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Auer Tageblatt : 06.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192601068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19260106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19260106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-06
- Monat1926-01
- Jahr1926
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- Auer Tageblatt : 06.01.1926
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)^uer Tageblatt UM- Anzeiger für öas Erzgebirge x»u»e«vw,» »> » »»« Enthalteuö N» amtlich»» H»ka»»tmachu«g»a öas Rat»» ö«» Gta-t nab öo« Dmia-Mkichts ^iu». ft«tL»wsP tw.iee» Nr. 4 - rVVW«WW»W»WMW 21. Jahrgang Mittwoch, äen S. 2anuar IS2S W wch MWM ck »in in KmWWm, MM ^'-AW.ISÄ'''"' der Firma erklärte dem hiesigen Vertreter des WTB., daß der deutsche Montantrust eine innere deutsche Ange legenheit sei, mit welcher Dillon Read u. Eo. nichts zu tun habe. Budapest, 4. Jan. Lite Polizei hat heute vor« u.tttaa den Prinzen Ludwig Windtschgrätz, der als Füh. »sr der Frankenfälscherbande festgestellt wurde, in Haft r^nommen und nach kurzem verhör der Staatsanwalt schaft überliefert, wo er in derselben Zelle untergebracht wurde, die Edmund v. Bentcky, der wegen Horthy-Be- lridtgung verurteilte frühere Minister, heute früh ver russen hat. Ferner wurde der bisherige Landespoltzei- Aef Emmerich v. Nadossh zur Polizei geladen, um dort e>S Beschuldigter in der Frankenfälscherasfäre "verhört zu werden. Bisher sind 45 Personen als Mitglieder der ^Llscherbande festgestellt, aber noch meist in Freiheit. Vie Karlsruher Interalliierte Militärkontroll- kommWon nach Frankreich zurückgekrhrt. Karlsruhes. Jan. Die Interalliierte Militär- kontrollkommtsston, bestehend aus Major Caillault und einem weiteren französischen Offizier, sowie sechs fran zösischen Unteroffizieren und Mannschaften, die nach Abschluß des Waffenstillstandes zur Ue'berwachung der neutralen 50 Ktlomcterzone in Karlsruhe eingerichtet und im Hotel „Germania" untergebracht worden war, verlieh am Sonnabend Karlsruhe und ist nach Frank reich zurückgekehrt. Der Umstur!- war bereits bis inS Sin» < -eine vorbereitet und ohne Aufdeckung der Falschmünzerei wäre wohl heute eine Diktatur in Ungarn am Müder. Graf Csaky, der Schwager des verhafteten Notenfälschers Jan- kowttsch, sollte dix nötige bewaffnete Gewalt liefern. Der Landespolizeichef Nadossh stand als präsumtiver Innenminister in Bereitschaft, um die notwendige Poli? zetmacht zur Verfügung zu stellen; der politische Direk tor des Ministeriums des Aeußern, Gras Karl Khuen- Hedervarh, der Sohn des kroatischen BanuS, spann die auswärtigen Fäden. Der Plan war schon so weit ge diehen, daß der Ministerpräsident des Putsches, Graf Klebelsberg, in allen Provinzzeitungen der erwachen den Ungarn einen mit seinem Namen gezeichneten Ar tikel veröffentlichen lieh, in dem vom Parlamentaris mus Abschied genommen und die Vortrefslichkeit der Diktatur auseinandergesetzt wird. fibbau der Militärkontrolle. Berkin, 5. Januar. Dem demokratischen Zeitungs dienst zufolge hat der Präsident der interalliierten Kontroll kommission, General Walch, an den General von Pawels ein Januar die Kontrollzweigstelle der interalliierten Militär kontrollkommissionen aufgehoben werde. Als provisorische Posten bleiben einstweilen lediglich in Königsberg und Mün chen Gruppen von se zwei Offizieren als Abgesandte der Ber liner Zentralstelle bestehen. ten. Im Laufe de» gestrigen Lage» sind der Polizei schwer belastende Beweise in die Hände gefallen, daß Prinz Ludwig Windischgcätz. und seine bisher unbekann ten Genossen zwar nicht au» persönlicher Gewinnsucht, sondern aus Beweggründen, die sie für Patriotisch hiel ten, die Fälschungen begangen haben. Auf Grund der Beweise hat die Polizei im Lause de» Heutigien Lage» den Prinzen Ludwig WindischgväH in Gewahrsam ge nommen. Diese neue Richtung der Untersuchung hat e» ermöglicht, daß die Angelegenheit nunmehr innerhalb kurzer Zett vollkommen auftzedsckt werden und da» Pu blikum über sie innerhalb einiger Lage eine auSMHsr-i ltche Orientierung erhalten kann. Im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit hat der Minister des Innern den Landespolizeichef Emmerich Nadossh von seinem Amte enthoben und gegen ihn die Diszipltnaruntersuj- chung wegen in seiner Amtstätigkeit begangener Unter lassungen angeordnet. Die Untersuchung hat bisher noch keinen entscheidenden Beweis geliefert, in welcher Tiruö- keret die gefälschten Scheine hergestellt worden sind. Der Minister des Innern hat daher in dieser Hinsicht weht tere strenge Verfügungen getroffen, speziell Vie Ver nehmung einiger solcher Beamten angeordnet, die in der staatlichen Druckerei beschäftigt find." Perüchte. Berlin, 4. Ja«. Gin« Berlin« «vmenzettung . : ' " " . ' ' - iSM-tt» «Wt stelle zurzeit Erhebungen über den Ursprung d« fal schen Nachricht an, daß die englische Regierung gegen die _ " ' " " " " Beeckt seinerzeit .... tschertn gerichtet habe; man vermute, daß di« Informa- Verhastuug eins, -rutschen Zührer» In Eü-tlrol. Innsbruck, 4. Jan. Nachdem vor einigen Lagen Dr. Josef Noldin-Salurn verhaftet worden war, ist, wie gemeldet wird, am Heiligen Abend in Lramtn ein anderer deutscher Führer vechastrt warben. An diesem Tage erschienen Carabinieri in Begleitung von faschi stischer Miliz im Hause de» ehemaligen Schulleiter» Josef Riedl, um nach Waffen zu suchen. Obgleich Riedl nach seiner Erklärung niemals Waffen aufbeivahrt hat, wur de auk dem Dachboden Munition gefunden, von deren Dasein Riedl keine Kenntnis hatte. G» besteht die Mög lichkeit, daß die Munition vor der,Haussuchung von frrmden Personen im Lachraum untergebracht worden ist. Riedl wurde noch am Weihnachtsabend, nach Neue mark eingellefeet. Der BölkerbundSrat hat am v. Dezemo« tu Senf e»t- schieben: Da- polnische Munitionslager auf der WesterplatM bleibt bestehen und Polen ist berechtig, eine Militärwach» von 6S Mann, SO Unteroffizieren und S Offizieren zm Bewachung desselben dort zu unterhalten. Tine polnhLe Unisono darf da« polnisch« Wachpersonal außerhalb de» Munitionslagers nicht tragen. Dieser Beschluß ist entgegen der vom DcmHg« VölkerhunbSkommissar, Mac Donuelh und de» Präpdeme» Sahm gemachten Einwänden gefaßt worden. Hierzu gab der schwedische Außenminister Unden die Anregung, die pokchche Wache mit ihrem militärischen Charakter abzuschaffen und eine Ztvilwache einzurichten. Diese Anregung wurde vom Prä,, deuten Sahm ausgenommen, da eine Zivilsache mit der Dan ziger Polizei zusammrnarbetten könne, well das Gebiet der Westerplatte nicht daS Recht der Exterritorialität besitze und daher den Gesetzen und der Polizei von Danzig unterfwllt sei. So war der Weg zur Wahrung der Danziger Rechte noch ein mal gegeben, aber auf Anregung von Chamberlain sah der Rat davon ab, auf diesen Vorschlag einzugehen, da diese Angelegen- heil zwischen dem Vülkerbundskommissar und den beiden Re gierungen geregelt werden könnte. Zum Schluß auch »och das Htnausschieben einer für Danzig hochwichtigen Frage denn die Regelung derartiger Fragen zwischen den Regierun gen und dem hohen Kommissar blieb bisher in allen ähnlichen Fällei unentschieden oder die Entscheidungen des Kommissars wurden vom Völkerbundsrat aufgehoben. Daneben wurde von dem Berichterstatter des VölkerbundSratS, Ouinone» de Leon, Spanten, ausdrücklich sestgestellt, daß die von Danzig aufgeworfene Frage, ob Danzig von der polnischen Flotte als Anlegehafen benutzt werden kann offen bleibt. Die Be völkerung Danzigs kann, ja fast scheint es, sie soll nicht zur Ruhe kommen. — Was bedeutet dieses Festgeschenk für Dan zig? — Um das zu ermessen, müssen drei Dinge in Betracht gezogen werden: 1. Der Artikel 3 des Versailler Diktats: „Die Verfassung der Freien Stadt Danzig wird vom Völkerbund gewährleistet!" 2. Artikel 5 der Danziger Verfassung: „Die Freie Stadt Danzig darf nicht als Militär- und MarinebafiS dienen!" 3. Die Erklärungen des Völkerbundes von 1920, der sich verpflichtete, die politische Unabhängigkeit der Freien Stadt zu achten und gegen alle Angriffe von außen zu schützen." Die neueste Entscheidung des Völkerbundes verstößt also: 1. gegen Artikel 103 des Versailler Diktats, 2. gegen den Ar tikel 5 der Danziger Verfassung und 3. gegen die Erklärung des Völkerbundes von 1020 und das bedeutet für Danzig eine dauernde Bedrohung, eine dauernde Gefahr für seine Selbst stättdigkett, seine politische UnaHöngigkeit und seine territo riale Unversehrtheit. Betrachtet man anschließend alle bereits vorangegangenen Vertragsbrüche, wie den Postkonflikt, die Errichtung einer polnischen Eisenbhndirektion, die Ausführung eines unerlaubten Eisenbahnprojekts auf der Westerplatte, die Stationierung von 15 polnischen Kriegsfahrzeugen mit 600 Mann Besatzung im Danziger Handelshafen, so ist die schwere Sorge der Danziger Bevölkerung verständlich, mit der sie diesem letzten Verfassungsbruch entgegensteht, der wettere und unabsehbare Gefahren in Gestalt einer beginnenden Besetzung Danziger Gebiets mit einer kriegsstarken Kompagnie in sich birgt. Wenn Polen im Gedinger Hafen, der an Danziger Gebiet stößt, nicht die beste Gelegenheit hätte, dort sein Muni tionslager zu errichten und dort seine Schiffe gut und sicher zu stationieren und anlegen zu lassen, so könnte man vielleicht die Wünsche Polens nach der Richtung, wenn auch nicht erfüll bar, ab« doch begreiflich finden. Wie die Sachen indessen liegen, merkt man die Absicht und man wird verstimmt. WaS bleibt der „Freien" Stadt Danzig übrig, nachdem es durch Volkstag und Senat, wie vor dem Völkerbund vergebens gegen die erneute Vergewaltigung protestiert hat? Nichts als das einzige Mittel aller Schwachen und Wehrlosen, nicht- al» die Stimme, nichts als das Wort. Und diese Stimme erhebt Danzig jetzt: Deutsches Reich, du sollst es wissen, da» deutsche Danzig, daS deutsche Bollwerk im Osten ist in Gefahr. Man wühlt, man bröckelt, man rüttelt an seinen Fundamenten und man bedroht mit Danzig zugleich den Frieden Europas. Möge der Völkerbund sich besinnen, damit sein Festgeschenk an Dan» zig nicht zum Danaergeschenk für Europa werdel M. Meyer, RottmannSdorf-Danzig. Ta» amtliche ungarische Telegraphenbüro bestätigt die Nachricht von der Verhaftung! des Prinzen Windisch- i,?Ltz. 'Es gibt dabei eine Darstellung, die den An schein erwecken soll, als ob die ungarischen Behörden L'it dem größten Eifer die Nachforschungen betrieben » rtten. Das Gegenteil ist der Fall und ohne das Ein reisen der französischen Polizei und dem Druck der : anzösischen Regierung hätten die Nachforschungen, per Budapester Polizei ohne Zweifel das Ergebnis gehabt, ^;ß die „Unschuld" der Urheber der Fälschungen amtlich „sestgestellt" worden wäre. Denn die ganze Affäre be deutet eine Bloßstellung der rechtsradikalen Kreise Un garns h.ts zu den höchsten Spitzen, die der Regierung gahestehen, wie sie in der neueren Geschichte kaum je v« war. Schon die Tatsache, daß der oberste Poltzetbeamte de» Lande» e'ner der Hauptbetetligten war, zeigt zur Ge nüge, was die Polizei ohne den Zwang von außen an- t "fangen hätte, als aus dem Haag die Meldung kam, d.ch dort der ungarische Oberst Jankowitsch, ausgerüstet mit einem Kurierpaß der ungarischen