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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190702260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-26
- Monat1907-02
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1907
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Riesaer W Tageblatt und Anzeiger Mlbebiatt und Mjüger). Telegramm-Adress«: I*>».-»-»- Fernsprechstell« Tageblatt Rt-sa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 48. Dienstag, 26. Februar 1907, abends. 60. Jahrg. Da» Riesa« Tageblatt «schrillt jede» Tag abend» mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition In Riesa 1 Mart 80 Psg., durch unsere Träger srci in» Hau» 1 Mart öS Psg., bet Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstalten 1 Mark 68 Psg., durch den Briefträger stet ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch Monatsabonnements werden angenommen. Anzeigen-Anuahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 89. — Für die Redaktion verantwortlich: T. Langer in Riesa. Sparkaffe Gröba verzinst sämtliche Einlagen mit 3 °/,. Die Berzinsung beginnt von dem ans die Einzahlung folgenden Lage und hört mit dem der Rückzahlung oorauSgehenden Tage aus. Die Einlagebücher werden kostenlos erteilt. Jetziger Einlagenbestand: L77771 Mk. 07 Pf. M AL 4» für daS „Messer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens . vormittag- s Uhr des jeweiligen Ausgabetage«. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 26. Februar. Zum Bußtage. Wieder ist für unser Sachsen land der erste Bußtag im Jahre gekommen und ruft unS auf zur Einkehr und ernsten Selbstprüfung. Er mahnt un» an die Rechenschaft, die wir am Ende unserer Zeit von unseren Werken und unserem Wandel zu geben haben, und legt unS dte,Frage nahe nach dem Ertrage an bleiben- den Gütern, die unser Leben unS gebracht hat, nach den Früchten von dauerndem Werte, die durch unser Wirken gezeitigt worden sind. Kanu schon der einzelne solchen Gedanken sein Herz nicht verschließen, wie sollte nicht die Gemeinschaft derer, die auf dem gleichen Grunde des Glaubens und der Hoffnung stehen, wie sollte nicht da» christliche Volk sich bewogen fühlen, gründlich und ehrlich die Schäden, an denen sein Wesen krankt, einzugestehen und auf Besserung und Heilung zu sinnen? Wehe denen, sagt der Prophet JesataS, die BöseS gut und Gute« böse heißen. Die Zeit, in der er lebte, hatte Aehnlichkett mit der Gegenwart. Damals waren die Gemüter durch zeit liche» Glück verwöhnt, an irdische Interessen hingegeben, dem Gedanken an die ewige Wahrheit und göttliche Ge- rechttgkeit entfremdet. Ist e» nicht heute ebenso? Der ««»gesprochene Weltstnn, das ausschließliche Ringen um die Güter, die von dieser Welt find, daS Sichgenügen- lassen an der Befriedigung des natürlichen Menschen und seiner äußeren Bedürfnisse hat kaum jemals eine so aus gedehnte Herrschaft erlangt wie in unseren Tagen. Die Unermüdlichkeit, mtt der man die Mittel irdischen Wohl- lebens zu steigern sucht, läßt für die stille Einkehr in die Innerlichkeit, für die Besinnung auf die Zwecke eines höheren Leben« und seiner ewigen Güter keine Muße übrig. Sehnend streckt sich da die Hand nach Rettung und Hilfe au«. Aber nicht in äußern Dingen liegt das Heilmittel, sondern allein in dem Glauben an da» Evangelium und