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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-19
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1924
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Riesaer H Tageblatt ' «nd Anreia^ Meblatt mr Amügrr). 77. Jahr« Montag, IN. Mai 1S24, abenvs Hannover verbleibt bei Preußen der rbeinischen Bevölkerung aber würde mau in Anbetracht der vollständig „legal erfolgten Loslösung Hannovers" den klaren Blick über den landeSnerräteriscken Ebaraktcr der separatistischen Bewegung verlieren. Es würde sich dann der Begriff verwischen, das« der rheinische Separatismus, der tatsächlich die Annäherung an Frankreich bestrebt, mehr zu erreichen sucht, als nur die Errichtung eines selbständigen rheinischen Bundesstaates. Die außerordentliche Zersplitterung der deutschen Par teien ist gerade sür das Verhältnis des s/teichcS zu den Einzelstaaten eine schwere Gefahr und würde ankerordent lich gesteigert werden, wenn zu dieser parteipolitischen Spaltung auch noch die staatliche Zerklüftung eintretcn sollte. Die Kämpfe zwischen Bayern und dem Reiche haben zur Genüge bewiesen, daß die politischen Gegensätze sich auch in den Beziehungen zwischen dem Reich« und den Einzelftaaten in sehr heftiger Weise auswirken, und es mutzte geradezu einen Anreiz sür alle unzufriedenen Ele mente bilden, die Loslösung von irgend einem deutschen Gliedstaat anzustrebeu, um der mißliebigen Regierung ent gegen treten zu können. Gegenüber Bayern hatten die pfälzischen Sozialdemokraten versucht, mit der Drohung der Loslösung der Pfalz zu operieren. Es zeigte sich dabei das klastische Schulbeispiel, datz cs den Franzosen immer wieder gelingt, an? den inneren deutschen Auseinander- setzungcn dunkle Quellen des Separatismus zu speisen. Gegenüber derartigen Erscheinungen mutz die Einheit LeS Reiches und die Unversehrtheit der deutschen Einzelstaaten mit allen Machtmitteln geschützt werden. In den parlamentarischen Kreisen beabsichtigt man bereits, den Artikel 18 der ReichSberfassuna, der den wrlfischen Separatisten die Veranstaltung einer Abstimmung ermöglicht hat, nunmehr aufzuheben. Ein solcher Schritt wäre im Interesse der Aufrechterhaltung des staatlichen Organismus in Deutschland unbedingt zu begrüßen. Ter Artikel 18 der NeichSversassnng ist überflüssig, weil weder wirtschaftliche, noch politische Erwägungen für eine Setd- stündigmachuug deutscher Gebietsteile bestehen. Tie Be seitigung dieses ungemein gefährlichen Artikels der Reichs verfassung werde auch die einzige Gewähr dafür bieten, datz die welfischen Separatisten iu Zukunft mit ihren reichs- Kameradeu! ES gilt, in dem uns aufgezwungenen Kampf auszuhalten, gewerkschaftliche Disziplin zu üben und nur den Anweisungen der unterzeichneten Organisationen zu folgen. Nur so ist die Gewähr gegeben, datz die Rnhrberg- arbeiterschaft in Ehren und ungebrochen aus diesem schweren Konflikt Herausgeber, kann. Die vier Bergarbciterverbände. X Hannover, IN. Mal. Las Endergebnis der gestern .»folgte» Vorabstimmung in Hannover, die darüber entscheidet, ob über die eventuelle Bildung eines selbständige» Landes Hannover überhaupt eine Volksabstimmung stattftndcn soll, ist folgendes: Von Ser Gesamtzahl der Abstimmungsberechtigten 17«NNVV haben 438 SKI mit „Ja" gestimmt. Ta jedoch die Anhänger