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Auer Tageblatt : 22.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192407221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-22
- Monat1924-07
- Jahr1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 22.07.1924
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Huer Tageblatt für bas Erzaehirae . nsprech»ftnfchluß N». SS. ss VM Vv «,n,m,.p»tit»,li» - «»i»pf.«nt»,, ««»Ich« A«N»«-»ltpst»«!,«. s'amm,, r«s«dlott ^u,n,g»»i,g,. Enthalten- -le amtlichen Bekanntmachungen -es Nate» -er Eta-1 un- -es Amtsgerichts Nue. pogfchn«< eip,>, a». i»ee. ' Nr. ISS Dienstag, äen 22. stuli 1924 IS. Iahrgana Die Räumung des Ruhrgebiets. Beginn am 4. September Die Russchußbeschlülse über ctte Räumung. London, 21. Juli. Die ,Motzen Fünf" batten heute 10,30 Uhr eine informatorische Besprechung.. Die Ar beiten des ersten Ausschusses sind so weit fortgeschritten, daß die offizielle Veröffentlichung des Berichts /des Ausschusses für heute abend erwartet wird.. Ebenso/ist die Arbeit des dritten Ausschusses abgeschlossen., Der zweite Ausschutz hat sich,, wie bereits berichtet, in zwei Unterausschüsse geteilt, von denen der erste das,Seh- douxsche Memorandum zu prüfen hat. Dieser Ausschuß bat beschlossen, der Konferenz zu empfehlen, die wirt schaftliche Mtumuna des RuhrgebieteS am 4. September zu beginnen. GS sei. wie „Manchester Guardian" schreibt, zu erwarten, -aß -er DaweSbericht btS dahin in Kraft getreten, die Anleihe aufgelegt und die nötigen deut« schen Gesetze durchgebracht seien. Ende Oktober werde die wirtschaftliche Räumung durchgeführt werden. Die ser Unterausschuß ist heute wieder zu einer .Sitzung zu sammengetreten. Dazu drahtet noch das WTB. auS Paris: Nach dem Londoner Sonderberichterstatter der Agen- ce HavaS ist -er Unterausschuß -er 2. Kommission (Frei gabe der Pfänder) heute vormittag in längerer Sitzung zu folgendem grundsätzlichen -Beschluß . gekommen: Deutschland hat zunächst die 5 Bedingungen zu erfüllen, von denen die ReparattonSkommission in ihrem Beschluß vom 15. Juli die Feststellung.abhängig gemacht hat. daß der Sachverständigenplan als ausführbar zu be trachten sei. Die Alliierten haben sich für diesen Fall auf folgendes geeinigt: 1. Die deutschen Behörden werden wieder in die Funktionen eingesetzt, -ie sie hinsichtlich! der Steuer- und Zollerhebung in den zur Zett besetzten Gebieten vor dem 1. Januar 1923 erfüllt haben., Diese Wieder einsetzung bat im Rahmen des Versailler Vertrage» durch Entscheidung der Rheinlandkommission und ent sprechend den Bedingungen deS Sachverständtgenbericht» zu erfolgen. > > 2. Die von den französischchelgischen Behörden be schlagnahmten Bergwerke, Kokereien und industriellen Betriebe werden zurückerstattet. 8. Die Mtcum wird zurückgezogen. 4. Der Personenverkehr wird wieder hergestellt.und die requirierten Güter werden zurückerstattet. Der Berichterstatter fügt hinzu, zu einer längeren Diskussion sei e» auch wegen der Rückgabe der.Eisen bahnen gekommen. Die englischen Sachverständigen hät ten darauf.bestanden, daß die Einheit de» deutschen Eisenbahnnetze» vor der Zeichnung der Anleihe wieder hergestellt werden müsse. Wann wird Köln g»ränmtk London. 21. Juli. Die Londoner „Times" melden, e» fei in den Aeutzerungen Henderson» in der Arbeiter partei am letzten Mittwoch. ..die im Auftrage Macdo nalds gemacht worden seien, klar ausgesprochen, daß da» britisch« Kabinett entschlossen bleib«, -te Räumung de» Brückenköpfe» Köln zu dem vertraglichen Termin da» sei Juni 1928 durchzuführen. Morgan zeichnet -le Hälfte -er Anleihe l London, 21. Juli. Wie au» zuverlässiger Quelle verlautet .soll sich Morgan bereit erklärt Haben, die Hälfte der 40-Millionen.Pfund-Anlethe zu übernehmen. E» dürfte nmb erinnerlich sein, welche bedeutende Nkille - Abschluß Ende Oktober. er vor einigen Monaten bei der Stützung -er französi schen Währung,gespielt hat, .und e» läßt sich darau» schließen -aß Frankreich ein sehr erhebliche» Interesse — auch schon wegen seiner eigenen Währung. — daran besitzt, .daß -te deutsche 40-Mllionen-Pfund-Anleihe zu stande kommt. , . i Die Cinlaäung Deutschlanäs Die Londoner Konferenz nähert sich zweifellos ihrem Ende .und die Frage wird höchst.akut, ob nunmehr eine offizielle Einladung an Deutschland erfolgt oder nicht. Auch am Montag liegt in Berlin noch keine Einladung vor und es muß abgewartet werden, ob die allseitig verbreitete Hoffnung daß -ie Einladung. spätesten» am Dienstag eintreffen werde, erfüllt wird. Wenn ver schiedene Berliner Blätter schon mit Bestimmtheit den RetchSaußenminifter Tr. Stresemann al» hen allenfall- sigen deutschen Vertreter zur Konferenz bezeichnen, so können wir feststellen, daß bis zur Stunde fedenfall» nach dieser Richtung hm noch keinerlei Entscheidung getrof fen ist. Es wird ganz von der Art und der Form der Einladung abhängen ob der RetchSaußenminifter.di« deutsche Delegation führen wird. Soll Deutschland.zu Verhandlungen zugezogen werden, dann ist -ie Teil nahme des RcichsauhenmintsterS selbstverständlich. E» könnte aber Dr. Stresemann unter keinen Umständen zu gemutet werden, lediglich deshalb nach! London zu gehen, um zu einem gegnerischen Diktate Ja und Amen zu sagen und e» mit seiner Unterschrift zu besiegeln. Daß inoffiziell schon seit-einer Reihe von Tagen Reichsbanst dtrektor Dr. Schacht und der frühere Staatssekretär Bergmann in London weilen, wo sie einer ausdrück lichen Aufforderung der Sachverständigen zufolge an den Beratungen Über die Gesetzentwürfe tetlnehmen, di« laut Dawesgutachten durchgeführt werden müssen, haben wir bereit« gemeldet. 4 RetchSaußenminifter Dr. Stresemann, der für einige Tag« zur Erholung -rach Swtnemünde gefahren war, ist 4n dringender Angelegenheit nach Berlin zurückge- rufen worden. Er benutzte zur Rückreise ein Flugzeug und landete wohlbehalten am Tempelhofer Feld. Berlin «artet ab. Berlin, 21. Juli. Montag vormittag fand .beim Reichskanzler «ine erneute Besprechung, statt. Gegenstand der Aussprache war die gesamte Lage, wie sie sich auf Grund der btsheriaen Londoner Meldungen und hin sichtlich der bevorstehenden Einladung an Deutschland ergibt. Wie wir erfahren, findet Dienstag vormittag vor der Tagung des Auswärtigen Ausschusses eine Kabt- nettssitzung statt. Im übrigen wird die Regierung, be vor eine offizielle Stellungnahme erfolgen soll, die Be schlüsse der Londoner Hauvtkonferenz. abwarten. Berlin, .21. Juli. Tie* ReichStagSparteten , haben sämtlich für Dienstag vormittag vor Zusammentritt de» Plenum« FrakttonSsitzuna «inbcrufen zur Besprechung der Lage. Die ursprüngliche Absicht, Interpellationen an die Regierung bis zum Abschluß der Londoner Kon ferenz Lurückzustellen. .ist, wie gemeldet wird, inzwi schen aufgegeben worden. Donneret«« «ndaältw« Ergebnisse- Pari», 21. Juli. Der Sonderberichterstatter de» „Ouotidten" in London glaubt versichern zu können, .daß am Donnerstag die Konferenz vor endgültig« Ergebnisse Mellt sein wird. ES bleibe dann nur noch übrig, -ie rtchtine Formel für -a» vorgesehene Protokoll zu, fin den und die Vertreter der deutschen Regierung nach Lon don zu berufen. Vas Kompromiß in äer Sankttonsfrage. Der tote Punkt, auf dem sich die Londoner Konfe renz am vorigen Freitag befand, ist Mit amerikanischer Hilft: überwunden worden. Der erst« von der Konferenz eingesetzte Unterausschuß, -er sich mit der Zulässigkeit und den Bedingungen künftiger Sanktionen gegenüber Deutschland befassen sollte, ,hat eine Einigungsformel gefunden, der alle Teilnehmer der Konferenz^ zustim- men. ES ist nicht leicht gewesen, zu einer Ueberein- immung zu kommen , da die Gegensätze scharf zugespitzt waren. Nicht weniger als 15 verschiedene Formeln wa ren ausgearbeitet worden, bis schließlich der belgische T legierte HhmanS die berechtigte Mahnung.^uSsprach, ie Konferenz nicht durch übermäßige Vorsicht, um nicht u sagen durch Mißtrauen zu gefährden. Das Kompro« u ß ist ein echtes Kind amerikanischen Geistes, dem es mehr auf die Sache als auf die Form ankommt. In er Form wird dem französischen Standpunkt großes Entgegenkommen bewiesen. Ihr Anspruch auf selbyän- igeS Vorgehen in der Sanktionsfrage wird nicht zurück- wies n und England hat seine Forderung, daß mili- ärische Gcbtetsbesetzungen künftig ausgeschlossen sein sollen ,nicht durchsetzen können. Das Damoklesschwert der Sanktionen soll also Wetter über dem Haupt Deutsch lands hängen bleiben. Dieser neuerliche Umfall der Engländer ist umso bedauerlicher, als die englischen ronjurtsten selbst -aS isolierte Vorgehen Frankreichs ,ls unvereinbar mit dem Versailler Vertrag bezeichnet haben. Lord Curzon selbst Hat in der Note vom 11. August 1923 ausdrücklich anerkannt, -atz die Einwen- oun wn der deutschen Regierung Legen die Besetzung des Ruhrgebiet» wohl begründet sind. Die deutsche Regie rung kann ihren rechtlich so gut fundierten Standpunkt von der Rechtswidrigkeit territorialer Sanktionen nicht ohne weiteres aufgeben und wird ihn in London mit Nachdruck zur Geltung -ringen müssen, wenn sje, wie man wohl hoffen darf, Lur Abgabe ihres Urteil» zu gelassen wird. Der Versailler Vertrag bietet Deutsch land so wenig Rechte daß es keine» davon mehr auf-- geben darf, sondern im Gegenteil verlangen muß, daß die andere Sette mehr als bisher sich an die Bestimmun gen des Vertrages gebunden hält. ES ist bedauerlich, -atz man auf amerikanischer Sette so wenig Verständnis für diese Dinge gezeigt und da durch der deutschen Regierung -ie Annahme de» TaweS- plane» so außerordentlich erschwert hat. Die Amerika ner, -ie ja vor allem finanzielle Interessen zu ver treten haben, haben geglaubt, sich mit einer andern als der rein juristischen Sicherheit begnügen zu können. Auch sie sind ja auf» lebhafteste daran interessiert, -atz Deutsch land. das nun im größten Maßstabe ihr Schuldner wer den soll, nicht durch neue TankttonSdrohungen beun ruhigt und in seiner wirtschaftlichen Entwicklung ge fährdet wird. Die größte Sicherheit, die sie sich in der Kompromitzformel gesichert haben, besteht darin, daß etwaige Sanktionen die Spezialpfänder berücksichtigen müssen die dem Ztnsendienst -er 800,Mtllionen-Anlethe dienen. Außerdem erhält der Ztnsendienst -ieser An leihe ein Prioritätsrecht auf -te allgemeinen Einkünfte Deutschland» wie aus alle sonstigen deutschen Hilfsquel len, die durch etwaig« Sanktionen erschlossen werden sollten. Nun sind bekanntlich, wie auch Poineare hat erfahren müssen, .Sanktionen wenig ertragreich. Wenn also Frankreich in Zukunft Sanktionen ergreifen wollte, so müßte es au» deren Ertrag por allen Dingen erst.ein mal die amerikanischen Gläubig«« befriedigen. Der Gedankengang her Amerikaner war also wohl der, daß auf diese Weise Sanktionen zu einem sehr schlechten finanziellen Geschäft gemacht werden würden und daß Frankreich sich infolgedessen in Zukunft die Sa che erst sehr reiflich überlegen müßte, ehe e» zu neuen Gewalttaten Men Deutschland griffe. Di« Amerikaner haben also in London wieder diejenige Eigenschaft ge zeigt -auf -ie sie besonder» stolz sind, sie sind sehr .clever" gewesen, -a» heißt, ft« haben sich al* geriebene Geschäftsleute erwiesen. H«rr Poineare -«kommt sei nen Willen und Frankreich» Anspruch auf.Sanktionen wird nicht bestritten, wenn der amerikanisch« Dele giert« Herr Kellog, berlinisch iwrstände, so hätte er wahrscheinlich gesagt r .Haßt doch da» Kind di« vouj» kette." Er hat aber dafür gesorgt, daß die Boulette de» Herrn Poineare etwa» stark «salzen und gepfeffert worden ist. sodaß sie ibm nicht sonderlich munden wird. Für Deutschland ist da» allerdings noch -ein Grund, seinen RechtSstandpunkt Pretsjzugeben. Allerdings müs sen wir un» schon setzt darüber klar sein, -ah e» für Deutschland nicht leicht ist. ein« Einigung ^gerade an diesem Punkt« scheitern zu lassen. Denn wir -würden dadurch den Eindruck erwecken, daß wir garntcht ernst« ltch an die Ausführung de» DaweSplaneS denken, son dern daß wir die verhandLurgur nur -enutzsn wollen. um Frankreich für di« Zukunft die Hände zu -binden und auf ein« billige weise di« Sanktion»drohung los- zuwerden. wir würden dann einer Einheitsfront.sämt licher Alliierten einschließlich. Amerika» ««genüber stehen. «ine Lage, der wir uns in unserem jHigen Zu stande nicht auesetzen können. Die ReichSrealeruna wird unter diesen Umständen, wenn sie in London an den Verhandlungstisch tritt, ihre Hauptkraft wohl auf andere Dinge konzentrieren müssen. Das wichtiqsw Ziel, -aS ihr vor Aug-n schwe ben muß ist -t« vefretung von Rhein und Ruhr von dem ungeheuerlichen Druck, der auf.ihnen lastet. Die Kommissionen, die sich in London mit diesen Fragen befassen, sind noch nicht zu einem endgültigen Ergeb nis gekommen. E» ist.aber zu befürchten, -aß auch hier manche« unseren wünschen nicht voll entsprechen wird und infolgedessen auch für die deutsch« Regierung noch viel zu tun Übrig bleibt. PsUtrsch» Rundschau. Die arbeitslosen R ei chstaq» abgeordneten. ^Berlin, 22. Juli. Heute nachmittag beginnt der Reichstag wieder sein« Plenarsitzungen. Ein« Stund« vorher tritt der AeltestenauSschuß zu einer Beratung über di« Geschäftslage und den bevvrstehenden Ta- gungsabschnitt zusammen. Soweit sich den Blättern zu folge bisher übersehen läßt, wird der Reichstag nur Aw bettSstoff.für einige SitzungStag« haben E» wird da mit gerechnet, daß der Reichstag in de« ersten Lage« de»
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