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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189402062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-06
- Monat1894-02
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1894
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Riesaer G Tageblatt S« Dienstag, 6. Februar 1894, Abends 47. Jahrg KT — i das „Nicsaer Tageblatt" «bitten uns spätesten» tW «k^HAjkßUkßß Vormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. Da» »iwitt.» nvr.< 2-8 Ät»!>i>, „u: "lusultvm« del Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle», iowle nur Schalter der tattert. Pvsmnslalten 1 Mart 25 Pj., durch dte Träg« frei tnS Hau» I Mark SO Pf-, durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. Auzeigeu-Aunahme für die Nurmemk de» Au»gabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich kn Riesa. — Geschäftsstelle: Kastautenstrab« SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Im Saale des Hotels zum „Kronprinz" hier sollen Sonnabend, den 10. Februar 1894, von Bormittags v Uhr an, 2 große Waareuschränke, 1 Nähmaschine für Schuhmacher, 1 Kommode mit Aufsatz, iSchreib- secretär, 1 Schreibpult, 1 Ladentafel, eine große Anzahl Herren-, Damen- und Kinderstiefelschäste, sowie Herren- und Damenstiefel und Pantoffel von Leder und Filz gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa. 3. Februar 1894. Der Ger.-Vollz. des König!. Amtsger. Secr. Eidam. Im Saale des Hotel zum Kronprinz hier sollen Donnerstag, den 8. Februar 1894, von Bormittags v Uhr an - 2 Ladentische, 1 Regal, 1 Waarenschrank, 1 Schreibpult, 1 Tafelwaage mit Gewichten, 1 Spiegel mit Console, 2 Kleiderschränke, 1 Kleidersecretür, 1 Sopha, 1 Sophatisch, 1 Regu lator, 1 Kommode, I. Küchenschrank, 1 Reisekorb, 1 Wasch- und 1 Nähtisch, mehrere Herren kleidungsstücken, sowie verschiedene Maaren, als: Kaffee, Zucker, Reis, Cigarren, Tabak, Syrup, Rosinen, Gewürze, Linsen, Graupen u. s. w., 1 Faß Essig, */, Tonne Heringe, 12 Paar Knabenschuhe, 7 Paar Herren- und 1 Paar Damenstiefeletten u. A. m. gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Ein spezielles Vcrzeichniß der zur Auktion kommenden Gegenstände hängt am Gerichtsbret hier aus. * Riesa, 30. Januar 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Sekr. Eidam. Tagrsgeschichte. Deutsches Reich. Folgender Gesetzentwurf, betr. den Schutz der Brieftauben und den Brieftaubenverkehr im Kriege, ist dem Reichstage zugegangen: 8 1. Die Vor schriften der Landesgesetze, nach welchen das Recht, Tauben zu halten, beschränkt ist und nach welchen im Freien betroffene Tauben der freien Zueignung unterliegen, finden auf Mili tärbrieftauben keine Anwendung. Daffelbe gilt von den landesgesetzlichen Vorschriften, nach welchen Tauben, die in ein fremdes Taubenhaus übergehen, dem Eigenthümer des letzteren gehören. 8 2. Insoweit auf Grund lande-gesetz licher Bestimmungen Sperrzeiten für den Taubenflug be stehen, finden dieselben auf Militärbrieftauben keine An wendung. 8 8- Als Militärbrieftauben im Sinne des Gesetze« gellen Brieftauben, welche der Militär« (Marine-) Verwaltung gehören oder derselben gemäß den von ihr er lassenen Vorschriften zur Berfligung gestellt und welche mit dem vorgeschriebenen Stempel versehen sind. 8 4. Für den Fall eine- Krieges kann durch kaiserliche Verordnung bestimmt werden, daß alle gesetzlichen Vorschriften, welche das Einfangen und Tövten fremder Tauben gestatten, für das Reichsgebiet oder einzelne Theile desselben außer Kraft treten, sowie daß die Verwendung von Tauben zur Beför derung von Nachrichten ohne Genehmigung der Militär behörde mit Gefängniß bis zu 3 Monaten zu bestrafen ist. Ueber Skavenhandel, welchen eine deutsche Firma in Bom Reichstag. Auf der Tagesordnung stand in gestriger Sitzung des Reichstages die zweite Berathung des Etats. Bei dem Titel „Webalk des Reichskanzlers" fragt Abg. Dr. Fried- cherg (nat.