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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193311161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-11
- Tag1933-11-16
- Monat1933-11
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1933
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Riesaer Tageblatt Donnerst««, 1«. November 1S3S, abends. «ist. »»SaÜouSdruck und Verlag: Langer » ««d A«;»1ger Medlaü M Atychch. La« Rissaer Tageblatt ist da» zur Bervfienttichung d« amtlich«, Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Lroß«nhatn, dm» Ytnanzamt» Riisa und dm» Hanptzollam« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. «tt «uguahu» d« Sm«»» »»d F-fttag«. aoge» B»rm»»»ihsuuz, für «inen Manat 2 Mart ob»» Zustellgebühr, durch Postd«zug den stall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhitzungen der Löhn« und Materialienprets« behalten wir un« da« Stecht der Prei«- r de« Slulgabetage« find bi« S Uhr vormitt«« aufzugeben und im voran« zu bqahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und breit«, « nun hohe Brundschrift-Zeil« (S Silben) So Bold-Pfennig«; d« SS mm breit, Reklamezeil« llX) Bold-Pfennig«; zeitraubender und r Rabatt erlischt, wenn der vetraa »«fällt, durch Kl«, -iug-zog-n werden muh oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. 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Die Einleitung der Feier bildeten Borträge de» Srha- Vensten, wa» deutsche Musiker geschaffen haben: General» Musikdirektor Furtwängler dirigierte Beethoven» Ouver türe zu Egmont und Richard Strauß sein Festliche» Prälu dium. Dazwischen sprach der Schauspieler Friedrich Kayß- ler »Ueber da» Erhabene" von Friedrich Schiller und Kam mersänger Heinrich SchluSnu» sang Lieder von Schubert, Hugo Wolf und Richard Straub. Dann hielt der stMMWkk tSr MriWiNW MvlMlMl.Vk.WlMI» »ie Festansprache, in der er u. a. auSsübrte: Revolutionen beschränken sich niemals auf oaS rein politische Gebiet. Wirtschaft und Kultur, Wissenschaft und Kunst bleiben davon nicht verschont. Auch der schöpferische Mensch, und gerade er, wird in den Strudel de» revolutio nären Geschehen» mit hineingczogen. Nur bann ist er seiner Zett und ihren Aufgaben gewachsen, wenn er sich nicht da- mit begnügt, die Revolution passiv an sich vorbeigehen zu lasten, sondern vielmehr, wenn er aktiv in sie cinareift, sie bewusst bejaht, ihren Rbothmu» in sich aufnimmt, ihre Ziel» setzung zu der seinen macht; der Sinn der Revolution, die nur gemacht habe«, ist die Volkwerbung der deutschen Nation. Wir haben durch unsere Revolution eine Vergan- aenheit dcntschcr Ohnmacht überwunden. Sie hat dem deut schen Wesen einen neuen Eharakterzug ausgeprägt. Tie Kunst ist kein absoluter Begriff, sie gewinnt erst Leben im Leben deS Volke». Da» war vielleicht baS schlimmste Vergehen der künstlerisch schaffenden Menschen der ver gangenen Epoche, dafi sie nicht mehr in organischer Be ziehung zum Volke selbst standen und damit die Wurzel ver loren, die ihnen täglich neue Nahrung zuführte. Der Künst ler trennte sich vom Volk. Er gab dabet die Quelle seiner Fruchtbarkeit ans. Von hier ab seht die lebenSbedrohende Krise der Kultnr schaffenden Menschen in Deutschland ein. Kultur ist höchster Ausdruck der schöpferischen Kräst- etnes Rottes. Der Künstler ist ihr begnadeter Stnngeber. Verliert der