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Auer Tageblatt : 20.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-193207201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19320720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19320720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-20
- Monat1932-07
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- Titel
- Auer Tageblatt : 20.07.1932
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Mittwoch» cken 20. Zuli 1S32 27. Jahrgang Maßnahmen gegen -en Stratzenterror st-b- vazone vreir npfen di« d de« bis- mehr al« ivslf Dannl Preis« v° I : und N»v- wvlavt abgel i Lanxciol« Md war iil >t kaputt z«! teifemvechs«! r:os. Dan« ranken« uit . Schließt! ir dauerte o « war wei! » von «tu« Kilometer >«! doiÄtlometei tdrnkilomet«! t. iänen «teu Besuch! >en, und d«i eranstMuiÄ sen sein. Dretbahmn- us «spkli, istung voll- istertttel zu- ) vor W I um den »Pokal fiel ude in der v. Tram« heloß 6:8, tten Punkt e tu Pari- Dr. Brüning gegen Schacht und Papen Freiburg i. Br., 19. Juli. Vor 25 090 Zuhörern sprach am Montagabend Reichskanzler a. D. Dr. Brüning in einer großen Zentrumskundgebung. Er habe, so führt« Brüning aus, nicht ohne Gründ das Wort von den 100 Metern vor dem Ziel ge sprochen und nicht ohne Grund auch die künftige Rechtsregierung auf seinen politischen Standpunkt vor dem Ausland« festgelegt. Denn er habe damals schon gewußt, datz er seinen Posten nicht werde halten können. Man hab« im Ausland« immer wieder Le- tont, daß e» nur darauf ankomme, innenpolitisch die Dinge in die Hand zu bekommen, und daß man außenpolitisch mit sich sprechen lassen würde. Wenn der frühere deutsche Reichsbankpräsident Dr. Schacht es so darstelle, als ob man in Lausanne durch Handeln alles erreicht habe, während früher mit Schulden gearbeitet wurde, so müsse er darauf erklären, daß vieles Handeln in Lausanne nicht mehr notwendig war, nachdem die meisten beteiligten Mächte nach Verhandlungen mit ihm — Brüning — bereit» erklärt hät ten, datz sie für restlose Schuldenstreichung seien. Tr — Brüning — sei darauf eingestellt gewesen,, die unbequeme Reparationslast zu beseitigen, allerdings auf andere Weise, als es Dr. Schacht in Paris und später gelungen sei, dem deutschen Volke wider seinen Willen den Poungplan aufzuzwingen. Solche Persönlichkeiten täten besser, sie würden bescheidenausderOeffentlich- kett verschwinden. Dr. Brüning kritisierte dann die neue Retchsregierung, di« sich damit begnüg«, di« bereit» druckfertigen und zur Unterschrift bereiten Verordnungen aus den Schreibtischen der Regierung Brüning zu nehmen und nach 3 oder 4 Wochen schlagartig in Kraft zu setzen. Brüning wandte sich dann scharf gegen di« NSDAP. Vor Hitler fürcht« sich da, Zentrum nicht. Denn die Diktatur einer einzigen Partei werd« sich da, d«utsche Volk ni« gefall«« lassen. (Anhaltend«! Beifall.) Hitterkundgebung in Königsberg Königsberg, 18. Juli. Die Nationalsozialisten veranstalteten gestern in Königsberg eine große Kund gebung, zu der zahlreiche TA-Abteilungen au» der Um gebung in die Stadt gekommen waren. Nach einem dreistündigen Umzug von rund 20000 SA- und SS- ».« «artt oo Au» « -ppland z« 18.» »«ich «ndbewegu« »vier. M mdwirtschafi Vetter (Wi» Fürsten uiü ht über di« mkfurt a. M ». 1800 Dt z Wetter v«reinh«it al» Masse» lonzert. Sport. A» gegen die Kreise, die mit Sprengstoffen und Schußwas- fen arbeiten, mit aller Streng« vorzugehen bi» zu einer Bestimmung, solche Leute, die mit Schußwaffen oder Sprengstoffen in der Hand betroffen werden, an die Wand zu stellen. Solche Bestimmungen wür den durchaus möglich sein ohne Verhängung de» all- gemeinen Ausnahmezustandes. Die zivile Gerichtsbar keit wird die Durchführung einer derartigen Verord nung in besonderen Schnellverfahren, bei denen absolut die Möglichkeit bestehen kann, die Todesstrafe zu ver- hängen, sichern können. Die Absicht, Sondergerichte einzurichten, besteht nicht." Nach Auffassung zuständiger SteNen würde sich diese Bestimmung vor allem gegen die Kommunisten richten, die wie auch die gestrigen Vorgänge in Altona bewiesen haben, dem Staate am meisten zu schaffen machen. In diesem Zusammenhang wird von unter- richreter Sette zu den in den letzten Tagen wiederholt erfolgten Ankündigungen von politisch führenden Per- sönttchkeiten über eine beabsichtigte Bewaffnung ihrer Verbände erklärt, daß die Reichsregierung es in keinem Falle dulden wird, wenn sich irgendwelche Organisa tionen bewaffnen wollen. Berliner Stimmen zum Demonstrationsnerbot Berlin, 18. Juli. Die gestrigen blutigen Zwischenfälle in Altona und die geplanten Maßnahmen der Retchsregierung bilden naturgemäß das Hauptthema in der Abendpresse. Das „Beniner Tageblatt" bezeichnet das neue Demonstrationsverbot Äs erste Korrektur der Notverordnung vom 28. Juni und macht der Reichs regierung den Vorwurf, datz sie ihre Geduld bis zur äußersten Grenze angespannt hab«. Wäre das Demonstrationsverbot am Sonnabend ergangen, dann wäre die Demonstration in Alton« wahrscheinlich unterblieben, zwölf Menschenleben hätten gerettet .. . - .... ..... werden können. Auch wer grundsätzlich jeder Einschränkung der! weiteren Umfang annehmen und zur Gewohnheit würden, nicht bürgerlichen Freiheiten abgeneigt sei, werde in «iner so wirren' zögern, mit geeignet erscheinenden Maßnahmen «inzugreifen. ""^^«"egten Zeit der Beschränkung d«. Rechte, auf di« Straße die^Doli^^«^^^ die Erfahrung imm«r wi«d«r leh«, daß L^Ezeikrafte technisch gar nicht in der Lage Kien, den unge- störten Verlauf großer Kundgebungen und ihren Schutz «ar« Ueberfälle zu gewährleisten. »L?kalanzeiger" der die Schuld für di« dau«rnden Zusam- bei d„ preußischen Regierung steht, «ei! die Leitung der Polizei nicht di« Kraft oder den Willen habe, dem U«bÄ an di« Wurzel zu greifen, bezweifelt, ob es der Reichsregievung gelingen werde, „im Benehm«» mit den Länderregt«rungen" di« Ordnung wiederherzustellen. Es komme darauf an, wer der preußischen Polizei die richtigen Aufträge gebe. ° Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" zweifett, ob da» Demo«, stnrtionsverbot ausretchen wird. Nicht die Versammlungen selbst seien ja zumeist bewaffneten Ueberfälle» ausgesetzt, schon weil st« erfahrungsgemäß stark geschützt zu werden pflegen. Dagegen geb« es auch nach dem Demonstrationsverbot der Reichsregierung keinen hinreichenden Schutz für den Anmarsch der V^sammlung,t«tln«h- mer, und das llebel werde nicht an der Wurzel aufgedeckt. E, un- terliegt keinem Zweifel, daß kommunistisch« Gruppen Waffen b«. sitzen und davon auch der Polizei gegenüber Gebrauch mach«», di« verpflichtet sei, angemeldete Umzüge zu schützen. Hier müsse ang«- packt werden und zwar rücksichtslos und sofort. Da, Blatt fordert in diesem Zusammenhang sofortige standrechtlich« Maßnahmen gegenüber dem unerlaubten Waffenbesitz. Der Reichspriisident zur lnirenpottttschen Entwickelung Berlin, 19. Juli. In einem Schreiben an den Reichapräfi« deuten hat der frühere mecklenburgische Minister Möller auf Aeußerungen