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Elbeblatt und Anzeiger : 04.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188812049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18881204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18881204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-04
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 04.12.1888
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Meblall imi> AnZiger. Äwtsötati der König!. Amtshaiiptmannschast Großenhain, des Königs. Amtegerichts und des Stadtraths z» Ms». Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redacnon verantwortlich: T. Langer in Riesa. Dieostag, den 4. Decemder 1888. 41. Jahr-» ^scheint m Riesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend- — Abonnemenspreis viertelsährlich l Mark 2b Psg. — Bestellungen nehmen alle Kaiser!. Poftanftalt«. Postboten, die Erpcdiiioiicn in Ries« und Strehla (S. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem auSgebrciteten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finde«, erbitten wir uns bis Montag, >esp. Tiittwoch oder Freitag, Bormittag- 8 Ubr. JnsertionsvreiS die dreigespaltene LorvuSzeile oder deren Raum 10 Psg. Aonkursverfahre«. lieber das Vermögen des Guts- und Ziegelcibesitzers Julius Bern. Hard Kickelhay» in Fortzerge wird heute am l. Dezember 1888, Nach mittags 8 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Commissionär Bernhard Briiner in Großenhain wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssorderungcn sind bis zum 14. Januar 188S bei dem Gerichte anzumeldcn. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigkrausschusses und eintretenden Falles über die in tz 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf de» 28. Dezember 1888, Vormittags 1« Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 28 Januar 188V, Vormittag- 1v Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anbcraumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs verwalter bis zum 22. Dezemver 1888 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Riesa, am 1 December 1888. H e l d n e r. — Veröffentlicht: Conrad, G.-S. Konkurs - Auktion. b Die zu einer Konkursmasse gehörigen Möbel- und Bierbrauerei. geriithschaften, namentlich Biergefaße, sollen nächsten Montag, de« Iv Dezember 1888 von Vormittags IV Uhr an im Gehöft des Herrn Bürstenfabrikanten Ra« in GohliS gegen Baar zahlung »ersteigert werden. Riesa, am 3. Dezember 1888. Der Konkursverwalter. Eckhardt. Konkurs-Ausverkauf. Mittwoch, den 8. Dezember 1888 Donnerstag, den «. Dezember 1888 Sonnabend, den 8. Dezember 1888 jedesmal von 9 bis '/<12 Uhr Vormittags und von 3 bis 5 Uhr Nachmittags werden im Eklel^chtU Geschäftslocal in Riesa, Hauptstraße Nr. 23, Kürschnerwaaren: als Pelzmützen für Herre« und Damen, Winter- und Gommermützen für Herren und Kinder in sehr großer Auswahl, Filz- und Strohhüte, Dienstmützen für Eisenbahnbeamte, Schifffahrtsbeamte, Postbea« e, Militairs, Livräe-Mützen, Jagdmützen und Tchülermützen, sowie Bedarfsartikel für Kürschner und Mützenmacher ausverkauft. Der Konkursverwalter. Eckhardt. ** Tagestjeschichte. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich vollendete am 2. December das 40. Jahr seiner Regierung. Die treue Bundesgenossenschast, welche seit einer Reche von Jahren die habsburgische Monarchie mit dem ! deutschen Reiche verbindet, und die mannigfachen > geistigen und materiellen Beziehungen zwischen beiden großen Reichen machen dieses Jubiläum auch für Deutschland zu einem Ereigniß, welches Beachtung uud Würdigung verdient; denn die verstossenen 40 Jahre der Regierung Kaiser Franz Josephs sind auch für Deutschland eine Zeit schwerer Kämpfe, völliger Umstaltung und der tiefgreifenden inneren Reformen gewesen. — Erst achtzehn Jahre zählte Kaiser Franz Joseph, als er die schwere Bürde der Regierung über nahm. Es war in dem „tollen Jahre" 1848, welches von Frankreich her seine Fluthwellen über den größten Theil von ganz Europa trug und den Onkel des Kaisers, Ferdinand, zu dem Entschluß abzudanken veranlaßte. Die kaiserliche Familie befand sich in Olmütz. Auf den 2. December Morgens 9 Uhr waren die Erzhcrzöze, Erzherzözinnen, die Minister, Generale und sonstigen Würdenträger in das fürsterz- bischöfliche Palais geladen worden. Fast alle waren in Unkenntniß darüber, was für ein Akt sich hier vor ihren Augen vollziehen sollte. Nachdem sic sich ver sammelt hatten, erschienen Kaiser Ferdinand mit seiner Gemahlin und des Kaisers jüngerer Bruder Erzherzog Franz Karl mit seiner Gemahlin und seinem Sohn Erz herzog Franz Joseph. Das Kaiserpaar nahm seine Sitze ein, worauf Kaiser Ferdinand seine Abdankungsurkunde ver las, in welcher er zu Gunsten seines jugendlichen Neffen, nachdem auch dessen Vater auf die Thrvnanspiüche