einer Trennung Hannovers von Preußen rin Drittel der Gesamtzahl der Abstimmungsberechtigte», also 5W0KN Stimmen, nusbringen müssen, hat die Abstimmung sür eine» verbleib Hannovers bei Preußen entschieden. Besprechungen zwischen dem Reichskanzler «nd dem Reichspräsidenten. Berlin. Reichskanzler Tr. Marr hatte eine Unter- redung mit dem Reichspräsidenten Ebert, an den er das Ersuchen richtete, nunmehr die Vorverhandlungen über Nenbildnn« des ReickiSkabiuctis in die Hand zu nehmen. Ter Reichspräsident wird nunmehr die Führer der Deutsch nationalen empfangen, nm im Anschluß daran die Kühlung- nähme mit den gegenwärtigen Regierungsparteien aufzn- nrdmen. Wie wir hören, hat der Reichspräsident die Ab sicht. den Wunsch nuSznforechc», datz die Parteien ihm noch vor dem Zusammentritt de? Reichstages Mitteilung darüber machen, welche Persönlichkeit sie mit der Kabinettsbildung betraut zu wissen wünschen. Wenn cs nicht gelingen sollte, bis zu einem bestimmten Termin den Kandidaten für den Reichskanzlerposten seitens dec Parteien zn nominieren, wird Reichspräsident Ebert voraussichtlich an den Reichs kanzler Tr. Marr das Ersuchen richten, die Neubildnng des Kabinetts iu die Hand zu nehmen. Gin alliierter Schritt Lei der deutschen Regierung. Berlin. Wie unser außenpolitischer Mitarbeiter er fährt, haben die alliierten Botschafter bei der Reichsregie- rung einen Schritt unternommen, um über die Behandlung des Sachverständigen Gutachtens durch eine neue deutsche Meaiernna Aufklärung zn verlangen. Tie geaenwärtiaeu Auseinandersetzungen in Tentscbland über die Sachvcrstän- digenvorschiäge hätten ernste Leiorgniiss in Kreisen der alliierten Regierungen heroorgeru'en. ES wurde daraus bingewiesen. datz die cinneal ausgesprochene Annahme des Sachverständigen-Gutachten-S aufrecht erhalten bleiben müsse, da sonst die alliierten Regierungen nickt in der Lage seien, die Verhandlungen mit Dent'ckland fortznsetzcn. Vielmehr wäre man gezwungen, die in den Orgaui'ationSauSschistsen eingeleitetcn Vorarbeiten wieder cinzustellrn und Matz- nahmen in Ermäanng zu ziehen, die eine anderweitige Sicherstellung der ReparationSforderungeu au Deutschland ins Auge fassen. Ter Teutsche Tag i« Breslau ruhig verlaufen. '/Berlin. Der gestern in Breslau veranstaltet« Deutsche Tag ist den Blättern zufolge bis auf einen nnbe- deutenden Zusammenstoß zwischen Kommunisten und Stahl- helmlenien, wobei die Polizei die Ruhe bald wicdcrherftelleo konnte, ohne Zwischenfall verlaufen. Der Nlanentag in Fürstenwalde durch Kommunisten gestört. /Fürstenwalde bei Berlin. Kommunisten aus Berlin veriuchten eine von ehemaligen Angehörigen des hiesigen UlanenregimeutS veranstaltete Feier zu stören. Tic ankommenden Kommunisten wurden in bereitstehenden Zü gen sofort wieder nach Berlin zurücktranSportiert. Es kam nur zit kleineren Zusammenstösten mit der Polizei, wobei drei Pottzeibramtc, einer davon ziemlich schwer, durch Messerstiche schwer verwundet wurden. Ter Schiedsspruch von den Bergarbeitern abgelehnt. )( Essen. Wie der Alte Bergarbeiterverband mitteilt, haben der Verband der Bergarbeiter Deutschlands und der Gewcrkvcrein christlicher Bergarbeiter den am Frei tag in Berlin gefällten Schiedsspruch einstimmig ab gelehnt. Ter Zechenverdand nimmt an. /Essen. Ter Zechenverband bat ein Schreiben au den Reichsarbeitsminister