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Auer Tageblatt : 26.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192608269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19260826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19260826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-26
- Monat1926-08
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- Auer Tageblatt : 26.08.1926
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Donnerstag, äen 2S. kiugust 1S2S Nr. ISS /luer Tageblatt MM? Anzeiger für Sas Erzgebirge WM euch«»«» «, «Mch« »« Not«, »« «an »" Ml»- V-M--»«- 21. Jahrgang Spaniens wachsende Ansprüche. Ratssitz und Bölkerbundsmandat über Langer. Madrid, 24. Aug. Unter dem Vorsitz des Kö- nigS beschloß, der Mtntsterrat, in der Frage des Bölker- bundSrateS an dem bisherigen Standpunkt unverLndert festzuhalten. Gleichzeitig wurden die spanischen diplo matischen Vertreter angewiesen, bei den Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, die spanischen Ansprüche auf Tanger.und Ceuta auf das nachdrücklichste zu ver treten. Der Außenminister UanguaS wird an den Ver handlungen des Völkerbundes im September nicht per sönlich tcilnehmen. London, 24. Aug. Ter diplomatische Berichter statter des „Daily Telegraph" meldet, daß gestern wie derum offizielle und inoffizielle Besprechungen über Tanger stattgefunden haben. Da die spanische Regierung sich durch ihre Sondierungen vergewissert habe, daß ihr erster Vorschlag, nämlich die Einverleibung Tangers in die spanische Zone, auf heftigen Widerstand stoßen werde, konzentriere sie ihre Bemühungen nunmehr auf Pen zweiten Vorschlag, nämlich e n spanisches Völkerbundsmandat ifür Tanger. Madrid fordere eine Dauer der Mandatsübertragung von 13—15 Jahren. Spanten habe die Forderung eines Mandats für Tanger und eines stündigen Ratssitzes in derartiger Weise verkettet, daß mehr als ein Beteiligtes überrascht und bestürzt sei. Spanien gehe scheinbar von der Annahme aus, daß die meisten Mächte, ehe sie zu sehen würden, daß Spanten sich vom Völkerbund zurück ziehe, vitale Konzessionen machen würden. Paris, 24. Aug. Der „Parts Sotr" kommentiert die Tätigkeit der spanischen Diplomatie in den.letzten Wochen und kommt zu dem Schluß, daß Prtmo de Ri vera riskiere, weil er zu viel verlange, zwei Niederlagen auf einmal zu erleiden, nämlich sowohl in der Tangerfrage wie in der Frage eines ständigen Ratssitzes. Aus englischen Blättermeldungen geht hervor, daß Primo de Rivera in der Tangerfrage bereits bescheidener geworden fei und nicht mehr die Einverleibung Tangers in die spa nische Zone verlange, sondern sich, mit einem vom Völ kerbund ihm zu übertragendes Mandat begnügen würde. Diese Forderung begegnet aber mindestens denselben Widerstünden wie die erste, weil man in London be fürchtet, Italien könnte dann ein ähnliches Mandat für Abessinien verlangen. Parlamentarier bei -er -eutfchen Velegatlon zum Völkerbund. Der „Vorwärts" meldet: Ter deutschen Delegation zum Völkerbund werden auch Parlamentarier angehören Als Vertreter der sozialdemokratischen ReichStagSfraktion wird Abg. Tr. Brettscheid nach Genf gehen. Don der Zentrumsfraktion ist der Abg. KaaS, von der Deutschen Volkspartet Abg. Frhr. v. Mheinbaben in Aussicht ge nommen. Wie die Blätter erfahren, wird die deutsche Völker- bundsdelegation sich erst nach Genf begeben, wenn dort die Lage soweit geklärt ist, daß die Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund seststeht. Unüen schweükscher delegiertenführer für Genf. Stockholm, 24. Aug. Zum Vertreter Schwedens bet der 41. Tagung de- Völkerbundsrates wurde heute der frühere Minister des Aeußeren, Professor Unden, ernannt. Zu Delegierten bet der Völkerbundsversamm-- lung wurden der Minister des Aeußeren E. Löfgren, Prüsident Marks von Würtemberg und der Oberdtrektor Widell ernannt. Japan un- -er völkerbun-srat. Paris, 24. Aug. Wie die Agentur Indo Paet. fique aus Tokio berichtet, läßt der Minister des Aeußern Vicomte Jshti der japanischen Delegation volle Frei heit in der Frage der Umbildung des Völkerbundsrates und in d§n übrigen der Bölkerbundsversammlung un