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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-05
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1931
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Mesaer G Tageblatt ««d Anzeiger sLldetlM mir Anzeiger) Drahtanßhrst» Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. «. Postschrckkorrt« Dresden ILSE Girokaffe: Riesa Nr. Lll. Da» Meftrer Tageblatt ist da» zur Beröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Großenhain, de- Amtsgericht» und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesch de» Finanzamt» Riesa und de» HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 232. Montag, 5. Oktober 1S31, abenvs. 84. Jirhrg. Da» «Mae, La« blatt «scheint i«»e« Laa abend» Uhr mtt Ausnahme der Sonn, und Festtage. vezn-SPret», gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne tzustest. gebühr. Für den Fall de» «ntreten» von Produktion,Verteuerungen, Erhöhungen der Löhn, und Materialtenpreise behalten wir un« da» Rechl der Preiserhöhung un^ ttachforderung vor. Anzeige» Nir die Nummer de» vuSoabetaae» sind bi» S Uhr vormittag« auf,»geben und im voraus zu bezahlen; »ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nichi übernommen. Grundpreis für die VS mm breit, S mm hohe Grundschrift-Zeil« (6 Silben) 2S Gold-Pfennig»; die 8S mm breit« Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Sag 50°/ Aufschlag. Fest« Tarife, vewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfSllt, durch «läge eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung^ und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unter',cltungsbe,läge -Erzähler an der Elbe". — Im Fall, höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen drS Betriebe« der Drucker«, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungen - ha» der Beziehe, «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftratze ü» Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. interhilfe in Sachsen. Dresden. 5. Oktober. Unter dem Vorsitz des Innenministers Richter fand eine Sitzung des Landesausschusses der „Sächsischen Nothilfe 1S30" statt. Aus dem Bericht über die Maßnahmen im vo rigen Winter ist hervorzuheben, daß Orts» und Bezirksaus schüsse der Sächsischen Nothilfe sich in sämtlichen Amtshaupt mannschaften und den meisten bezirksfreien Städten gebil det hatten. Die Nothilfe konnte sich der weitestgehenden Un terstützung der Bevölkerung erfreuen. Neben erfolgreichen Sammlungen von Kleidung, Lebensmitteln und Brennstof fen erreichten die Geldspenden im ganzen Land den Ge samtbetrag von SS4 000 RM. Durch die verschiedenen, der Nothilse anaeschlossenen verbände konnten mindesten» drei Viertel Millionen Reichsmark in Sach- und Geldunterftüt- zungen den Kreisen der Hilfsbedürftigen zugesührt werden. Als besonders erfreulich war die Arbeit der Ortsausichüsse in Dresden, Wurzen, Glauchau und Riesa und die der Be zirksausschüsse in Marienberg, Schwarzenberg, Rochlitz, Chemnitz-Land heroorzuheben. Die Regierung wird in den nächsten Tagen mit einem Aufruf an die Bevölkerung herantreten, die Winterhilss- Maßnahmen der beiden Arbeitsgemeinschaften tatkräftig zu unterstützen. Um eine Zersplitterung des Sammelwerkes zu vermeiden, soll in der Zeit vom 15. Oktober 1631 bis 31. März 1932 an andere Verbände und für andere Zwecke ein« Sammlungsgenehmigung für Sachsen nicht erteilt wer- den. Vereine und Verbände, die sich an den Sammlungen beteiligen wollen, müssen sich einer der beiden Arbeitsgemein schaften angliedern. Beide Gemeinschaften werden über das Ergebnis ihrer Sammlungen sowie deren Verwendung den amtlichen örtlichen Stellen Rechenschaft ablegen. H- In erste Unis. Aehnlich wie im Reiche ist auch in Sachsen in diesem Jahre wieder eine Winterhilfe durch die Landesspitzenver- vänbe der freien Wohlfahrtspflege ins Leben gerufen wor be«. Der Minister des Innern Richter hat de« Ehren vorsitz übernommen. Die beteiligten Verbände erlasse» soeben folgenden Ausruf: Wir wollen helfen! Was seit langem als Immer dunkleres Wetter über unser deutsches Volk heraufzog, beginnt, sich in unheim licher Weise z« entladen. Aus Not von einzelnen ist Massennot, ist ungeheure Volksnot geworden. Bolksnot aber fordert Volkshilse. Die unterzeichneten sächsischen Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege rufen darum zu einer solchen Volkshilse auf. Wir wollen helfen. Wir rufen in erster Linie die