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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193306171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-17
- Monat1933-06
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1933
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Riesaer Tageblatt Dr°ht°nschrst- und Anzeiger lGlbeblatt un-Anzeiger). ^4-^°- Tageblatt Riesa. " Dresden 1530. Fernruf Nr. 20. Das Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft tzsirokasse: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Riesa Nr. 52. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 139. Sonrmdenv, 17. Juni 1938, abends. 86. Jabra. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta« abend« >/,s vhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. vezu««pret», gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. 2.1t einschl Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir unS das Recht der Preis erhöhung und Nachforderung vor. Anzeiger» für di« Nummer de» Ausgabetage« sind bis 3 Uhr vormittags auszugeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen undi Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« SS mm breite, 3 mm hohe Grundschrift-Zeil« (S Silben) 25 Gold-Pfennige; di« SS mm breit« Reklamezeile 100 Gotd-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall- höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — Hal der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. «efchiifttft»«,: »sethestratze S». Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa, für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. ! Mols Mer wer die Führung der Nation. Einweihung der Reichsführerschule der NSDAP, nnd RSBO. in Bernan. Reichskanzler Avals Hitler behandelte auf der Filhrer- n^rrng der NwDAP die Frage „Führung und Führertum". Er erläuterte im einzelnen die Grundgesetze, nach denen die natürliche Führerauslese sich auf jedem Gebiet des natio nalen Lebens gesondert vollzieht. Insgesamt gesehen, werde, das Volk, das am besten verstehe, jeden Volksgenossen auf Ken Platz zu stellen, für den er gewissermahen geboren ist, die größte Leistung im Völkecleben hervorbringen. Der Reichskanzler untersuchte in diesem Zusammenhang die Gründe, weshalb im deutschen Volk, obwohl es auf fast allen anderen Gebieten eine Führungshierarchie hervorgc- bracht habe, sich ein politisches Führertum bisher nicht ent wickeln konnte. Der Grund sei darin zu suchen, daß das ver gangene Jahrhundert die politische Führung mehr und mehr einer aus rein wirtschaftlichen Erfolgen heraus entwickelten Gesellschaftsschicht anvertraute. Die politische Fähigkeit sei wesenlich eine organisatorische und unterscheide sich durchaus von der Befähigung auf wirtschaftlichem Gebiet. Der Staat sei in diesem Jahrhundert fast ausschließlich regiert worden nach Maximen, mit denen man Aktiengesellschaften regierte. Mit geradezu innerer Gesetzmäßigkeit habe das Volk begon nen, sich gegen diese Art von Führung zu wehren. Es müsse eine Schule de- praktischen Lebens aufgebaut werden, die nicht nur gewissen Gesellschaslsschichten, sondern für alle offenstebe, die sich zum politische» Kampf berufen fühlen. Ls sei die Aufgabe der nationalsozialistischen Bewe gung. parallel der Führung des kulturellen und wirtschaft lichen Lebens nun auch ein politisches Führertum organisch auszubauen. Die deutsche Revolution sei erst dann abgeschlossen, wenn da« ganze deutsche Volk völlig neugestaltet, neuorganisiert und neuaufgebaut sei. Wenn das Volk richtig in seiner poii- stschcn Führung erzogen werde, dann werde es auch den sozialen Geist zur Geltung bringen, denn wer nur im wirt schaftlichen Denken lebe, werde niemals wirklich sozial den ken und handeln können; wie die Führung sei, so sei das Volk und sein Schicksal. KIMDW Sek wWMerWle Ser liSSW.il> Selm. Begeisterter Empfang des Kanzlers. >s Berlin. In den Räumen der früheren sozialdemo kratischen Bnndesschnle des Allgemeinen Deutschen Ge- werkschastsbundcs in Bernau sand gestern mittag in An wesenheit des Reichskanzlers die Einweihung der neuen Reichssiihrcrschnle der NSDAP, statt. Die Stadt Bernal» hatte reichen J-laggcnschmuck angelegt, auch die auf dem Wege nach Bernan liegenden Ortschaften waren festlich ge schmückt. Der Kanzler wurde auf seiner Fahrt und in Bernau selbst mit großem Jubel empfangen. Aus den Stra ßen hatten die SA., SS., der Stahlhelm und andere natio nale Verbände sowie die Schuljugend Aufstellung ge nommen. Der Kanzler traf mit seinem Stabe gegen 2 Uhr ein and wurde von, Tchulungsleitcr Dr. Schreyter, dem Schulnngsleitcr Godes nnd dem stcllvcrtr, Schulnngsleitcr Maierhof nnd den Spitzen der Behörden begrüßt. Der Reichskanzler besichtigte die Schule und hielt in der Aula eine Ansprache an die Schüler der Reichsführerschule. Dann sand eine Besichtigung der Standarte 20ß, die vor der Rcichsftihrerschule Aufstellung genommen hatte, statt. Bei der Einweihung der Rcichsftihrerschule der NSDAP, inies der Führer der deutschen Arbeitsfront, Dr. Lcy, in einer Ansprache darauf hin, daß die BundeSfchule des Allgemeinen Deutschen Gcwerkschaftsbundes bisher die geistige Festung des Marxismus gewesen sei. Sie sei der Mittelpunkt des geistigen Zerfalls Deutschlands gewesen. Nun werde van dieser Schule der Aufbau ausgehen. Reichskanzler Adolf Hitler sagte in einer kurzen An sprache, was in wenigen Wochen sich angebahnt habe, werbe nun von ewiger Dauer sein. Bisher sei das Volk zerrissen gewesen. Die Zusammengehörigkeit habe gefehlt. Das sei ein fürchterliches anerzogcnes Erbgut des deutschen Volkes gewesen. Nunmehr werde der Nationalsozialismus ein Volk und ein Reich schaffen. Das Fahr liftftt sei nur ein Beginn. An der jetzigen und der kommenden Generation sei cs nnn, das zu vollenden, was jetzt begonnen sei. Englische «»leihe Br velterreich kaum hak Bundeskanzler Dollfuß London versagen, wird in der Londoner Llty bekannt, daß die Anleihe für Oesterreich am 10. Juli auiaeleat werden wll. Eine Denkschrift Hugenbergs aus der Weltwirtschaftskonseren,. * London. Auf einer Sitzung am Freitag hatte der wirtschaftliche Ausschuß der Wcltmirtschastskoiiferenz be schlossen, eine allgemeine Aussprache nicht stattsindeu zu lassen, um baldmöglichst di« Erörterung der einzelnen Fragen in den Unterausschüssen ansnchmcn zu können, hatte cs aber dafür den beteiligten Staate,» freigestellt, ihren Standpunkt schriftlich cinreichcn zu können. Daraufhin Hai Neichsminister Dr. Hilgenberg eine Denkschrift übergeben lassen, in der es n. a. heißt: Weuu die Welt wieder gesund werden soll, muß sie uns zunächst gestatten, wieder gesund zu werden. Wir sind jetzt die Experten in bezug aus die Krankheit, deren Heilung der Zweck dieser Zusammenkunft ist. Wir haben alles durcbgemacht und durchgcduldet, was zu dieser Krankheit gehört. ES mnß hier ganz deutlich klargestellt werden: Welt wirtschaft ist das Nebeneinanderbestehen selbständiger nafto- naler Wirtschaften. Weltwirtschaft ist der wechselnde Waren austausch zwischen den einzelnen konstanten Nationalwirt schaften. Die Weltwirtschaft kann deshalb nur daun wieder in Ordnung kommen, wenn jede einzelne Nationalwirt schaft zunächst sich selber wieder in Ordnung bringt. Durch die internationale Schuldenuerflechtung sind die einzelnen Nationalwirtschaften eine nach -er anderen in Unordnung gekommen. Die internationale Gchuldeuver- slechtung bildet den Hauptgrund der Zerrüttung aller Märkte und der Zerstörung der ttanskrast der Völker. Man hatte geflissentlich vergessen, baß Kapitaleinfuhr Warenein fuhr bedeutet, u. d. Wareneinfuhr Einfuhr fremder Arbeit heißt, u. d. die Verzinsung und Tilgung der auferlegten und aufgenommenen Schulden ebenfalls nur auf dem Weg der Warcncinfuhr und Arbeitscinsuhr möglich ist. Es ist selbst verständlich und eine durchaus gesunde Entwickelung, daß in allen Staaten die Tendenz dahin geht, zunächst durch Be friedung und Entwickelung der Innenmärkte die eigene Wirtschaft soweit wie möglich von den zerrüttenden Folgen internationaler Schuldverflechtungen zu befreien. Ich darf feststellcn, daß gerade Deutschland als letztes aller Länder diesen Weg betreten hat. Daraus ergibt sich zweierlei: 1. Nur durch Gesundung de» eiuzclneu natjoualcn Volkswirtschaften kann die Weltwirtschaft wieder gesund werden. Nur durch Wiederherstellung der Binnenmärkte kann die Aufnahmefähigkeit der Länder für fremde Waren und damit der Welthandel wieder gehoben werden. 3. Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Regelung der internationalen Schulden. Die gesamte Wirtschaft wird getragen von einem wirt schaftlichen Grundgesetz. Dieses Grundgesetz lautet: Freier Lcistungsaustausch; — freier LeistungSanstausch besagt, daß jeder Leistung eine Gegenleistung entsprechen muß. Wird dieses wirtschaftliche Grundgesetz auf irgendeinem Gebiet durchbrochen, so stürzt schließlich die Wirtschaft zusammen. Will man aus der Weltwirtschaftskrise heranskommen, so muß man den freien Lcistungsaustausch in der Welt wirtschaft wiederhcrstellen. Das heißt nicht Freihandel zwischen -en selbständigen Völkern. Tas kann man bei der ge schilderten Lage nicht durch die Nieberlegung der inter nationalen Zollschranken erreichen oder durch ähnliche Mittel rein handelspolitischer Natur Tas kann man nur erreichen durch Beseitigung der den freien Leistungsaus tausch hemmenden und zerstörenden Grundursachen. Das besagt aber wiederum, daß die Lösung des weltwirtschaft lichen Austauschproblems schlechthin abhängig ist von einer sachgemäßen Schulbenrcgelung. Daran haben nicht nur die Schuldner, sondern auch die Gläubiger ein Lebensinteresse. Politische Kredite von Volk zu Volk nehm«,, nutz geben ist eine Versündigung an der Wirtschaft der Völker. Es liegt im Gesamtintcresse der Wc>t. wenn rechtzeitig zwischen den Gläubigcrländern nnd den Schnldnerländcrn eine vcr, nünstige Vereinbarung zustande käme, die es den Gläubiger, ländern ermögliche, nach nnd nach zu ihrem Kapital zu kom» men und den Schnldnerländcrn ihre Schnlde» zu tragbaren Bedingungen abzutragen. Es sollte in der Znknnst Gläu biger- nnd Schuldnerländcr nur aus de» alte,, soliden Grundlage der Hcrgabe von Kapital für große We ke d 8 Friedens geben. Sind aber falsche Kredite gegeben, und sollen sie zuriickgezohlt werden, so ist die Zurückzahlung der gleiche weltwirtschaftliche Fehler wie die Hingabe. Von Tentschland ans gesehen, gäbe eS bei eine» klugen und sriedsertigen Zusammenarbeit zwischen Gläubiger- nnd Schnldnerländcrn noch zwei vorurteilslose Schritte, dnrch die Deutschland wieder in seiner international-,, Zahlungs fähigkeit gehoben werden könnte. Der eine dieser Schritte bestände darin, daß man Deutschland wieder eip Kolonial reich in Afrika gebe, von dem aus es i« diesem ganz neoxn Kontinent große Arbeite« und Anlagen aussührte, die sonst nnterbleiben würden. Der zweite Schritt wär« der. daß dem „Bolt ohne Raum" Gebiete eröffnet würden, in denen es seiner tatkräftigen Raffe Siedlungsraum schassen und, große Werke des FriederrS aufbauen könnte. M MMtSVlllitWN klMMMII bk. Hllgendergs. Berlin. sFunkspruch.) In den englischen Presse» kommentaren zu den gestern veröffentlichten wirtschafts politischen Ausführungen des Reichsministers Dr. Hagen» berg in London wird die Frage aufgeworfen, ob es sich um eine offizielle Erklärung der deutsche,» Delegation oder um eine reine Privatarbeit Dr. Hilgenbergs handele, und bann weiter in völlig unsachliche» und schiefer Form zu den» Irr halt der Ausführungen Stellung genommen. An Berliner zustärrdiger Stelle weist man demgegenüber auf die Mitteilung hin, wonach der Minister der Oeffentlich- keit einige Thesen wirtschaftspolitischer Art als seine persön liche Ansicht übergeben hat, da die ursprünglich in Aussicht genommene Generaldebatte im Wirtschaftsausschuß nicht stattfand. Die Ausführungen Dr. Hugenbergs waren vor her nicht im Wortlaut festgelegt und konnten deshalb über haupt nicht ein besonderes Placet der Delegation haben. Die in den Memoranden Hugenbergs enthaltenen Forde rungen und Grundanschanungen werde« aber zweifellos bei den weiteren wirtschaftspolitischen Erörterungen in der kommenden Zeit eine wesentliche Rolle spielen. Wenn in der ausländischen Presse dann weiter einzelne Abschnitte der Erklärung Hugenbergs aus dem Zusammen hang heransgerissen werden, insbesondere seine Ausfüh rungen über die kolonialen und Besiedlungsfragen nnd daraus der Schluß auf eine imperialistische Politik Deutsch lands gezogen wird, so mnß man feststellen, daß die betref fenden Artikelschreiber das Memorandum nicht korrekt ge lesen haben. Das gilt auch für die Behauptung, die sied lungSpolitischcn Ausführungen Hugenbergs richteten sich gegen Rußland. Rußland in diese Stelle Hincinzuzichcn, ist völlig abwegig, da in diesem Zusammenhang auch nicht im entferntesten der Gedanke an Rußland angcdcutct wird. Rückreise Dr. Hugenbergs. London. sFunkspruch.i Reichsministcr Tr. Hilgenberg verläßt heute abend London, um sich nach Berlin zurückzu- begeben. velleml Ser SlriMMe mit MM. )l Berlin. Der lettisch» Außenminister bat den Herrn ReichSanßenminifter Ireiherrn v. Neuratb in London die bindende Erklärung abgegeben, daß die lettische Regierung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln jeden Botzkott gegen deutsche Waren Verbinder« und jede Bovkottvropaganda unterbinden wird. Ferner hat die lettische Regierung gerichtliche Maßnahmen gegen die Ver anstalter der Versammlung jüdischer Organisationen, in der der Boykottbeschluß gefaßt worden ist, eingeleitet. Die dentsche Regierung wird daraufhin di« Einfuhr lettischer Bntter wieder ,ul affe«. WlWMsWM kIM 6MM Ml. * Bozen Die für daS Südtiroler Wirtschaftsleben maßgebende Bank „Banca del Trentino e Dell'Alta Adige", die ihren Sitz in Trient hat und in sämtlichen größeren Orten Filialen besitzt, ist zahlungsunfähig ge- worden und hat die Schalter geschloffen. Zur Zeit ist man mit der Ausarbeitung eines AuSaleichSvorschlagS de- schäftigt. Bereits vor einem Jahr erhielt die Bank eine staatliche Hilfe in Höhe von 30 Millionen Lire. Die Bank war u. a. Kreditgeberin für die Bauern in Südtirol. Auch das Hotelgewerbe in Meran, sowie das GeschciftSleben in Bozen und Meran sind durch die Schließung der Bank stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
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