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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190106222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-22
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1901
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Touuabeud, 22. Juni 1901, Abends. ««d A«r»tg»r (Wktlltt «tz Alytittt). ^.77^. Amtsölatt da ckSnlgl. MMHanptmamlschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und des Stadtrath» W Riesa. 143 Sonnabend, 22. Juni 1901, Abends. S4. Jahr» »a» Sitriarr Tageblatt «scheint jedm Tag «Lend» mit AnSuahmr d« Sonn» und Festtage. iSirrteljährlicher Bezugspreis LA Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Ps., durch «ns«, Trkg« tret in» Hau» 1 Mark «5 Ps., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltru 1 Mark »ü Ps., durch de» Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 1 Ps. Auch MomttSabomremutt» werden angeuomm«. Auzeigen-Annahm« für di« Nummer de» Ausgabetage» bl» vormittag 3 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer ck Winterlich in Riesa. — «eschästikstellr: »astanienstraß, 89. — Für die Rcdactton verantwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. Herr RittergutSinspeklor Wilhelm Heinrich in Grödel ist al» stellvertretender Gutsvorsteher für den selbständigen Bezirk deS Rittergutes Grödel in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 20. Juni 1901. Königliche Amtshauptmannschaft. 1487 L. vr. Uhlemann. Mcke. Montag, de« 24. Juni 1901, Bor«. 10 Uhr, kommen im BersteigerungSlokal hier 1 Faß Weißwein (182 Ltr.), 1 Bücherschrank und 167 Stck. Glasflaschen und Steingutbüchsen gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 18. Juni 1901. Der Ser^Bollz. des Königl. Amtsger. Donnerstag, den 27. Juni 1901, Borm. 11 Uhr, kommen im Gasthose zum .Anker' in Gröba 3 Fahrräder und 1 Anzahl Fahrradtheile, 4 Laternen und 6 Fahrradständer gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. . Riesa, 21. Juni 1901. Der Ser.-Bollzieher des König!. Amtsger. Bekanntmachung. DI« zum Neubau der Pfarrhauses zu Glaubitz notwendig werdenden Erd-, Maurer», Steinmetz- und Zimmererarbeite« sollen — die Genehmigung der h. Behörde vorausgesetzt — auf dem Wege der Ausschreibung unter Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern ver geben werden. Anschläge sind gegen Erstattung der Schreibgebühren von 3,00 M. bet Herrn Kirch vorstand Kaufmann Reihig in Tageritz zu entnehmen, daselbst sind auch dir ausliegenden Bedingungen und Zeichnungen etnzusehen. Die mit Preisen auSgesüllten Anschläge sind bis zum SV. Juni d. I. nach«. 6 Uhr an das Pfarramt zu Glaubitz frankirt rinzusmdm. Glaubitz, den 16 Juni 1901. Der Kircheuvorstaud. Post Langenberg, Sachsen. V. Etnrnkel, k. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain wird der Com- munikationSweg von Zschaitrn »ach Weißtg wegen Ausbringung von Mafsenschutt vom 24. bis 27. Juni dieses JahreS für den Fährverkehr gesperrt und letzterer inzwischen über Roda bezw. Leckwitz verwiesen. DaS unbefugte Befahren deS gesperrten Weges wird nach 8 366»° deS ReichSstras- gesetzbuchrS bestraft. Zschaitrn, am 22. Juni 1901. Der Gemeiadevorstand. vertltches n«d Sächsisches. Riesa, 22. Juni 1901. — Wie bereits in einem Theil der Auflage gestriger Nr. mitgetheilt, hat an Stelle de- verstorbenen Justizministers vr. Schurig, Excelleuz, Se. Majestät