nodularis chronica helicis (CNCH) wurde von zahlreichen Autoren untersucht und beschrieben. Zur Pathogenese der CNCH gibt es verschiedene Vermutungen, gänzlich geklärt ist diese jedoch bisher nicht. Es überwiegt die Überzeugung, die CNCH sei hauptsächlich durch exogene Faktoren, d.h. durch Druck, diverse mechanische Reize und aktinische Schädigung an der Ohrhelix verursacht, aber auch endogene Ursachen, wie z.B. eine embryologisch bedingte geringere Blutversorgung an der betroffenen Stelle. Histopathologisch wird die CNCH durch das Auftreten charakteristischer Merkmale beschrieben, die zu einem großen Teil eine chronische mechanische und solare Beanspruchung der Hautstrukturen zeigen. In den Läsionen sind verschiedene Anzeichen von sowohl akuter als auch chronischer Inflammation zu finden.
In der vorliegenden Arbeit wurden 50 CNCH Präparate von 39 Patienten histologisch aufgearbeitet und sowohl konventionellen Färbemethoden als auch immunhistochemischen Färbemethoden unterzogen und anschließend beurteilt. Des Weiteren wurden diese Ergebnisse mit Patientenangaben eines klinischen Fragebogens verglichen und in Zusammenhang gestellt.
Die Zusammensetzung des Patientengutes war von der Altersstruktur mit einem mittleren Alter von über 80% über 50 Jahre alten Patienten ganz wie in den meisten anderen Studien beschrieben. Die Geschlechtszusammensetzung hingegen wich mit einem Anteil weiblicher Patienten von 68% deutlich von den bisherigen Studiendaten ab, in denen der Anteil männlicher Patienten überwog. In den konventionellen Färbungen konnten bekannte histopathologische Merkmale der CNCH bestätigt werden, und erstmals wurden die Präparate auf das Vorkommen von Mastzellen untersucht. In den immunhistochemischen Färbungen konnten keine Neuerungen bezüglich der Pathogenese der CNCH nachgewiesen werden; es ließen sich jedoch einige interessante Beobachtungen über die Zusammensetzung der Entzündungsinfiltrate machen. Zahlreiche T-Lymphozyten, eine geringe Anzahl von B-Lymphozyten und eine hohe Anzahl von Makrophagen und Monozyten konnten nachgewiesen werden. Es gelang außerdem der Nachweis von Langerhanszellen und Melanozyten und eines vermehrten Vorkommens von Nervenfasern in den CNCH Präparaten (siehe Tab.11).
An die Patienten wurde ein klinischer Fragebogen verschickt, und mit den Angaben aus diesem wurden klinisch-morphologische Vergleiche unternommen. Auch wenn aufgrund des relativ kleinen Patientengutes in der vorliegenden Arbeit aus deren Ergebnissen keine allgemeingültigen Aussagen abgeleitet werden können, so wurden doch interessante Beobachtungen gemacht. Es zeigte sich, dass der überwiegende Anteil, d.h. 84% der Patienten, die am rechten Ohr betroffen waren, auf der rechten Seite schliefen und auch der überwiegende Anteil (77%) mit dem rechten Ohr telefonierten. Für die am linken Ohr betroffenen Patienten waren diese Anteile bei jeweils 50%. Dieser vermutete Zusammenhang ist auch in anderen Studien, die zusätzlich zur Untersuchung von Präparaten Patientenbefragungen diesbezüglich durchführten, nachzulesen. Es zeigten 94% der Präparate histologische Zeichen der mechanischen Irritation, welche ein Hinweis auf die vielfach vermutete Entstehung der CNCH durch exogene Belastungen wie Druck, zum einen durch das Aufliegen des Ohres auf dem Kopfkissen und zum anderen durch Telefonhörer, darstellen könnte. Es ließ sich kein Zusammenhang zwischen mechanischer Manipulation an der Läsion und dem Auftreten von Ulkus oder Kruste nachweisen. Es ließ sich ebenso kein Zusammenhang zwischen der Frage nach mechanischer Manipulation durch die Patienten und dem Auftreten histologischer Kriterien der mechanischen Irritation feststellen. Dies lässt vermuten, dass sich diese histologischen Kriterien von einer chronischen exogenen Belastung der betroffenen Stelle herleiten und nicht von der Manipulation durch die Patienten, wie dies bei der Prurigo nodularis der Fall ist. Histologisch gesehen lässt sich jedoch nicht unterscheiden, ob Zeichen der mechanischen Irritation von Eigenmanipulation oder anderen exogenen Faktoren, wie z.B. Druckbelastung, stammen, so dass Unterscheidungen bezüglich dieser Fragestellung nur anhand der Patientangaben vorzunehmen waren. Es konnte in über einem Drittel der Präparate von Patienten, die klinisch Schmerzen angaben, immunhistochemisch ein deutlich vermehrter Anteil von Nervenfasern nachgewiesen werden. Juckreiz und Schmerz werden über dieselbe Art von Nervenfasern weitergeleitet, sodass sowohl der Schmerz bei der CNCH durch Nervenfaservermehrung erklärt werden kann. Das histologische und immunhistochemische Bild der Chondrodermatitis nodularis chronica helicis und der Prurigo nodularis ist auffällig ähnlich und bei beiden Krankheitsbildern liegt eine exogen mechanische Ursache vor, wenn auch etwas unterschiedlicher Art.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3793}
}

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