Engelien, Ingeborg: Preußische Kolonisations– und Sozialpolitik in der Altmark von 1740 bis 1850 im Spannungsfeld von Staatsräson und Bauernwiderstand : am Beispiel des Drömlings. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-12546
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year = 2007,
note = {Das letzte Kolonisationsobjekt Friedrichs des Großen war die Urbarmachung und Besiedlung des Drömlings, eines Niederungsmoores in der Altmark am Ende des 18. Jahrhunderts. Dieses Thema ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit in dessen Verlauf ermittelt wird, warum die Drömlingskolonisation ein Mißerfolg des preußischen Staates wurde.
Nach Beispielen kirchlicher und staatlicher Kolonisationen wird der Naturraum des Drömlings, die Ursachen seiner Entstehung sowie das Siedlungsbild des Drömlings mit den umliegenden Dörfern behandelt. Hierbei werden die Grundrißformen der Dörfer sowie ihre Ortsnamen untersucht und Bezug nehmend auf eine slawische und deutsche Besiedlung eine Hypothese zur Siedlungsgenese aufgestellt.
Die Maßnahmen des preußischen Staates zur Melioration und Kolonisation des Drömlings waren begleitet von einem massiven Widerstand der Bauern, da sie im Drömling seit Menschengedenken Holz- und Huterechte besaßen. Der Versuch einer Konfliktlösung seitens des Staates konnte das Scheitern der Drömlingskolonisation nicht verhindern. Das Beharren der Bauern auf ihren alten Nutzungsrechten hatte dazu geführt, daß der Drömling nach der Entwässerung statt an Kolonisten, an die berechtigten Gemeinden aufgeteilt wurde.
Die Ursachen für die Bildung der wenigen und isoliert liegenden Kolonistenstellen sowie die Versäumnisse des Staates, nämlich einer Strukturverbesserung für die Kolonisten, mit den daraus entstandenen negativen Folgen für eine Entwicklung der Kolonien, werden ermittelt. Die Bewertung der Drömlingskolonisation wird im Vergleich zum Oderbruch, dem erfolgreichen Kolonisationsprojekt Friedrichs des Großen, vorgenommen.
Die Fragen nach den Ursachen der Agrarreform und der Sozialgesetze im 19. Jahrhundert sowie den Folgen dieser Gesetze für die Drömlingsbauern werden erörtert. Die Durchführung war für die Bevölkerung eine Umbruchsituation und wird an einem Fallbeispiel - dem Dorf Miesterhorst - diskutiert.
Die möglichst gleiche Verteilung des Gemeindelandes an alle Bauern eines Drömlingsdorfes bei der Separation schuf durch diese Gleichstellung die jahrhundertelange Sozialstruktur in den Dörfern ab. Es wird begründet, warum sich aus der Schicht der landlosen Bedürftigen nach der Separation Tagelöhner in den Dörfern ansiedelten, deren Zahl nach wenigen Jahren die bäuerlichen Dorfbewohner überstieg, wie dadurch die Dörfer sowie das Landschaftsbild verändert wurden und eine neue soziale Gliederung in den Dörfern entstand.
Die Einstellung der Bauern nach der Separation und den Ablösungen aus den feudalen Verpflichtungen zu allen Neuerungen in der Landwirtschaft, unterstützt durch den Ausbau einer Infrastruktur, bestimmte ihre Wandlung zu einem erfolgreichen wirtschafts- und marktorientierten Bauernstand.
Die Arbeit wird abgeschlossen mit einer Kurzbetrachtung zu den Drömlingsplänen im 20./21. Jahrhundert. Die vor ca. zweihundert Jahren geschaffene Kulturlandschaft soll durch die Bildung von Vernässungszonen eine Renaturierung und Revitalisierung erfahren und in die ursprüngliche Landschaft des Niederungsmoores -von der Kulturlandschaft zur Naturlandschaft- zurückgeführt werden.},

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