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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189008139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18900813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18900813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-13
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.08.1890
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Wochen- und Kachrichtsblatt zugleich EWfts-AzeM siir Hohiins, MHlitz, PmsSsrf, Niisiiorf, Ft. Wie«, HmrWrt, Rmtmil m>) Müls». Amtsblatt für de« Stadtrat zu Lichteuftei«. . — —— H«hrga«g. — Nr. 186. Mittwoch, den 13. August 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Soun- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 1V Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene SorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung, Militäreinquartierung betreffend. Nächsten Montag, den 18. August dss. Js. erhält die Stadt Lichtenstein auf einen Tag Militäreinquartierung vom 5. Infanterie-Regiment Nr. 104 aus Chemnitz in einer Stärke von 22 Offizieren mit 23 Dienern und 14 Pferden, sowie 453 Unteroffizieren und Mannschaften. Denselben sind Quartier mit Marschverpflegung einschl. Brot und leichte Rationen zu gewähren. Die Verteilung der Quartierlast wird in ähnlicher Weise erfolgen, wie bei früheren Verquartierungen des obenerwähnten Regiments und zwar nach den Bestimmungen des Quartierleistungsstatuts dergestalt, daß auf eine Abschätzungs summe von über 300 M. —- bis 600 M. —- ein Kopf und für weitere 300 M. —- je ein Kopf mehr gerechnet wird, soweit sich nicht durch Zuteilung von Chargen, welche nach mehreren Köpfen zählen, ein Ausgleich treffen läßt. Die Offiziersquartiere werden wir besonders ansagen lassen. Einquartierungspflichtige, welche die ihnen zugewiesene Einquartierung durch Privatübereinkommen auf einen anderen Bewohner der Stadt übertragen wollen, werden veranlaßt, dies sofort an Ratsstelle zu melden, damit die Ausfertigung des Quartierbillets dementsprechend erfolgen kann. Die von der Einquartierung an den Quartierwirt abzugebenden Quartier billets sind von letzterem aufzubewahren, da nur gegen deren Rückgabe die spätere Auszahlung der Vergütungsbeträge erfolgt. Lichtenstein, den 12. August 1890. Ter Rat zu Lichteustei«. I. V, - W. Beyerlein, Stadtrat. Geschäftslage der Sparkaffe zu Callnberg: Montag, Donnerstag und Sonnabend. Einlage» werden mit 3si's°/° verzinst, Zinsen für Ausleihungen möglichst billig vereinbart. Bekanntmachung. Nachdem Seine Majestät der König laut Allerhöchsten Beschlusses vom 20. März 1874 geruht haben, ein Erinnerungskreuz für die Teilnahme an dem Feldzuge 1849 in Holstein zu stiften, wollen Allerhöchstdieselben in Aller gnädigster Berücksichtigung mehrfach ausgesprochener Wünsche nunmehr die Stiftung von Erinnerungskreuzen verfügen: 1) für Diejenigen, welche, ohne am Feldzuge 1849 in Holstein beteiligt gewesen zu sein, während der Dauer desselben im aktiven Dienst ge standen haben und 2) für Diejenigen, welche nachweisbar in den Jahren 1863/64 an der Bundes-Exekution in Holstein teilgenommen haben. Diese Erinnerungszeichen bestehen aus bronzenen Kreuzen, deren von Lor beer- und Eichenkränzen umwundene Mittelschilder auf der Vorderseite den Allerhöchsten Namenszug und auf der Rückseite die Jahreszahl 1849 bezw. 1863/64 zeigen. Dieselben werden an einem gelben, blau geränderten Bande und zwar nach den inländischen Erinnerungskreuzen getragen. Die für den Verlust der Orden und Ehrenzeichen geltenden allgemeinen Bestimmungen finden auch auf diese Erinnerungskreuze Anwendung. Die der Armee nicht mehr