-lib.) an, ob die Regierung es mit dem Interesse des Reiches für vereinbar halte, daß ein deutscher Bundes sürst fremder Untcrthan sei. Die Anfrage enthalte keine Spitze gegen den Herzog von Koburg und sei nur eine prinzipielle. In weiten Kreisen werde das Ausscheiden des Herzogs aus dein englischen Unterlhanenverband gewünscht. Die Souveränelät scheine mit dem UnrerthanenverhäUniß nicht vereinbar zu sein. Aus der Doppelstellung des Her zogs hätten sich bereits unerwünschte Folgen ergeben, wie Erörterungen des englischen Parlaments über den Forlbezug der Apanage des Herzogs. Die Reichsgesetzgebung enthalte in jedem Falle hier eine Lücke ; er frage deshalb, ob die Regierung geneigt fei, diese Lücke auszufüllen. Reichskanzler Graf von Caprivi erklärte, auf die zweite Frage des Abg. Friedberg einzuzehen, liege vorläufig kein Grund vor. Hn absehbarer Zeit werde kein Ausländer einen deutschen Thron besteigen. Die Thronfrage richte sich in jedem einzelnen Falle danach, wie sie nach Landes- und Fürstenrecht geordnet ist. Herzog Alfred sei zweifellos zur Zeit rechtlich der Souverän von Koburg und als Souverän sei er zweifellos ein Deutscher. Die Souveränelät schließe jede Abhängigkeit von dem Auslande aus. Es sei nicht möglich, daß ein Sou verän fremder Unterthan sei, was auch die Staarsgelehrten darüber sagen mögen. Herzog Alfred Haie dem Kaiser ver sprochen, seine Pflichten gegen das Deutsche Reich zu erfüllen -und er erfülle dieselben auch vollkommen. Die Anschauungen der Engländer gingen uns nichts an; mit der Uebernahme eines deutschen Thrones seien alle Verpflichtungen zu den auswärtigen Staaten gelöscht. Abg. Spahn (Cemrum) -bedauert die Anfrage als Einmischung in die Verhältnisse der Einzelstaaten. Abg. Richter (sr. Bp.) bestreitet, daß die Frage irgendwie eine Erregung in Deutschland hervor gerufen habe. Nach einer kurzen Erwiderung des Abg. Friedberg erklärt der koburgische Staatsminister Jacobi, der Herzog von Koburg stehe als souveräner deutscher Bundesfürst in keinem Unterthanenoerhältniß, das seiner jetzigen souveränen Stellung irgendwie zuwiderlaufe. Damit ist der Gegenstand erledigt; der Gehalt des Reichskanzlers wird bewilligt. Beim Etat des Reichsamts des Innern beantragt Abg. Freiherr v. Stumm (Reichsp.) Wiederher stellung der von der Kommission gestnchenen Position „Ge halt eines weiteren Directors". Staatssekretär Dr. v. Boetticher befürwortet den Antrag im Interesse der socialpolitischen Gesetzgebung. Abg. Bebel (Soc.) hält die Position wegen der Kulturaufgaben des Reiches für noth- wendig und wünscht, daß die Frage der Sonntagsruhe bald erledigt werde. Staatssekretär Dr. v. Boetticher hebt hervor, diese Frage würde für jeden einzelnen Industrie zweig besonders entschieden werden. Für eine Reihe von Gruppen sei der Entwurf bereits fertig, für andere Zweige in Ausarbeitung. Jedenfalls werde die Sache einen schneller«. Fortgang nehmen, wein die neue Direktorstelle bewilligt werde. Ueber den neuen Direktorposten und die Frage der Sonntagsruhe entsteht eine längere Debatte. Hm Verlauf derselben erklärt Staat-sekr. Dr. v. Boetticher, er hoffe daß der Gesetzentwurf über die Sonntagsruhe bis zum 4. Januar 1895 fertig sein werde. Abg. Gröber (C.) spricht au» SparsamkeitSrückfichten gegen die Bewilligung Westafrika betrieben hat, sind in der Budgetkommission de» Reichstages von dem Geh. Rath Kayser in der That sehr wenig erbaulich klingende Mittheilungen gemacht worden. Die deutsche Firma Wölber u. Brohm hat, wie dies aller dings au» englische und französische Firmen gethan haben, und Munition verkauft und ihm seine Sklaven' abgekaust resp. dieselben in Zahlung für die gelieferten Maaren genommen. Nach dem geltenden Rechte kann jene deutsche Firma von Reichswegen aus ebensowenig zur Verantwortung gezogen werden, wie die französischen und englischen Geschäfte gleicher Art von ihren Regierungen zur Rechenschaft gezogen werden konnten, aber immerhin bleibt der Vorfall ein recht be- dauernswerther, und es ist nur dringend zu wünschen, daß er sich nicht mehr wiederholen möge. Der freikonservative Vertreter des Wahlkreises Bomst- Meseritz, Frhr. von Unruhe-Bomst, hat, der Forderung des Bundes der Landwirthe nachgebend, sein ReichStags-Mandat niedergelegt. Bezüglich Deutsch-SüdwestafrikaS stellt ein Brief an die „Nordd. Allg. Ztg." aus Kapstadt fest, daß eine gewisse klique in der Kapkolonie es sich zur Aufgabe gemacht hat, die deutsch« Nachbarkolonie in jeder nur denkbaren Weise zu schädigen. Es verlaute, daß eine größere Anzahl Buren trotz des Ver bots der deutschen Behörde beschlossen habe, nach Damara- Land zu ziehen. „Eine Anzahl mit Kundschaftern ausge