Regierung, "sestge- > >mmen worden sei und daß in feinem Kuriergepäck -0 Millionen Franken falscher französischer Banknoten Pfunden worden seien. Nachdem diese Bemühungen Vergeblich gewesen sind, machen die ungarischen Behör- b:n gute Miene zum bösen Spiel, wie Ms der folgenden offiziösen Darlegung hervorgeht r DaS Ungarische Telegraphen-Korrefpondenz-Büry meldet: ^Jn der Untersuchung wegen der gefälschten And in den Verkehr gebrachten französischen Tausend- ^cancs-Noten ist eine entscheidend« Wendung etngetre- KmettluiM-SeiMel Ztedi imp r Neuyork, 4. Januar. Die Neuyorker Zeitungen, 'oe- i.-rders „World", „Herald Tribüne" und „Chicago Tribüne", bringen die außerordentlich aufsehenerregende Nachricht, daß nue große Trustverfchmelzung amerikanischer und deutscher §!ahlindustrien bevorsteht. Die Verschmelzung soll auf ame- eiranischer Seite die Stahlwerke umfassen, die der Bank firma Dillon Reed u. Co. gehören. Dillon Reed ist die jüngste Macht in Wallstreet, der ehe malige Harvardstudent, der heute erst 34 Jahre alt ist, wird Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt, daß mit dem ersten ?,.z der „Morgan von morgen" bezeichnet und spielt heute be- ------- 'ü its eine führende Rolle bei allen Finanzatraktionen Wall- f'-eetS. Lor allem hat er seit der vorjährigen Auflegung ? r deutschen Dawes-Anleihe sich stets an die Spitze aller V.-ntschen Finanzierungsgeschäfte gestellt und übernahm u. a. n^etn e'n Fünftel des von Warburg (International Accep« Bank) damals eingeleiteten 100-Millionen-Dollar-Jn- oastrie-Kredites für Deutschland und Mitteleuropa. Dieser junge, rührige Ftnanzkapitän besitzt auch ererbte Stahlwerke, die bisher neben den Schwabschen Stahlgruppen weniger Bedeutung hatten. Er scheint nun auch die Führer- ''':aft auf dem Stahlmarkt anzustreben und den Kampf gegen S hwabs Vormachtstellung aufnehmen zu wollen. Das schein! Sinn der Jnteressensuston mit der mächtigen deutschen Stahlindustrie zu sein. Als deutsche Partner der Vertrustung werden von „He rr Id Tribüne" die Gruppen Thyge», Ott« Wolf, Rheln-Slbe, Rheinstahl, Klöckner . und «Sensals auch Krupp genannt. jährliche NrobuktionSfähigkett de» neue» Truste» würde '' Millionen tonnen Stahl darstellen, sie würde als, den k>mpf argen Schwab durchaus ermöglichen. Die formelle Ver deutlichung der Fusion durch Dillon Reed spll schon in den »rchsten Tagen zu erwarten sein. D>'e Nachricht würbe bereits nach einer Stunbe von der Zeituna demontiert. Man glaubt, baß derartige wliu- au» den Kreisen ber Wallstreet wohl lautbar werben. Vor- läufig finb aler birsr Gerücht« vollständig «»» ber Luft ge- Uffen. domontl -er Zinna dillon Nea- L to. Newhork, s. Jan. Lite vankftrma Dillon Read '' Co. erklärt die Nachrichten über ein» Beteiligung "n dem beabsichtigten Zusammenschluß deutscher Prahl- rüs MuÜEsnd. W» utklkt» Ssaurts» hat heut« die Nachricht verbreitet, das vuSwSrttgD «Wt stelle zurzeit Erhebungen über den Lrspmng vee faß, " i Nachricht an, daß die englische Regierung «gen Einladung protestiert 'habe, die Generaloberstvon ckt seinerzeit an den russischen PolkNommtfsar Lfchi- ..... V . " ' " Informa ¬ tion der Korrespondenz, welche diese Nachricht gebracht habe, aus dem Kreis« des deutschen Botschafters in Mos kau, Grafen Vrockdorsf-Rantzau, stamme. Hieran knüpft da» Blatt Mitteilungen über di« angebliche politisch« Einstellung de» Botschafter» und dehaüptet endlich, ha der Botschafter sich wahrend seine» Aufenthalt«» in Berlin bisher mit dem Staatsftkretär de» Auswärtigen Amtes noch nicht in Verbindung aesetft hab» un- daß man in politischen Kreisen davon wvech«. vaß der Dich» -vuch ,tn2 offenen Konfliktes Mischen iem «MMR, . - -— * —.
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