künstlerische Mensch einmal den festen Boden de» VvlkStumS, dann ist er damit den Anfeindungen der .'Zivilisation preisgegcben, denen er früher oder später er liegen wird. Der Aufmarsch, den wir begonnen und vollendet haben, ist ein Ansmarsch der Gesinnung. Diese Gesinnung hat nichts gemein mit dem gleichlautenden Begriff, den wir aus der Vergangenheit nur noch in verächtlicher Erinnerung haben. E» ist eine Gesinnung der Dat, die eine Umwertung der Werte eingeleitel hat, um ihre Neuwertung vorzuberei- ten. Der Durchbruch dieser Gesinnung ist überall im öffent lichen wie im privaten Leben spürbar. Niemand von «nS ist der Meinung, das, Gesinnung Kunst ersehe« könnt«, Auch »ei d«r Knnft kommt eg nicht daraus an, waS man will, sonder« vielmehr darauf, u»aS man kann. Di« Gesetze d«r Snnft könne« niemals geändert werde», sie find ewig »nd nehme» ihre Masse auS de» Räu me« der Unsterblichkeit. Rur geweiht« Hände habe» da» Recht, am Altar d«r Kunst zu »i««««. WaS wir wollen, ist mehr al» dramatisierte» Partei- orogramm. Uns schwebt als Ideal vor eine tiefe Vermäh- lung des Geistes der heroischen Lebensauffassung mit den ewigen Gesetzen der Kunst. Niemand hat da» Recht, un» in den Verdacht zu nehme», dafi wir au» Gründen tenden- ziöser Propaganda fenem Dilettantismus -aS Feld frei geben wollten, der noch immer di« wahre, edle Kunst zu Tode geritten hat und damit auch einer echt verstandenen Propa- ganba nur Schaden »«fügen konnte. Vielleicht wirb bi« Kunst sich früher ober später der Stoffe nnb Probleme be- mächtigen, die wir aufgeworfen haben. Niemand befiehlt, daß di« neue Gesinnung über di« Bühne oder Leinwand marschiere, «o sie aber darüber marschiert, da müsse» »Ar eifersüchtig dafür sorge«, daß st« onch i« ihrer künstlerisch«« Formnng der Größe d«S hiftor», ichcn Prozesses entspricht, de» wir i« »er deutsche» Revolu, tion dnrchgesiihrt haben. Darüber hinaus aber wollen wir nur die guten Schutz patrone der deutschen Kunst und Kultur auf allen Gebieten sein. Kein Borwurf hat un» in der Vergangenheit so tiefst zu treffen vermocht wie der, daß der Nationalsozialismus geistige Barbarei sei und am Ende zur Vernichtung deS kul turellen Lebens unseres Volke» führen müsse. Wir haben die schöpferischen Kräfte der deutschen Nation wieder freigelegt. Sie mögen sich ungehindert entfalten nnb reiche Früchte tragen am Baume eine» neuerstandenen Volkstums. Da» ist auch der Sinn der Reichskulturkammer, die wir dem Gesetz entsprechend heute feierlich eröffnen und konstituieren. Der neue Staat ha« sei«« eigenen Gesetze. Ihm unter liegen alle vom erste» bis zu« letzte«. Auch ter Künstler hat di« Pslicht, st« auzuerkeuneu und zur Richtsch«»r seines schöpferische« Handelns zu mach««. Darüber hinaus aber ist er frei und ungebunden. Deine Phantasie kann wieder in die ewigen Räume der Unendlichkeit vorstoben. WaS deutsch und echt, da» soll die Welt aufs Neue erfahren. Die deutsche Kunst, die zum Volke zurückkehrt, wird den schönsten Lohn dadurch empfangen, bah da» Volk wieder zu ihr zurückkehrt. Jeder, der dem neuen Staat seine Srast zur Berfüguug stellt, ist uns willkommen. Der Dank aber der Männer der Revolution gilt all den deutschen Künstlern, deren be gnadete» Schaffen un» in den vergangenen Jahren Trost in der Trübsal und Stärke im Kampf gab. Auch sie werben Wegbereiter des neuen Staate», der nun beglückende Wirk lichkeit geworden ist. M KMMIW W WWNUrllMlM. ReichSministcr Dr. Goebbels nahm bann die Ernen- nungen zur ReichSkultnrkammer vor. Er erklärte: Kraft Gesetze» übernehme ich selbst »t« Führung de, ReichSkultnrkammer insgesamt. Kraft der mir im Gesetz verliehenen Vollmachten er nenne ich: Zu« vizepräsid-ute« der RetchSkultterkummer: Staatssekretär Walther Fnnk. Für di« ReichSmufikkammer: Zum Präsidenten: Generalmusikdirektor Dr. Richard Strauß. Zu Mitgliedern de» PräsidialrateS: Generalmusikdirektor Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler Professor Dr. Paul Gracner Präsident der Akademie für Musik Professor Dr. Fritz Stein Professor Gustav Havemann GeschäftSführendes Vorstandsmitglied de» ReichSkartellS der Musiker, Heinz Jhlert. Für die Reichskammer der bildend«« Künst«: Zum Präsidenten: Professor Eugen Hönig. Zu Mitgliedern des PräsidialrateS: Professor Franz Lenk Professor Paul Ludwig Troost Professor August Kraust Direktor Walter Hoffmann Ministerialrat Otto von Keudell Hans Weidemann. Kür die Reichstheaterkamme,: Zum Präsidenten: Präsident der Bühnengcnossenschast, Ministerialrat Otto Laubinger. Zn Mitgliedern de» PräsidialrateS: Werner Kraust Kammersänger Wilhelm Rode Reichsdramaturg Dr. Rainer Schlösser GeschüftSführender Direktor de» deutschen VühnenvereinS, Dr. Otto Leers Direktor Heinz Hilpert. Kür die ReichsschrlsttumSkammer: Zum Präsidenten: Ham» Friedrich Blnnck. Zu Mitgliedern de» PräsidialrateS: Dr. Hans Grimm Präsident der Dichterakademie HannS Johst Ärrleger Dr. Friedrich Oldenburg Buchhändler Theodor Fritsch Dr. Heinrich WiSmann. Kür di« ReichSpreflekammer: Zum Präsidenten: Verlagsdirektor Max Amann Zn Mitgliedern deS PräsidialrateS: ReichSpresiechef der NSDAP., Dr. Otto Dietrich Verleger Willi Bischoff Geheimrat Professor Dr. Walther Heide Ministerialrat Dr. Jahncke. Kür die Reichsrundsunkkamm«,: Zum Präsidenten: Ministerialrat Horst Drestler. Zu Mitgliedern be» PrästbialrateS: Direktor Eugen Hadamovskv Intendant Walther Beumelburg Intendant Dr. Heinrich GlaSmeier Rechtsanwalt Dr. Bernhard Knust. Für di- ReichSsilmkam««,: Zum Präsidenten: Rechtsanwalt Dr. Fritz Scheuermann. Zn Mitgliedern de» PräsidialrateS: Theodor Loo» Führer der ReichSfachschast Film, Karl Auen Direktor Dr. Franz Beelitz Rechtsanwalt Dr. Walter Fluag« Ministerialrat Dr. Botho Mülert OberregierungSrat Arnold Raether. Möge der deutsche« Kunst und Kultur a«S der neuge» gründeten Reichskulturkammer Segen und Förderung er, wachse». Wir dankeu dem Führer, daß er «ns di« Möglich keit hierzu gab. Wir werd«» durch Fleiß, Hingabe und Be reitschaft diesen Dank am wirksamste» abstatte». De, kultur schassende Mensch in Deutschland hat hier d«u Weg zu« neue» Staat gesunde». Möge er dabei die Beglückung er sah»««, die unS alle erstillt: Bahnbrecher, Formgeber und Gestalter eine» nene« Jahrhunderts zu sein. Und nnn: an die Arbeit und „Glückauf zum Meistersingen!" zm KWW Ur MMWiliMki. Schutzpatrone der deutscheu Kultur und Kunst. Die lange Liste hervorragendster Namen unter de» beutschen künstlerisch Schaffenden, die der Reich-Propaganda« Minister am Schluß einer durch Geist, aber auch durch Be- kennermut ausgezeichneten Rede bei brr Eröffnung der Reichskultnrkammern verlas, wird Zeugnis vor der Welk ablegen, wie sehr dem nationalsozialistischen Staat sein Verhältnis