angehörigen, zum Empfange dieser Erinnerungs kreuze Berechtigten, werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche geltend zu machen und zwar 1) alle Diejenigen, welche ihren Wohnsitz außerhalb Sachsens haben, unmittelbar bei dem unte-zeichneten Kriegs-Ministerium, 2) alle Uebrigen, unter Bc.sügung der Militär-Papiere und eines obrig keitlichen Führungs-Zeugnisses, bei demjenigen Bezirks-Kommando, in dessen Bezirk sie aufhältlich sind. Dresden, den 8. August 1890. Kriegs-Ministerium. v. Fabrice. Zscherp. Blankenberghe begeben, woselbst der zur Zeit dort anwesende Kammerherr Sr. Maj. des Königs, v. Leipziger, Ihre Majestät in Empfang nehmen wird. Kammerherr v. Leipziger hat in Blankenberghe eine reizende Strandvilla für die Königin gemietet. Der Aufenthalt Ihrer Majestät in Blankenberghe ist bis jetzt auf etwa 20 Tage in Aussicht genommen. Große Verabschiedung fand bei der Abreise von Dresden nicht statt. — Unter den Zuschauern des letzten großen Feuerwerks im Krystallpalaste zu Leipzig befand sich auch das Amazonenkorps des Königs von Daho mey. Es war hochinteressant, die Wirkung desselben auf die Wilden, welche nie ein Feuerwerk gesehen, zu beobachten. Zuerst schienen ihnen die knatternden Feuerräder Furcht einzuflößen; je mehr sich aber ihr Blick an die blitzenden und dröhnenden Pyrotechnischen Effekte gewöhnte, desto mehr stieg ihre Aufregung, so daß sie zum Schluß in ein wildes Kriegsgeheul aus brachen und unwillkürlich in die ihnen bei Vorführung ihrer Kriegstänze eigenen Bewegungen verfielen. Alle schwangen die Säbel, ohne welche die Amazonen so wohl wie die Krieger nie erscheinen, drohend über ihren Häuptern, so daß die umstehenden Zuschauer fast die Flucht ergriffen hätten, bis der Impresario der Truppe mitteilte, daß dies der Ausdruck ihrer Freude jei und daß Niemand etwas zu befürchten habe. Mit glucksenden Tönen, dem Ausdruck der Freude, und sich schüttelnd vor Lachen suchten sie als dann ihr Lager auf. — Glauchau, 11. August. Tagesordnung für die 5. diesjährige öffentliche Bezirksausschuß- Sitzung im Verhandlungssaale der Königlichen Amtshauptmaunschaft Glauchau am 13. August dieses Jahres, machmittags 4 Uhr: 1. Geschäftliche Mitteilungen. 2. Die Bezirksanstalt betr. 3. Gesuch des Vorstandes der Epileptischen-Anstalt Klein- Wachau, um Gewährung eines jährlichen Beitrags aus Bezirksmitteln. 4. Die Reinhold-Stiftung in Mülsen St. Jacob. 5. 6 Anlagen-Rekurse. 6. Tanzabgaben-Ortsstatut für Niederschindmaas. 7.- 2 Schlächterei-Anlagen. 8. 3 Gesuche um Dar leihung von Kapitalien aus dem Bezirksvermögen. 9.2DiSpensationsgesuchein Dismembrations-Sachen. 10. Die Aenderung der Wehranlage z. Wettengel's in Jerisau. 11. Wahl eines Sachverständigen zu Feststellung der Vergütung für die durch Truppen- Tagesgefchichte. *— L i ch t e n st e i n, 12. August. Am ver gangenen Sonntag verunglückte von dem 9 Uhr 8 Minuten vormittags von Chemnitz nach Reichen bach abgehendenPersonenzug Nr. 226 zwischen Hohen stein-Ernstthal und St. Egidien der in Chemnitz statio nierte Bremser Eckelmann tötlich, indem er, angeblich auf dem Wagen stehend, mit dem Kopf an das Gewölbe einer zwischen Hohenstein-Ernstthal und St. Egidien befindlichen Wegeüberführung angeprallt und vom Wagen herabgeschleudert worden ist. Eckelmann hinterläßt eine Witwe und 3 unmündige Kinder. — „Volksheime" sind die neuesten menschen freundlichen Errungenschaften. Der Verein „Volks wohl" in Dresden hat deren zwei eingerichtet. Das eine kleinere liegt in Altstadt, Maternistraße 16, ist früher eine Restauration gewesen und aufs Sau berste ausgestattet. Es ist am 14. Februar 1889 eröffnet worden und erfreut