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Fluid evolution, vein formation and alteration associated with a low angle shear zone at the northern Variscan fold-and-thrust belt in the vicinity of the Aachen Geothermic-drilling, Western Germany = Fluid Entwicklung, Gangformation und Alteration vergesellschaftet mit einer Scherzone in der nördlichen Variszischen Falten- und Überschiebungsfront in der Umgebung der Aachener Geothermie-Bohrung, West-Deutschland



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Markus Josef Lögering

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2008

UmfangXIV, 132 S. : Ill., graph. Darst., Kt.


Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2008

Zusammenfassung in engl. und dt. Sprache


Genehmigende Fakultät
Fak05

Hauptberichter/Gutachter


Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2008-06-19

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-opus-24502
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/50219/files/Loegering_Markus.pdf

Einrichtungen

  1. Lehrstuhl und Institut für Mineralogie und Lagerstättenlehre u. Labor für Geochemie und Umweltanalytik (541110)
  2. Fachgruppe für Geowissenschaften und Geographie (530000)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Geowissenschaften (frei) ; Flüssigkeitseinschlüsse (frei) ; Stabile Isotope (frei) ; Fluid inclusions (frei) ; Stable isotopes (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 550

Kurzfassung
In der vorliegenden Arbeit über das linksrheinische Rhenoherzynikum werden geologische Prozesse im Untergrund und deren Verhältnis zum regional-tektonischen Rahmen anhand der Proben aus der Aachener Geothermie-Bohrung (RWTH-1) mit dem Schwerpunkt auf Fluid- und Stofftransport untersucht. Die methodische Vorgehensweise basiert auf einer systematischen und detaillierten Bestandsaufnahme der Paläofluide in Form von Fluideinschlüssen an Kernmaterial der Bohrung. Die RWTH-1 Bohrung wurde in den Überschiebungsgürtel der variszischen Aachen-Überschiebung abgeteuft und erreicht eine Tiefe von 2544m. Durch die siliziklastischen und karbonatischen Gesteine des Karbon und Devon verlaufen Störungen, die sich bevorzugt an lithologischen Kontakten ausgebildet haben. Bei der Scherung kommt es zur Bildung von befreienden Krümmungen (dilational jog), Fiederspalten, Pseudotachyliten und einer Foliation. Die lithologischen Einheiten werden von unterschiedlich orientierten, teilweise konjugierten Gängen und Gangsystemen durchschlagen. Dabei bildeten sich kataklastische und mylonitische Gefüge. Die Gänge variieren in der Breite von <1mm bis 3 cm. Drei Gangtypen werden unterschieden: Quarz-Karbonat Gänge ± Chlorit, Karbonat Gänge ± Chlorit und Quarz Gänge ± Chlorit. Die Gänge sind durch bruchhafte Deformation entstanden und wurden mehrfach reaktiviert. Duktile Deformation wird durch die Rekristallisation und Kornverfeinerung von Quarz, Kalzit und Dolomit angezeigt. Die Rekristallisation findet hauptsächlich an den Gangrändern, aber auch innerhalb der Gänge statt. Durch das hochtemperierte Fluid kam es zu hydrothermaler Alteration. Die damit assoziierte Chlorit Alteration ist wenige mm mächtig. Flüssigkeitseinschlüsse in den Gangmineralen der unterschiedlichen Gänge haben einheitlich maximale Homogenisierungstemperaturen < 390°C und wurden bei einem Druck von ca. 1.5 bis 2 kbar gebildet. Die eutektischen Temperaturen von ca. –21,7°C weisen auf ein H2O-Na-(K)-Cl dominiertes Fluid hin. Das Fluid hat eine Salinität von <2 – 9 Gew. % NaCl-Äquivalent. An den wässrigen Fluiden sind CO2, CH4 und N2 beteiligt. Diese Fluidzusammensetzung ist typisch für die variszischen Fluide in Zentraleuropa. Die hohen Temperaturen sind bisher im linksrheinischen Schiefergebirge nicht beschrieben worden. Die Temperaturen und die Zusammensetzung der Fluide können aufgrund der gleichen Fluideigenschaften mit den „Tectonic Brines“ im variszischen Grundgebirge von Mitteleuropa (Behr et al., 1993) korreliert werden. Des Weiteren zeigen Ergebnisse der Untersuchungen von Schroyen et al. (2000) und Muchez et. al. (2000) im Falten- und Überschiebungsgürtel von Ostbelgien sowie in den Varisziden von Belgien und Nordfrankreich ähnlich hohe Homogenisierungstemperaturen und Zusammensetzungen der Fluide. Die hohen Fluidtemperaturen im Zusammenhang mit der nicht weit in das Nebengestein reichenden Alteration lassen auf ein geringes Fluid/Gesteins-Verhältnis schließen und implizieren damit einen kurzzeitigen, episodischen Fluidfluss durch tektonische Öffnungsbewegungen entlang von Scherzonen. Aus den Untersuchungen stabiler Isotope der Gangminerale können Gleichgewichtsbedingungen abgeleitet werden. Die stabilen Isotope von Sauerstoff und Wasserstoff der Chlorite, sowie die Messung der Isotope der Flüssigkeitseinschlüsse selbst, charakterisieren eine metamorphe Herkunft der Fluide. Die Untersuchungen am Bohrkernmaterial der RWTH-1 Bohrung zeigen eine enge Verknüpfung von seismischer Deformation, Bruchbildung und fokussiertem Fluidfluss entlang der variszischen Strukturen. Wiederholte Bruchbildung entlang des SW-NE streichenden Aachen-Überschiebungssystems schaffte lokale Permeabilitäten für die variszischen Fluide bei typischen P-T-Bedingungen des bruchhaft-duktilen Übergangsbereiches. Dabei wurden durch die bruchhafte Deformation (D1) in den Scherzonen Permeabilitäten geschaffen, Permeabilitätsbarrieren geschnitten und neue Permeabilitätsbarrieren durch die Fällung hydrothermaler Phasen entwickelt. Der kogenetische Pseudotachylit deutet darauf hin, dass seismische Ereignisse für die Bildung der Bruchpermeabilitäten in der Überschiebungsfront verantwortlich sind und die Fluidmigration durch seismisches Pumpen erfolgte. Der Fluidtransport erfolgte entlang des o.g. Überschiebungssystems während der variszischen Gebirgsbildung. Demgegenüber stehen die Fluideinschlüsse von postvariszischen Pb-Zn-Gangvorkommen, wobei der Fluidtransport entlang der NW-SE gerichteten postvariszischen Störungssysteme verläuft. Die Aachener Geothermie-Bohrung stellt das fehlende Glied zwischen den Untersuchungen an Falten- und Überschiebungsfronten der Eifel-Überschiebung und der Faille du Midi-Überschiebung nach Westen und dem Rheinischen Schiefergebirge nach Osten dar.

