Schöpwinkel, Ralph: Entwicklung eines Leitbildes und eines Entwicklungsplanes für Wiesentäler im Wildenburger Land mit Tagfaltern als Bioindikatoren. - Bonn, 2005. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-05532
@phdthesis{handle:20.500.11811/2285,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-05532,
author = {{Ralph Schöpwinkel}},
title = {Entwicklung eines Leitbildes und eines Entwicklungsplanes für Wiesentäler im Wildenburger Land mit Tagfaltern als Bioindikatoren},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2005,
note = {Wald-Wiesentäler bilden ein charakteristisches Kulturlandschaftselement der Mittelgebirge. Das Wildenburger Land (Rheinland-Pfalz, Landkreis Altenkirchen) stellt einen typischen Ausschnitt aus diesem Mittelgebirgsraum dar. Es ist durch einen hohen Waldanteil gekennzeichnet. Die Täler sind größtenteils waldfrei und werden als Grünland genutzt. Da die Grünlandnutzung in den Mittelgebirgen an ungünstigen Standorten zunehmend aufgegeben wird, sollte für die Wiesentäler im Wildenburger Land ein Leitbild erstellt werden. Als Indikatorgruppe wurden die tagaktiven Schmetterlinge ausgewählt.
Bei der Erfassung des Artenspektrums wurden von 1997 bis 2004 36 tagaktive Schmetterlingsarten (34 echte Tagfalter (Rhopalocera) und 2 Widderchen (Zygaenidae)) nachgewiesen. Aus den direkt an das Untersuchungsgebiet angrenzenden Gebieten sind aktuell (nach 1990) 55 tagaktive Schmetterlinge bekannt.
Von den im Rahmen der Arbeit nachgewiesenen Arten werden drei Arten (Zygaena trifolii, Maculinea nausithous und Melitaea athalia) in der Roten Liste Deutschlands als gefährdet aufgeführt, sieben Arten stehen auf der Vorwarnliste. Nach der Roten Liste Rheinland-Pfalz ist eine Art (Maculinea nausithous) stark gefährdet. Vier Arten werden als gefährdet, vier als potentiell gefährdet und eine Art als gefährdeter Vermehrungsgast eingestuft.
Die quantitative Erfassung der Tagfalter erfolgte unter Anwendung der Linien-Transektmethode auf 17 Untersuchungsflächen. Als Untersuchungsflächen wurden landwirtschaftlich genutzte Wiesen, Wiesenbrachen, Hochstaudenfluren sowie Waldränder und -wege ausgewählt. Bei den Transektbegehungen wurden insgesamt 1921 Falter beobachtet.
Sieben der im Wildenburger Land nachgewiesenen Arten gehören zu den Ubiquisten, neun zu den mesophilen Offenlandarten, sieben zu den mesophilen Arten gehölzreicher Übergangsbereiche und zehn zu den mesophilen Waldarten. Zu den hygrophilen Offenlandarten werden drei Arten gerechnet.
Aus den Zeigerwerten der Pflanzen nach ELLENBERG wurde für die Untersuchungsflächen jeweils der arithmetische Mittelwert für Feuchte und Stickstoff berechnet und mit den Artenzahlen und Abundanzen der tagaktiven Schmetterlinge verglichen. Beim Vergleich von mittleren Feuchtewerten und Artenzahlen der tagaktiven Schmetterlinge zeigte sich eine deutliche Tendenz zu geringeren Artenzahlen bei zunehmender Feuchte. Beim Vergleich von mittleren Feuchtewerten und Abundanzen zeigte sich eine ähnliche Tendenz, allerdings weniger deutlich. Bei den mittleren Stickstoffwerten war eine Tendenz hinsichtlich Artenzahlen und Abundanzen nicht erkennbar.
Unter Berücksichtigung der derzeitigen Landnutzung im Wildenburger Land, des hohen Waldanteils, der Gefährdungsursachen der im Gebiet vorkommenden Tagfalter und der Einstufung artenreichen Grünlands frischer Standorte in der Roten Liste der Biotoptypen wird ein Leitbild für die Wiesentäler formuliert:
"Der derzeitige Grünlandanteil im Wildenburger Land ist zusammen mit einem gebietstypischen Spektrum an Tier- und Pflanzenarten zu erhalten."
Abschließend werden kurze Empfehlungen zur Pflege und zur Effizienzkontrolle gegeben.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2285}
}

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright