Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190912091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19091209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19091209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-09
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.12.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Früher Wochen- und RachrichtMatt Tageblatt fit ßchüis, Wlit MÄns, WUls, 8t. Wn, Heimchsnt, Nimmi, UNSrstl, LltimNirs, Rilsti 8t. Ulks, 8t. z«a, 8t. Wck, Nmeüns, Ani, Uekenilsti, SMuml ni AM« AmtSb l att fur das Rgl .A mtsgericht«nd den Ltadtrat ;u Lichten stein Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk 59. Jahrs«««* Nr 286 Donnerstag, den Dezember. ivlw. Dieses Statt erscheint täglich außer Lonn- und Festtags nachmittags für den folgenden Tag. — Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 50 Pfg., durch die Post bezogen I Mk. 75 Pfg. Einzelne Nummern 10 pfg. Bestellungen nehmen außer der Crpedition in Lichtenstein, Zwickauer Straße Nr. 5I>, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werde« dir fünfgespältene tvrnndzeile mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 pfg. berechnet. Leklamezelle 30 pfg. Im amtlichen Teile kostet die zweispaltige Zeile 30 pfg. Fernsprech Anschluß Nr 7. Lnseraten-Ännahme täglich bis spätestens vormittags 10 Nhr. Telegramm-Adresse: Tageblatt. (X, * a M Heute Donnerstag früh 8 Uhr UrklMlll. ^leischverkaus gr. r»h, M ss Pfg Schweinefletsch roh, Pfd. 45 Pfg Freibankmarken sind von ^8 Uhr ab in der Polizeiwache zu haben. Sparkasse Lichtenstein Bom 1. Januar 1910 ab tägliche Verzinsung der Einlagen. Zinssatz S/, °/<>. -W» Kinlegerguthaben 9 Millionen Mk. Reservesouds 524000 Mk. Das Wichtigste. * Wie die „Kieler N. Nachr." melden, hat die Staatsanwaltschaft die Revision in dem Kieler Werst- Prozeh zurückgezogen. Tas Urteil ist somit rechts kräftig. * Im Finkenwerder lzerrscht große Besorgnis über den Verbleib von etwa 20 Fischcrfahrzeugen, die sich während des letzten Sturmes in der Nordsee aus dem Fang befanden. Es wird das Schlimmste befürchtet. An Bord befanden sich 70 bis 80 Personen. * Auf dem Tempelhofer Felde wurden zwei Frauenorme gefunden, die mit dem am Sonntag in der Spree gemachten Leichenfund im Zusammenhang stehen. * Tie Prämie der Preußischen Klassenlotterie im Betrage von 300000 Mark fiel auf das mit 1000 Mark gezogene Los Nr. 284 204. ' * Ter Handelsmann Christoph Becker aus Drü beck (Kreis Wernigerode) wurde schwer verletzt auf seinem Gefährt aufgesunden und ist alsbald gestor ben. Anscheinend liegt Raubmord vor. * Ter König von Griechenland stellt als Be dingung seiner Rückkehr nach Athen die Auslosung des Militärbundes. HM» Mia 8«s»eln ii tzsiku Gegen 3 Uhr nachmittags explodierte gestern in der Gasanstalt aus dem kleinen Grasbrook aus bisher Unbekannter Ursache der noch im Bau befindliche Gaso meter, in dem sich ca. 10000 Kubikmeter Gas be fanden. Tie Hochaufschlagende Stichflamme griff auf den alten Gasometer über, welcher ca. 40 000 Ku bikmeter Gas enthielt und setzte das Gas desselben in Brand. Infolge der isolierten Lage war es der Feuerwehr nicht möglich, nahe genug an den Brand herd zu gelangen, sodaß schließlich gegen 4Vi Uhr das Dach in sich zusammenstürzte und dadurch den Gasbehälter ebenfalls zur Explosion brachte. Hun derte von Metern stieg eine gewaltige Feuersäule in die Lust, glühende Teile des Gebäudes und bren nende Koksstücke mit sich führend, welche weit in die umliegenden Stadtteile und in den Hafen hinaus geschleudert wurden. Durch den ungeheuren Truck und die Hitze wurden die Umfassungsmauern ge sprengt. Auf der Brandstätte selbst wurden bisher sechs bis zur Unkenntlichkeit entstellte