Beschreibung von Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 271

Bibliographische Beschreibung

Handschriftentitel
Geschichte der Makkabäerbrüder und des Kölner Makkabäerklosters
Entstehungsort
Köln
Entstehungszeit
1522-1525
Beschreibstoff
Pergamenthandschrift.
Umfang
146 Blätter
Persistenter Identifier
urn:nbn:de:hbz:kn28-3-12172 Persistent Identifier (URN)
Weitere Angaben
Land
Deutschland
Ort
Köln
Sammlung
Dombibliothek
Signatur
Cod. 271
Katalogsignatur
Schulten-1980: Kat. 108

Buchschmuck

  • Die Handschrift ist reich ausgestattet. Sie enthält drei Miniaturen aus dem Leben der spätjüdischen Märtyrer (2 Makk. 7). Das erste Bild schildert das Verhör der Brüder und ihrer Mutter durch König Antiochus (Bl. 3v). Das zweite zeigt die Mutter in Anlehnung an das Motiv der Schutzmantelmadonna, wie sie ihren blauen Mantel über ihre Kinder breitet. Das dritte Bild zeigt die sieben Brüder mit abgeschlagenen Händen im Ölbottich, der durch ein Feuer erhitzt wird (Bl. 39r). Auf dem letzten Bild stehen Wappen und Initialschild des Auftraggebers in den unteren Ecken. Die im Buch noch vorhandenen Zierfelder zeigen auf Purpurgrund Goldranken, Pfauen und Juwelen, auf Goldgrund stehen Schnittblumen und Früchte. - Die drei Bilder gehen alle auf eine von Erasmus von Rotterdam herausgegebene Makkabäergeschichte zurück, die mit Holzschnitten versehen 1517 gedruckt wurde. Für die entsprechenden Reliefs auf dem Makkabäerschrein (Köln, Kirche St. Andreas) waren die Holzschnitte vorbildhaft. Der Schrein ist ebenfalls eine Stiftung des Helias Mertz . - Die Darstellung der Brüder mit ihrer Mutter im siedenden Ölkessel kehrt in der Kölner Kunst dieser Zeit öfter wieder, so in einem Kölner Missale von 1525. Eine bemalte Palla im Diözesan-Museum und eine im Schnütgen-Museum setzen das Leiden der Mutter und ihrer sieben Söhne in Beziehung zu den sieben Schwertern der Schmerzen der Gottesmutter und zum Kreuzestod Christi. - Einer bestimmten Kölner Schreiberwerkstatt kann man das Buch nicht zuschreiben. Es mag im Makkabäerkloster selbst entstanden sein. - Das Buch gelangte über die Bibliothek des Erzbischofs Ferdinand August von Spiegel in den Dom.

Einband

Renaissanceeinband mit Rollenstempeln

Geschichte der Handschrift

Herkunft

Das Buch wurde im Auftrag des geistlichen Rektors des ehemaligen Benediktinerklosters der hl. Makkabäer in Köln, Helias Mertz , hergestellt (cod. 271).

Einer bestimmten Kölner Schreiberwerkstatt kann man das Buch nicht zuschreiben. Es mag im Makkabäerkloster selbst entstanden sein.

Provenienz

Das Buch gelangte über die Bibliothek des Erzbischofs Ferdinand August von Spiegel in den Dom.

Bibliographie

  • Paul Clemen: Der Dom zu Köln. Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln, 1. Band, III. Abteilung. Düsseldorf 1938 (2. Auflage), S. 397, Nr. 16.
  • Herbst des Mittelalters 1970 (Katalog), Köln 1970, S. 80, Nr. 109, Abb. 57 und auch S. 118, Nr. 243.
  • Monumenta Judaica (Katalog), Köln 1963, Nr. 40-42, Abb. 17.
  • Roswitha Hirner, Der Makkabäerschrein in St. Andreas zu Köln. Diss. Bonn 1970.
  • Schulten 128.

Quellenangabe

Impressum
Herausgeber
Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek Köln
Redaktion
Im Rahmen des DFG-Projekts CEEC bearbeitet von Patrick Sahle; Torsten Schaßan (2000-2004)
 
Bearbeitung im Rahmen des Projekts Migration der CEEC-Altdaten von Marcus Stark; Siegfried Schmidt; Harald Horst; Stefan Spengler; Patrick Dinger; Torsten Schaßan (2017-2019)
Ort
Köln
Datum
2018
URN
urn:nbn:de:hbz:kn28-3-12172
PURL
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:kn28-3-12172
Lizenzangaben

Die Bilder sind unter der Lizenz CC BY-NC 4.0 veröffentlicht

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