Analyses of fluid inclusions in hydrothermal veins and the alteration mineralogy were performed on samples from the RWTH-1 geothermic well. A detailed textural, structural and fluid inclusion study of distinct vein generations has been performed to correlate the temperature-pressure conditions of vein formation with specific deformation episodes. The drill site is located in the town of Aachen, Germany and reached a final depth of 2544 m. The Lower and Upper Devonian rocks of the RWTH-1 drill are located within the Aachen fold and thrust belt system. The carbonates and siliciclastic rocks are crosscut by hydrothermal veining and cataclastic to mylonitic deformation processes. Vein formation is related to a low angle shear zone. Veins in some places form a regular and dense network, often displaying a conjugate system. Three vein types formed synchronous with the progressive deformation (D1) such as, the quartz-carbonate ± chlorite veins, the carbonate ± chlorite veins, and the quartz ± chlorite veins. These hydrothermal veins are a few millimetres to centimetres thick. Vein structures are formed in the transition from brittle to ductile deformation. Brittle deformation is indicated by dilational jogs, tension gashes and pseudotachylites. Ductile deformation is indicated by the undulous extinction of the quartz and carbonate grains, deformation twinning of carbonates and an initial stage of subgrain development in some of the quartz crystals at the vein margin. High temperature fluid activity led to a hydrothermal alteration by chlorite, extending laterally a few millimetres into the host rock. Fluid inclusion in quartz and carbonate veins from core samples were studied to characterise the temperature and composition of these fluids, as well as the isotopic composition of vein minerals and the fluid inclusion trapped therein. The maximum homogenisation temperatures of <390°C of primary fluid inclusions and the calculated pressures of 1.5 to 2 kbar derived from fluid inclusions formed during the progressive deformation; reflect the maximum P-T conditions during the hydrothermal overprint. The eutectic temperature from various fluid inclusion groups is around -21.7°C, indicating that these fluids have a H2O-Na-(K)-Cl composition. The hydrothermal fluids are water-dominant solutions of salinities between <2 and 9 wt% NaCl-eq and contain the gases CO2, CH4 and N2. This fluid composition is typical for the Variscan fluids in middle Europe. Such high temperatures from primary fluid inclusions have not been reported for the German Variscides west of the river Rhine before. The temperature [Th] and fluid composition of these fluids is equivalent to those of the “Tectonic Brines” in the Variscan basement of the Rhenohercynian terrain east of the river Rhine (Behr et al., 1993). These fluid parameters are also in agreement with fluid inclusion studies on Variscan fault and thrust belts in eastern Belgium and northern France (Muchez et. al., 2000; Schroyen et al., 2000). The recorded high temperatures in conjunction with the mm-scale hydrothermal alteration adjacent to the host rock indicate small scale fluid/rock interaction within the system and point to a focused fluid flow. These fluid rock interactions imply a short-term, episodic fluid transport due to tectonic opening movements along the shear zones. Stable isotopes of oxygen and hydrogen were used to constrain the origin of the fluids. The calculated delta 18O and delta D isotopic composition from chlorite separates of vein assemblages as well as the alteration zone and additionally the delta 18O values of quartz, calcite and dolomite in conjunction with the delta D isotopic composition of fluid inclusions therein characterised a metamorphic origin of the fluid source. This study demonstrates the importance of fluid inclusion research for the reconstruction of the palaeofluid flow and the recognition of multiple fluid flow stages during the evolution of the Devonian strata in the Variscan fold-and-thrust belt. The abundance of extensional fractures (e.g. dilatancy structures) and the cogenetic pseudotachylite can be related to seismic activity during the time of hydrothermal veining. Seismic energy and the resulting brittle deformation are responsible for the development of permeabilities along the shear zones leading to hydrothermal fluid flow controlled by seismic pumping. The migration of fluids along faults towards the SW-NE trending Midi-Aachen thrust system represents a simple explanation for the hydrothermal veining. In contrast, investigations of fluid inclusion on post Variscan Pb-Zn deposits crosscut the Variscan structures and these fluids migrated along the post Variscan NW - SE trending faults. The Aachen Geothermic-drilling is the missing link between studies on thrust and fault zones in the Eifel thrust belt and the Faille du Midi thrust belt to the west (eastern Belgium) and thrust belts in the Rheinisches-Schiefergebirge to the east of the Variscan front.

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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online, print

Sprache
English

Externe Identnummern
HBZ: HT015645561

Interne Identnummern
RWTH-CONV-112773
Datensatz-ID: 50219

Beteiligte Länder
Germany

 GO


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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Faculty of Georesources and Materials Engineering (Fac.5) > Division of Earth Sciences and Geography
Publication server / Open Access
Public records
Publications database
541110
530000

 Record created 2013-01-25, last modified 2022-04-22


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