der König den General- staatSanwalt, Vortragenden Rath im Gesammtmtnisterium und stellvertretenden Bevollmächtigten zum BundeSrathe Geh. Rath vr. Conrad Wilhelm Rüger zum Staats- und Justiz minister ernannt. Rüger ist am 26. Oktober 1837 in Dresden geboren. Er besuchte von Ostern 1849 bis Ostern 1856 die Kreuzschule, studirte in Leipzig bis Ostern 1859 die Rechte und war darauf auf verschiedenen Anwaltsexpeditionrn als Referendar thätig. Bis zu seinem im Jahre 1875 erfolgten Eintritte in den Staatsdienst übte er in Dresden die Rechts anwaltschaft auS. In diesem Jahre wurde er in den Staats dienst beruft» und war zunächst mit dem Titel und Range eines GrrichtSrathrS als Hilfsarbeiter im AppellationSgerichte Dresden und einige Monate danach im Justizministerium al» Justizrath (seit 1876) thätig. Im Jahre 1878 wurde er zum Geheimen Justizrath ernannt und am 1. Oktober 1879 wurde ihm daS Amt eines etatsmäßigen Geheimen JustizratheS und Vortragenden RathrS im Justizministerium übertragen. Die königlich sächsische Regierung hat er schon damals wiederholt im BundeSrathe und im sächsischen Landtage vertreten. In den Jahren 1879 und 1880 gehörte er dem Dresdener Stadlverord- neten-Kollegium als reges Mitglied deSRechtSauSschvsses, in welchem damals der unvergessene Generalstaatsanwalt vr. von Schwarze den Vorsitz führte, an. Am 30. Juni 1880 erfolgte seine Wahl zum Bürgermeister der Stadt Dresden, und hier hat er als Vorstand deß Finanzamtes eine überaus fruchtbringende Tätig keit entfaltet. Die in den Jahren 1883 und 1884 zwischen de» beide» städtischen Kollegien bestehenden tiefgehenden Meinungs verschiedenheit« bestimmten ihn, sein Amt am 30. September 1884 nirderzulegen. Er trat darauf wieder in den Staats dienst zurück und wurde nach vorübergehender Beschäftigung in der BrandverficherungSkammer wiederum als Vortragender Rath in da» Justizministerium berufen. Während seiner ministeriellen Thätlgkeit gehörte er eine längere Reihe von Jahren hindurch der unter dem Vorsitz deS Wirklichen Geheimen RathrS v. Pape stehenden Kommission für Ausarbeitung eines Bürgerlichen Ge setzbuches für da» Deutsche Reich und zugleich al» sächsischer Bevollmächtigter dem BundeSrathe an. Nach dem Tode de» GeneralstaatSauwalteS vr. Held wurde er von Seiner Majestät dem Könige zum Generalstaatsanwalt ernannt, eine Stellung, auS der er nun jetzt an die Spitze de» Justizministlrium» be rufen worden ist. — An die Stelle de» am 1. Juli au» seinem Amte scheidend« Her« Schuldirektor vr. Michel wurden gewählt aü Direktor für die Knaben« und Allgemeine Fortbildung- Schule Herr Direktor vr. Göhl - Freiberg und als Direktor für die Mädchen« und gewerbliche Fortbildung- - Schule Herr Direktor Vr. Schöne. Drüben (Dresden). — Bon der gestern stattgehabtm Sitzung de» Kret». auSschusse» der königl. Kreishauptmannschaft Dresden wird u. A. berichtet: Der Stadtrath und verschiedene größere Etablissement« in Riesa hab« schon längere Zeit Ver handlung« mit Berlin unterhalten weg« Erlangung einer RetchSbank- Nebenstelle. Da der Reichsbank Garantien sür ein« Mindesttantiöme von 3000 Mark gegeben worden find, so war diese Bank geneigt, versuchsweise auf die Dauer von 5 Jahren eine Nebenstelle in Riesa zu erricht« unter der Bedingung, daß derselben Gemeindeabgabenfreiheit sür 5 Jahre bewilligt werde. In Rücksicht auf die