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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192503028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-02
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1925
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Riesaer G Tageblatt und Anreiaer iLlbcblatt UN- Ameiaerf. und Anzeiger lLlbebiatt UN- Ameigers. Lrahtanschrist: Tageblatt Mesa. Fernruf Nr. 2d. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Betanntmachuugeu der AmtShauvtmanuschast Großenhain, des Amtsgerichts, der AmtSauwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Rieka, des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Bieiken. Postscheckkonto: Dresden 1LSS Girokasse Riesa Nr. ÜL SL. Montag, 2 Miir; 182», adeiids. 78. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» '/,» Uhr mit Ausnahme der S,ii» und Festtage. Bezugspreis, gegen Barauszahlung, ,ttc einen Monat 2 Mark Pseimig durch Post oder durch 'stoten Für den Fall de« Eintreten» von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Malcrialienorciie behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Rachforderung vor. 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GeschästSitelle: «sactbettrake 5i>. verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhl^inann, Riesa: sür Anzeigeilteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. üeeräiMg Mert» W ll-nnerstsg in keiüelbei'g. M Aiillkk- M MMWWWM. )( Berlin. Die Traucrfeier der Reichsregierung für de» verstorbene» Reichspräsidenten findet am Mitt- woch, den 4. März, nachmittags 3 Uhr, im Hause des Reichspräsidenten statt: der Reichskanzler wird hierbei die Gedenkrede halte». Im Anschluß an diese Feier erfolgt unter militärischer Traucrparade die Nebersührung zu«» Potsdamer Bahnhof; der Weg des Trauerkondnkts geht durch das Brandenburger Tor um das Reichstagsgebäude herum: dort findet vor dem auf der Rampe haltenden tlcicheuwagen eine Abschiedskundgebnng des Reichstags statt, dessen Präsident den letzten Gruß der deutschen Volks vertretung überbriugen wird. Dieser Trauerakt wird zu gleich größeren Mengen der Bevölkerung die Gelegenheit geben, dem toten Reichspräsidenten die letzten Grüße dar zubringen. Daraus wird der Zug den Weg durch die Friedensallee und die Budapester Straße nach dem Pots damer Bahnhof fortseben, dessen Portalsront einen wür digen Trancrschiiinck erhalten soll. Vom Potsdamer Bahn hof findet dann etwa 6'.', Nhr abends die Iteberfnbrung nach Heidelberg statt, wo Donnerstag vormittao die Beerdigung erfolgen wird. BklMniW -er MM» Werim. Aus Anlaß des Ablebens des Herrn Reichspräsidenten ordnet die sächsische Regiernng hiermit folgendes an: 1. Oesfentlichc Musikvorsührungen, Lustbarkeiten, Sckau» spielvorstellnngen, cinschl. der Ltchtspielvorführungcn, wer den für den 28. Februar, den 1. März 1925 und am Tage der Beisetzung des Herrn Reichspräsidenten verboten. 2. Bis zum Tage dec Beisetzung cinschl. haben alle öffentlichen Gebäude des Staates nnd der Gemeinden, cinschl. der Schulen, sowie der im wesentlichen aus Staats mitteln unterhaltenen Ltiftungsgebäude halbmast zu flaggen. 3. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Dresden, den 28. Februar 1925. Für das Gesamtminifterium: Der Ministerpräsident, gez. Heidt. Zer RMriil der MWreM«. )( Berlin, 28. Februar. AUS Anlaß des Todes des Reichspräsidenten hat die Reichörcgierung nachstehende Kundgebung erlassen: Am heutigen Tage ist der deutsche Reichspräsident Friedrich Ebert aus dem Leben adbcruseu worden. Tief erschüttert steht die deutsche ReichSrcgieruug und mit ibr das deutsche Volk an der Bahre des deutschen Staats- oberhauptcS. Mit Friedrich Ebert ist der Monn dahin gegangen, der unter Einsatz seiner starken Persönlichkeit er reichte, daß in den Wirren der Revolution die Einberufung der Nationalversammlung aus freier Wahl des deutsche» Volkes beschlösse» u»d durchgeführt nnd damit dem deutschen Staatsleben wieder eine gesetzliche Grundlage gegeben wurde. In schwerster Zeit hat er das Amt des deutsche» Reichspräsidenten mit vorbildlicher Gewissenhaftigkeit und staatsmännischer Klugheit verwaltet und dabei in der Heimat wie im Auslande reiche Anerkennung erworben. In den außenpolitischen Wirrungen, die nach Kriegsende dem Deutschen Reiche erwuchsen, hat er die Verantwortung der Entscheidungen ans sich genommen, die nach vielen Miß erfolgen endlich den Weg zum Wiederaufstieg anbahnten. Unparteilichkeit nnd Gesetzlichkeit waren die Richtlinien seiner Amtsführung. Die Charaktereigenschaften des Menschen Friedrich Ebert und die hervorragende Begabung des Staatsmannes, der an der Spitze des Deutschen Reiches gestanden bat, haben ihm bei all denen, die den Mann und sein Wirken kannten, Wertschätzung und Verehrung er- worben. Er hat dem deutschen Volke nnd dem deutschen Vaterlande in schwerster Zeit als aufrechter Mann gedient. Dr. Luther. Dr. Geßler. Dr. Brauns. Dr. Streseman». Gras v. Kanitz. Stingl. Schiele. Dr. Neuhaus. Dr. Freuten. Dr. Kröhne, v. Schlichen. -t- Wie Reichskanzler Dr. Luther infolge der schwere» Er krankung des Reichspräsidenten Ebert dessen vorläufige Stellvertretung verfasiiingSniäßig zu übernehmen hatte, so tritt auch »ach dem Abschetden des Herr» Ebert die vorläufige SteUvertretung ci». In bezug auf die weitere Regelung der Stellvertretung liegen noch keine Beschlüsse vor. Es kommen zwei Möglichkeiten in Frage: Entweder wird Reichskanzler Dr. Luther durch Reichsgesetz mit der Stellvertretung bcanstragt, waS uach der Verfassung bei längerer Be- Hinderung des Reichspräsidenten zu geschehen hat, oder die Neuwahl des Reichspräsidenten wird sofort augesetzt. Dann füllt für die Zwischenzeit bis zur Wahl dem Reichs kanzler die Stellvertretung weiterhin automatisch zu. Welcher von den beiden Wegen beschritten wird, entscheidet der Reichstag. Reichspräsident Ebert 1°. Ar MM gilt M Äg -er NW«. Berlin. (Funkspruch.) Zur Behebung vielfach auS- gebrochcncr Zweifel wird vom amtlichen preußischen Presse dienst niikgeteilt: Als Tag der Beisetzung des Herrn Reichspräsidenten im Sinne der Verordnung des vreu- stischen Staatsmiuisteriums vom 28. Febrnar gilt Mitt» woch der 1, März. Die Ueberführuuq -er Leiche des Reichs-riisidenteu vom West-Sanatorium nach dem Hanse des Reichspräsi denten in der Wilhct,«strafte ist in der Nacht vom Sonn abend zum Sonntag 12 Uhr in schlichter Form vor sich gegangen; nur die Söhne, der Schwiegersohn, ciniac nahe Freunde und die Beamte» des Büros des Reichspräsidenten folgten im Wage» dem Sarge, der mit der Präiidcntenflagge bedeckt ans einen« mit vier Pferde» bespannte» Leichenwagen aufaebahrt war: ein Reichsmehrkommando von einen« Offizier nnd 19 Mann umgab den Wagen als Ehrenwache, ein Zug berittener