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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189809206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18980920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18980920
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-20
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.09.1898
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich für KoDorf, Zidkitz, Amvdrrs, Wdrrf, Kl. Wien, KnoWort, Kmeniul M Milse». Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. »8. > Nr. 217. -"""L'A"-* Dienstag, den 20. September 1898. WM» Blatt erscheiut tL, lich (außer Sou«, mrb Festtag») abend» für de« folarude« La«. LttrttMrltch« ve,ug»vrrt» 1 Marl » Pfennige. — Eirqelue Nmmner 1V Pfennig,. — MWSuug« «eh««» außer »er «Keditio» tu Lichtärftein, Mar« 17», all, «anrrl. P»ft«rüaltr«, PofNoteu, sowie die «unträaer entgegen. — Inserat« werd« di, virrgesbaltm» ttor-u»zeile oder d«m «am» »U10 Pfnmige» Ur,-»«. — Nmuchme Ur Inserat, tüalich di» spSkstm» vormittag 1V Uhr. Oeffentliche Stadtverordnetenfitznng Die«-t«g, de» SV. September L8VS, abeuds 8 Uhr. Tagesordnung: 1. Beschlußfassung über Erlaß eines OrtSstatatS .die ZwangSentrignung von Grundstücken für Gemeindezwecke betreffend". 2. Beschlußfassung über de» Entwurf eines II. Nachtrages zu» Regulativ über Erhebung von Stadtanlagen. 3. Beschlußfassung über eine Vereinbarung mit dem Schornsteinfeger. 4. Beschlußfassung über Gehaltserhöhung eine» Kopisten. 5. Beschlußfassung über den Bau zweier Schleuß»«. 6. Kenntnisnahme eines Dankschreiben« der hiesigen Schutzmavnschaft. Hierauf geheime Sitzung. A«S Studt und Luud. * — Lichtenstein, 19. Sept. Sm gestrige» Erntedankfeste war das schön mit Erntegaben, Krünzen und Blumen geschmückte Gotteshaus bi« auf den letzten Platz gefüllt. Die Festpredigt hielt Herr Pastor Hoffmann au« Eallnberg. * — Callnberg, 19. Sept. In der Be hausung seiner hier wohnhaften Eltern setzt« gestern nachmittag der ca. 15jährige KaufmaonSlehrling M. seinem Leben durch Erhängen ein Ziel. Siu Grund, welcher den jungen Menschen zu diesem be dauerlichen Schritte Anlaß gegeben, liegt nicht vor, jedoch soll derselbe, wie man hört, wenig Lust zur Erlernung deS KaufmaunSstaudeS gehabt und schon mehrfach Seußrruugen gethan haben, sich daS Lebe» nehmen zu wollen. * — 25 Jahre wieder fort aus Frankreich. Ein Bierteljahrhundert ist vergangen, seit der letzte deutsche Soldat Frankreich'- Boden verlassen hat. Um */,10 Uhr früh am 16. September 1873 über schritten die letzten deutschen Truppen in der Nähe von Gravelott« die französisch, Grenze. Ein Augen zeuge berichtet: Wir kamen gegen 8 Uh, morgens an der Grenz« au, um die deutschen Truppen zu erwarte». Ein gelber Stein, auf dessen einer Sette ein k'. (France) und auf der anderen Seite ein v. (Deutschland) steht, bezeichnet die Grenze. Andere gelbe Steine, welche am Waldessäume hinlaufen, bezeichnen die Richtung, welche die Grenze nimmt. Bald nach unserer Ankunft kam auch die erste deutsch« Truppen-Abteilung an. Die Soldaten stießen drei Hurrah'S au« und stimmten dann ein Lied au. Die selben Kundgebung«« fanden statt, al- sie am Zoll haus ankamev. Eine Gruppe Reiter kommt heran- gesprengt. E« sind die Generale der Festung, welche dem Führer der deutschen OllupatiouStruppen, dem General von Manteuffel, eotgegenreiten. Karze Zeit darauf erscheint daS letzte Detachement, etwa ei» Bataillon. An ihrer Spitze reitet General von Linsingen, welcher in Verdun daS Kommaudo führt. Die Generale und die sie begleitenden Offiziere au- Metz hielten sich auf der anderen Seit« der Chaussee. Ein Hurrah «rtönt und die Truppen marschieren unter klingendem Spiel über die Grenze hinüber. General von Manteuffel, welcher die Metzer Offiziere begrüßt hatte, reitet gleich «ach de« Vorbeimarsch über die Grenze hinüber. Die Metzer Offiziere warten noch etwa« und folgen ihm dann. Plötzlich »eitet ein Dragoner-Offizier auf den französischen Boden zurück. Die paar Franzose«, die fick an der Grenze befanden, brechen in rin „Vivs la Uranos" auS. Der Offizier lacht und reitet davon. In diesem Augenblick kommt «in Mann herbeigeeilt. Er «»trollt eine dreifarbige Fahne u«d pflanzt sie auf französischem Bode» aus. Die Franzosen be grüßen sie mit „Vivs la Krauss!" Der Mann ist ein Arbeiter namens Msley, drr von Verdun zu Fuß gekommen ist, um di« Fahne aufzupflanzen. E» ist 9^/» Uhr. Einige Minute« später kommen zwei französische Grvdarme» ««gesprengt. AlS sie dt« französische Fahne sehe«, entblößten sie ihr Haupt und eilte» dann fort, um die Nachricht nach Con flau« zu bringen. Zugleich reitet »in preußischer Gendarm »ach Amanviller«, von wo «in Telegramm abgeht, dem deutsche» Kaiser die vollendete Räumung anzu kündigen. Der letzt« deutsche Soldat, welch« di« Grenze überschritt, war der Unteroffizier Jah»k« vom Bransenburgtschen Jnfantmte-Regiment Nr. 64. — Man glaubte bisher allgemein, daß die jenigen Kartoffeln die besten seien, die beim Kochen aufplatzen. Di« Wissenschaft hat aber jetzt nachge wiesen, daß diese Annahme irrig ist. Der französische Chemiker Balland hat der Pariser Akademie der Wissenschaften darüber einen Aufsatz' eingereicht. Enthält eine Kartoffel verhältnismäßig viel an Ei weiß, so behält sie beim Koche« ihr« Form; da« Platzen und Zerfallen der Kartoffel ist ein Beweis deS Mangel« an Eiweiß. Da nun die Kartoffel» mit möglichst viel Eiweiß die nahrhafteste« sind, so kann eine Hausfrau die Güte einer Kartoffel beim Kochen leicht beurteilen. Die besten Sorten sind immer diejenige», die nicht zerfallen, sondern ganz bleiben. — Zur Erleichterung des Besuche- der in Dresden stattfindenden Ausstellung gewerbli cher Unterrtcht-austalten im Königreiche Sachsen wird den Vorstandsmitgliedern, Lehrern und Schü lern der ausstellenden Unterrichtsanstalten von der StaatSbahn auf ihre» Linirn in der Zeit vom 25. September bis zum 5. Oktober d. I. besondere Fahrpreisermäßigung gewährt, und zwar ist für die Fahrt in der III. Wagenklasse der gewöhnlichen Persovenzüge ohne Rücksicht aus dir Zahl der Teil nehmer nur der Militärfahrpreis (1,5 Pfg. pro Ki- lometerstrecke) zu zahlen unter Lösung je einer Hin- und Rückfahrt. Diese Vergünstigung wird auch an den beide« Sonntage«, den 25. Sept, und de« 2. Oktober, bewilligt, ebenso in einzelnen Fällen bei der Benutzung von Schnellzügen, wenn sich für die Reisenden hieraus wesentliche Zeitersparnisse ergr- öen sollten. Allerdings haben tn diesem Falle die Teilnehmer der Reise außer der Mtlttärfahrkart« noch eine SchnrllzugSergänzungSkarte, jedoch zum vollen Preise, zu lösen. Für die Vorstandsmitglie der und Lehrer der gewerblichen und Handelsschulen, die bei der Aufstellung von Ausstellungsgegenständen und Einrichtung der Ausstellung beschäftigt flvd, hat die Vergünstigung bereits vom 21. September ab Wirksamkeit. Die Fahri Vergünstigungen erstrecken sich nur aus diejenigen Vorstände, Lehrer und Schü ler der gewerblichen und Handelsschulen Sachsen», die sich im rechtmäßigen Besitze einer EiutrittSkarte zu dieser Ausstellung befinden. Außer de« Hand gepäck wird Freigepäck nicht gewährt. Bei Lösung der Fahrkarten ist die Ausstellungs-Eintrittskarte zur Abstempelung vorzulegen, ebenso ist sie immer bei der Fahrkartenkontrolle und bet Auflieferung vou Reisegepäck mit vorzuzeigen. Solche Personen, die b«i Austritt der Rückreise nicht «ehr im Besitz der Eintrittskarte sich befinde«, haben auf die Vergün stigung Anspruch nicht. Bei gemeinsamen Reise» vo» zahlreichen Personen empfiehlt «s sich, die Reise bereit« am Tage vorher bei drr Abgangsstation an zumelden, bei Benutzung von Schnellzügen ist dies thunlichft schon mehrere Tage vorher unter Angabe der T«il»ehm«zahl za tha». — Die Dresdner Su«stellung gewerblicher Unterrichtsanstalten im Königreich Sachsen wird, wie ihr zum Preise von 50 Pf. soeben erschienen« Führer mitteilt, am 25. September