Leichen ge borgen. Ferner sind etwa 40 Verletzte in das Ha- fenkrankcnhaus eingeliefert worden, von ihnen sind mehrere bereits ihren Verletzungen erlegen. Tie ge naue Zahl der dem Brande zum Opfer gefallenen Personen konnte bisher noch nicht festgestellt werden, da sich noch mehrere unter den Trümmern befinden sollen. Eine weitere Explosionsgefahr besteht nicht mehr, da andere Gasbehälter sich nicht auf der Brand stätte befinden. Tie Feuerwehr hat nur noch mit den Löscharbeiten zu tun. Hierzu liegen noch folgende Telegramme vor: Hamburg. Gleich nach der ersten Explosion begann man, die Verletzten ins Krankenhaus zu schaffen. Inzwischen erfolgte durch Uebersprjngen der Flamme die zweite Explosion. Erst hiernach tonnte die Feuerwehr, die bis dahin dem Elemente gegen über völlig machtlos gewesen war, erfolgreich ein greifen. Tie Flammen schnitten den flüchtenden Ar beitern den Landweg ab und ließen ihnen nur den Weg ins Wasser offen. Infolge der Löscharbeiteu ist die Umgebung der Gaswerke überschwemmt, der Verkehr ist behindert. Bei der zweiten Explosion wurden brennende Holzscheite weithin in die' um liegenden Straßen geschleudert. Die Bergungsarbeiten werden fortgesetzt, da man noch Tote unter den Trüm mern vermutet. Die Zahl der Getöteten wird auf wenigstens 20 geschätzt. Das Feuer ist i soweit gelöscht, daß man gegen abend an die Lö schung im Innern des Gebäudes gehen konnte. Für den noch nicht vollendeten Umbau dieser Gaswerke hatte die Bürgerschaft im vorigen Fahre 14 Mil lionen Mark bewilligt. Hamburg. Ueber die Ursache zu dem Explosions unglück wird nunmehr berichtet, daß in dem neuen Gasometer Plötzlich ein Riß entstanden sei. Das ausströmende Gas drang in das Rctorten- haus ein und in diesem Augenblick erfolgte die Ka tastrophe. Tie Flamme fegte über etwa 2ö in der Nähe des Gasometers beschäftigte Bauleute hinweg und verletzte sie zum Teil tödlich. Eine unterhalb des Gasometers gelegene Kantine wurde völlig zer stört, drei darin beschäftigte Frauen sind getötet worden. Hamburg. Von den nach der Explosionskata strophe ins Krankenhaus cingelieferten Personen sind bis abends 6 Uhr vier gestorben. Deutsches Reich. Dresden. (Tie Zweite Kammer des sächsischen Landtags) beschäftigte sich gestern mit dem Gesetzent wurf über die Einwirkung der Armenunterstützung auf öffentliche Rechte und bewilligte dann einstimmig die zur Verzinsung und Tilgung der Staatsschulden nötigen Summen. — (Mittclstandswünsche.) Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt empfing gestern eine Abord nung der Schutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe in Leipzig, die dem Minister eine Anzahl Wünsche des selbständigen Mittelstandes vortrug, betr. Kon sumvereine und Warenhäuser, die Fortbildung der Handel und Gewerbetreibenden in der Kalkulation und Buchführung, die Diskontierung von Buchfor derungen, die Einsichtnahme in die Grundbücher und Strafregister, die Ermächtigung der Gewerbcpoljzci- behördcn, bei schwindelhaften Angaben, Plakaten usw. oder bei Verdacht wegen Nachschiebens von Waren einzufchreiten rc. Ter Ttaatsminister bemerkte, daß er ein warmer Freund des selbständigen Mittelstan des sei: in der Selbsthilfe dem Mittelstände för derlich zu sein, werde die Staatsregierung gern die Hand bieten. Er erklärte die Einführung einer Um satzsteuer als obligatorische Landessteuer zur Zeit für aussichtslos, als Gemeindesteuer aber sür erwägens wert. Berlin. (Ter Reichstag) erledigte gestern die Kie ler Werft-Interpellation, die wenig Wichtiges zutage förderte, aber scharfe Wortgefechte brachte, dann das Handelsprovisorium mit England und den Handels vertrag mit Portugal, der an eine Kommission über wiesen wurde. — (Tas deutsch-englische