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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190609119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19060911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19060911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-11
- Monat1906-09
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.09.1906
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MMMckMUzM Früher Wochen- und Nachrichtsblatt VA Tageblatt sd ßäüns. MIT HMns, M«s, Hmichsnt, Rilitm, Nküirskl. LümmÄrif. MnA.Mis. Zt. RW, Nmitüns, Nim, Memilsa. SiWMl ml Mjm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk —— — — - — — 56. Jahrgang. — Nr. 21V. »""'S.'?.—"" Dienstag, den 11. September 1906. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 85 Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwickauerstraße 397, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Smerate werden die fünfgespaltene Grundzeit« mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil kostet di« zweispaltige Zeile 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Da- auf der sogenannten Klarner-Wiese anstehende Gras soll Dienstag, de» »L September vormittags 8 Uhr versteigert werden. Sammelort der Bieter: Künigl. Amtsgericht hierselbst Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Lichtenstein Stadtsparkaffe Lichtenstein. Ginlegergnthabe» 6 66V ovo Mark, Reservefonds 45ü vvv Mk Geschäftszeit 8—1» nud »—5 Uhr täglich. EinlegerzinSfust Ginlageu in den ersten drei Tagen eine« Kalendermonat« werden «och für den volle« Monat verzinst Gewünschte Rück- zahln«ge» erfolgen i« der Regel ohne Kündigung und ohne Zins» Verlust in beliebiger Höhe Die Volksbibliothek zu Callnberg ist SonuabendS und Mittwochs nachmittags 1—2 Uhr geöffnet. Das Wichtigste. * In Breslau sand am Sonnabend beim Kaiserpaar eine Tafel für die Provinz Schlesien statt, bei der der Kaiser einen Trinkspruch aus dir Provinz auSbrachte. * DaS Hamburger Bolls chiff „Rodenbeck" mit 36 Mann Besatzung ist verschollen. * Die Gerüchte über den Rücktritt des Grafen Golüchowskt treten verstärkt auf. * Der deutsche Pater Franz Wernz von brr Gregorianischen Universität ist zum Jesuiten- general ernannt worden. * Die Streitmacht der kubanischen Rebellen in der Provinz Pinar del Rio hat sich auf 3000 Mann verstärkt. Trinkspruch des Kaisers auf die Provinz Schlesien. Im Zwinger zu Breslau gab Sonnabend abend daS Kaiseipaar der Provinz Schlesien ein Prunkmahl, an dem der Oberpräsident Graf von Zedlitz, eine große Zahl schlesischer Magnaten, unter ihnen auch Kardinal Fürstbischof v. von Kopp, sowie die Hono- rationell der Provinz teilnahmen. Auch die in Breslau zur Teilnahme an den Kaisermanövern an wesenden fremden Offiziere waren geladen. Bei der Tafel brachte der Kaiser folgenden Trinkspruch aus die Provinz au8: „Mein lieber Oberpräsident! Mlt tiefbewegtem Herzen ergreife ich heute das Wort, um als souveräner Herzog von Schlesien zu meinen Schlesiern zu sprechen. Denn die Eindrücke, die in der kurzen Zeit, in der ich unter Ihnen weil«, auf mich einstürmten, sind so gewaltiger und packender Natur, daß die Worte mangeln, um ihnen Ausdruck zu geben und die rechte Form zu finden für den Dank, den ich meinen Schlesiern auLsprechrn möchte. Nicht bloß am gestrigen Tage, der den Jubel deS EinzugStageS womöglich noch übertönte, und nicht nur von feiten der alten Soldaten im schwarzen Rock mit den Kriegsdekorationen auf der Brust, die da erzählen können: Wir haben mitgrtan zu der Zeit, wo Ge schichte gemacht wurde, und die sich rühmen dürfen, KriegSgefährten des großen Kaisers und seines er habenen SohneS, meines Vaters, zu sein, von dem Ihnen allen bekannt ist, wie hoch sein Herz für Schlesien schlug — sondern auch heute auf meiner Fahrt durch die grünen schlesischen Lande nach Bunzelwitz, Schweidnitz und Rogau und zurück, überall habe ich dieselbe Wärme, dieselbe flammende, lodernde Begeisterung gefunden. ES ist die alte schlesische Tre«e, die zum Durchbruch kommt, und die beweist die Anerkennung seitens der Bevölkerung für das, was daS Haus Hohenzollern für sie getan hat. Diese Treue wächst «ruf einem ganz besonders durch die Historie geweihten Boden. Denn wer wollte leugnen, daß der schlesische Boden, wie kaum einer, mit der Geschichte unseres Vaterlandes und unseres Hauses in engster Verbindung steht, und wie könnte man von der Entwickelung Schlesiens überhaupt ein Wort reden, ohne zunächst und vor allen der einen ge waltigen Figur zu gedenken, von der die Grenadiere sangen vom Rhein bis an die Oder: kriäerlous Lex unser König und Herr! Wo der Blick über Schlesiens Fluren schweift, tauchen die Erinnerungen an ihn auf, an die un vergleichlichen Kämpfe, unter denen er Preußen seine Weltmachtstellung schuf, aber auch an die herrliche Friedensarbeit, in der er versuchte, das schwer heimgesuchte Land zu heben und zu stärken. Und wiederum in späterer Zeit war eS gerade Schlesien vorbehalten, «inen neuen Hoffnungsstrahl für den schwergeprüften Hohenzollern - König Friedrich Wil helm III. zu senden, als ihm di« lodernde Begeiste- rung der ersten Freiwilligen in BreSlau entgegen- schlug, als die ersten Schilderhebungen hier erfolgten, und als LÜtzowS wilde, verwegene Jagd ihr Treiben am Zobten vor dem Feind begann. Und so ist es seither gegangen! Schlesiens Söhne haben gefochten, wo eS darauf ankam, für das Vaterland einzutreten und ihr Blut einzusetzen Und so kann man wohl sagen, die Geschichte unseres Hause« ist unlöslich verknüpft mit dieser, einer der schönsten Provinzen. Und wir können, wenn wir diese reiche Geschichte Überblicken, sie mit einem Wort kennzeichnen, welches einst mein hochseliger Herr Großvater sprach, als nach heißem Ringen die Kaiserkrone mit des Himmels Willen sich auf sein Haupt senkte. „Golt war mit ««S, 1h« sei die Ehre!" Und wenn ich daran denke, wie heut die Fahnen der Kriegervereine in stolzem Schritt bei mir vorbei» zogen, so glaube ich, wir können daS auch aus die Jetztzeit übertragen, und wir können Gott danken, wie er alles zum Wohl und Nutzen dieser Provinz und unseres Landes gefügt hat, vor allem, daß eS uns vergönnt gewesen ist, im Frieden unsere Arbeit zu tun- Wenn aber Gott mit ur s gewesen ist, so liegt wohl die ernste Frage nahe, ob wir seiner Hilse auch würdig waren! — Hat ein jeder unter uns nun auch daS Scintge dazu getan, unter Darangabe von allen seinen Sinnen, von Gesundheit und Leibeskräften dos fortzuführen und auszubauen, was die Vorzeit uns hinterlassen hat? Wenn ein jeder an sein Herz schlägt und sich ehrlich diese Frage vorlegt, so wird wohl bei manchem die Antwort schwer sein. Nun wohl, meine Herren, lasten Sie unS aus der Persönlichkeit des großen Königs die Einsicht und die Entschlüsse schöpfen, wo eS gefehlt hat an der Arbeit, wo der Mut hat sinken wollen, wo schwarze Gedanken und Befürchtungen daS Haupt umrauschten! Hinweg damit! So wie der große König von dem alten Alliierten niemals im Stich gekästen worden ist, so wird auch unser Vaterland und diese schöne Provinz seinem Herzen nahe bleiben. Und so wollen wir