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Weißeritz-Zeitung : 05.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190407052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-05
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.07.1904
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Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Die „Wtthetttz-Zttt««-' «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen» denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Psg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ^talten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Inlerate, welche bei d« bedeutenden Austage de» Blattes 'ine sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 12 Pst»., solch« aus unserer Amtshaupt- mannschaft mit 10 Psg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag.— Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten zeile 20 Pfg. Amt-Matt für die Königliche Kmtshauptmamschast, das Königliche Amtsgericht Md dm Stadtrat zn MxxMswalöe. Versntworllicher Krdaklrur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Jelpre in Dippoldiswalde. Mit achtteiligen, „Illustrierten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monat,-Beilage. Nr. 78. Dienstag, den 5. Juli 1904. 70. Jahrgang. i -t Hundesteuer vetr. Nach § l Abs. 2 des hiesigen Hundesteuer-Regulativs sind junge Hunde für das jenige Kalenderhalbjahr steuerfrei, in welchem sie geworfen werden. Die Besitzer solcher demnach während des ersten Kalenderhalbjahres steuerfrei gewesenen Hunde werden daher hiermit aufgefordert, die unter dem heutigen Tage fällig gewordene Hundesteuer auf das 2. Halbjahr bis spätesten» zum 1v. dieses Monats an unsere Stadtrasse zu bezahlen. Dippoldiswalde, am I. Juli 1904. Der Stadtrat. Voigt. - v>". Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der letzten Monatsversamm lung des Stenographenvereins erstattete Herr Mar Arnold ausführlichen und übersichtlichen Bericht über die General versammlung des sächsischen Stenographenbundes in Chem nitz. Dieser Bund zählt 273 Vereine mit l 740 aktiven und 1600 unterstützenden Mitgliedern. Aus dem Verbands tage wurde die Summe von 400 M. ausgeworfen zur Vornahme einer Zählung in Sachsen von allen Steno graphen nach Gabelsberger System und von den Personen, die gewillt sind, stenographische Briefe entgegenzunehmen. Als nächstjähriger Versammlungsort ist Bautzen gewählt worden. Der Vereinsvorsitzende, Herr Sekretär Schiffner, gab noch bekannt, datz vom König!, stenogr. Institut drei Preisaufgaben gestellt worden sind, datz das Gabelsberger Museum in München in staatliche Verwaltung überge- gangcn ist und datz sich in Köln a. Nh. ein Stellenver mittelungsbureau für Stenographen aufgetan hat. Zum Schluß erfreute Herr Expedient Vieweg die Anwesenden durch Vorlesen einer stenograph. Humoreske. — In der am 2. d. M. abgehaltenen Monatsver- fammlung des hiesigen König!. Sächs. Militärvereins ge dachte der Kamerad Vorsteher des Johannestages, der uns mahne, der teuren Toten nicht zu vergessen, die einst <ruf dem Felde der Ehre für das Vaterland ihr Leben ließen. Beschlußgemäß wird die Königsgeburtstagsfeier in Verbindung mit dem Stiftungsfest am 7. August be gangen werden, und zwar soll ein Sommerfest in Berreuth und ein Ball im Rathause stattfinden. Mitgeteilt wurde, daß der Verein im vergangenen Monat 34 M. als Witwenunterstützung verteilen konnte. Kamerad Schwind erwarb sich den Dank der Versammlung durch Vortrag einer interessanten Abhandlung über deutsche Farmen in Ost- und Westafrika. Die Augustversammlung fällt aus. — Bei dem gelegentlich d>s Gauturnfestes in Kötzschenbroda am Sonntag abgehaltenen Wetturnen er hielt der Vorturner H. Reichel vom hiesigen Turnverein im Sechskampf den 3. Preis mit 56 Punkten bei einer Beteiligung von 130 Wetturnern. — Zu der letzten Kritik des Reichstädter Kirchen konzertes geht uns noch folgendes zu: „Die Abfassung einer Kritik bietet in solchen und ähnlichen Fällen Schwierig keiten, die bei ihrer Nichtbeachtung nicht nur den Kritikus bloßstellen, sondern vor allen Dingen auch der Sache selbst ungeheuren Eintrag tun. Die Schwierigkeiten einer Be urteilung beruhen, abgesehen von dec stilistischen Form vollendung, darin, daß man nicht scheut, extrem nach der «inen oder anderen Seite hin zu werden. Gewiß hat Herr Kirchschullehrer Brückner bei der Einstudierung Hin dernisse zu überwinden gehabt, er hat auch gezeigt, daß in solchen engen Verhältnissen etwas geleistet werden kann; dennoch gestaltete sich die Aufführung nicht so, daß man nicht die Nachwirkung der hindernden Einflüsse gespürt hätte, die doch die letzte Kritik leugnete. Eine gemäßigtere Beurteilung hätte darum ein viel besseres Licht auf diese fleißige Arbeit geworfen. Ist ein Kritiker der Beurteilung «ines Kunstgenusses nicht gewachsen, dann schadet er sich ober nicht bloß nach dieser Seite hin, sondern es werden auch seine musikwissenschaftlichen Kenntnisse merkwürdig beleuchtet. Der „Himmelfahrtsgesang" verriet nicht in einer Akkordverbindung Wagnersche Inspiration. So meludiös auch einzelne Teile dieses Werkes waren, so wenig durfte das ganze Opus mit Richard Wagner, dem Genius der modernen Musik, in Verbindung gebracht werden." (Damit ist die Sache für uns erledigt. Ned.) — Das „Kamenzer Tageblatt" schreibt: „Passiert «inmal irgend etwas Unangenehmes hier oder auswärts, wodurch eine hiesige Familie berührt oder kompromittiert wird, so ist es zunächst die Redaktion, an die das Ersuchen gerichtet wird, einen solchen unliebsanren Fall einfach tot zuschweigen. Aus Koulanz ist meist solchen Wünschen Rechnung getragen worden, da eine Redaktion einer kleineren Stadt ablehnenden Falles der Feindschaft ganzer Familien fürs ganze Leben und ost auf Schritt und Tritt Vorhaltungen, ja Beleidigungen ausgesetzt ist. Ist die Redaktion aber erbötig, einen Fall unerwähnt zu lassen, so wird ihr anderseits Parteilichkeit und Feigheit vorge worfen. Es sei dem also, wie es sein wolle, recht machen kann es jedenfalls in dieser Hinsicht ein Blatt niemandem. Wir sehen uns daher zu der Erklärung veranlaßt, daß wir in Zukunft Ereignisse, die der Erwähnung wert sind und der Kenntnis des Publikums nicht vorenthalten werden können, ohne Ausnahme mitteilen werden, wobei es, wie von jeher, an einer rücksichtsvollen Wiedergabe nicht fehlen wird. Natürlich liegt es uns wie bisher auch für die Folge fern, die Spalten unseres Blattes etwa Stadt- oder Familienklatsch öffnen zu wollen. Wir er warten in dieser Handhabung die gerechte Beurteilung und Zustimmung aller Wohldenkenden." (Ja, ja, so ist es nicht nur in Kamenz. Etwas Neues und „Interessantes" will Man lesen, aber — „von den anderen". Schmiedeberg. Bei hiesiger Gemeindeverbands- Sparkasse wurden im Monat Juni d. I. 91 Ein zahlungen im Betrage von 5825 M. 12 Pf. geleistet, da gegen erfolgten 49 Rückzahlungen im Betrage von 6603 Mark 64 Pf. Dresden. Der Kronprinz wird sich mit den Prinzen und Prinzessinnen am 8. Juli nach dem ungarischen Badeort Schmecks, in der hohen Tatra, begeben und bis zum 30. Juli dort verweilen. Am 12. August erfolgt die Abreise zur Eemsjagd nach Tarwis in Ungarn, die Rück kehr ist für den 20. August in Aussicht genommen. — Die Biersteuer im Königreich Sachsen ist in den Städten verhältnismäßig stark verbreitet, weniger da gegen in den Landgemeinden. Erhoben wurde sie in ins gesamt 85 Städten und 236 Landgemeinden. — Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts gilt das Verbot des Besuches von Tanzmusiken durch jugendliche Personen nicht nur für den Saal, sondern auch für die Saalstuben. — Die Brandversicherungsbeiträge gelangen am Oktobertermin in Höhe von 1 Pf. für die Einheit der Gebäudeversicherungsabteilung zur Erhebung. — Ein sächsischer Geistlicher schreibt: Die Notwen digkeit einer Regelung der Besoldung der Geistlichen, welche auch die Interessen der Kirchengemeinden nahe berührt, hat den rührigen sächsischen Pfarroerein bei seiner kürzlich in Freiberg abgehaltenen Versammlung beschäftigt, und vabei ist wieder als bestes Heilmittel die Aufhebung des Psründenwesens empfohlen worden. Es wird mit Recht als eine Unbilligkeit empfunden, daß die Höhe des geistlichen Einkommens vielfach nicht von dem Umfang der Arbeit und dem Dienstalter des Geistlichen, sondern von dem zu fälligen Umstande abhängt, daß von alter Zeit her ein mehr oder minder großer Grundbesitz mit der Stelle ver bunden ist. — Die Durchlochung der Beitragsmarken für die Invalidenversicherung in der Form von Buchstaben oder in einer andern den Arbeitgeber kennzeichnenden Form ist unzulässig. — Der Landeskulturrat hat laut Bekanntmachung mit 74 Düngemittelfirmen und 68 Firmen für Kraftfutter mittel einen Vertrag abgeschlossen, durch den sich diese Firmen der vom Landeskulturrat errichteten Kontrolle ihrer Produkte unterwerfen. Dresden. Da die Sandsteinlieferanten für den Ständehaus-Neubau nicht voll lieferfähig sind, kann der Beschluß, nur sächsisches Material zu verwenden, nicht voll eingehalten werden. Der Bau würde sonst nicht rechtzeitig fertig. Dresden. Die „Dresdner Nachrichten" schreiben: „In der Bürgerschaft wird es angesichts der maßlosen Anforde rungen, die an sie gestellt werden, als ein dringendes Be dürfnis empfunden, daß die städtische Verwaltung endlich einmal anfängt, sich Beschränkungen in der Schaffung neuer Anlagen und der Weiterverfolgung kostspiejiger Projekte aufzuerlegen. Es wird hohe Zeit, daß die Stadt Dresden wieder lernt, mit ihren Mitteln Haus zu halten, und es nicht den vielen modernen Scheinexistenzen nach tut, die nach außen hin Eleganz und Lurus zur Schau tragen, während sie zu Hause oft gedankenschwer an den Lebensunterhalt der Zukunft denken. Wenn jemand un befangen die Prachtbauten gewisser städtischer öffentlicher Institute, die Anlagen auf Plätzen und Promenaden, die grandiose Ausdehnung des Straßennetzes u. a. m. be trachtet und damit den Steuerzettel vergleicht, der kann beim besten Willen denen nicht Unrecht geben, die da meinen, daß das Gemeinwesen der Haupt- und Residenz stadt nachgerade über seine Verhältnisse lebt. In der Entwickelung einer haushälterischen Sparsamkeit bietet die Staatsregierung seit der Neugestaltung der Verhältnisse im Kgl. Finanzministerium ein leuchtendes Beispiel, welches sich Rat und Stadtverordnete in Dresden zum Vorbild nehmen sollten." — Der für Dresden und Umgegend gegründete Rabattsparverein beschloß in Gemeinschaft mit dem Eewerbe- oerein von Kötzschenbroda eine Petition um Einführung einer Umsatzgeschästssteuer an die Gemeinderäteder Umgebung Dresdens, da man die Gründung von Filialen seitens der großen Warenhäuser in den Orten in der Nähe Dresdens befürchtet. — Ein merkwürdiges Inserat enthält das Oschatzer Amtsblatt. Dasselbe lautet: „Anfrage! Ist es erlaubt, daß die Frau eines hiesigen Fabrikanten auf der Naun dorfer Straße am Stadtpark Pferdeäpfel sammelt und hierdurch den armen Vögeln im Stadtpark das Futter raubt und die Kinder der Ärmsten der Armen um ihren kargen Verdienst bringt?" — Kürzlich gerieten Kirschpflücker (Handwerksburschen) in der Kleinböhlaer Kirschbude beim Vesper wegen Zusammensteuern eines Schnapses in Streit, wobei sie sich mit Messern stachen und der eine am Oberschenkel, an der Brust und im Gesicht schwer verletzt wurde. - Durch einen Sturz von der Treppe zog sich in Zittau der frühere Tischler-Obermeister Gustav Köhler einen Bruch des Halskranzes zu, an dessen Folgen er nach einigen Stunden starb. — Am Sonntag vormittag geriet in der Dreifaltig- keitskirche zu Zittau während des Gottesdienstes eine Altardecke in Brand. Der Gottesdienst mußte auf kurze Zeit unterbrochen werden. Die Kirchenbesucher bewahrten zum Glück besonnene Ruhe, griffen selbst mit zu und halfen das Feuer unterdrücken, bevor es um sich greifen konnte. Man nimmt an, daß der Brand dadurch ent standen ist, daß ein Luftzug die über den Abendmahls gefäßen liegende Decke den brennenden Kerzen nahege bracht hat. — Das Ministerium des Innern hat die Erlaubnis zur Anstellung genereller Vorarbeiten für eine Schlepp- bahn vom Bahnhof Mittweida nach dem Zschopautale bei Neudörfchen erteilt. An der Erbauung einer solchen Bahn haben mehrere Industrielle des Zschopautales großes Interesse. — Bei den Ausgrabungen für die Trottoir- und Pflasterlegung in Gottleuba sind alte Geldmünzen ge funden worden. — Das Ratskollegium in Riesa hatte beschlossen, eine Dampfspritze, und zwar eine Venzinmotorspritze, zum Preise von 8200 M. anzuschaffen. Das Stadtverordneten- kollegium lehnte mit 9 gegen 8 Stimmen den Beitritt zum Ratsbeschluß ab. — Da die Kosten für die Herstellung eines neuen Truppenübungsplatzes bei Belgern sich mit etwa 30 Mill. Mark als zu hoch erweisen, scheint man jetzt entschlossen zu sein, den Truppenübungsplatz Zeithain entsprechend zu vergrößern, damit er für beide sächsische Armeekorps ausreicht. Vermessungen im Zeithainer Gelände lassen darauf schließen. Dadurch würde man wesentlich an Kosten sparen, doch müßten dann die Dörfer Lichtensee und Jakobstal dem neuen Projekt geopfert werden. — In Chemnitz brachte sich ein 19jähriger Kommis in selbstmörderischer Absicht mittels Radiermessers einen Schnitt am linken Handgelenk und einen Stich in die linke Brustseite bei. Auf Anordnung eines Arztes wurde der Verletzte ins Stadtkrankenhaus eingeliefert. — In neuer Form taucht jetzt der allbekannte spanische Schatzgräberschindel auf. Am 23. Juni erhielt ein Pirnaer Geschäftsmann aus Madrid einen frankierten
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