in der Liebe, die diesem Glauben entsprießt. Die besten Gesetze, die strengsten Ordnungen, die weisesten Einrich- turgen vermögen nicht-. Ach, daß wir es lernten, unsere Schäden zu erkennen und daß wir nicht müde würden, für un» und unser Volk ?u bitten um den neuen, heiligen, gewissen Geist des Glaubens und der Zucht. Das wäre die bestei Frucht der Feier de- Bußtage«. Nicht ander« kann e« mit un« und um un« besser werden, als bi« e» in un« besser geworden ist. v. — Zur Eröffnung der FVutzschi ff ahrtschreibt miau aus Hamburg: Tie diesmalige Schiffahrtseröff nung vollzieht sich unter mancherlei Umständen und Schwierigkeiten, die Man zur Zeit der milden Witterung im Januar wohl kaum erwartet hat und bis zu deren Ueberwindung immerhin noch einige Wochen ins Land gehen dürfen. Ter anhaltend strenge Frost, welcher am 20. Januar einsetzte, hatte eben alle Kombinationen über den Haufen geworfen und den Interessenten wieder ein- Mal so recht zu Gemüte geführt, daß die Monate Januar und Februar Wintermvnade sind und auch im Berfrachtungsgeschäft als solche respektiert sein wollen. Während der langen Frvstperiode haben sich allerorten Hunderte von Kühnen angesamMelt, deren Abschleppen den Reedereien vorerst wochenlang zu tun gibt, und was speziell den Hamburger Markt anlangt, so steht zu be fürchten, daß sich in der ersten Zeit ein gewisser Man gel au Kahnraum fühlbar machen wird, der erst nach und nach durch neuen Zuzug ersetzt werden kann. Bei dieser Sachlage sind besonders billige Frachten vorerst umso weniger zu erwarten, als da« Geschäft im März naturgemäß ein äußerst lebhaftes zu werden verspricht. Man wird daher gut tun, den Bezug von Massenartikeln, welche nicht unbedingt schon im nächsten Monat herein genommen werden müssen, auf später zu verschieben, nachdem der erste Ansturm vorüber ist und allmählich wieder ruhigere Verhältnisse Platzgreifen. —* Dis vom Concess. Sächs. Schiffer-Verein in der 62. ordentlichen Hauptversammlung am 23. Februar beschlossene Erklärung gegen Einführung der Schtf- sahrtSabgaben hat folgenden Wortlaut: „Die Ab- gabenfreihett der Befahrung der natürlichen Binnenwafser- straßen de« deutschen Reichs ist durch die ReichSversafsung allgemein, für Elbe und Rhein im Besonderen durch die bestehenden völkerrechtlichen Verträge ausdrücklich gewähr leistet, kann daher ohne Abänderung der ReichSversafsung und der Verträge schlechthin nicht beseitigt werden. Die zur Verbesserung der Fahrrinne der natürlichen Wasser- straßen aufgewendetm Summen find vorbehaltlos bewilligt worden; auf dieser Voraussetzung beruhen sämtliche mtt Rücksicht auf die Schiffahrt von Gemeinden und Privaten an diesen Wasserfkaßen mit Aufwendung ungezählter Millionen geschaffenen kommerziellen und industriellen Ein richtungen und Anlagen, sowie die gesamte wirtschaftliche Entwickelung der von solchen natürlichen Wasserstraßen durchflossenen Gebiete mtt ihrem Hinterlands. Die Gin- führung von SchiffahrtSabgaben entzieht dieser Voraus setzung den Boden. Nachttäglich durch Abgaben diese üb rigens durch gehobene Steuerleistungen und durch Beförder ung des Gedeihens und der Blüte de« ganzen Lander längst wettgemachten Aufwendungen wieder einbringen zu wollen, verstößt gegen Treue und Glauben und ist unzu lässig und verwerflich. Jet« auch noch so geringe Abgabe würde eine schwere Schädigung der Schiffahrt aus den natürlichen Binnenwasserstraßen zur Folge haben, denn in allen VerkehrSbeziehungeu, wo di« deutsche Binnenschiffahrt mit anderen Beförderungswegen im Wettbewerb steht, würde sie der deutschen Schiffahrt Transporte entziehen und ihren Aktionsradius verkürzen. Zu schärfstem Wider spruch würde auch die Form der geplanten Abgabenerhebung nach Tonnenkilometern herausfordern, da sie daS Schwer gewicht der Belastung den oberen Stromgebieten aufbürden und dadurch einseitig Handel und Industrie dieser Gebiete und ihres natürlichen Hinterlande» in ihrer Wettbewerbs- und Ausfuhrfähigkeit aufs Empfindlichste schädigen würde. Gegen die Einführung von Abgaben überhaupt ist um so entschiedener Einspruch zu erheben, als diese ausgesprochener maßen zur Durchführung agrarisch - schutzzöllnertscher und anderer wirtschaftspolitischer Absichten mißbraucht und der Verwaltung der maßgebliche Einfluß auf die Entwickelung de« Gütertransportwesens nicht nur auf den Eisenbahnen, sondern auch auf den Wasserstraßen eing riumt werden soll. Die Versammlung erhebt deshalb gegen die geplante Er hebung von SchiffahrtSabgaben laut Protest und richtet an die verbündeten Regierungen und den Reichstag das dringende Ersuchen, der von Preußen beabsichtigten eigen mächtigen, dann aber nur unter Verletzung von Artikel 54 Absatz 4 der ReichSversafsung möglichen Einführung von SchiffahrtSabgaben auf den natürlichen Wasserstraßen mit allen verfassungsmäßigen Mitteln entgegen zu treten." —L Die BesuchSztffer der sächsischen Schiffer schulen hat im vergangenen Winter zwar eine kleine Steigerung gegen daS Vorjahr erfahren, sie blieb aber gegen die dem Jahre 1904 vorangehenden Jahre immer noch zurück. In Sachsen bestehen sieben Gchifferschulen, nämlich in Schandau, Königstein, Wehlen, Pirna, Dresden, Meißen und Riesa. Sie wurden zusammen in den letzten neun Schuljahren nacheinander von 157, 141 114, 116, 117, 100, 90, 98, 104 Schülern besucht. Von den 104 Schälern in diesem Winter entfielen 22 Schüler auf Schaudau, 6 auf Königstein, 10 auf Wehlen, 16 auf Pirna, 10 auf Dresden, 11 auf Äleißen, 29 auf Riesa, letzteres hatte somit die höchste Besuchsziffer von allen Schulen Dor neun Jahren besuchten die Schulen insgesamt 157 Schüler, wobei auf Schandau 42, auf Königstein 16, (Wehlen bestand noch nicht), auf Pirna 16, auf Dresden 40, auf Meißen 12 und auf Riesa 31 Schüler entfielen. Hierbei ist der Rückgang bet der Gchifferschule Dresden besonder« in die Augen fallend; er ging von 40 auf 10 zurück. Die Schifferschule Schandau wurde diesmal gegenüber von vor 9 Jahren nur halb so stark besucht, auch bet Königstein ist ein Rückgang von 16 auf 6 zu verzeichnen. Auf gleicher Höhe der Schülerzahl hielten sich die Jahre fast immer die Schulen von Pirna, Meißen und Riesa, wenn auch bei ihnen Schwankungen nicht aurblieben. Die meisten Schüler hat in den 9 Jahren Schandau mit 261 gehabt, ihm folgt Riesa mtt 231 Schülern; Dresden hatte 154, Pirna 128, Königstein 105, Meißen 102 Schüler seit 1898. Bon 6 aus 10 stieg d e Schülerzahl in Wehlen und insgesamt be suchten dort die Gchifferschule 61 Schüler in den acht Jahre» ihre» Bestehens. —L Der Güterumschlagsverkehr in den Elb- Häfen zu Riesa, Meißen und Dresden im Jahre 1906 er reichte zusammen die Höhe von 1151 494 t zu 1000 kg, daS sind gegen 1905 rund 50 000 t mehr, gegen 1904 aber, daS allerdings ein besonders wasserarme» Jahr war, 340 000 t mehr. Der Gesamtumschlagsverkehr hat in 1906 den zehnjährigen Durchschnitt um 118 000 i überschritten, er beträgt nämlich 1 033 461 t. Auf den Hafen Riesa entfallen von der Gesamtsumme im Umschlagsverkehr 556 589 t, und zwar wurden 55 785 t eingeladen und 500 804 t auSgeladen. Größer wie 1906 war der Um schlag nur in den Jahren 1897, 1898 und 1898; er be trug in diesen Jahren in runden Tausenden 573, 571, 568. 1906 war er rund 40 000 t größer al» im Jahre vorher. Den nächstgrößten Umschlagsverkehr halt« der König Albert-Hafen zu Dresden; dort wurden 100330 t «ingeladen und 254 830 t auSgeladen, also ein Güterum schlag von zusammen 355 160 t. Er ist um 5000 t größer als 1905 und hat damit eine noch in keinem Jahre seit 1897 erreichte Höhe erlangt. Am Alt- und Neustädler Elbkai in Dresden wurden eingeladen 10 505 t, auS geladen 126 619 t, zusammen 137124 t. 1897, also vor zehn Jahren, betrug hier der Umschlag 252 779 t, eine Ziffer, die hier nicht annähernd wieder erreicht wurde. 1906 war der Umschlagsverkehr um 11 360 t geringer al« das Jahr vorher. Der Meißner Elbhafen überschritt in seinem Güterumschlag zum ersten Male die 100 000 t. ES wurden dort 35 724 t eingeladen und 66 899 t auS geladen, zusammen 102 623 t. Mit diesen Ziffern wurde der zehnjährige Durchschnitt, der 84 762 t beträgt, bedeutend überholt. Neber dem Durchschritt war der Umschlagsverkehr die Jahre 1898, 1903 und 1905. DaS letztere Jahr war der Verkehr um 8534 t geringer als 1906. —* Für Reiselustige. Angesehene TaMen und Herren verschiedener Stände haben sich vereinigt, um allen Gebildeten, besonders aber den Lehrern, wirklich billige Svmmerreisen zu bieten. Es ist für die diesjährige Reise, so schreibt uns der geschäftsführende Ausschuß der „Ber einigung für deutsche Mittelmeerfahrten" ein großer fran zösischer Tarupfer rvn 5000 tous gechartert worden, der ca. 370 Fuß lang ist und über drei Tecks verfügt. Dieser steht den Teilnehmern während der ganzen 19 tägigen Fahrt zur Verfügung. Tie Fahrt beginnt am 16. Juli nachm. in Marsaille und führt zunächst zum Festlande Spanien, nach Barcelona, von dort zur „Perle des Mittel meeres", nach Palma auf Mallorca. Bon hier wird dis Fahrt nach dem schwarzen Erdteil, zur Küste Afrikas, angetreten. 2 Tage fesselt uns Algier, ebenso lange Tunis und Carthago. Nordwärts steuernd nehmen wir einen je 1 tägigen Aufenthalt in Palermo und Taormina, ehe wir an dem Vulkan Stromboli und der herrlichen Küste von Salerno bis Amalfi vorbei in Capri landen. 3 Tage bleiben wir darauf in Neapel und Ponrpeji, 3 Tage sind auch für Nom vorgesehen, wohin uns die Eisenbahn von Civitavecchia in kurzer Zeit bringt. Weiterhin gelangen wir durch die Straße von Bonifacio nach Corsikas Haupt stadt, Ajaccio, und besuchen dann das Paradies Europas, Montecarlo. Am 3. August vorm. landen wir im Hafen von Genua, von wo die Heimreise beliebig cmgctteten werden kann. Der Preis von 315 Mark für die ganze A-»S gelaugt die «Schste Nr. d. Bl. erst Donnerstag Abend zur Ausgabe. vttsjvNfZV svkftkU »ns«; Geschäftsstelle mutz Butztags den ganze« Tag geschlossen bleibe«. 'M!
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