Schutzpolizei führte und schloß den Zug, der rechts und links von einem Spalier Schutzpolizei begleitet wurde. Auf dem ganzen Wege hatte sich trotz der späte» Nachtstunde und trotzdem keinerlei Bekanntgabe des Zeit punktes der Ileberführnng erfolgt «vor. eine große Menschen menge cingefniiden, die den Tranerzug ehrfurchtsvoll und entblößten Hauptes vorbeiziehcn ließ. Von« Brandenburger Tor bis zur Wilhclmstraße hatten Anqehörigc des Reichs banners Sänvarz Rot-Gold mit Fackeln und umflorten Fahnen Ausstellung genommen. Ilm 1 Uhr traf der Tranerzug vor dem Hanse des Reichspräsidenten ein, «vo die Leiche in« Arbeitszimmer des Verstorbenen anfgebahrt wurde: vier Unterosfizicre der Reichswehr halten nm Sarge die Ehrenwache. Das Reichstagspräsidium bet Frau Ebert. Berlin. (Fuiikspruch.) Frau Reichspräsident Ebert empfing nm Sonntag das Präsidium des Reichstages, vertreten durch Präsident Loebe, Vizepräsident Dr. Rießcr und Direktor beim Reichstag Galle zur Entgegennahme des BeiteidSnuSdrilckS des Reichstages. Die Beteilig«»« des Reichstages wurde in der Form vereinbart, daß der Tranerzug nach der Feierlichkeit im Palais des Reichspräsidenten auf dem Wege zum Pots damer Bahnbofe vor dem Reichstage halten und Präsident Loebe dem Heimgcgangcne» die letzte«« Grüfte deS deut schen Volkes zu«» Ausdruck bringt. Präsident Loebe und eine Reihe von Reichstags- abgeordnetcn werden die Ucberführung nach Heidelberg begleite» und dort am Donnerstag vormittag an der BeisetznngSfcicr teilnchnien. Erst nachdem die Beisetzung erfolgt ist, wird au« Nach mittag nm 3 Uhr der Reichstag seine Plenarsitzung abhalten, in der eine weitere Trniierkniidgebnng nicht in Aussicht genommen ist. * Mei-M-O« -kk MM» MM«. Tie sächsische Regierung bat aus Anlaß des Ablebens deS Reichspräsidenten Ebert folgende Telegramme gesandt: Frau Ebert, Berlin, Wilhelmstraßc. Mit ausrichtiacr Trauer empfange ich die 'Nachricht vo» den« plötzlichen 'Ab leben Ihres von mir hochverehrten Gemahls, des Reichs präsidenten, und spreche Ihnen namens der sächsischen Re gierung die tiefste nnd innigste Anteilnahme ans. Die sächsische Regierung betrauert mit dem gejamten deutschen Bolte in ihm nicht nur einen Staatsmann, dem die Geschicke TcntscblandS in schwersten Fahren auvcrtrant waren, sondern auch einen deutschen Mann lauterster Gssinnnna, Vesten hervorragende persönliche Eigenstba'ten ibn unvergessen machen werden. Ministerpräsident Heidt. ReichsregiernngBerlin, Reichskanzlei. TaS Ableben des Herrn Reichspräsidenten hat die sächsische Regierung in tiesste Trauer versetzt. Die Verdienste des Heinigeanugcnen, der in Deutschlands schwerster Zeit an der Stütze des Reiches stand, gehören damit der Geschichte a». Boller Dankbarkeit aedenkt die sächsische Regierung der uucruiüdlichen Arbeits kraft, mit der der heinigeaanqene Präsident in« unerschütter lichen Glauben an den Wiederaufstieg des deutschen Volkes sich dieser Ausgabe unterzogen hat. Der Ncicksregicruiia, die an erster Stelle durch dei« Verlust sckme» 'rosten ist, spricht die sächsische Regierung ihre nusrichtiae Tcunubiue ans. Ministerpräsident -Orldt. Tie Kundgebung des Sächsischen Landtags. Ter Sächsische Landtag hat beute aus Anlaß des Ab lebens des Reichspräsidenten folgende Telegramme nbgehcn lassen: Hochverehrte Frau Reichspräsident! Mit tiefer Betrübnis habe ick die erschütternde Nach richt von