gerichtet, in dem er erklärt, datz er fick trotz schwerwiegender Bedenken zu einer Nnnahme des Schiedsspruches sür den Ruhrbergbau entschlossen habe. Leitend dafür sei für ibn die Absicht gewesen, alles nur Möglicher» tun,um die bestehendenArbritSstreitigkeiten znit ihren verderblichen Folgen zu beende». Ausruf der Bergarbeiterverbiiude. /Bochum. Die vier Bergarbeiterverbänd« erlassen gemeinsam folgenden Aufruf: Kameraden! Die Bergarbeiterverbände haben in ihren Konferenzen am 17. Mai 1924 zu dem Berliner Schieds spruch Stellung genommen. Auf allen Konferenzen wurde der neugeschaffene Manteltarif sür annehmbar erklärt. Einstimmig jedoch wurde das Mehrbeitsabkommen ent schieden abgelehnt. Die Ablehnung erfolgte, weil weder eine besondere Bezahlung noch ein tariflicher Zuschlag für die Ueberarbeit in diesem Schiedsspruch vorgesehen sind. Die festgesetzte Frist für das Mehrarbeitsabkomme», das bis zum 31. März 1925 unkündbar laufen soll, ist von zu langer Dauer. Das Zweischichtensystem für die durchgehenden Be triebe mit einer Wochenschichtzeit von 58 Stunden mntz als besondere Härte für die davon betroffenen Arbeiter ange sehen werde». Klar und deutlich brachte die Konferenz zum Ausdruck, daß die Ruhrbergarbeiter gewillt sind, Mehr arbeit aus volkswirtschaftlichen Gründen zu leisten, wenn dieselbe als solche anerkannt und dementsprechend bewertet wird. Nach wir vor ist die Bergarbeiterschast bereit, zu der tariflich zn Recht bestehenden Arbeitszeit von 7 Stunden unter Tage und 8 Stunden über Tage zu arbeiten. Sie wird durch di« allen» Recht widersprechende Aussperrung seitens der Bergbauunternehmec an der Ausübung der Arbeit behindert. Der VolkSgesamtheit «wächst aus diesem Boraeben der Unternehmer em unermetzlicher Schade. Auf die Unternehmer allein fällt die Verantwortung. Ruhrbcrgteute! Verantwortungslose Elemente sind an der Arbeit. Uebrrall im Ruhrreoter auftauchend« Send- boten der KPD. versuchen, die gewerkschaftliche Difztpltn zu untergraben. Die Beauftragten der Union «nd der KPD. treten in offener «nd versteckter Form an euch heran mit der Aufforderung, Plünderungen und Gewalttätig keiten auszuüben. Dies«» Vorgehen erhöht die Gefahr der Zertrümmerung unserer »dmebrkrant und ist da» Best« kür öas Unternehmertum. Sin Notschrei der AuSgewiesenen und Bedrängte«. X Berlin. Ter ReicbSverband der AuSgewiesenen und Verdrängte» von Rhein und Ruhr erläßt folgende Kundgebung: Tie am Fuße des Otzberges versammelten Mitglieder des ReichSverbaudeS dec AuSgewiesenen und Verdrängten von Rbrin und Ruhr stellen vor aller Welt fest, datz mehr als 130000 wegen Erfüllung ihrer vater ländische,« Pflichten von Hans und Hoi Vertriebene nach Jahr und Tag immer »och von ihrer Heimat verbannt sind und datz über 1200 Gefangene ans gleichem Grunde in den Gefängnissen schmachten, obgleich der passive Widerstand von der gesamten Bevölkerung des besetzten Gebietes längst ausgegrben ist. Sie fordern die gesamte gesittete Welt an! dahin zu wirken, daß die AuSgewiesenen in ihre Heimat, ihre Wohnstätten und ihre Berufstätigkeit zurückkehren können und di« Gefangenen freigelassen werden. Tie Beratungen über die Soldnotrnbrmk mit Lord Kindersley. Berlii«. Zn den Meldungen einiger Blätter über eine vorherige Kontrolle der Gesetzentwürfe zur Ausführung des Sachoeritändigen-Gutachtens