ver zichtet hatte, der Krone entsagte! — Es hatte tage- ) langer Verhandlungen bedurft, um den Erzherzog Franz "Joseph zur Annahme der Kaiserwürde zu bewegen. Endlich hatte er sich mit dem Ausruf: „O meine Jugend!" dazu bereit erklärt. Uud eS ist ihm auch anfangs nicht leicht geworden. Das Reich »ar zerrüttet; Ungarn kämpfte um seine Unabhängigkeit und auch mit Sardinien brach bald darauf ei« Krieg aus. Aber Radetzky schlug die Piemontesen bei Novarra uud der Friede war bald hergestellt; ebenso fand der ungarische Aufstand durch die Waffenstreckung Görg ys bei Billa- goS sein Ende. Damit war wenigstens äußerlich der Friede wieder hergestellt. Wichtige Reformen füllten nun die nächste Regierungszeit des Kaisers aus, als da find eine neue Gerichts- und Strafprozeßordnung, Umstaltung des Unterrichtssystcms, Regelung des Steuerwesens, Vermehrung der Eisenbuhnen rc. — Zwischendurch aber wurde das Reich von heftigen Ver- faffungskämpfen wieder erschüttert. Im Jahre 1854 heirathete der Kaiser die Tochter des' kürzlich ver storbenen Herzogs Moxmilian in Bayern. Drei Kinder sind der glücklichen Ehe des Kaiserpaares entsprossen: Erzherzogin Gisela >1856), vermählt mit dem Prinzen Leopold von Boyern, Kronprinz Rudolf (1858), ver mähl! mit der Prinzessin Stefanie von Belgien, und Erzherzogin Marie Valerie (1868). In den Jahren 1859 und 1866 verlor Oesterreich an Italien die Lombardei und Venetien, im Jahre 1866 auch seine Bormachtsstellung in Deutschland. Aber seitdem ist eine Sammlung der Kräfte eingetreteo, für welche sich auf der Balkanhalbinsel neue Aussichten eröffnet und die bereits zur Besetzung Bosniens und der Herzego wina geführt hat. Daß bei dieser „inneren Sammlung", bei der „Versöhnung der Nationalitäten", die Deutschen in Oesterreich zu kurz kommen, ist vielleicht nicht ohne Verschulden der letzteren geschehen, bleibt aber immerhin eine höchst bedauerliche Thatsache. — Der Ausgleich mit Ungarn, ein Verdienst deS Grafen Beust, kann als ein vollkommener angesehen werden, wenngleich die Ungarn den Russen daS Jahr 1849 nicht vergessen werden. Kaiser Franz Joseph wurde 8. Juli 1867 als König von Ungarn gekrönt. — Hat auch Oesterreich-Ungarn unter dem jetzigen Kaiser mehrere unglückliche Kriege geführt und seine italienische» Besitzungen verloren, so steht es doch heute stark und mächtig da, ein würdiger Genosse in dem starken Bunde, dessen einziger Zweck es ist, Europa den Frieden zu erhalten. — Groß artigeren Feiern seines RezierungSjubiläums ist ber Kaiser auS dem Wege gegangen; in seinem Hause herrscht tiefe Trauer über den Hingang des Vaters der Kaiserin, die von Korfu kommt, um ihren Gatten auf dem Schlosse Miramara zu begrüßen. Aber auch die Umstände, unter denen er auf den Thron gelangt haben wohl den Kaiser davon Abstand nehmen lasse: den Erinnerungstag seines Regierungsantrittes b sonders festlich zu begehn. Deutsches Reich. Aus Hofkreisen wird b kannt, daß bas Befinden des Kaisers in zunehmende Besserung begriffen ist. Der Erkältungszustand leit dem Kaiser jedoch immerhin eine Schonung auf. Di r Kaiser ist nicht verhindert, nach wie vor allen seine Regierungsarbeiten obzuliegen. — Die fortdauerni Hoftrauer macht eine ziemlich stille Winter-Saison ei forderlich. Die Hosfeste werden sich im Wesentliche auf Veranstaltung von Concerten beschränken müsse: Aus Eiklärungen vom Bundesrathstische im Reichs tage her ergiebt sich, daß das neue Reichstagsgebäude bereits 1892 wird bezogen werden können. Im Reichsjustizamt wird eine Vorlage betr. die Reform der Gerichtskosten vorbereitet. Verschiedene Blätter bringen in der Gefsckenschen Angelegenheit folgende angebliche Aeußerung des Herrn v. Roggenbach, welche der betr. Correspondent von diesem selbst erhalten haben will: „Es ist mein unerschütterlicher Grundsatz, in der Geffckenschen Pro- zeßangelegenheit keinerlei Mittheilung zu machen, wie stark in den mannigfachen, mich verdächtigenden Preß- äußeiungen die Versuchung der Abwehr auch sein mag. Nur eins kann ich bestimmt versichern, daß ich nie mals auch die geringste Kenntniß irgend eines Tage buchs pes verstorbenen Kaisers Friedrich hatte. Eben sowenig hatte ich eine leiseste Ahnung, daß Geffcken im Besitze von Auszügen war, oder daß derselbe mit der Absicht der Publikation umging. Auch das darf ich sagen, daß ich letztere von allen Gesichtspunkten auS verurtheile. Dieselbe ist moralisch, juristisch und poli tisch gleichmäßig zu verdammen." Aus Zanzibar, 30. November wird gemeldet: S. M. Schiff „Sophie" hat bei Saadani eine Anzahl Dhaus zerstört, welche die Insurgenten auf dem Fest lande mit Waffen und Munition versorgen wollten. Während deS Kampfes wurden 10 Araber und auf deutscher Seite der Obcrzimmermannsgast Zimmer mann gctödtet.
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