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Auer Tageblatt : 26.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-193206265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19320626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19320626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-26
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Auer Tageblatt : 26.06.1932
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-MW- /luer Tageblatt I Plr. 148 27. Jahrgang Sonntag, äen 2S. Juni 1S32 -E?- Mnzeiger Mr -as Erzgebirge WM Ely»»., «a-^a« EaihaUea- öle amtllchea SekarmtmachimM» ö« Müe» »er Stü-1 «st- -es ftmtsgeelchts ^ue. poM^L-nwr fwu r-ps»s Bayern bleibt bei feinem Standpunkt Verbot der bayerische Separation und bayerische RetchSfetndlichkeit hingestellt werde, beruhe im wesentlichen darin, daß die bayerische Staatsregierung mit bestem Willen sich nicht den politischen Auffassungen der ReichSregierung anschließen könne. Man sei in Bayern, wo bis fetzt Ruhe und Ordnung herrschte, voll der ernstesten Be sorgnis. daß die Politik der ReichSregierung mit Eil schritten aus eine bürgerkrieg-schwangere Situation hin treibe. Dazu komme für die bayerische StaatSregie« rung noch der Rechtsstandpunkt hinzu, der es grund sätzlich nicht erlaube, der Reichsregierung so tief in die PoliZe'yoheit eingreifende Maßnahmen zuzugestehen, die im Deutschen Reiche verfassungsmäßig nun einmal der Staatsgewalt der Länder zustehe. Bei dieser tief gehenden politischen und rechtlichen Meinungsverschie denheit zwischen ReichSregierung und bayerischer Staats regierung werde niemand überrascht sein, wenn der bayerische Mtnisterrat, der sich am Freitagvormittag und auch am Abend de» gleichen Tage» mit der Wb- sassung der Antwort an die ReichSregierung befaßte, zu einem durchaus ablehnenden Standpunkt gekommen ist. Wenn die Reichsregierung sich der Stimme Bayern» gegenüber völlig taub zeigen wolle, dann müsse man wohl damit rechnen, daß das Reichskabinett zu Maß- nahmen greifen werde, di« man in Bayern al» einen Akt der Vergewaltigung und der Willkür betrachten würde, auch wenn sie in eine zunächst gültige» Reichs-, recht schassende Rechtsform gekleidet würden. Ein Kommunist erschossen. Staßfurt, 24. Juni. Zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten kam es gestern und in der Nacht zum Freitag wiederholt zu Zusammenstößen. Schon einige Male war die Straßfurter Polizei gezwungen gewesen, das Auto eines Nationalsozialisten vor kommunistischenAngrifsen zu schützen. Als am Donnerstag die Kommunisten wiederum Miene machten, das Auto zu stürmen, wurde aus dem Auto ge schossen und ein Kommunist durch Bauchschuß so schwer Verschärfung äer Gegensätze zwischen Bagern unä dem Reich — Aufhebung des Uniformverbotes vom Minister« rat einstimmig abgelehnt Vor dem Kommunistischen Partei? Ernst Thälmann, der Führer der deutschen Kommunisten München, 25. Juni. In der heutigen Sitzung des Landtags gab Ministerpräsident Dr. Held die Erklärung ab,da- das Gesamtmintsterium einstimmig beschlossen habe, daß es nicht in der Lage sei, das allgemeine bayerische Uniform- und Umzugsverbot aufzuheben, und zwar aus rechtlichen und sachlichen Gründen. Strikte DmchMrim des Avisorm- »ad DemoMatimisorrbotss München, 24. Juni. Die amtlich« bayerische Pressestelle teilt mit: In München sind Gerüchte im Um- lauf, daß Anhänger der NSDAP, am nächsten Sonntag wieder in Form eines öffentlichen Auszuges demonstrieren wollen. Aus diesem Anlaß wird festgestellt, daß das Uni- formvevbot und AufzugSverLot zu Recht bestehen und such am nächsten Sonntag unverändert in Geltung sein werde. Die Polizei wird allen Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften mit