durch englische Delegierte wird von zuständiger Stelle mitgetcilt, daß in der Tat Vorbesprechungen über diese Entwürfe mit englischen Sachverständigen stattsinden werden. ES könne allerdings keine Rede davon sein, daß etwa Lord KinderSlev, der von englischer Seite als sachverständiger Delegierter dem Auf- sicktSrat der Gotdnatenbank angeboren wird, bestimmend auf di« Gestaltung der Gesetzentwürfe «inwirken wird. Vielmehr handelt es sich nur darum, datz diele Besprechungen mit Lord KinderSlev die Ansicht der englischen Mitglieder der Repko feststellen sollen, um von vornherein Schwierig- keiten ans dem Wege zu räumen und eine gegenseitige Verständigung herbeizufübren. Ebenso wenig zutreffend sei es, daß die Gesetzentwürfe vor der nächsten Zusammen- kunst der interalliierten Regierungen angenommen sein müßten. Die deutsche Regierung habe nur mit der Repko zu tun und «in bestimmter Termin stehe überhaupt noch nicht fest. Streikdrohuug i« Hirschfelde. Die Verhandlungen im ReichSarbeitsministerium über die sächsischen Steinkohlcngebiete waren bis Sonnabend nachmittag noch nicht zum Abschluß gelangt. Die kommu nistisch verhetzten Bergarbeiter in Hirschfelde haben am Sonnabend noch wie sonst gearbeitet, jedoch gedroht, ihre Kraftprobe am heutigen Montag zu unternehmen. Die Versorgung der sächsischen Industrie mit Strom ist sicher- gestellt. Wie die „Bcrl. Un." hierzu erfährt, ist ei» grober Teil der Belegschaft durchaus willens, zu arbeiten, sie siebt nur unter dem Terror einiger Kommunisten. Auch der Betriebs rat bat mit großer Energie von diesem unüberlegten Schritte abzuraten versucht, ist aber überstimmt worden, woraus der Vorsitzende des Betriebsrats sei» Amt nirdergelegt bat. Die Direktion der Aktiengesellschaft Sächsische Werke hat die Arbeiter weiter wissen lassen, daß sie diesmal nicht wieder, wie es nach Beendigung des letzten Streikes geschah, die Arbeiter in ihre alten Rechte hinsichtlich des Urlaubs usw. einfetzen, sondern sie als neneingetretene Arbeiter be- trachten werde. Der Beschluß der Arbeiterschaft vertagt. )( Zittau. Zum drohenden Ausstand auf dem Hirsch, selber Braunkohlenwerk wird gemeldet, daß dec Beschluß der Arbeiterschaft, von heute ab den Achtstundentag «inzu- führe», vertagt worden ist. Für Sonnabend abend war vom alten Bergarbeiterverbande eine Versammlung einbe- rufen worden. Eine endgültige Klärung der Sachlage kann jedoch erst eintrcten, wenn über Annahme oder Ablehnung LeS Berliner Schiedsspruches abgestimmt sein wird.. Schiedsspruch i« der rheinische» Metallindustrie. /Mannheim. Das zur Beilegung des Konfliktes in der Metallindustrie zusammengetretene Schiedsgericht fällte in Abwesenheit der Vertreter der Metallindustrie folgenden Schiedsspruch: 1. Die Arbeit wird in allen Be trieben der Metallindustrie sofort wieder ausgenommen. Maßregelungen dürfen beiderseits nicht voroenoinmen wer den. Die Wiederaufnahme des ArbeitsoerbäitnisseS gilt als Fortsetzung des früheren. 2. Die Wiederaufnahme der Ar- beit erfolgt auf der Grundlage des SchlichterschiedSsprncheS vom 14. April 1924. 