Strom oder Hafer : die Geschichte der Bonner Pferdebahn

Die Bonner Pferdebahn blieb wegen der allgemeinen Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs nur eine Episode der städtischen Verkehrsgeschichte. Schon bei ihrer Eröffnung zeichnete sich der beginnende „Siegeszug“ der elektrischen Straßenbahn ab. ... In der Zeit der privaten Trägerschaft der Bahn...

Verfasser: Schadow, Sebastian
Weitere Beteiligte: Hesse, Manfred (Weiterer Beteiligter)
FB/Einrichtung:FB 13: Biologie
Dokumenttypen:Artikel
Medientypen:Text
Erscheinungsdatum:2002
Publikation in MIAMI:25.05.2003
Datum der letzten Änderung:15.03.2023
Quelle:Berichte des Institutes für Didaktik der Biologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Suppl. 2 (2002), S. 105-122
Angaben zur Ausgabe:[Electronic ed.]
Schlagwörter:Biologie; Tiere; Geschichte; Schülerwettbewerb; Pferdebahn; Bonn; Elektrifizierung; Personentransport; Nostalgie; Kaiserzeit; Schülerarbeit
Fachgebiet (DDC):570: Biowissenschaften; Biologie
Rechtlicher Vermerk:Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Körber-Stiftung, Hamburg
Lizenz:InC 1.0
Sprache:Deutsch
Anmerkungen:Die Publikation ist eine stark gekürzte Fassung der etwa 80seitigen Arbeit (mit 23 Abb., 4 Tab. zahlreichen Faksimiles und umfangreichem Anhang) im Rahmen des "Schülerwettbewerbs Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten".
Format:PDF-Dokument
URN:urn:nbn:de:hbz:6-85659546252
Permalink:https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-85659546252
Onlinezugriff:pferdeba.pdf

Die Bonner Pferdebahn blieb wegen der allgemeinen Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs nur eine Episode der städtischen Verkehrsgeschichte. Schon bei ihrer Eröffnung zeichnete sich der beginnende „Siegeszug“ der elektrischen Straßenbahn ab. ... In der Zeit der privaten Trägerschaft der Bahn von 1891 bis 1905 ... unter der städtischen Betriebsführung bis 1909 standen dieselben wirtschaftlichen Aspekte im Vordergrund. Seit 1902 fuhr die wirtschaftlichere städtische Elektrobahn durch Bonn und präsentierte sich als moderne Alternative zur „gemütlichen“ Pferdebahn. ... Die Tiere verursachten höhere Kosten als die Elektrowagen und konnten deswegen mit ihnen nicht konkurrieren. Zudem entstand in der Bevölkerung eine Wahrnehmungsveränderung gegenüber der Pferdebahn von einem „modernen“ zu einem „rückständigen“ Verkehrsmittel. ... Deshalb wurde die Einstellung des Pferdebetriebes durchweg positiv bewertet. Erst in der Verklärung des „kaiserlichen Bonn“, als die „Welt noch in Ordnung war“, verlieren die Pferdebahn und ihre Tiere jenen rein sachlichen Maßstab, an dem sie zu ihrer Zeit gemessen wurden. In Erinnerungen und Anekdötchen gewinnt die Bahn ein nostalgisches Angesicht, welches bei Berücksichtigung der damaligen Zeitumstände als sehr zweifelhaft zu bezeichnen ist. Das Bild der „behagliche(n)“ Pferdebahn ist zumindest fragwürdig und verschweigt die wirtschaftlichen Gesichtspunkte, die an sie und die Dienstpferde gelegt wurden. In solchen Bildern, die noch heute vorherrschen, dient das Pferd nur als heimeliges, schmückendes Beiwerk und Symbol der „guten, alten Zeit“, während seine wirkliche Lebenssituation unerwähnt bleibt.