den« Heimgange Ihres Gatten, des allvcrehrtev nnd hochaeschätzten Herrn Reichspräsidenten, erhalten. Ich spreche Ihnen und der geschätzte«« Familie des Verschiedenen im Namen des Sächsischen Landtages die auiriebtivste Teil nahme aus. Winkler, Präsident des Landtages des Freistaates Sachsen. An die Regierung Berlin! Ties erschüttert von der Nachricht über den Heimaan? deS Herrn Reichspräsidenten gestatte ich mir, der Reicks- regieruna im Namen des Sächsischen Landtages die auf richtige Teilnahme auSzusprecken. Winkler, Präsident des Landtages des Freistaates Sachsen. M MilWM uO -os WW-en k-ktls. il Berlin. 28. Februar. Ter Reichswehrminifter hat folgenden Befehl an die Reichswehr erlassen: Tas Deutsche Reich hat sein Oberhaupt durch einen jähen Tod verloren. Tie deutsche Wehrmacht erweist ihrem tote«« Oberbefehlshaber den letzte«« Gruß in ehrfurchtsvoller Trauer. Sein Sinn und seine Tatkraft gatte«« ihren« Wohl, Sei«« Name wird ii« ehrenvollem Angedenken bleiben. Zum äußerer« Zeichen unserer Trauer ordne ich an: Die Reichskriegsflaqge ist auf alle«« militärischen Ge bäuden und an Bord der Schiffe bis nach der Beisetzung Halbstock zn bissen. Es ist bis nach der Beisetzung kein Spiel zn rühren. Das Spielen bei Totengedenkfeicrn bleibt gestattet. gez. Reichswehrminister Geßler. Die letzte« Stunde» des Reichspräsidenten. Reichspräsident Ebert hatte selbst, entgegen den An sichten seiner Aerzte, seinen Angehörigen gegenüber schon an« Freitag geäußert, daß er die schwere Krankheit kann, überstehen «verde; seit Freitag mittag hatte er das sicher« Gefühl seines bevorstehenden Endes. Er fühlte sich außer ordentlich schwach. Die Familie batte daher einen ausge sprochen «lilgünstigcn Eindruck von ihrem Besuch behalten zumal auch äußerlich der Kranke ein verfallendes Aussehen trug. Gegen 0', Uhr nachmittags verließen die Familie», angehörigen des Reichspräsidenten das Sanatorium. Tic Aerzte gaben jedoch noch nicht alle Hoffnungen aus. Sie meinten, daß Herr Ebert in« meviziiiischen Sinne nicht schwach sei und daß seine starke Natur «hm helfen würde. Im Laufe der Nackt trat dann eine weitere Abnahme der Kräfte des Patienten ein und besonders die Herztätigkeit wurde trotz aller Reizmittel immer schwächer. Am Sonnabend morgen war es auch den Aerzte» klar daß menschliche Kunst hier nichts mehr zu retten vermöge, und cs wurden die Gattin des Reichspräsidenten und seine Kinder in schonender Weise verständigt. Sic begaben sich sosort an das Krankenlager des Gatten und Vaters, der jedoch das Bemußtscii« schon verloren hatte. In Agonie düininertc der Kranke bis gegen 10 Uhr und erwachte daun nur noch einmal sür wenige Sekunden, Darauf trat abermals eine tiefe Bewußtlosigkeit ein, und fünfzehn Minuten später entschlief der Reichspräsident Ebert sanft, ohne die Schmerzen, die sich in der Nacht iviedcc eingestellt hatten, zu empfinden. Der Reichskanzler ' an der Bahre des Reichspräsidenten. ,.st Berlin. Am Sonnabend nachmittag begab sich Reichskanzler Tr. Luther in Begleitung des Regierung--. ratS v. Stockhausen in das West-Sanatorium und legte au der Bahre deS verstorbenen Reichspräsidenten Ebert weiße Rosei« nieder. PriWcntenwahl am 29. April k * Berlin. Wie verlautet, kann als »ehr wahrscheinlich angenommen werden, daß die Präsidentenwahl bereits am 2». Skpnl stattfindet.
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