e1« «e«e« Gelübde aus dem schönen Schatz der Erinnerung und der goldenen Treue, die mir hier entgrgrrschlug, prägen: Uns von nun an mit Ausbietung aller geistiger und körperlichen Kräfte nur der einen Aufgabe zu widmen, unserLand vorwärts zu bringen, für unser Volk zu arbeiten, ein jeder in feinem Stande, gleichviel, ob hoch oder niedrig, unter Zusammenschluß der Konsessionen, dem Unglauben zu steuern, und uns vor allen Dingen den freien Blick für die Zukunft zu bewahren und niemals an uns und unserem Volke zu verzagen. Dem Leben den gehört die Welt und der Lebende hat recht! Schwarzseher dulde ich nicht, und wer sich zur Arbeit nicht eignet, der scheide aus, und wenn er will, suche er sich ein besseres Land! Ich erwarte aber von meinen Schlesiern, daß sie mit dem heutigen Tage sich von neuem in dem Entschluß zusammen finden werden, den großen Zielen und Vorbildern nachgehend, ihrem Herzog zu folgen in seiner Arbeit, und vor allem in seiner Friedensarbeit für sein Volk! In dieser Hoffnung leere ich mein GlaS auf daS Wohl der Provinz Schlesien und aller treuen Schlesier!" Aus den Tinkspruch de« Kaisers erwiderte der Oberpräsident Graf Zedlitz. Bei der Tafel führte Erzherzog Friedrich die Kaiserin, der Kaiser die Prinzessin Eitel-Friedrich, der Herzog von Connaught die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen. Der Kronprinz und die übrigen in BreSlau weilen den Fürstlichkeiten reihten sich rechts und links an die genannten Herrschaften an. Deutsches Reich. Berlin. (Kaiser und Kanzler voll ständig einig.) AuS bester Informationsquelle erfährt daS „Chmn. Tgbl.", daß Kaiser und Kanzler in allen Fragen vollständig einig sind; Fürst Bülow erfreut sich nach wie vor des vollsten Vertrauens des Kaisers. Auch mit den Vorschlägen deS Fürsten bezüglich der Behandlung der Kolonialsrage ist der Kaiser durchaus einverstanden gewesen; von irgend welcher Plötzlichkeit bei der Ernennung des Herrn Dernburg war gar keine Rede. Fürst Bülow hat seit Jahren danach gestrebt, einen Kaufmann in die Leitung der Kolonialabteilung zu bringen; schon im Jahre 1897, als er noch Staatssekretär deS Aus wärtigen war, beauftragte er den Freiherrn von Richthofen, als er aus der Kokonialabteilung akS UnterstaatSsekretär ins Auswärtige Amt übertrat, mit dem Bürgermeister von Hamburg, Dr. Buchard, wegen Uebernahme der Direktor st ekleimKolonialamtinUnter- Handlung cinzutreten. Später wurde dann mit Herrn Wiegand angeknüpst und schließlich mit Herrn Dernburg, auf den der Kanzler schon lange aufmerksam geworden war. Die Wünsche deS Kanzlers sind nun in die Tat umgesetzt worden. Da auch in den übrigen Fragen, die gegenwärtig das politische Leben bewegen, völlige Uebereinstim mung herrscht, denkt der Kanzler um so weniger daran, zu resignieren, als laut Aussagen der Aerzte sein Gesundheitszustand gegenwärtig bester ist als je. Er fühlt sich den kommenden Stürmen, trotz der „Rheinische Westfälischen Zeitung", vollauf ge wachsen. Bemerkt sei endlich noch, daß Erbprinz zu Hohenlohe in vollem Einvernehmen mit dem Herrn Reichskanzler aus seinem Amte geschieden ist. — (Der Kaiser und die Kaiserin) wer den, wie wir bereits mitteiltrn, am DienStag, den 18. d. M., in Koburg eintreffen, um an den Tauf feierlichkeiten für den neugeborenen Erbprinzen von Eachsen-Koburg und Gotha teilzunehmen. — (Die Beförderung des Kron prinzen) zum Major wird jedenfalls am Schluffe des Manövers folgen — vermutlich gleichzeitig mit der Versetzung seiner Bruders, deS Prinzen Eitel
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