Kreise, die «ns nahe« sichen, zu Opfer und Dienst. Jeder soll sehen, wo in seiner Nmgcbnng Not ist, soll zu Helsen suchen von Mensch zu Mensch, von Familie zu Familie, von Nachbar zu Nachbar. Dabei wollen wir nicht nach Stand und Klasse, sondern unr danach fragen: Wer bedarf meiner Hilfe, «nb wem kann ich helfen? Wir rufen ans, ans aller Kraft mitznhclfe«, der furcht baren äußeren Not zu steuern. Arbeitslosigkeit «nb damit Hunger und Kälte sind die bitterste« Feinde, die im kommenden Winter unser Volk deren«««. Aber darüber hinaus brancht es seelische Hilfe, Trost und Zuspruch, Verstehen vnd Ausmnnterung. Unser H ulk leidet Not an seiner Seele. * Wir wolle« helfen. Ueberall im Lande werden sich unsere Krennde zusam- mentun mit allen Stellen, die helfe« wollen, um das Hilfs» werk nach besten Kräften durchzuführen. ltngehcner ist die Not, ungeheuer die Aufgabe, die vor i ns liegt. Darum rufen wir alle, die guten Willens sind, a,k, s'ch mit «ns znsammenzuschließen in dem opferbereite« <5"tschlvtz: Wir wolle« Helse«. Der Arbeitsausschuß für die Sächsische Nothilse. sgez.) Richter, Minister des Innern, Ehrenvorsitzender. Gcsamtverband der Inneren Mission. CaritaSvcrband für die Diözese Meißen. Sächsisches Rotes Kreuz. Sachs, israel. Memeindeverband, LandeSwohlsahrtsft. 5. Woßl'ahrtSverband, Landesverb. Freist. Sachse«. Christi. Arbeiterhilse, e. B., LanbeSansschuß Sachse«. Lsmsinssms llonkersnr Berlin, S. Oktober. Die wir erfahren, ist damit zu rechnen, daß die gemein same Konferenz von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die au» Regierungskreisen vor einigen Tagen avgekündlgt wurde bereit» Ende dieser Woche, also noch vor dem Zusammentritt de» Reichstags, stattfindeu wird. Die Einladungen dürsten bereit» heule oder morgen hinausgehen. An der Konferenz werden für die Regierung beteiligt sein der Reichskanzler, der Reichsinnenminister, der Reichs arbeits- und Reichswirtschaftsminister, für die Arbeitnehmer die drei Gewerkschaftsrichtungen, also die Freien, die Christ- lichen und die Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaften, für die Arbeitgeber der Reichsverband der Deutschen Industrie und die Veerinigung Deutscher Arbeitgeberverbände. Bekanntlich hat die Einladung den Zweck, zwischen den beiden großen Faktoren der Wirtschaft ein Uebereinkom- men yervetzusllhren, das dazu velMkgr,"vi« W «MtkkeMest üußerordentlichen Schwierigkeiten in diesem Winter über winden zu helfen. Nach Auffassung gutunlerrlchteker kreise hatten schor» die letzten beiden Wochen gyeigt, daß die Entwertung des vfundes die wirtschaftliche Situation von der Ausfuhrselte her noch bedrohlicher gestalten wird, al» man vorher befürch tet halte. E, ist anzunehmen, daß di« Reichsregierung den Arbeitgebern wie den Arbeitnehmern die Gefahren klar zu machen versuchen wird, die sich hieran, uaturuotweodig m» die deutsche Wirtschaft ergeben. In unterrichteten Kreisen hofft man, daß sich niemand; dem Ernst dieser Lag« verschließen wird und baß Gewerk«; schäften und Arbeitgeberverbände in gemeinsamer Arbeit nach Lösungsmöglichkeilen suchen werden. Den Weg dazu teilt man sich offenbar so vor, daß die Konferenz Ausschüsse ür die verschiedenen Probleme einsetzt und daß diese Aus« chüsse bereits in der nächsten Woche an die praktische Ar« beit aeben. Milk sillMw WIMk Mklil? * Berlin. Präsident Hoover, der am Donnerstag lange Besprechungen über die Finanzlage Lateinamerikas mit mehreren seiner Kabinettsmitglieder und dem Chef des Federal Reserve Board geführt hatte, lud nach einer Mel dung aus Washington am Sonnabend den führende« Finanzmanu Vernarb Baruch zum Frühstück ein. Nach wie vor kursieren in Washington Gerüchte, daß Hoover einen großzügigen Plan zur Besserung der inter nationalen Kreditlage erwäge und im Januar eine Art Koalitionskabinett bilde« wolle, dem die Demokraten Baruch und Owen D. Boung angehöreu sollen. Eine Be stätigung dieser Vermutungen habe sich allerdings nicht er langen lassen. * MIM leine Knnlmnr Ver WNnIrngr . M WriMnrMm. * Newyork. Die Gerüchte, die von einer bevorstehen den Konferenz über die Schuldenfrage und dem Weichsel korridor wissen wollen, sind nach Erkundigung an zustän diger Stelle in Washington völlig aus der Luft gegrisfcn. Washington sei vorläufig nicht geneigt, irgend eine Initia tive zu ergreifen. M MS WliW M Mal IIMWM. * Washington. Hoover ist am Sonntag spätabends mit seinen Wochenendgästen, unter denen sich einige bedeu tende Wirtschaftler befinden, von seinem Wochenendaufent halt nach Washington zurückgekehrt. Wie es heißt, besprach er am Sonnabend und Sonntag mit seinen Gästen erneut eingehend die internationale Finanzlage und bas Pro gramm für den Besuch des französischen Ministerpräsiden ten. Hartnäckig erhalten sich die Gerüchte, wonach ei« Be such des deutschen Reichskanzlers in Washington zu er warten sei. Das Staatsdepartement und das Weiße Haus erklären jedoch nach wie vor, baß ihnen von einem beabsich tigte« Besuch Dr. Brünings nichts bekannt sei. Roberth LucaS, der Direktor des Republtkaischen Nationalen Spitzenausschusses, der über alle politischen Vorgänge ge wöhnlich sehr gut unterrichtet ist, erklärte in einer Rund funkrede, daß daS Eintreffen Tr. Brünings nach der Been digung des Besuches des französischen Ministerpräsidenten erwartet werbe. * M MM'W SM I» Siri» miM MW. * Paris. Am Quai d'Orsay wird bestätigt, daß der britische Anßenminifter Lord Reading am Mittwoch in Paris eintreffeu wird. In gut unterrichteten Kreisen er klärt man, Lord Reading habe den Wunsch geäußert, das Ergebnis der deutsch-französischen Besprechungen in Berlin kennen zu lernen und sich mit der sranzösischen Regierung auch über andere Fragen zu unterhalten, die in enger Ver bindung mit der Reise Lavals nach Washington stehen. Man nennt vor allem die Fragen der Reparationen, der internationalen Schulden, der Abrüstung und der Kredit hilfe. Tie Pariser Presse begrüßt den Besuch des englischen Außenministers und hetont, sein Wunsch sei um so berech tigter, als die Berliner und auch die Washingtoner Be sprechungen unbedingt in den Rahmen der in Cheauers begonnenen und in Paris, London und Berlin fortgeführten Fühlungnahme der verantwortlichen Staatsmänner gehör ten. Pertinor schreibt im „Echo de Paris", der Kernpunkt der Washingtoner Besprechungen werde das Goldproblem sein, und es hänge von der englischen Regierung ab, in welcher Weise man diese Frage löse. Die Aufgabe des Goldfußes in England werde nur eine vorübergehende Besserung der Lage bringen, und es liege im Interesse Englands, so bald wie möglich wieder zum alten System zurückzukehren. Der Pariser Aussprache des Lord Reading mit Laval und Flanbin komme unter diesen Umständen erhöhte Bedeutung zu. — Der „Excelfior" betont, Laval wisse sehr wohl, was er wolle. Er werde ohne festes Pro gramm nach Washington gehen und sich bemühen, sämtlich« Fragen nach bestem Wissen und Gewissen zu behandeln, di« geeignet seien, Europa zu Helsen und den Frieden zu festi gen. — Der „Figaro" erklärt, man hege sranzösischerseits nur den Wunsch, daß Hoover cs sich zweimal überlege, be vor er Europa neue Vorschläge in der Art mache, die zur Finanzkrtse Deutschlands geführt hätten. SSchMe Industrie und Psundsturz Produktionskostensenkung al» Abwehr Dresden, 5. Oktober. Der Verband Sächsischer Industrieller hat an die Reichs regierung da» folgende Telegramm gerichtet: - „Infolge untragbarer Schäden, die der Vfundsturz noch arbeitenden Exportbetrieben zufügt, und bei der Unmöglich keit, durch gesetzliche oder Aakturierungsmaßnahmen Scha den zu begegnen, fordert die Industrie Sachsen», in der schon seht fast jeder zweite Mensch öffentlich versorgt wird, schnell ste» und durchgreifende» Vorgehen zur Senkung der pro- duktionskosten al» einzige» Mittel gegen englisch« Konkur renz, andernfalls tzauvtabsahgebtet« verloren. Durch Vsund- senkung letzter europäischer Konkurrenz aus niedrigste, pro- duklion«niv«au herabgegangen. Textilien. Eisen usw ver arbeitende Industrien melden westeuropäische Aertigsadri- katlonspreise, die unseren Rohftossprejsen entsprechen, for dern dringend Herabsetzung staatlicher rasten, ^rächten, Aufhebung Zwangslöhne und Freiheit von Zwang-Wirt» schastsmaßnohmen, andernfalls Wettbewerb mit englischen Angeboten für sächsische Industrie unmöglich und weitere Zusammenbrüche und Letriebsschließungen schnell folgen. Slttdrnbmgs Dank Berlin, L. Oktober. Der Reichspräsident gibt folgendes bekannt: - Allen denen, die meines Geburtstages durch Glück wünsche und Gaben sowie Adressen freundlich gedacht haben und denen ich unmöglich allen einzeln zu danken vermag, spreche ich auf diesem Wege meinen herzlichen und aufrich- tigen Dank aus. Die so zahlreichen Bekundungen treuen Gedenkens haben meinem alten Kerzen in dieser ernsten Zeit ganz, besonders wohsgetan.
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