terbreiteten Fragen. Englischer Kronrat. London, 24. Aug. Morgen tritt tm Schloß Bal moral, wo sich der König augenblicklich befindet, ein Kronrat zusammen, um eine Notstandsproklamation und eine wettere Proklamation zu veröffentlichen, die das Parlament für nächsten Montag etnberuft. Der Zweck der Parlamentssitzung am Montag ist die Bestätigung der Notstandsverordnungen. Angesichts der letzten Ereig nisse tm Bergarbetterkonslikt wird die Aussprache wahr scheinlich ziemlich erregt sein. Etwa 300—400 Mitglie der werden anwesend sein müssen. Die Regierung ist be strebt, die Sitzung nicht länger als zwei Tage dauern zu lassen. Am Dienstag wird zweifellos eine allge meine Erörterung der Lage stattsinden. Verschiedene Minister werden anwesend sein. Sitzung -er Keparatkonskommlfsion. Parts, 24. Aug. Die ReparationSkommtssion hat heute eine Sitzung abgehalten, in der sie von der Er nennung des Senators Chapsal zum französischen Dele gierten an Stelle BarthouS Kenntnis nahm. Der italienische Delegierte Marquis Salvago Raggt 'richtete hierbei an Barchou Worte des Abschiedes und bewill kommnete den neuen französischen Delegierten Chapsal. worauf Barchou und Chapsal ihrerseits antworteten. Auf Vorschlag des englischen Delegierten, wurde der französische Delegierte Chapsal einstimmig dazu be stimmt, den Vorsitz bet den Arbeiten der Reparations kommission zu führen. Die ReparationSkommtssion nahm außerdem einen Vortrag des Generalagenten für die Reparationszahlungen Parker Gilbert entgegen und prüfte verschiedene auf der Tagesordnung stehende Fra gen. Srlechenlan-s NÜcktrltt von -er Note an Vulgarlen. Zürich, 24. Aug. Der Mailänder „Gecolo" meldet aus Sofia: Me neue griechische Regierung hat ihren Rücktritt von der gemeinsamen Note der Balkan- möchte in Sofia erklärt. Die Sofioter Presse warnt die Negierung, die Note nach Griechenlands Rücktritt an zunehmen, da sie zu einem neuen Balkankrieg in kür zester Frist Veranlassung geben würde. Demokratische Interpellation über -le Sicherheit auf -er Reichsbahn. Die Eisenbahnkatastrophe bei Leiferde hat die de mokratische ReichStagSfraktion veranlaßt, an die Reichs, regterung eine Interpellation über den Stand der Si- cherheits- und Rettungsvorrichtungen auf der Reichs bahn zu richten. die Verteilung -er Mittel für -en Wohnungsbau Gür die Verteilung der für Preußen bestimmten neuen Mittel für den Wohnungsbau wird, wie das „Ber liner Tageblatt" mitteilt, nicht allein das Schema der HauSzinSsteuervertetlung maßgebend sein. Die Gebiete sollen besonders berücksichtigt werden, die von der Er werbslosigkeit am meisten betroffen sind. Ei« neues polizetbefol-ungsgefetz in Vorbereitung. Auf der Tagung des Gaues Großberltn im Ver bände preußischer Poltzeibeamter teilte der Vorsitzende Gens u. a. mit, daß das preußische Ministerium des Innern eine neue Besoldungsregelung für die Polizei Plane. Der Entwurf sei bereits fertiggestellt. Unruhen in Portugal. Landon, 24. Aug. Die „Morningpost" meldet aus Lissabon: Unruhen in verschiedenen portugiesischen Garnisonen scheinen auf eine neue Bewegung zuch Sturz der Regierung hinauszulaufen. In Vigo haben die Besatzungen mehrerer Kriegsschiffe gemeutert. französische un- polnische Luftrüsiungen. London, 24. Aug. „Daily News" berichtet, in Frankreich würden Riesenflugzeuge für die Armee ge baut. Ein Apparat sei bereits abgeliefert worden und etwa ein Dutzend andere würden folgen. Auch die pol> Nische Regterung habe einer polnischen Flugzeugfabrik einen Auftrag auf 100 neue Militär-Flugzeuge gegeben. Diese Tatsachen, und in Verbindung damit die Trans- Porte französischen Kriegsmaterial» nach Polen über Tanzig und die Anwesenheit eine» französischen Flot tengeschwader» in den baltischen Gewässern verursachte beträchtlich Beunruhigung in den Randstaaten und na türlich auch in Deutschland. Reichskanzler vr. Marx über echte Stsstsgelinnung. Breslau, 24. Aug. Auf der Generalversamm lung des Volksvereins für da» katholisch« Deutschland, die tm Rahmen de» diesjährigen Deutschen Katholiken tages stattsand, führte Reichskanzler Tr. Marx in einer Rede u. a. aus: Wie wenig findet man den Geist wahr