3. Mit Wirkung vom 26. Mai er höht sich der bisherige Ecklohu von 55 ans 60 Psg. Die übrigen Lohnstufen richten sich danach im Sinne der bishe rigen Uebung. Die ErkliirnnaSsrist läuft bis »um 19. Ma« avrnd» 6 Uhr. ««d Anzeiger Medlatt m» AnMgrr). Da. M-I-rr l»«-blalt e-IM -l- amNIch-» ° der Am.syaoptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte vvd des Rates der Stadt Riesa. des Finaneamba Rieka nnd deü HanPtenllamtS Meißen. öi- 11k Das Niesacr Tageblatt erfchetvt jede« Tag abends >/,ü Uhr mit Äuinahme der Sonn- und Festtage. 8e»U«»tzrt>», gegen Vorauszahlung, für Monat 2 M. »0 Pf. durch Post, 2 Ai. 2z Pst durch Boten. Für den Fall de» Eintretens von Produktionöoertcuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir uv» das Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. Anzeigen jlir die Nummer de» Ausgabetage» sind bis 9 Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen unü Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für vie 89 mw breite, 3 mm hohe Grundschrist-Zeil« (S Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Reklamezeile 199 Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 59°,„ Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogcn werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlungS- und Erfüllung»»:!: Riei a. Achttägige Ümel!,ai:ung?beilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Truckerei, der Lieferanten oder de: Beförderung»-inrichtu'ngen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethcstrake 5V. 'i- Lerantwortlich sür Redaktion: Heinrich Ublemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrick, Riesa. Die am Sonntari in bannovrrschen Gebieten durch- aeführte Volksabstimmuna über die weitere Zugehörigkeit zn Preußen hat die Gefahren des welfischen Sevaratismnö grell beleuchtet. ES ist ein Glück, daß die Bevölkerung von Hannover cS abgelehnt bat, sich für die Ziele der deutsch-hannoveraniscben LoSlösungsbewegnng zu entscheiden. Die französische Politik, der es bisher nicht gclunaen ist, ihre Bestrebnngcn auf Zerschlagung des Deutschen Reiches zum Erfolg zu führen, hätten einen Sieg feiern können, wenn die Abstimmung in Hannover die erforderliche Mehr heit für die Zertrümmerung Preußens ergeben hätte. Tas sind elementare Wahrheiten, deren Kern man in der deutich- hannovcranisckeu Bewegung weder cinsehen kann, noch ein sehen will. Man wird den Führern der Welfen nickt ohne weiteres nbsprecken wollen, datz sie sich als gute Deutsche fühlen und nicht die Absicht haben, den Bestand des Deutschen Reiches zu gefährden. Sie haben aber unbewußt schwere Gefahren für unser Vaterland heraufbeschworen, indem sie die Lostrennung Hannovers vom preußischen Staat anstrebten. Nur durch die Zusammenfassung der deutschen Stämme zu einem einheitlichen Ganzen ist es der Politik Bismarcks gelungen, Deutschland zur Größe zu führen. Tas einige deutsche Reich stund dem Altkanzler als das Höchste vor Augen, und sein Grundsatz, Preußen als größten Bundesstaat ungeschwücht zu erhalten, hat die Festigkeit der Reichsidee gewährleistet. Die welfischen Separatisten scheinen vor allen Dingen zn übersehen, zu welchen Folgen eine LoStrennuug Hannovers von Preußen führen würde. Wenn erst einmal Hannover sich von Preußen losgelöst hat, so werden auch die rheinischen Separatisten es sür zulässig halten, eine Volksabstimmung oie wernnven ^eparniinen ui Znrnnu nur cyrcn rci über die Lostrennung der Rheinlands zn veranstalten. In I feindlichen Bestrebungen keine Erfolge erzielen werden.
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