Hitler« in Weimar verwiesen, die besagten, datz hin ter der „bürgerlichen Parole der Ruhe und Ordnung die Feigheit, Halbheit und Schwäche" sich verberge. Gegenüber diesen Aeuße- rung«-n erklärte Möller, es sei unerträglich, wenn man den Wunsch nach innerer Ruhe und staatlicher Ordnung für „feig" erkläre. Der Reichspräsident hat der „BossIschen Zeitung" zufolg« auf dieses Schreiben erwidert, er würdige die vaterländischen Beweg gründe, die Möller zu seinen Darlegungen veranlaßt hätten. Im einzelnen lägen die Dinge vielfach anders, als sie in den Zeitungen geschildert würden. Er werd« aber, so schließt di« Erklärung Hin denburgs, di« weitere Entwickelung auch fernerhin sorgfältig prü fen und, wenn tatsächlich diese politischen Zusammenstöße «inen Politik in den letzten 13 Jähren und Zeichnete al» da» nächste Ziel der NSDAP, die 30 Parteien von heute zu vernichten und alle Stände zusammenzufassen, um endlich von der Zerrissenheit in Parteien loSzu- kommen. Die Nationalsozialisten erstrebten ein starke» Reich, von Menschen bewohnt, die zueinander ständen in Not und Gefahr und sich lossagten von Standes dünkel, New und Haß. Ueber allem erhebe sich schon die deutsche Jugend, die da» vollenden werde, wa» be gonnen sei. Sinnlos habe man Deutschland gequält, ihm die Macht gezeigt und sein Heer aufgelöst. Aber au» dem Lew werde die Erhebung und Vergeltung kommen. Ein Tag dieser Erhebung und Vergeltung sei schon der 31. Juli, an dem e» um Größere» gehe als um irgendein RegierungSkompromtß. De« Christlich-Soziale VolkSdienst gegen die Verwilderung de» politischen Kampfe» Stut 1 gart, 18. Juli. Der Erste ReichSvorsttzende de» Christlich-Sozialen VolkSdtensteS, Stmpfendörfer, in Korntal hat an den Reichspräsidenten von Hindenburg in Neudeck ein Telegramm gerichtet, in dem die Leitung de» Christlich-Sozialen VolkSdtenste» im Hinblick auf die Ver- Milderung des politischen Kampfe», die Menschenleben über Menschenleben fordere, «ine völlige Vernichtung der StaAS- autoritär bedeute und da» Ansehen de» Deutschen Reichs im Auslande auf da» schwerste schädigen mülle, dringend bittet, alles zu tun, damit die Erhaltung der Ordnung u^ Sicherheit als elementarste Aufgabe de» Staate» in Deutsch land wieder al» gewährleistet gelten könne. Amtsenthebung eine» sozialdemokratischen Schulrate» in Mecklenburg Schwerin, 18. Juli. Der nationalsozialistische UnterrichtSmintster Dr. Scharf hat heute vormittag dem sozialdemokratischen LandsSfühver und RegierungSrat Rud. »m,», . tz-l-mu-E, d°d dt«««-- ««»Im. <m d«» au« W, «rast!»,-»-- «-« -mti-n-ol. ! W »rilWm P-I- sozialistischen Kraftfahrerkorp» tetlnahmen, sprach auf den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. dem Walter-Gimon-Platz Adolf Hitler. erklärte, »^„Moztalistischer Protest beim RetchStnnenmtnister die Kundgebung sei nicht eine gewöhnliche Wah^amm- « ,. „ 18 Juli. Der Letter der Rechtsabteilung lung, in der e» um die Stimmen für Mandate oder "l-i. Haegert, hat/wie er mit- MM-«!-- -ch-, N» d-K-Ä N ^--m> «-saud-, Einigung bereite» Deutschland. Hitler kritisiert« or« Muer Tageblatt LZW Mzeiger für -as Erzgebirge «ochalimL tk -m-Mchen o-kauutmachuugua Vatu» »n Waii uu» s,« Amtsgerichts fia« Dr. ISS Todesstrafe für cken Gebrauch von Schußwaffen unä Sprengstoffen angeäroht Die Verordnung des Reichsminifters des Innern über Versammlungen und Auszüge Auf Grund des 8 2 der Zweiten Verordnung de» Reichspräsidenten gegen politische Ausschreitungen vom 28. Juni 1932 (RGBl. I S. 339) wird mit Wirkung für da» Reichsgebiet folgende» verordnet: 8 1. 1. Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzüge sind bis auf weiteres verboten. 2. DaS Verbot gilt nicht für Versammlungen unter freiem Himmel, wenn sie in. fest umfriedeten, dauernd für Massenbesuch eingerichteten Anlagen stattfinden und ihr Be such nur gegen Eintrittskarten zugelafsen ist. Aus Ver- sammlungen dieser Art findet die Verordnung de» Reichs- Minister- deS Innern über Versammlungen und Aufzüge vom 28. Juni 1932 (RGBl. I D. 339) Anwendung. 8 2. 1. Mit Gefängnis, neben dem auf Geldstrafe erkannt werden kann, wird bestraft: a) wer unter Zuwiderhandlung gegen das Verbot deS 8 1 eine Versammlung Unter freiem Himmel oder einen Aufzug veranstaltet oder leitet oder dabei als Redner austritt; b) wer für eine Versammlung unter freiem Himmel, die nach 8 1 verboten ist, den Platz zur Verfügung stellt. 2. MU Geldstrafe bis zu 150 RM wird bestraft, wer an einer Versammlung unter freiem Himmel oder einem Aufzuge, die nach 8 1 verboten find, teilnimmt. 8 3. Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkündung in Kraft. Berlin, den 18. Juli 1932. Der Reichsminister des Innern. (gez.) Freiherr von G ayl. Berlin, 18. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Am vergangenen Sonntag ist e» wiederum am vielen Orten zu blutigen Zusammenstößen gekommen. In der weitaus über; wiegenden Zahl der Fälle beruhen die Zusammenstöße au Provokationen und hinterhältigen Ueberfällen von kommu nistischer Seite. Um die unmittelbare Gefahr neuer Ueber- fälle aus öffentliche Umzüge zu verhindern, hat der Reichs minister de» Innern mit dem h-utigen Tage bis auf weite res auf Grund der Zweiten Verordnung des Reichspräsi denten über politische Ausschreitungen vom 28. Juni 1932 ein allgemeine« Verbot von Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzügen erlassen. Die Reichsregierung ist entschlossen, alle Maßnahmen zu treffen, um Leib und Leben der Staatsbürger gegen wei tere Angriffe zu schützen und die freie politische Betätigung zu sichern. Sie erwartet von allen Teilen des Bolles, die auf dem Boden des Rechte« stehen, Ruhe und Besonnenheit. Nur dann kann den bewußten Provokateuren blutiger Aus einandersetzungen wirksam das Handwerk gelegt werden. Schiirsfte Maßnahme« Berlin, 18. Juli. Amtlich wird mitgetetltr „Beim Erlaß der Notverordnung, mit der da» Uniform verbot und Demonstration-Verbot aufgehoben wurde, war zum Ausdruck gekommen, daß der Wahlkampf sich in geordneten Bahnen bewegen würde. Die Erwar tungen, die an den Erlaß der Notverordnung geknüpft wurden, sind, wie die Reich»regierung feststem, nicht eingetroffen, und die Vorkommnisse der letzten Tag«, besonder» in Altona, haben ihr Veranlassung gegeben, noch heute eine Verordnung zu erlassen, die aus dem 8 2 der Verordnung de» Reichspräsidenten vvm 28. Juni d. I. basiert und ein verbot aller Demonstra tionen und Versammlungen unter freiem Himmel vor steht. Zugelassen im gesamten Reichsgebiet sinv nur solche Versammlungen, die in fest umfriedeten, für Dauerbesuch eingerichteten Anlagen stattftnken, wobei der Besuch nur gegen Eintrittskarten zulässig ist (z. B. da» Stadion im Grünewald ustv ). von unterrichteter Seite wird ausdrücklich erklärt, daß diese Perordnung der erste Schritt der Reichsregierung gegen die politi schen Ausschreitungen ist und daß die Retchsregierung sich alle weiteren Maßnahmen Vorbehalt. Li« NetchS- regterung wird notfalls auch nicht davor irurücklchr ecken,
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