Nachdruck entgegentreten. Dies gilt für DemonftrationSverböte nicht nur in München, sondern an allen Orten Bayerns. Die friedliebende Bevölkerung kann versichert sein, baß die Polizei pflichtgemäß für die Beachtun« der bestehenden Vorschriften sorgen wird. Von der friedliebenden Bevölkerung muß aber auch erwartet wer, daß sie sich nicht als Mitläufer oder müßige Zuschauer an DemonstrationSversuchen beteiligt. Wilhelm Pieck, Führer der Reichstagsfraktion der KPD In politischen Kreisen wird angenommen, daß die Reichs- regierung in den nächsten Tagen zu einem Verbot der Kom munistischen Partei schreiten wird. Scharfe Worte aus Bayern Der bayerisch« Standpunkt München, 24. Juni. Zu den Beratungen de» bayerischen Minister:rat» schreibt die parteiofsiziöse Bay risch« Bolttpartei-Korrespondenz, der Konflikt, der zwischen Bayern und der Reichsregierung entstanden sei und der van der Presse Hitler» und Hugenberg» al» Die Berufung der Nationalsozialist«« i« bayrischen Landtag abgelehnt München, 24. Juni- Der bayrisch« Landtag hat heute mit den Stimmen der Bayrischen volkspartet, de» Bauernbundes, der Sozialdemokraten und der Kommunisten , die Berufung der Nationalsozialisten wegen der Ausschließung von 41 Mitgliedern der nationalsozialistischen Fraktion auf Idle Dauer von 20 Sitzungstagen abgelehnt. verletzt, daß er bald darauf starb. die deutsch-lranröMen Belvrechungea in Laulanne > Lausanne, 24- Juni. Die Sitzung der deutschen und der französischen Delegation hat bis kurz vor 13 Uhr angedauert. Bei ihrem Abschluß wurde folgendes Kommunique Amte »MW MmMiM Berlin, 25. Juni. In den späten Abend- nnb Nachtstunden ereigneten sich wiederholt Zusammenstöße zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten, und -war Hauptsächlich in Steglitz. In der Arndtstraße kam «» zu einer Schlägerei, bet der zwei Personen durch Schläge verletzt wurden. 24 Nationalsozialisten mußt«« de» Weg zum Polizeipräsidium antreten. Bet einem der Sistierten fand man eine Pistole. In der Birkbuschstraße wurden Nationalsozialisten Won Kom munisten beschossen. Ein Unbeteiligter wurde dabei durch einen Schuß in den linken Oberschenkel erheblich verletzt. 21 Nationalsozialisten und sechs Kommunisten sind hier von der Polizei zwangsgestellt worden. In Schöneberg schlugen sich, Nationalsozialisten. Kommunisten und Retchsbannerleute. Dabei wurden einige Schüsse gewechselt, di« aber niemand trafen. Sin Reichsbannermann wurde durch Kopsschläge schwer ver letzt. ! I Ja der Nähe der Jannowitzbrücke wurde «la Na tionalsozialist von 20 Kommunisten überfallen und verletzt. Gin ähnlicher Vorgang spielte sich an der Ecke Annen« und Neanderstraße ab. Dortmund, 25. Juni. Di« politisch«« Unruh«« hielten auch im Lauf« de» Freitag ax. Zn verschiedene« Stadtteilen kam «» zwischen Kommunisten und Natio nalsozialisten zu Zusammenstößen. Ein Nationalsozia, list wurde durch Messerstich» am Kopfe lebensgefährlich verletzt. Auf per Münsterstraße gerieten etwa 200 bi« Süü Kommunisten und 120 bi» 150 Nationalsozialisten aneinander. Gin Kommunist wurde zu Boden geschla gen und durch Messerstiche schwer verletzt. 80 Verletzte in Dortmund Dortmund, 24. Juni. Im Stadtteil Linden« Horst kam es heute abend zu schweren Zusammenstößen zwilchen Kommunisten und Nationalsozialisten. Di» Natlonalso-iallsten Hatten eine öffentliche Versammlung einberufen. AIS gegen S UHr «in au» Lumen kotw- mender Lieferwagen mit SO Luenener Nationalsozia listen vor dem Versammlungslokal eintraf, wurde da« Auto von den Kommunisten, die sich angesammelt hat- ten, erfaßt und umgeworsen Fünf Nationalsozialisten trugen dabei schwere Verletzungen davon. Die übri gen 25 Insassen wurden leichter verletzt. Duisburg, 24. Juni. Zm