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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193907056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-07
- Tag1939-07-05
- Monat1939-07
- Jahr1939
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1939
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Riesaer Tageblatt «»d Anzeiger (Llbeblatt mL A»-ckger). !LL"Lk Taaeblntt Ries» . A«*»o«u Kernruf 12»7 Dies« Leitung ist da» »«, Veröffentlichung der «natNche» vekanutmachungea des Landrat» Eirokaff« « »» Grobenhaiu behördltch bestimmt« Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen d«g Kinauzamte» Mesa Riis, Nr. u V-stf-ch Nr- «» ° uud de» Hauptzollamte» Meißen Mittwoch, S. Juli 1SLS, abends ^-154 82. Zahrg, Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Laa abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Gönn- und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, oAie Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohn« Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte sS aufeinanderfolgende Nr.) SS Pfg. Einzelnummer 18 Pfg. «»zeig«« für die Nummer de» Ausgabetages sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Lagen und Platzen uürd nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4« mm breit« mm-Zettt oder deren Raum S Rpf., di« 90 mm breit«, »gespaltene mm.Zeile im Lextteil 28 Rpf. (Grundschrtft: Petit» ""'hoch). Ziffergebühr 27 Nepf-, tabellarisch«. Satz vaA Aufschlag, vei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter «nzeigenterte oder Probeabzüge schlißt ber Berlag die Jnanspruch. nähme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 4. Bet Konkurs ober ZwangSvergletch wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinsallw. Erfüllungsort für Lieswcung und Zahlung und G«rt<R»sta«d ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goetheftraß« 8». Bulgariens Ministerpräsident in der AeichShauptstadt KeichSmchemninMer vo« Ribbentrop entbot de« Grub des Führers js Berlin. Bulgarien» Ministerpräsident «nd Außen, Minister Kjoffeiwauoss traf heute Mittwoch um 14,80 Uhr aus dem Anhalter Bahnhof tu Berlin z« feinem angekün digte« Staatsbesuch «in. Aus dem Bahnhof entbot ihm Reichsminifter von Ribbentrop den Gruß des Führer». Zu« Empfang de» bulgarischen Staatsmannes, der von seiner Gemahlin und Tochter begleitet wird, hatte« sich aus dem Bahnhof viele Männe, des Führerkvrps von Staat, Partei »ad Wehrmacht »ersammelt. Bieltansend Berliner bereitete« de« hohen bulgarische« Gästen bei ihrer Fahrt zum Schloß Bellevue, dem Gästehaus des deutsche« Reiches, herzliche and freudige Willkommensknudgebungen. Der bulgarische Staatsbesuch im Schlaft Bellevue eingetroffen Herzliche Sympathiekundgebungen der Berliner Bevölkerung Nach ihrer Fahrt durch das festlich geschmückte Berlin traf der bulgarische Ministerpräsident und Außenminister Kjosseiwanoff und Frau Kjolseiwanosf mit Tochter gegen lS Uhr tm -schloß Bellevue, dem repräsentativen Gästehaus des Reiches, ein. Bei der Ansahrt der Wagenkolonne trat die Wache unter lautem Trommelwirbel ins Gewehr und «rwtes di« militärischen Ehrenbezeugungen. In der großen mit herr lichen Blumengcbinden reich auSgrschmlicktrn Empfangs halle des Schlosses erwartete der Ehcf der Präsidialkanzlei des Führers. Staatsminister Meißner, und Frau Meißner die hohen Gäste, um sie herzlich willkommen zu heißen und in ihre Appartements zu geleiten. Wie schon aus dem ganzen Wege entlang der Feftstraße wurden dem sührendea Ltaatsmauu der befreundeten bul garischen Nation von der Bevölkerung, di« sich im weiten Umkreis des mit de» bulgarischen unb dentschen Fahnen prachtvoll auSgeschmückten Schloßvorplaß in besonders dich, ter Menge angesammelt hatte, lebhaft« «ad herzliche Sym pathiekundgebungen targebracht. Empfang auf der Grenzstation Rofenbach )s Rofenbach. Das Kärntnerische Rosenbach an der jugoslawisch deutschen Staatsgrenze wurde zum zweiten Mal schon in diesem Jahre in den Blickpunkt der Oesfent- kichkeit