wirthschaftliche Wichtigkeit der genannten Bankstelle haben sich die städtischen Kollegien von Riesa sür die DiSpenSertheilung ausgesprochen. Dieser Befürwortung folgte der Krrisausschuß nicht; die Bewilligung der DiSpenSertheilung wurde abgewlesen. Die Stadtgemeinde Riesa kam um die Genehmigung zur Ausnahme einer Anleihe in Höhe von 800000 Mark ein. Dem Gesuche war die Begründung der Nothwendigkeit, die Dar legung des Vermögensstandes, di« projektirte Verwendung, der Amortisationsplan und sonstige nothwendige Beilagen angefügt. Die Sächsische Bank und die Dresdner Bank haben sich bereit erklärt, die Anleihe zum Kurse von 99,75 zu übernehmen. Da alle Umstände sür die Anleihe günstig lagen, erfolgte deren Br- fürwortung einstimmig. — Im Stadtpark soll morgen Nachmittag vom Trom petercorps deS 3. Feld-Art.-Reg. Nr. 32 ein Concert statt find«, auf daS hiermit auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht sei. Bei der jetzt wieder vorherrschenden sonnig-warmen und bez. schwülen Witterung ist der Aufenthalt im Stadtpark jetzt ein besonders angenehmer, zumal auch die Bewirthschaftung des Parkrestaurants sich allseitiger Anerkennung erfreut. —)l( Uebermorgen, Montag, ist der Johannistag, er hat in vielen Gegenden, auch bei uns, eine schöne Sitte gezeitigt: Die Schmückung der Gräber lieber Heimgegangener. Gewiß eine pietätvolle Sitte inmitten der herrlichen Rosenzeit den theuern Dahingeschiedenen in treuem Angedenken daS schönste zu widmen, daS die Natur jetzt unS bietet. Kein schönere» Geschenk giebt eS, als sinnreiche Blumen. Sie werden nicht geschenkt in egoistischem Interesse der Wiedervergeltung. Man bemißt gerade diese» Geschenk nicht nach dem materiellen Werthe, sondern nach seiner inner« Bedeutung. Die Blumen sollen zur Zeit deS Volllebens und der weitvorgedrungensten Herrschaft deS verklärend« Sonnen lichtes die Todtensttlle und die Nacht de» Grabes mit ihrer Pracht und Frische auSgleichen helfen und an die Auferstehung erinnern, die den Sieg de» Leben» über den Tod verbürgt. — Die Konferenz für die deutsche Rechtschreibung wurde am 20. d. M. geschlossen. Wie bereit» mitgetheilt, soll e» der Konferenz gelungen sein, die wenigen noch bestehend« Differenz, punkte zwischen den einzelnen Lände« deutscher Sprache zu be seitigen. Daneben sind noch einige strittige Fragen der Recht schreibung, die einer baldigen Lösung dringend bedürftig waren, erörtert worden. So ist z. B. eine Verständigung darüber herbelgeführt worden, daß die Anwendung de» DehnungS-h er hkblich eingeschränkt werden soll. Beträchtlich sind diese Aender- ungrn kaum zu nennen, sodaß für den deutschen Buchhandel keine Nothwendigkeit vorliegen würde, die Schulbücher ic. plötzlich zu ändern. Hauptgewicht wurde immer darauf gelegt, eine ein heitliche Rechtschreibung hrrzustrllen, die nicht nur sür die Schule, sondern auch für die öffentliche Verkehr»- und Amtssprache Gel tung erlangen und auch in unserer Litteratur Eingang finden soll. Die- Konferenz trug selbstverständlich nur seinen vorbera- thenden Charakter, doch ist nach der hier erzielt« allseitigen Verständigung mit Sicherheit zu erwarten, daß die Regierung« der deutschen Bundesstaaten und Oesterreichs die angmommrn« Vorschläge billigen und auSführea werden. Wie die Litteratur, die Presse, da» Publikum sich dazu stellen wird, ist natürlich eine andere Frage. Wie die «Kölnische Ztg.' erfährt, sind die Thrilnehmer der Konferenz durchweg darin einig gewesen, daß an der Puttkamerschrn Orthographie möglichst wenig geändert werden soll, um ihre endgiltige Annahme in allen deutschen Etnzelstaaten und in Oesterreich rascher zu sichern. Nur ist man in der Weglassung des überflüssigen „d" in dm Worten wie Thor, Thür noch einen Schritt weitergegangm, dageg« hat man sich für die Beibehaltung de» „iv" in rvßisron, os- äiersQ sowie für Beibehaltung der großen Buchstaben in ihrer bisherigen Verwendung ausgesprochen, indeß eine bessere For- mulirung der daraus bezüglichen Regeln gesunden und durch den grundsätzlichen Zusatz: „In zweifelhaften Fällen schreibe man kleinen Anfangsbuchstaben' einen bemerkenswerthen Fortschritt angebahnt. — Der Behauptung gegenüber, daß bei den künftigen Steueroorlagen der sächsischen Regierung der ländliche Immobilien besitz freigelassen, dafür aber der städtische Immobiliarbesitz um so gründlicher gerupft werden solle, schreibt daS „Vaterland", daS offizielle Organ deS konservativen LandrsverrinS: „Wir halten es für unsere Pflicht, zu erklären, daß an dieser Mit theilung auch nicht ein wahres Wort ist." — Voraussichtlich am 26. Juni trifft aus dem Dampfer „Wittekind" ein größerer Transport Offiziere, SanitiitS-Osfizier», Beamte, Unteroffiziere und Mannschaften drs ostasiatischrn Ex peditionskorps in Bremerhaven ein. Frühere Angehörige säch sischer Truppentheile sind: vom 2. ostasiatlschen Infanterie- Regiment: 2. Kompagnie: Sergeant Pallasli, Unteroffizier Max Schneider, Gefreiter Hamdorf, Musketiere Brunner, Drechser, Rother, Paul Wolf, Mehlhorn, Büttner, Helbig; 3. Kompagnie: Unteroffizier Ebelt; 4. Kompagnie: Sergeant Rothe, Muske tiere Schönemann, Abicht. Vom 6. ostasiatischen Infanterie- Regiment: 3. Kompagnie: Musketier Gustav Wenzel; 4 Kom pagnie; Musk tiere Bruhn, Seifert. —* Der Sächsische Radfahrer-Bund, welcher sich über daS ganz« Königreich und die angrenzenden Gebiete erstreckt, feiert sein diesjährige- 10. BundeSfest in Altenburg, S.-A , in den Tagen deS 27. bi» 29. Juli. An Hauptveranstaltungen wird da» Fest bieten: Großer PreiScorfo, Kunstmeisterschaftsfahren, Preis-Duett- und PrriS-Reigenfahren, Festbälle rc. — Zur Geschäftslage aus der Elbe schreibt „Da» Schiff" unter Aussig, 18. Juni: Die Braunkohlenverladungen am hiesigen Platze haben sich in der vergangenen Woche auf gleicher Höhe wie vorher gehalten und dürft« auch sür die nächsten Wochen nicht stärkere, sondern eher schwächere Quanti täten zu erwarten sein, denn infolge der nun beginn«-« Erntezeit sind die Kohlenverladungen am hiesigen Platze immer etwa» schwächer gewesen. Der Zuzug leeren Laderaumes ist verhältnißmäß'g schwach, sodaß sich theilweise Mangel an dis poniblem Raum recht fühlbar macht und die Abladungen noch außerdem erschwert. Die Zuckerverladungen nehmen ihren schwach« ungestörten Fortgang ohne wesentliche Veränderung der bisherigen Frachten. Die Kohlensrachten sind gegenwärtig folgende: Nach Dresden 164 Pf., Meißen 180 Pf, Riesa 200 Pf., Dessau 250 Pf., Magdeburg 260 Pf., Tangermünde 300 Pf, Havelberg 370 Pf., Wittenberge, Dömitz, Hamburg 350 Pf., Brandenburg 340 Pf., Potsdam 360 Pf., Burg 400 Pf., Rathmow 300 Pf. pro Tonne bei 50 Zoll Wasser stand am hiesig« Pegel und Staffeln von 50 bi» 40 Zoll
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