d. I. in der städtische« Ausstellungshalle an der Stü^elallee er öffnet und am 5. Oktober geschlossen werde». A» der Spitze des vo» Kgl. Ministerium deS Innern «rnavnten Ausschusses steht Herr Gewerbeschuldirek- »vr Gewerberat Enke in Dresden. D« leitende Gedanke, wie er vom König!. Ministerium des In- uern auSgegaugen ist, verfolgt den Zweck, die Lehr gänge der einzelnen gewerbliche» UnterrichtSanstal. ten und ihr« Erfolg« offen darzulegen. Um nicht etwa «in geschmeicheltes Bild zu gebe», hat man die Bestimmungen getroffen, daß von jed«r der 256 ausstellenden Unterrichtsanstalten die Arbeite» je eine- guten, mittleren und schwächere« Schüler- vorgrlegt werde», und hat man die Schalen erst am 29. November vorigen JahreS vo« der Absicht ver ständigt, daß eine derartige Ausstellung abgrhalte» »erde« soll. Wer sich für die gedeihliche Entwick lung unseres gewerblichen Schulwesen- interessiert, findet also auf dieser Ausstellung Gelegenheit, die heutige Grundlage für die Zukunft unsere» In dustrien, Gewerbe und Sunstgewerbe in ihrer wah ren Gestalt vor sich zu sehen. Da diese- Interesse die weitesten Kreise unseres Landes und drr deut schen Nachbarländer berührt, so kan« der Aus stellung ein« große Frequenz prophezeit werde«, t«S- besondere wird auch, wie wir glauben, da» Ausland, da- die gesunde Entwicklung, die wachsende Aus dehnung and die greifbaren Erfolge unseres gewerb lichen Schulwesens gerade in Sachsen mit wachsa mem Auge und nicht gavz ohne Reid verfolgt, un ter den AuSstelluugSbesuch«» stark vertrete» sei«. Die AuSstelluog ist i« 10 Gruppen etngeteilt, die wir, weil sie den Umfang deS Gebotenen erkenne« lassen, nach ihrer Reihrnfolge aufzähl,«: 1)Gewerbe- und Kunstgewerbeschulrn, 2) Baugewerkenschulen, 3) Fachschule« für verschiedene Gewerbe, 4) Web-, Wirk- und Posamentirrschulen, 5) gewerbliche An stalten für Frauen, Mädchen und Kinder, 6) ge werbliche Zeichenschulen, 7) gewerbliche Fortbildungs schule«, 8) HaudelSschalen, 9) vergschulen und 10) Schifferschulen. . — Auf schreckliche Weise büßte ein Insasse de- Johavnishospital« zu L e i p z t g, der im 79. Lebens jahre stehende ehemalige Schneidermeister Blosse, sein Leben ei». In de» Nacht zum Donnerstag hörte der Portier in seiner Wohnung, welche sich unter der Bloffe'S befindet, einen Fall in letzterer. Nichts Gute« ahnend, eilt« der Portier die Treppe hinauf. Als er die Thür der fraglichen Wohnung geöffnet, schlugen ihm Rauch und Flammen e«tgege». Blosse lag, in Flammen eingehüllt, ohne Bewußtsein am Boden. Bon de« Hemd, daS er trug, Ware« nur noch einige Fetzen übrig. Kurz nachdem de» Portier die Flammen gelöscht, hauchte der unglück liche Breis sein Leben auS. Höchstwahrscheinlich ist der alte Herr beim Anzünde» eine- Lichtes, da« auf einem Tisch-eo stand, d« Flamm« zu nahe ge kommen, wodurch da- Hemd Feu«r gefangen hat und der beklage««werte UnglückSsall herbeigeführt worden ist. — Wegen Mißhandlung seines eigenen Kinde- im Alter von 1'/» Jahren wurde vor kurzem ein ia Zwickau wohnhafter Bergarbeiter zur Anzeige gebracht. D« unbarmherzige Mann hatte da- arme Wesen mit einem Riemen derart geschlagen, daß Schwielen deutlich hervorgetreten waren. Der Mann wird sich nun de-wegeu vor Gericht zu ver antworten haben. — Zwickau, 16. Sept. (Kgl. Landgericht, Strafkammer III.) D« Expedient Emil Hoppe in GerSdorf hatte grge« seine geschiedene Ehefrau Marie Minna Hoppe, geb. Hantusch in Lichtenstein und den Brrginvaliderr Friedrich Wilhelm David daselbst Klage wegen Beleidigung erhoben, »eil diese einer dritte» Person gegenüber behauptet haben sollte», er hätte seiner Frau den Arm zerschlage«. Da« Kgl. Schöffengericht Lichtenstein sprach aber beide Angeklagte frei, da es al« erwiesen ansah, daß der Kläger seine Frau während der Ehe wirklich nicht unerheblich v«rl«tzt hab« und deshalb geschieden worden sei. Er focht dieses Urteil mit drr Berufung
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