hafter Staatsgestnnung in unserem Volk vertreten. Man spricht so viel vom Geist der Demokratie und freut sich, daß sie zum Siege vorangeschritten ist, aber vom wah ren Geist demokratischer Zusammen- und Gemeinschafts arbeit verspürt man ungemein wenig., Der Geist de» Individualismus beherrscht noch zu sehr di« einzelnen Kreise unseres Volkes, ein Individualismus, der ^eden Gemeinschaftssinn ertötet und erstickt. Erneuerung des Gemeinschaftssinne« muh eine vornehmlich« Aufgabe aller derjenigen sein,, denen die Pflicht obliegt, für das Wohl de« Volke» und de» Staates zu sorgen. Tiese Pflicht liegt aber gerade iM Zeitalter der Demokratie nicht den Behörden ob, son dern ist Sache jedes einzelnen Staatsbürger». Unter Demokratie versteht man allzuoft nur die Erwerbung größerer Rechte und Freiheiten, Übersicht aber, dah die wahre Demokratie auch strenge Pflichterfüllung verlangt von denen, die die Rechte und Freiheiten de» Staats bürgers erworben haben. Tier Staat ist nicht etwas Fremdes, das Volk selbst ist der Staat. Vom Verhalte» des Volke» hängt das Wohlergehen de» Staaten und damit des Volkes ab. E» ist nicht staatsfvrdernd und national gehandelt, wenn man die bestehende Regie rungsgewalt unablässig hämisch kritisiert und.herabsetzt, sich aber weigert, selbst mit Hand anzulegen, um den Wiederaufbau unsere« zu Boden geworfenen Staat-We sens zu fördern. ES ist bequem und leicht KMk zu üben, wenn ein Bott durch den unglücklichen Ausgang des Weltkriege« zusammengebrochen ist. Pflicht eine« jeden nattonalgestnnten Bürgers ist e», nach bestem Können dafür zu sorgen, daß Wirtschaft und nationales Leben zu neuer Blüte gelangen. Na tional ist es nicht, die Empfindungen derjenigen, di« über die Einrichtungen des Staates anderer Meinung sind, durch Hohn und Spott zu verletzen, statt, wie di« Not der Zeit es erheischt, alle» Trennende zurückzustellen und gemeinsam alle Kräfte zum Wohle de« Volke« an zuspannen. National ist es nich^, di«! tnühsam aufgebaut« staatlich« Ordnung zu stören und zu verwirren, statt die nun einmal rechtsverbindlich zustande gekom mene Verfassung zu achten und vor jeder Verunglimp fung zu schützen, mag man über ihren sachlichen In halt denken wie man will. Es verrät keinen Sinn für die Pflege des staatlichen Gefühl«, wenn die einzelnen Berufsstände kurzsichtig und eigensinnig lediglich ihre eigenen Interessen vertreten und Berücksichtigung ver langen, ohne dabet zu fragen, ob die wirtschaftliche Lage des eben erst mühsam von schwerem Fall sich wiederauf richtenden Staates solchen Anforderungen gerecht wer den kann. Staatliche Gesinnung verrät es nicht, wenn die einzelnen Staatsbürger Forderungen an den Staat erheben auf Leistungen, die er in normalen, gesunden Zeiten wohl aufbrtngen könnte, denen er aber in seiner gegenwärtigen schwierigen und äußerst bedrohten Lage nicht gerecht werden kann. Der Staat hat, wie jede» Individuum, ein Recht auf Selbsterhaltung. Seien wir froh und dankbar, daß es gelungen ist, die Einheit un seres Deutschen Reiches aus dem! tiefen Verfall, au« der schweren Katastrophe des Weltkrieges' und der Revo lution zu retten. Es wäre unerhört, wenn das deutsche Volk aus Mangel an echter StaatSgesinnung selbst dazu beitragen würde, die Wiederaufrichtung unsere» wirt schaftlichen und staatlichen Leben» zu verhindern. wechsel bei -en russischen Militärbehör-e«. Moskau, 24. Aug. Das Mitglied de« Revolu tionären Krtegsrate» und Kommandant der Seekräfte der Roten Flotte Soff wurde seine» Posten» enthoben und durch den früheren stellvertretenden Kommandeur der Luftstreitkräfte Mukltewitsch ersetzt. Tie Oberver waltung der Roten Armee ist einer Umgestaltung unter zogen worden. Sie vereinigt nunmehr in sich da» Ober«, tnspektorat der Armee, die Leitung der Militärschulen und die Topographische Abteilung de» Armeestabe». Im Zusammenhang damit wurde Sergei Kameneff, Mitglied des revolutionären Kriegsrate», und Obertnspekteur der Roten Armee, zum Letter der Oberverwaltung und der bisherige Leiter der Oberverwaltung Lewttschesf zum i Stellvertreter Kameneff» ernannt.
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