Anschluß an di« Bei- sehung de» in der vergangenen Woche erschossenen Kom munisten Bischofs wurden auf der Düsseldorfer Straße Polizeibeamte bei der Durchführung ihrer Sicherhetts- heitsmaßnahmen von einer Anzahl vom Friedhof zu rückkehrende Kommunisten angegriffen und mit Steinen beworfen. AuS den Reihen der Demonstranten wurde auch geschossen. Die Polizei erwiderte das Feuer und verletzte einen Kommunisten durch einen Lungenstsck- schuß schwer, ein zweiter Demonstrant zog sich leich tere Schulterverletzungen zu. Ratingen bet Düsseldorf, 24. Juni. Zwischen Nationalsozialisten, die ihre Kameraden nach einem Konzert au» dem nahe gelegenen Homberg nach Hause begleiten wollten, und einem Trupp Kommunisten kam e» zu einem Kampf, in dessen verlaus auch einige Schüsse fielen, durch die zwei Kommunisten schwerver- letzt wurden. Der eine «vhielt einen Brust- und der andere einen Unterschenkelschuß, von den National- sozialisten wurden mehrer« durch «teinwürfe verletzt. Al» die Polizei am Tatort ankam, waren di« Strei tenden bereit« verschwunden. Nationalsozialistisch« Beschwerde betm ReichSinnenmtnister Berlin, 24. Juni. Eine Abordnung von Mit- gliedern der nationalsozialistischen Fraktion de» preu ßischen Landtage» begab sich, heute abend -um Reich«. Minister de« Innern- um ihm au» den verschiedensten Gebieten zahlreiche Fälle von Ueberfüllen auf Partei angehörige mitzuteilen und darüber eingehende« Ma- terial persönlich zu überreichen. Der Reichs Minister des Innern nahm die Beschwerden entgegen und sagte zu, sich umgehend mit der Landesregierung in Verbindung zu setzen. ausgegeben: Die deutsche und die französische Delegation haben heut« morgen eine erst« Arbeitssitzung abgehalten. Graf Schwerin von Krosigk hat eine eingehende Darlegung der finanzielleu und wirtschaftlichen Lage Deutschlands gegeben. Laulanne, 24- Juni. Nach Abschluß der heutigen Nachmittagssihung der deutsch.französischen Konferenz wurde folgendes Communiquee ausgegeben: Die deutsch-französischen Besprechungen sind heute nachmittag fortgesetzt worden. An ein Erposs des französischen Finanzministers Germain Martin schloß sich ein Gedankenaustausch mit dem gleichermaßen von beiden Seiten betonten Bestreben, alle Seiten der aufge worfenen Problems gründlich zu prüfen. Die nächste Zu sammenkunft wird Montag, den 27- Juni, 16'/r Uhr statt finden. Der Reichskanzler kn Berlin Lausanne, 24. Juni. Der Reichskanzler fährt heute nachmittag nach Berlin. Er wird Montag zur Teilnahme an der Konferenz wieder in Lausanne sein. 28 Staaten siir den neue« Hoover- «oMIag? PariS, 84. Juni. Nach einer Meldung de» „vkatin" sollen 28 auf der Abrüstungskonferenz vertretene Staate« gestern der amerikanischen Delegation mitgeteilt haben, daß sie sich dem amerikanischen Vorschlag anschlteßen. Der Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz wird de« amert- konischen Plan am Dienstag oder Mittwoch prüfe«. Sozialdemokratisch-kommunistische Einheitsfront gegen Nationalsozialisten Essen, 25- Juni. Wie erst jetzt bekannt wird, hat am Donnerstagabend in Nerviges eine Versammlung der ört lichen Vertreter des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbun des, der S. P. D., der K. P. D., des „Reichsbanners", de« Antifaschistischen Kampfbundes, der Revolutionären Gewerk- schaftsopposition und des Mieterbundes stattgefunden, in der man übereinkam, sich zu einer antifaschistischen Einheitsfront gegen den uniformierten nationalsozialistischen Terror zu sammenzuschließen. In einem Aufruf an die Bevölkerung wird um Unterstützung in diesem Abwehrkampf gebeten und zum Boykott gegenüber nationalsozialistischen Drschästoinha- bern aufgefordert.
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