gerückt. Nachdem der Prinzregent von Jugo slawien Ende Mai in Rosenbach feierlich begrüßt und ver ¬ abschiedet worden war, trafen am Dienstag um 2S Uhr der bulgarische Ministerpräsident und Außenminister »nb Frau Ksoffeiwauoss in Begleitung de» Direktors der poli tischen Abteilung, Altetnofs, des Lcgationsrates Lchischi- manoff, des Direktors der Presseabteilung im Außen ministerium. Sarasfinosf, des Kabinettschefs Poeff und namhafter bulgarischer Journalisten aus dem Grenzbahn. Hof ein. Das Bahnhofsgebäude war mit den Farben Bulgarien» und des Deutschen Reiches festlich geschmückt. Zahlreiche Ehrengäste aus dem ganzen Gau Kärnten waren erschienen, um den Gästen auf ihrer Fahrt nach der Rcichsftauptstadt den ersten WillkommenSgruß zu entbieten. Vor dem Stationsgebäude hatte der deutsche Ehrendienst, die Ehren- gäste und eine Ehrcnhundertschast der Schutzpolizei mit Fahnen Ausstellung genommen. Der Ministerpräsident wurde vom bulgarischen Ge sandten in Berlin, Draganofs, vom stellvertretenden Ebes des Protokolls. LegationSrat v. Halcm, jj Oberführer Stenger und Oberst von Wartenberg herzlich begrüßt. Wenige Minuten vor 28 Uhr wurde von der jugo slawischen Grenzstation Aßling das bevorstehende Ein treffen des Louderzuges gemeldet. Der Sonderzug lies pünktlich zu erwarteten Zeit in Rosenbach ein- Der Musikzug der Schutzpolizei intonierte den deutschen Prä- srntiermarsch. und al» der Ministerpräsident dem Wagen entstieg, wurde er vom Ehrendienst herzlich begrüßt. Der stellvertretende Ebes de» Protokoll», v. Halem, stellte daraus die anwesenden Herren dem Ministerpräsidenten einzeln vor. Anschließend schritt der Ministerpräsident und der deutsche Ehrendienst die Ehrenhundertschaft der Schutz polizei ab. Dann verließ die Gemahlin de» Minister präsidenten den Wagen. LegationSrat v Halem über reichte ihr einen herrlichen Rosenstrauß. Auch Kärntner Mädel übergaben ihr Blumen. Nach 2k> Minuten Aufenthalt verabschiedete sich der Ehrendienst von den Gästen, di« daraus ihre Reise nach der Reichshauptstadt fortsetztcn. Die bulgarische Presse im Jeichen des Berliner Besuches Kjosseiwanoffs Befriedigung über bi« verständnisvolle Haltung Bctzgrads )s Sofia. Der Besuch de» bulgarischen Minister- Präsidenten Ksosseiwanofs in Berlin steht im Vordergrund der Betrachtungen der Tagespreise. Vor allem heben die Blamabler Riiüzug aus der Lüge Mit armseligen Erfindungen suchen die Etnkretsungsstrategen ihren Reinfall zu vertuschen Die Hetzer stellen sich bloft )s Berlin. Es hinterläßt immer ein fatales Gefühl der Unglaubwürdigkeit, wenn sich jemand seiner Kraft und Entschlossenheit anreißerisch laut rühmt, der im entschei denden Augenblick schon einmal versagt hat. Paris nnd London habe» sich mit ihre« alarmierenden Voraussagen vo» dem angeblich geplante« Wochenendputsch i« Da»zig gründlich blamiert, den« allmählich lernt auch d«r Harm» loseste Mach« vo« Tatsachen «»terscheiden. Umso kraft- ineierischer gebärden sich die Londoner und Pariser Zei tungen jetzt, um ihren Reinsall zu verschleiern und den Leser von dem peinlichen Thema der sich immer noch uferlos hinschleppenden Moskauer Einkreisungsverhand lungen abzulenken. „Der Führer hat seine Pläne, Danzig übers Wochen ende ins Reich zurückzuholen, vor der furchtbaren Ent schlossenheit der Demokratien aufgeben müssen", das ist auch am Dienstag noch der Tenor der Pariser und Londoner Leitartikel, die sich mit der Freien Stadt beschäftigen, unb man versucht, diese Meinung auch in anderen, besonders südosteuropäifchcn Ländern, die sich den Sirenenklängen aus dem Lager der Garantiestrategen verschließen, zu ver breiten. Die verschiedenen Botschafterempsänge und Bot schafterreisen geben Anlaß, immer wieder zu betonen, baß ein „Gewaltstreich" gegen Danzig den allgemeinen Krieg entfesseln würde. Denn wie schon Chamberlain das Ver halten der Polen schön in Ordnung findet, so hat sich di« Presse der Garantiestaaten längst daran gewöhnt, Tag für Tag Oel ins Feuer zu gießen und den östlichen Gernegroß zu noch herausfordernder Sprache zu ermuntern. Ja, »an stellt bi« Ding« völlig ans de« Kops; bringt es die Liver pooler „Daily Poft" heute doch sogar fertig, ein« „Be drohung der polnischen Unabhängigkeit durch Danzig" an die Wand zu malen, in welchem Kalle dann England dem von dem schrecklichen Danzig bedrohten polnischen Schütz ling zu Hilfe eilen müßte. Vorerst aber soll sich Polen angeblich mit einer „warnenden Note" an Danzig be gnügen; doch ist man sich weder in London noch in Paris darüber im klaren, wann unb ob st« wirklich abg^schickt werden dürfte. Im allgemeine« ist «s Rückzugsgeplänkel, das man in der tzttli« iHr betüm» HauvtWdt« oernrmmt. Ma» versucht, bas Gesicht z« wahre«, «« a« de« osseaen Ei«geftä«d»iS vorbeiznkomme«. Ein Blatt wie daS Pariser „Ordre" fühlt sich zu der „Feststellung" berechtigt, „der Führer scheine nicht die Absicht z» haben, die Dinge in Danzig zu überstürzen"! Auch der „Figaro" bemerkt weise, Berlin scheine seine Putschpläne aufgeschoben zu haben", sagt aber weiter, die Absichten der Reichsregierung „blieben dunkel". In keiner Zeitung fehlt zwar die Beteuerung. Deutsch land sei gebremst worden durch die „Energie" der Lon doner und der Pariser Regierung und ihre unwiderruf liche Entschlossenheit", aber dennoch glaubt ma« de« Leser wenigstens eine halbe Erklär««« dasür gebe» z« miiffe«, daß ma« vorgefter» »och die wildeste« Srieg»gesL«ge a«» stimmte, heute aber ganz sacht« tritt. „Figaro" schiebt di« Verantwortung dafür den „ausländischen Beobachtern in Berlin" zu, die sich am Sonnabend auf einen Putschversuch in Danzig „gefaßt machten", jetzt aber „ihre Ansicht ge ändert" hätten. Ma« kann sich eine leichtfertigere Ans» saffu«g von der BerichterstattnngSpslicht ei»eS „ausländi schen Beobachters" kaum vorftellen, als sie hier znm A«S» druck kommt, zumal auch der Berliner Korrespondent d«S „Ordre" am gleichen Tage seftzuftellen geuötigt ist, daß Deutschland nicht an de« Krieg glaube uud i« Berlin alles seinen normalen ruhigen Verlauf nehme. Durch Gehässigkeit «ud Gemeinheit zeichnet sich der Eutschuldiauugsversuch des betont deutschfeindlichen „News Chronicle" für de« blamableu Rückzug ans, in dem der be kannte Hetzer Borno« vartlett behauptet, die alarmieren» de» Gerüchte am Wochenend« seien nur vo« de« Nazis i« di« Welt gesetzt worden, „nm di« Reaktion i« London aus» -«probiere»". Schließt diese einsältige Behauptung di« vo« vornherein nicht den Anspruch erheben kann, selbst nur in der bereits vergtsteteu und verwirrte« Londoner n«h Pariser Oesseutlichkeit ernst genommen za werben, nicht das Geständnis de» planmäßigen Greuelhetzc «nd Brna- »««vergistaag «in? Ungewollt hat „News Ehronicle" mit dieser dummdreiste« Lüge da» System jener Kreise bloß« gestellt, die b«de»keulo- ans einen neue» Krieg losfteuer» «nd glaube«, da» Spiel vo« 1814 mit de» dentsche« Bott tbfsschchchstfchtz zu Blätter die ehrliche Freunbschast zwilchen dem Reich und Bulgarien hervor, die auch ohne bindende Abkommen ein Element der Ordnung und Ruhe im heutigen stürmischen Europa darstelle. Daneben schenkt die bulgarische Press« ihre größte Aufmerksamkeit dem Echo, das der Berliner Besuch Kjossriwanosfs in den politischen Kreisen Belgrad» gesunden hat. Man ist in Sofia tief befriedigt über di« Sumpathien. mit denen man diese Reise dort begrüßt Das Regierungsblatt „Dnes" berichtet eingehend über die große Bedeutung, die Jugoslawien dem bulgarischen Staatsbesuch in Berlin entgegenbringt uno hebt die Stel len aus der jugoslawischen Presse hervor, die die unverriick- bare Freundschaft der beiden südslawischen Völker be handle. Diese Ausführungen geben, wie das Blatt meint. Bulgarien die Gewißheit, daß auch sein westlicher Nachbar zum Reich dieselben herzlichen und freundschaftliche« Be ziehungen pflegt wie Bulgarien selbst. Bulgarien Weitz Bescheid Das Königreich Bulgarien, dessen Ministerpräsident und gleichzeitiger Außenminister deute zu einem offi ziellen Staatsbesuch mit einer ausgesuchten Begleitung in Berlin eingetroffen ist. bat sich, wie wir hier kürz lich schon darlegten, den englischen Bemühungen um Einbeziehung dieses wichtigen Balkanstaates in die Ein- kreisungssront rundweg versagt. Da» kam nicht von un gefähr und erklärt sich auch nickt allein aus der konse- guenten Ausbaupolitik eines Staates, der die schweren Folgen von Kriegen des letzten halben Jahrhunderts zu überwinden hat. Außer seiner traditionellen Freundschaft mit Deutschland, die sick in vierjähriger Waffenbrüder schaft während des Weltkrieges erhärtete. sind es gerade die mit England gemachten praktischen Erfah rungen, die in Sofja eine sehr nüchterne Skepsis gegen über englisckien Versprechungen angebracht erscheinen lassen. Wenn Bulgarien deute noch am schtversten unter allen Balkanstaaten an den Folgen, vor allem des Weltkrieges, zu tragen hat, so verdankt es das ausschließlich der Entente und besonders dem in ihr maßgeblichen Eng land. Dem Lande wurde das Diktat von Neuilln auferlegt. Artikel 4K, der ursprünglich 2Sesttkrazjen an die Entente „zu treuen (?) Händen" auslieferte, sorgte dafür, daß dieses wirtschaftlich und geopolitisch für Bulgarien dockst wichtige Gebiet zu Griechenland geschlagen wurde: damit verlor Bulgarien außer Westtkrazien auch noch den Zu tritt zum Agäiscinm Meer. Bier Jahre sväler war cs Eng land, das Vcrhandlungsmöglichkeiten über die westthrazi- sche Frage auf der Konferenz von Lausanne Hintertrieb und die Ablehnung der bulgarischen Autonomievorschläge erzwang. Englisckre Intrigen sind auch mit dem für Bulgarien sehr schmerzlichen Verlust der südlichen Dobrudscha ver bunden. Auch dieses Gebiet, das mit 7700 Quadratkilo metern nicht viel kleiner ist als Westthrazien, wurde Bul garien durch das Diktat von Neujllv entrissen, obwohl es u. a. mehr als 10 v. H. der gesamten bulgarischen (Nctreideerzeugung lieferte. In diesem Frühjahr erschien eine vernünftige Auseinandersetzung zwisä-en Bulgarien und Rumänien über die Dobrudscka-Frage aussichtslos. In diesem Augenblick trat England in Bukarest mit seinem heuchlerischen Garantieangebot aut und dre durch aus begründeten Hoffnungen Bulgarien« wurden durch den Eingriff Englands in eine interne Balkan-Angelegenheit wiederum zerschlagen. So ist Bulgarien heute noch der einzige Balkanstaat, der in gebietsmäßiger Hinsicht noch an dem statuS quo von Neuilly gebunden ist Wenn England unlängst mit der Miene eines Bieder mannes, der von alledem nichts weiß, mit Garantievor- schlügen auck an Bulgarien lnrangetreten ist. so bat das seinen ausschließlichen Grund in einer bestimmten Ge dankenrichtung der britischen Einkreisungspolitik gegen Deutschland. Wir haben hier schon im Zusammenhang mit den unter englischer Anleitung stehenden türkisch- ägyptischen Verhandlungen über einen Militärpakt daraus liingewiesen, daß das Ziel drr britischen Einkreisungs politik im Nahen Osten eine Front „von Kairo bis Mos kau" ist. Gerade gestern zeigte sich nämlich die fran zösische Presse sehr besorgt angesichts des bulgarischen Ltaatsbrsuches in Deutschland und meinte, durch den Aus fall Bulgariens in der sog. „Friedensfront" cnjstelte eine empfindlickoe Lücke in eben jener „Front von Kairo bis Moskau". Das ist insofern von Bedeutung, als Bulgarien im Besitz des Mariza-Tales ist und damit den wichtigsten Landweg von Europa nach Kleinasien besitzt. Daher also Englands so plötzlictzc Zuneigung zu dem von ihm poli tisch immer wieder mißhandelten Bulgarien! Begreiflich, daß man jetzt in der Generaldirektion des. Einkreisungstrustes den bulgarisckzen Staatsbesuch in Berlin mit sehr gemischten Gefühlen verfolgt. Es ist nur eines dec unzähligen Beispiele dafür, daß sich der Gesamtkomplex der Pariser Vorortdiktatc Stück für Stück an seinen Urhebern und an seinen heutigen rlerscchtern immer wieder rächt, wie das der südafrikanische Minister präsident General Lmuts schon 1919 in. es-, an Lloyd G.earae gerichteten Denkschrift vorausgesagt yai.
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