Mpororo-Abkommen) ist endlich auch von britischer Seite als abgeschlossen zu gegeben worden. Tas ist der innere Kern eines gestrigen Reutertelegramms, das sich den Anschein gibt, als ob von einem die allgemeine Kongokolonic- Reform betreffenden .Geheimvertrage die Rede ge wesen sei, dessen Existenz nun dementiert werden müsse: einen solchen haben auch wir niemals als vorhan den angenommen. Tatsache aber ist und bleibt, daß im Mas die Grenze des äußersten Nordwesten Tentsch- Ostafrikas einer Aenderung unterzogen worden ist, an der England lebhaft interessiert war, während Belgien als Besitzer der ebenfalls benachbarten Kongo- kolonie dagegen Einspruch erhebt. Warum, so fra gen wir erneut, schweigt das Auswärtige und das, Kvlonialamt so hartnäckig über die Bedingungen die ses Gebietsaustausches? Auf ein gutes Gewisse» läßt das nicht gerade schließen. Aus Rah uuo Feru. Lichtenstein, den 8. Dezember 1909. *— Frühling im Winter. Wo ist er, oer grim mige Winter, wo der Dezember mit seinem weißen Schneemantel und den glitzernden, klaren Frösten ? Ter blaue Himmel, das laue Regenwetter, die kälrcloseN Tage lassen wirklich diese Frage stellen. Nicht etwa, weil wir Winterkälte oder Schneewetter herbeisehnen-! aber man hat soviel von einem schneereichen und strengen Winter gesprochen, der einsetzen soll, damit er im gewissen Sinne das Gegenstück zu den sonnen- armen Sommermonaten bilde. Das Jahr mit der „bösen 9" war tatsächlich in Verruf geraten- Wenn un sere Leser die meteorologischen Nachrichten beachten, konnten sie in den letzten Tagen dort Temperaturen ersehen, die keineswegs dem Tezemberwetter, wi^ man es sonst gewöhnt war, entsprechen. Man glaubte sich in den April versetzt. Aller Wintersport ruht wie der, die Windsbraut tobte und richtete Schäden an. — Wctterlaunen. *— Ein Ueberfall, und zwar diesmal am Hellen Tage, hat sich am Sonnabend auf dem Marktsteige nach Bernsdorf unweit Horns Scheune, auf Fürst lichem Gebiet, ereignet. Gegen »/iö Uhr befand sich dort, auf dem Heimweg von Lichtenstein nach Berns dorf begriffen, die Schuhmachers-Ehefrau T. Von dort. Plötzlich wurde sie von hinten uiedergerissen und ein Verbrechen an ihr zu begehe» versucht. Tie Ueberfallene wehrte sich kräftig, und trotzdem ihr der Unhold mit dem Kopftuch den Mund zuhielt und sie durch Drohungen am Schreien verhindern wollte, gelang ihm sein Vorlzaben nicht. Nach ungefähr vier telstündigem Ringen kam glücklicherweise ein Mann von Lichtenstein her; nun ergriff der Täter schnell die Flucht über die Felder nach dem Schäller zu. Leider gelang es ihm, vorher noch ein Kontobuch, das ihm aus der Rocktasche entfallen war, wieder an sich zu nehmen. Dieses hätte viel zur Ermittelung des frechen Burschen mit beitragen können. Letzterer wird von Frau T. wie folgt geschildert: Etwa 18 Jahre alt, untersetzte Statur, rundes, zartes, ge sundfarbiges Gestellt, blaue Augen, lichtblondes Haar^ Er trug eine graue Sportmütze, ein graugrünes Jackett, anscheinend aus Lodenftoff mit Riegel, dunkle Hose, Schnürschuhe mit Gummischuhen. Ter Wüstling hatte also bessere Kleidung an, auch seine Hände, die zart waren, weisen darauf hin, daß er jedenfalls nicht einem Berufe zugehört, der schwere Arbeit Ver richtet. Man vermutet eher, daß er am Sonnabend für ein Geschäft kassieren oder abliesern gewesen ist. Alle zweckdienlichen Wahrnehmungen, die zur Er mittelung des Täters, der unsere Gegend wiederum in Verruf bringt, dienen können, wolle man der Gen darmerie oder hiesigen Polizeibehörde umgehend Mit teilen. *— Die neuen 25-Pfennig-Stücke haben schon zu unliebsamen Verwechslungen, aber auch zu heiteren Vorkommnissen geführt. Daß die Münze bei
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite