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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191207292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-29
- Monat1912-07
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1912
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«nd A«r»tgr» MbrdlM «ü> Artiger) Montag, SS. Zeli ISIS, abea»S 174 SS. Jahrg R. Rtq. ?- Ni -i. M 7 K 7 M2rM - e-F-7: bA » — .. .»M M.>» Ä W Wt A^M^SS für da» ^Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» GstlAHGTNGHA twrmtttUK» - Uhr de» jeweiligen Ausgabetage«. Die »eschLst-fteUe. ..-. - -- -- ---- .... « WM schon lagen in den Wiesen Stühle. Tische, Vierfässer und aller Art HauSgeräte. Und di« Wirtschaft zum Wasserfall selbst ist nicht mehr zu erkenne«. Bom Erdgeschoß ist nicht» mehr zu sehen, so hoch liegen dort Steine von 1 Quadratmeter Größe, und Erbmassen haben alle Parterre räume zugefüllt. Die schönen Kolonaden gleichen einem Trümmerhaufen. Die Bewohner haben nur da» Leben retten können. Heut« Freitag war ein Aufgebot von gegen 50 Arbeitern mit Freilegung der Straße beschäftigt. Sonn abend soll da« gleiche Werk am Gasthofe beginnen. Der Schankbetrieb ist provisorisch im Freien errichtet worden. Mit Genehmigung der Behörde sind Sammelbüchse für die Geschädigten ausgestellt und gern gibt «in jeder Wanderer sei« Scherflein zur Wiederherstellung de» herr lichen Ausflugsorte».' —* Der kommandierende General de» IS. Armeekorps wird morgen auf dem Schießplatz« Heidehäuser dem Prüfungsschießen de« 2. Bataillon» Infanterieregiment» Nr. 134 beiwohnen und am Mittwoch auf de« Truppen übungsplätze Zeithain dl« 4. Infanterie-Brigade Nr. 48 besichtigen. —* Herr Kaufmann Bernhard Müller schreibt unS: Während in diesem Jahre mit seinem heißen, vorwiegend trocknen Sommer unsere Wetnstöcke vom Falschen Mehltau (?srono8pora vitiool») bisher verschont geblieben find, find hier und da die Anfänge der nicht minder ver heerenden Traubenkrankheit Echter Mehltau (Oläiuw luoksri) zu bemerken. ES gehört viel Aufmerksamkeit dazu, um rechtzeitig di« Symptome dieses Pilze» zu lon- flatteren. Im vorgeschrittenen Stadium natürlich, wenn Blätter und Träubchen vollständig mit aschgrauem Belag überstreut find, wird die sogenannte «Lohe- von jeder- mann erkannt, aber dann ist e» mit Vorbeugung» Mitteln zu spät. Vereinzelte graubelegte Spitzen an der Blatt- oberseite und dann und wann «in aufgeplatzte» veerchen, bei dem die Kerne herauStreten, da» find Zeichen de» Vor handensein» der Krankheit. Fall» e» noch nicht geschehen, ergreife man nunmehr sofort da» einzig wirksame Mittel: Ueberstäuben de» gesamten Stocke» mit frtschpulveristertem Schwefel. An dessen Stelle wird vielfach Schwefelblüte verabfolgt, welche jedoch weit weniger wirksam ist. — Der Fruchtbehang ist diese« Jahr ein ziemlich ungleichmäßiger. Teilweise steht man «ine Ueberfüll« von Trauben, teil- weise aber find nur schwach«, ertrag»lose Reben auSge- trieben, während viele Augen überhaupt versagten. Da» ist wohl mehr auf die vorjährige Trockenheit al» auf die Frühjahr»fröste zurückzuführen. —* Morgen Dienstag in den letzten Vormittags stunden findet auf dem Truppenübungsplatz Zeithain, iy der Nähe der langen Berge, ein Jagd rennen von den Offizieren der 23. Kavallerie-Brigade (Gardereiter-Regiment und Manen-Regiment Nr. 17) statt. —88 