sich eines lebhaften Be suchs. Die Besucher finden, daß es sich namentlich durch folgende Einrichtungen von eigentlichen Wirts häusern unterscheidet: Man bedient die Gäste freund lich, aber niemand drängt sich an sie heran, um sie zum Verzehren zu veranlassen. Es ist für Erquickung durch ein leichtes Bier gesorgt, der Wirt hat jedoch in keiner Weise Vorteil vom Bierverbrauch; wer daher keine Neigung zum Biertrinken verspürt, dem steht auf jedem Tische frisches Wasser zur Hand. Für ein gutes, billiges Essen, für Kaffee und Warmbier usw. ist gesorgt und die Güte der Speisen unterliegt einer fortwährenden Ueberwachung. Einige Spiele sind vorhanden, namentlich aber Zeitungen, die besten illustrierten Zeitschriften und eine Reihe wertvoller Bücher, teils unierhaltender, teils belehrender Art. An einigen Abenden der Woche finden Vorträge statt, oder Uebungen in Gesang, Stenographie und dergleichen. Täglich verkehren in dem Heim durchschnittlich 200 Personen, 100 bis 140 Personen essen dort für 25 Pfennig zu Mittag; Bier trinkt etwa ein Drittel der Einkehrenden. Es kommen wohlhabende, höhergebildete Leute, besonders aber junge, bildungsuchende Burschen und Männer, Handwerker und Fabrikarbeiter. Viel großartiger als der Maternihof ist das am 10. April eröffnete Volksheim „Paulinengarten." Es trägt seinen Namen nach der Prinzessin Pauline von Schleswig-Holstein, welche Haus und Garten bis zu ihrem Tode (am 12. Dezember 1887) besaß. Der Garten ist einer der schönsten in Dresden, große Rasenflächen und schöne alte Bäume zieren ihn, besonders ist eine Platanengruppe berühmt, die ihre breiten Zweige über die Straße ausstreckt. In dem Hinteren Teil des Gartens ist ein sehr großer Spielplatz für die Kinder eingerichtet, die Erwachsenen hallen sich meist im vorderen Teil des Gartens auf, der eine herrliche Aussicht auf die Elbe eröffnet. — Treten wir über den freundlichen Altan, an dessen Säulen sich wilder Wein zum Balkon emporrankt, in das Haus ein! Da sind zuerst zwei Zimmer für gesellige Unterhaltung, dann ein mit wertvollen Tapetenbildern versehenes Zimmer, welches den leselustigen Gästen zahlreiche Zeitschriften und und Bücher bietet. Durch einen vierten Raum gehen wir hinauf in den Oberstock; dort ist die Geschäfts stelle des Vereins, ferner ein Zimmer für Vereins- und Unterrichtszwecke, das in den Wintermonaten fast jeden Abend besetzt ist, und ein großer Saal, in dem Vorträge, Unterhaltungsabende, Versammlungen ab gehalten werden. — Man schreibt den „Dresdner Nachrichten" : „Den Tierschutz-Vereinen möchte em pfohlen sein, in den Sommer- und Wintermonaten insbesondere die Dörfer von Mitgliedern besuchen zu lassen, um sich zu überzeugen, wie unverständig, ohne Gefühl und ohne Sorgen mit der Behandlung der Kettenhunde, diesen treuen Wächtern für Haus und Hof, verfahren wird! Im Sommer schmachten diese armen Tiere, die Hütte der Mittagshitze aus gesetzt, an der Kette, oftmals mit dickem Haarpelz versehen, aber ohne einen Tropfen Wasser zum Löschen des quälenden Durstes ! Im Winter findet man häufig die Hütte ohne allen äußeren Schutz, immer ohne warmes Lager, mit großem Eingangs loch, selbst gegen die scharfen Winde gerichtet. Da giebt es abzustellen ! Der Herr Gevatter darf dann freilich wegen einer nötig werdenden Anzeige und Bestrafung nicht verschont bleiben und werden. Auch die König!. Land-Gendarmerie sollte autori siert werden, gegen solche Tierquälerei einschreiten zu können. — Dresden, 11. August. Ihre Majestät die Königin hat sich heute, Montag, Abend 7 Uhr 22 Min. mit dem Schnellzuge über Köln-Aachen nach
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