zur Kunst «in« Lebensfrage bedeutet. Wie nn« geheuer beschämend für jene Kreis« von Emigrantenhetzern, setzt im neuen Deutschland alle» das an ehrenvollem nnd sichtbaren Platze zu sehen, vor besten künstlerischen Lei stungen auch sie sich, wie da» Ausland in Ehrfurcht beugens Man kann es darum verstehen, wenn inmitten eine» künstlerisch herrlichen Rahmens Dr. Goebbels mit berech tigtem Stolz diese» echteste und beste Deutschtum in den nationalsozialistischen Staat «tngliederte und ihm Sitz und Stimme gab. Und wie hoch diese Stellung im neuan Staate ist, zeigt da« im Namen be» Führer» abgelegt« Be» kenntni». daß dies« kulturellen Kräfte der Nation in dieser materiellen Zeit gleichberechtigt neben den Kräften, die da täglich« Brot schaffen, stehen sollen. Wie «in erfrischende, Wind wird die Absage an seglicheS Muckertum, di« Ge sinnungskriecherei, die Hupermodernität und die Reaktion an alle Stätten der Kunst und des kunstfreudigen Volke» dringen. Und mit sener Absage verbunden ist dir aus dem Religiösen kommende Anerkennung, daß alles wirklich große schöpferisch« und sede» künstlerische Genie «in Ge schenk der Vorsehung ist, auf bas die nene Generation in Deutschland hoffnungsvoll vertraut. Der künstlerisch« Rahmen dieser Veranstaltung allein bewies -en engen Zu sammenhalt von Kunst und Staat im nationalsozialistischen Reich. Di« Besten hatten Nch zur Verfügung gestellt: Richard Strauß, Furtwängler. LchlusnuS. Kaynler, die Philharmoniker und der KitteUcke Ehor. Jene unvergeß lichen Sätze aus Schiller» Sfsau »An das Erhabene", in denen ein Genie die Totalität besten voranSsah, wa» fetzt Goebbels die Vermählung des Geistes der heroischen Lebensauffassung mit den ewigen Gesetzen der Kunst nannte, waren eine wirkungsvolle Einleitnng zu dem, was in dieser Stunde des Mittags in der Philharmonie ans der Taufe gehoben wurde. Alle diejenigen künstlerischen Kreise in Deutschland, die den Organisationsbetrieb der vergangenen Jahre haßten, können sicher sein vor jedem Rückfall. Nirgendwo ist diese Verflachung deS künstlerischen Schaffens schärfer gegeißelt worden als in der Eröffnungsrede de» Reichk- propagandaministerS. Die neuen Formen de» Schutz- patronateS, wie es In einer glücklichen Formulierung Dr. Goebbels nannte, werden dafür sorgen, daß ein frischer und freier Wind an den deutschen Kunstlehrstätten nnb im künstlerischen Leben wehen wird, daß Raum und Freiheit vorhanden sein werden für jeden, der wirklich anS innerstem deutschen Wesen heraus sein Können unter Be weis stellt. Und wie scharf dieses Können gemessen wird, davon kann allein die rücksichtslose Zurückweisung sene» Filmwerkes Zeugnis geben, das mit so großem Tam Tam versucht hat, Ausdruck des neuen Geistes zu werden. Wkl M Mn ilk YM. Ser nene »MM WsMlr del« Wwlmzln. )l Berlin. Der N«ich»kanzl«r empfing g«st«rn vor- mittag in Groinwort de« Rrich-außeuminiftir» den Pol- ntscheu Gesandt«», d«r ihm srinrn Antrittsbesuch machte. Di« Aussprache über di« deutsch polnischen Beziehungen «r«ab »«ll« Urbereinfiimmong beider »egierungen in der Abficht, di« di« beiden Sünder »«rührenden Kragen auf dem Wege unmittelbarer Verhandlungen in Angriff zu nehmen «ud firner zur Festigung de« Frieden« in Europa in ihren, VerhSltnis zu einander auf jede Anwendung »an Gewalt zu »erzichten.
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