Le. Majestät der König haben au» Juist der Witwe de» Staat»- und Juflizmtnister» Dr. v. Otto nachstehende» Telegramm zugehe« lassen: «Frau Staat»- Minister v. Otto, Dresden. Di« so unerwartet gekommene Kunde von dem Ableben Ihre» Herrn Gemahl» hat Mich tief erschüttert. Ich spreche Ihnen Mein herzlichste» tief- gefühlteste» Beileid au». Gott stärke Sie in Ihrem liefen Kummer. Auch Ich verliere viel, einen treuen erprobten Ratgeber, der stet» Mein vollste» vertrauen besaß, und mehr al» da», «inen wirklichen Freund. Friedrich August.' — I« dem Telegramm bezeichnet der König den ver storbenen Minister al» seinen treuerprobten Ratgeber und mehr al» da», al» seinen «wirklichen Freund'. Der König hat hierzu all« Veranlassung, d«nn in manch« schweren sorgenvollen Stunde, wenn der Land«»-«« «er Lebe» und Der Plan über die Errichtung einer ober- und unterirdischen Telegraphenltnte in Hetzda liegt bei dem Postamt in Riesa vom 31. ab 4 Wochen au». Dresden-«., 26. Juli 1Sl2. Kaiserliche Vber-Postdiretttvn. Zugleich mit dieser ist zur Deckung de» Bedarf» de» LaudeSkulturrat» von den jenigen Grundstückseigentümern, auf deren Besitztum nach Abrechnung der auf Gebäude und Hofraum entfallenden Steuereinheiten 120 Steuereinheiten haften, ein Beitrag von einhalb Pfevuia auf jede Steuereinheit zu entrichten. Der Rat der Stadt Riela, am 29. Juli 1912. vertliches «nd Sächsisches. »«-!<>, 2S. gu» ISIL —* Bon der Elbe. Die reichlichen Niederschläge der Vorwoche, die im Gebiet der Oberelbe zu verzeichnen gewesen sind, haben eine beträchtliche Besserung de» Wasser- stände» zur Folge gehabt. Da» Wasser erreichte am Donnerstag mit 14 Zentimeter unter Null am Dreidner Pegel seinen Höchststand und ist seitdem wieder im lang samen Abnehmen begriffen. Wenn auch die besseren Wässer verhältnisse bei der gegenwärtigen trockenen Witterung schließlich nicht von langem Bestand sein werden, so sind die Schiffahrt»kreise doch wieder für einige Zett au» den Sorgen heran». Dl« unterweg» befindlichen Fahrzeuge konnten, ohne leichten zu müssen, heran gebracht werden und erreichten so ihre Bestimmungsorte schneller, al» wie «» sonst der Fall gewesen wäre. Der Verkehr war in der BerichtSwoche auf der Elbe sowohl wie an den hiesigen Umschlag»plätzen noch recht rege, flaute jedoch in den letzten Tage« etwas ab. Im Ttückgutumschlag im Hafen konnten noch alle Kräne flott beschäftigt werden; eine ge ringere Zahl Fahrzeuge mußte al» Reserve vorgemerkt werden, doch war der Andrang bet weitem nicht mehr so stark, wie in der Vorwoche. Getreidekähne wurden eben falls noch reichlich herangebracht, so daß sich ein ziemlich flotter Umschlagsverkehr entwickeln konnte. Ein großer Teil der herankommendrn Partien wurde wieder nach Dresden und Böhmen weiter gewiesen. Allem Anscheine nach wird sich da» Geschäft bä geringen Ankünften für die nächste Zelt in ruhigeren Bahnen abwickeln. Die Frachten haben mit Rücksicht auf den Wasserwuch» etwa» nachgegeben, sind aber im großen und ganzen noch so, daß die EchisfahrtStretbenben dabei ihre Rechnung finden dürften. —* Der gestrige Sonntag kennzeichnete sich durch ein« außergewöhnlich hohe Temperatur und durch eine schwüle Hitze, die fast an die tropische Gegend erinnerte. Abend» in der achten Stunde ballten sich am Horizonte dunkle Wolkenmassen zusammen, die sich bald darauf durch mehrere Gewitter entluden. Die ersten Gewitter zogen zwar nur seitwärts von Riesa vorüber, scheinen aber dort, wo fie auftraten, mit besonderer Heftigkeit sich ent lade« zu haben, von den nachfolgenden Gewittern be rührte« aber auch einige unsere Stadt und Umgebung. St« brachten einen wiederholt einsetzenden intensiven Regen. Bi» in die elfte Stunde hinein zuckten die Blitze und rollte der Donner. Heute vormittag hing der Himmel voll bleigrauer Wolken, die ab und zu den Fluren da» er quickende Naß spendeten, am Nachmittag klärte sich das »etter etwas auf. Da» am vorigen Donner»tag nachmittag über die Schandauer Gegend hereingebrochene Unwetter wird von einem dort in der Sommerfrische weilenden Herrn au« hiesig« Gegend in einem an un» gerichteten Schreiben wie folgt geschildert: »Donnerstag nachmittag, kurz nach 2 Uhr rollte über die Berge der sächsischen Schweiz mächtiger Donner. Elbauf- und «Ibabwärt» war in der Nähe Schandau» alle» mit schwarzen Gewitterwolken bedeckt. Im Kirnitzschtale müssen zwei Gewitter aufeinander gestoßen sein und haben In der Nähe von Lichtenhain furchtbar gewüstet. Am schwersten ist der beliebte Ausflugsort großer Lichtenhalner Wasserfall heimgesucht worden. Da» Bächlein, da» mit seinem sonst künstlich angestauten Wasser wohl schon tausenden von Wanderern ttn lieblicher Anblick »ar, wenn eß über di« Felsen hrreinrauschte, war ein mächtig« Strom geworden, ivom Wasserfall selbst ist ntcht» «ehr zu sehen. Li« Straße, auf der un» di« «lektrtsch« Bah« von Schandau hiuau»s«hr, gieicht einem wüsten Stein- und Sandhaufen. An der Ostrauer Mühle La» Mesa» Tageblatt «scheint sebra Ta, abend» mit ««»nahm« der Sonn- und Festtage. viertrMrltchrr ve»«aA«tt» btt Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart VV Psg., durch uns«»« TrSger kni in» Hau» 1 Mart SS Psg., btt Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch Monat«abonnemcntS werden angenommen. Anzttgen-Annatzme für die Nummer de» Rukgabetagr» bl» vormittag 0 Uhr ohne Brwühr. Preis für di« kleingrspaltene 4S mm breite «orpu-zeile 18 Psg. (Lokalprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonder«» Tarts. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — VeschöstSstelle: Gorthestraßr bv. — Für dir Redaktion verantwortlich: i. B.; F. Teichgräber ln Riesa. Tod eine» Menschen zu entscheiden hatte, war der ver storbene Staatsmann dem Könige in der Tat ein Freund in de» Worte» wahrster Bedeutung. Al» wertvollsten Edel stein in der Krone rühmt man da» Recht der Gnade, und während der Amtstätigkeit de» verstorbenen Minister» hat der König von diesem Recht den umfassendsten Gebrauch gemacht. Er hat nicht nur an seinen Geburtstagen zahl reichen Gefangenen die Freiheit wiedergegeben, sondern auf Vorschlag und Rat seines Freundes, des JustizmlnisterS Dr. Otto, manchem zum Tode verurteilten Verbrecher da» Leben geschenkt. Staatsminister Dr. Otto ließ eS sich ganz besonder» angelegen sein, die zahlreich einlaufenden Gnaden gesuche zu prüfe» und die herbetgezogenen Akten eingehend zu studieren. Dr. Otto machte dann dem Könige Vor schläge und der Monarch war stets freudig gestimmt, wenn er da» Recht der Gnade zur Anwendung bringen konnte. Der verstorben« Minister war stets bereit, harte Strafen zu mildern, die der Richter, durch bestimmte Vorschriften der Gesetze» gezwungen, mit innerem Widerstreben auSzu- werfen hatte. Da» kam namentlich oft auf Grund der sehr reformbedürftigen Bestimmungen unsere» Strafgesetzbuches über den Rückfallsdiebstahl vor. Hier ist die geringste Strafe unter Anwendung mildernder Umstände eine Frei heitsstrafe von 3 Monaten Gefängnis. Die 3. Strafkammer deS Dresdner Landgericht» mußte deshalb 1905 einmal einen armen Teufel, der ein Stück Wäscheleine im Wert« von 10 Psg. gestohlen hatte, zu drei Monaten Gefängnis verurteilen. Der verstorbene Minister erfuhr durch die Presse von diesem traurigen Fall. Er ließ sich sofort die Akten kommen und schlug nach eingehender Prüfung der Sachlage dem König vor, den armen Teufel zu begnadigen, wozu der König sofort bereit war. So hat der zu früh verstorbene Staatsmann, ohne daß die Oeffentlichkeit davon erfuhr, manche Träne getrocknet und manche» gebrochen« Menschenherz wieder aufgerichtet. Diese edle Menschen freundlichkeit brachte ihn aber ganz besonder» seinem König näher. — Früher wurde jede» Gnadengesuch vor den Thron gebracht und König Albert sowohl wie sein Bruder Georg, deren juristische Kenntnisse und Urteilskraft immer wieder da» Staunen der vortragenden Räte erregten, entschied«» jeden Fall selber; als eifrige Weidmänner hielten sie bei allen Forst- und Jagddelikten die Mild« für unangebracht. Diese genaue Prüfung jede» Einzelfalle» durch die Majestät führte aber zu einer Ueberflutung mit Gnadengesuchen. König Friedrich August hat etwa vierzehn Tage hindurch sich auch alle Gnadengesuche vortragen lassen, dann aber überließ er e» seinem „treuerprobten Ratgeber und wahren Freunde', die Gesuche zu prüfen. — Sachsen hat, wie noch erwähnt werden mag, noch eine Form der Begnadigung, di« in den meisten LirfaflungSstaaten ausdrücklich in der Verfassung verboten ist, nämlich die Niederschlagung vor dem Urteil. Hält die Regierung z. B. e» für politisch klug, daß gegen eine hochstehende Person auf eine Anzeige hin nicht vorgegangen wird, so stellt sie einfach alle wetteren Schritte der Behörden gegen sie ein. Die Niederschlqgung der Strafverfolgung geschieht jedoch sehr selten. — Man erkennt au» alledem, daß genug Vorsorge getroffen ist, um den zahlreichen Fällen, die sich ntcht alle über einen Kamm scheren lassen, gerecht zu werden. Die Humanität zeigt ihr leuchtende» Antlitz in allen diesen Vorschriften, di« ihre Entstehung dem Heimgegangenen menschenfreundlichen Staa»mann« mit zu verdanken haben. —l Der Bienenwirtschaftliche Haupt verein im Königreich Sachsen hielt am 27. und 28. Juli in LichieNstein-Tallnbrrg sein« 22. Haupt- und 29. Ver- treter-Bersammlung ab. Am Sonnabend vormittag waren die Prei»rtcht«r in der Bien,»wirtschaftlichen AMtstellnng im Garten dG Hotel» »um Gold»«, Heim tätig Wir geben hiermit bekannt, daß 1. der von der Sedanstraße neck Norden zu abzweigendrn Straße der Name „An der Sedanstraße" und .2. der von der Pausitzer Chaussee nach den Häusern de» Spar- und Vauvereln» führenden Straße der Name „Südstratze" beigelegt worden ist. - Der Rat der Stadt Riesa, am 29. Juli 1912. Die Grundsteuer auf den 2. Termin d. I. ist nach 2 Pf. für die Steuereinheit bi» längsten» * de» 14. August d. I» an unsere Steuerkasse abzuführen. Amtsölatt -"L?* für bk König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der GtaLt Riesq, sowie den Gemeinderat Gröda.
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