sandter Wagen befindet sich sogar schon dort. Zweifellos wird Witboi diesen, der ärmsten und verkommensten Bur n- klasse angehörenden Leuten seine Erlaubniß zur Niederlassung im Lande ertheilen, und damit wäre dann der Zweck vorer wähnter Klique in der Kapkolonie, Deutschland in ernstere Verwickelungen zu bringen, vollkommen erreicht. Es erscheint daher dringend geboten, nicht nur die Schutztruppe auf solche Stärke zu bringen, daß dem Kriege mit Witboi möglichst bald ein Ende bereitet wird, sondern auch die Regierung des Oranje-Freistaates zu veranlassest, ihren Bürgern die Aus wanderung nach der deutschen Kolonie zu verbieten" Gegenüber den Meldungen, wonach in Samoa der Aus bruch neuer Unruhen bevorstände, ist die „Nordd. Allg. Z." in der Lage, mitzntheilen, daß nach den letzten, aus Apia eingegangenen Nachrichten die Kriegsgefahr dort vorläufig al» beseitigt angesehen werden kann. Oesterreich. Prag, 5. Februar. In den letzten Tagen wurden hier wiederholt Petarden geworfen, deren Explosion großen Zusammenlauf, aber keinen nennenLwerihen Schaden verursachte. Eine Petarde explodirte auf dem Bet- lehemplatz, eine andere vor der Polizeiwachstube der obere» Neustadt. Die Petardenwerfer konnten bisher nicht eruirt werden. Schwede«. In politischen Kreisen Schweden» wird betont, daß man in Dänemark die Hoffnung auf eine Wie dervereinigung mit der Biertelmillion dänischer NordschleS- wiger keinen Augenblick aufgegeben habe, und man knüpft hieran die Folgerung, daß Dänemark im Kalle europäischer Verwickelungen an der Seite der Gegner Deutschland« stehen werde. De« Ferneren ist man davon überzeugt, daß Däne- mark in der Stunde der Gefahr von Rußland nicht im Stiche gelassen würde. Andererseits herrscht in Dänemark wie in Rußland die unbegründete Ansicht vor, daß zwischen Deutsch- land und Schweden gewisse Verabredungen mit Bezug auf kriegerisch« Verwickelungen stattgefunden hätten. Unter diese» Umständen faßt man hier die Eventualität in» Auge, daß Rußland und Dänemark im Falle solcher Komplikationen ««d Anzeiger Metliü md Liyriger). relem»»u».«»«fi» HI» 4 -L K ck» 4 ««nspnchftell, r.geb t « I» AK, Rr. »0 der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. der Position. Abg. Lenzmann (fr. Vp.) bemerkt, in diesem Falle wäre Sparsamkeit kleinliche Pfennig-Politik. Abg. Wurm (Soc.) befürwortet die Verbesserung der Institution der Fabrikinspektoren. Die Vermehrung der Beamten für die socialpolitische Gesetzgebung sei nolhwendig. Abg. von , „ v"«, Holleuffer (kons.) erklärt, nach den Darlegungen des--an den König Behanzin von Dahomey Gewehre, Kanonen Staatssekretärs würden die Konservativen die neue Direktor- stelle bewilligen. Abg. Möller (nat.-lib.) spricht sich gleich« falls für die Position aus. Abg. Dr. Bachem (C.) befür wortet die Einführung der Sonntagsruhe für diejenigen Industriezweige, für die der Entwurf bereits vorliege, bei spielsweise für Hüttenwerke. Staatssekretär Dr. v. Boet ticher weist darauf hin, daß die Schwierigkeit für die Sonderregelung für einzelne Industriezweige darin liege, daß sie oft sehr eng mit anderen in Verbindung stehen; das betreffe besonders die Hüttenwerke und die chemische In dustrie. Abg. Freiherr v. Stumm (Reichsp.) wünscht, daß die Frage der Sonntagsruhe für da» ganze Reich zu gleicher Zeit geregelt werte. Abg. Bebel (Soc.) meint, die Ver zögerung der Einführung der Sonntagsruhe für die In dustrie müsse bei den Arbeitern das Gefühl Hervorrufen, daß sie Bürger dritter Klasse seien. Die Einsetzung weib licher Fabrikliispektoten sei nothwendig. Staatssekretär Dr. v. Boetticher konstalirt, daß die Regiernng für Arbeit geber und Arbeitnehmer thätig sei und keine Veranlassung habe, beide Klassen zu trennen. Bis zum 1. Januar 1895 würden die Untersuchungen betreffs der Sonntagsruhe in den einzelmn Industrien beendigt sein. Abg. Roes icke (b. k. Fr.) erwähnt, daß einzelne Arbeitgeber, die an der Enquete über die Sonntagsruhe theilnahmen, das Gefühl hatten, daß sie hinter den Arbeitern zurückgesetzt würden. Der Antrag des Abg. Frhrn. v. Stumm, betreffend die Wiederherstellung der Position „Gehalt eine« weiteren Di rektor«" w»rd gegen die Stimmen des größten Theils des Centrums und einiger Konservativen angenommen.
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